Urlaub war dieses Jahr eigentlich nicht geplant. Aber weil wir doch ein bisschen was anderes sehen wollten, machten wir uns kurzentschlossen auf, die Millionenstadt Paris zu besuchen. Allerdings mussten wir sehr schnell feststellen, dass uns die paar Tage nicht reichen werden. Es ist einfach zu groß.
Nach etwa sieben Stunden Anfahrt und 35 Euro Maut erreichten wir unser Hotel „Vienna International Magic Circus“ in Magny le Hongre.:

Es liegt in der Nähe von Disneyland Paris. Etwa alle 15 Minuten fuhr ein kostenloser Shuttlebus zum Park und zum Bahnhof.
Am ersten Tag besuchten wir natürlich Disneyland:

Die Disneyland Railroad umrundet einmal den Park.

„Big Thunder Mountain Railroad“ ist die längste Achterbahn, die ich je gefahren bin. Mit etwa 4 Minuten Fahrzeit und 1500 m Streckenlänge ein riesen Ding. Mit bis zu 65 km/h braust ein außer Kontrolle geratener Minenzug durch das Stollengewirr.
Am nächsten Tag fuhren wir dann mit der RER (Réseau express régional), im deutschen sagt man Schnellbahn, ins Zentrum der Stadt. Mit dem Auto traute ich mich nicht so recht in das Gewühl, vor allem wenn man sich nicht auskennt.
Als erstes besuchten wir den Arc de Triomphe mitten auf dem Place Charles-de-Gaulle, am Ende der Avenue des Champs-Élysées:

Der Bau wurde 1806 von Napoleon in Auftrag gegeben. Damals hatte er seinen Soldaten versprochen: “Ihr werdet durch Triumphbögen heimkehren.“ Er hielt sein Versprechen - allerdings etwas verspätet, denn als der Triumphbogen 1836 vollendet wurde, war er und die meisten seiner Soldaten schon tot.

Ein Blick von dem fast 50 m hohen Bauwerk auf die Avenue des Champs-Élysées. Das riesige, querstehende Gebäude am Ende der Straße ist der Louvre.
Wenn man schon in der Stadt beim bummeln ist, darf natürlich das Kaufhaus „Galeries Lafayette“ nicht fehlen:

Die Wurzeln der Kaufhauskette „Galeries Lafayette“ gehen bis 1893 zurück. Damals begannen zwei Kaufleute mit einem kleinen Wäschegeschäft. Bis 1912 wurde immer erweitert und ausgebaut. Heute verfügt das Stammhaus in Paris über eine Verkaufsfläche von über 18 000 Quadratmeter. Ohne die Schilder mit dem Aufdruck „Sortie“ findet hier keiner mehr raus, so verwinkelt ist alles.
Weiter führt die Stadtbesichtigung zur „Pont Neuf“:

Die älteste, noch in der Ursprungsform, erhaltene Brücke von Paris heißt kurioserweise „Neue Brücke“. Mitte des 16. Jahrhunderts gab es in Paris nur vier Brücken. 31. Mai 1578 legte: König Heinrich III. den Grundstein für die fünfte, eben die „Neue Brücke“.
Auf einer Seine-Rundfahrt kann man so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten entlang des Ufer in einer Stunde abklappern. Kein Wunder, dass die Schiffe gut besucht sind.

Der älteste der sechs Bahnhöfe von Paris ist der „Gare d'Austerlitz“. Die Eröffnung war am 20. September 1840. Dieses Bild habe ich aus zwei anderen zusammengebastelt so gut es ging. Der Bahnhof ist einfach zu groß für mein Weitwinkel.
Für den Freitag stand dann der Eiffelturm auf dem Programm:

Mit der Metro-Linie 6 sind wir angereist. Auf diesem Bild fährt gerade ein Wagen des Typs MP 73 in die Station Bir-Hakeim ein. MP 73 bedeutet: Metro Pneu Baujahr 1973.

Auf dieser Linie (und 3 anderen) sind Fahrzeuge mit Gummibereifung im Einsatz. Geführt werden die Fahrzeuge von seitlichen Gummirädern. Die Vorteile dieses Systems sind weniger Erschütterungen und geringere Lärmentwicklung, insbesondere auf Hochbahnstrecken. Nachteile sind der höhere Wartungsaufwand, eine aufwendigere Oberbaukonstruktion und die größere Wärmeentwicklung.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir nun das Ungetüm aus Stahl. Rund eine Stunde mussten wir anstehen um eine Eintrittskarte zu bekommen, und weitere 30 Minuten zum Aufzug. Dieser brachte uns auf die zweite Plattform in 115 m Höhe.

Dort war nochmals warten angesagt. Vor lauter Langeweile knipste ich so manches Stahlbild.
Nach über zwei Stunden war es dann geschafft. Wir haben 276 m über Paris die dritte Plattform erreicht. Weit reicht die Sicht über die Stadt.

Ich möchte hier nur ein Bild von der Pont Rouelle (im Vordergrund) zeigen, welche gerade von einem Zug der RER-Linie C1 überquert wird. In der Mitte der Seine ist die Île aux Cygnes, zu deutsch: Schwaneninsel, zu sehen. Wer gute Augen hat erkennt am oberen Ende eine Kopie der Freiheitsstatue von New York.
Der Weg führte uns nun zurück zur Metro....

...nicht ohne nochmal den rund 10.000 Tonnen schweren Kolloss zu fotografieren.

Ein MP 73 der Linie M6 überquert die Seine auf der Pont de Bir-Hakeim.
Eigentlich wollten wir nun zur Basilika Sacré-Cœur de Montmartre, aber das Wetter hate uns dies grünlich versalzen. Deshalb fuhren wir zum Gare du Nord.

Dort stand die BB 15055 am Bahnsteig. Diese Maschinen sind die ersten französischen Streckenlokomotiven mit zwei Führerständen, die nur einen Stromabnehmer haben.

Ein kleiner Überblick über die Bahnhofshalle.
Nun war es reichlich spät, und Zeit um ins Hotel zurückzufahren.
Der Samstag begann mit einem Spaziergang über den Marché aux Puces de Saint-Ouen.....

…. einen der größten Märkte der Welt – behauptet der Reiseführer.
Weiter ging die Stadtbesichtigung im Parc de la Villette. Dort steht die Cité des sciences et de l’industrie (Stadt der Wissenschaften und der Industrie), …

… und davor das IMAX-Kino „La Géode“. Mangelnde Sprachkenntnis verhinderte einen Besuch desselben.

Das „Centre national d’art et de culture Georges Pompidou“ durfte auf der Liste der abgehakten Sehenswürdigkeiten natürlich auch nicht fehlen. Faszinierend ist die Architektur, bei der das Tragwerk und die Rohre für Gebäudetechnik und Erschließung außen angebracht wurden.

Nicht weit davon entfernt ist das „Hôtel de Ville“ - das Rathaus. Hier ein Blick von der „Île de la Cité“.
Auf dieser Insel befindet sich auch die „Cathédrale Notre-Dame de Paris“.

Einmal ein etwas anderer Blick von der „Pont de l'Archevêché“, deren Geländer mit tausenden Schlössern behängt ist, auf die von 1163 bis 1345 erbaute Kathedrale. Für verliebte Pärchen oder frisch vermählte soll es Glück bringen, wenn man ein Schloss an diesem Geländer anbringt, und dann den Schlüssel in den Fluss wirft, - unserer liegt auch drin.
Nun sind wir noch ein bisschen am Seine-Ufer entlang gebummelt …

… und haben dabei diese Werbung für das Disneyland Paris gesehen.

Als letztes Bild von Paris noch ein Blick auf die schier endlosen Gänge im Untergrund – hier an der Station „Châtelet Les Halles“.
Auf der Heimfahrt am Sonntag machten wir dann noch einen kleinen Abstecher zum Arzviller Doppeltunnel.

Gerade bei der Ankunft fuhr dieser TGV aus dem Tunnel in Richtung Paris davon. (TGV 9216, Zürich-Paris)

Etwa eine halbe Stunde später kommt der TGV 9217 (Paris-Est – Zürich) in Gegenrichtung angebraust.

Endlich mal was in der richtigen Richtung – wenn auch nur was kleines:
Z 11 505 verlässt als RE 30170 (Strasbourg – Sarrebourg) den Tunnel.
Nun wurde es aber Zeit weiter zu fahren. Und weil wir sowieso in Triberg vorbei kamen, wurde dort auch nochmal gehalten:

50 245 auf ihrem Podest beim Bahnhof.
So, das war's. Ich hoffe der kleine Ausflug zu unseren westlichen Nachbarn hat Euch ein bisschen gefallen, auch wenn nicht soooo viel Eisenbahn dabei war.
Grüßle
Friederich