Hallo,
heute fand eine Sitzung des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn statt. Der Vorsitzende Guido Wolf informierte über den aktuellen Stand, die Konzernbevollmächtigte Frau Dr. Freundorfer erläutere aus Sicht des DB-Konzerns verschiedene Aspekte, erklärte jedoch, dass sie zum Stand bzw. Umfang der Eröffnung von S 21 erst in ca. 2 Monaten genauere Informationen geben könne. Was den Pfaffensteigtunnel betreffe, so habe sie keine Sorgen, dass es da zu Verzögerungen kommen würde. Dass die Finanzierung aktuell noch nicht in der maßgeblichen "Fuldaliste" enthalten sei, war zu erwarten. Sie geht davon aus, dass dies im kommenden Jahr aber der Fall sein wird.
Der Abteilungsleiter Verkehr des Verkehrsministeriums Stuttgart Herr Hickmann erläuterte, dass die Unterbrechung der Gäubahn voraussichtlich erst Mitte 2026 eintreten wird. Gewisse Erschwernisse für Fahrgäste, die über Stuttgart hinaus reisen wollten, wären durch den Umstieg in Stg.-Vaihingen zu erwarten. Aber für die schnellen IC-Züge würde der Anschluss an den ICE in Stuttgart in Richtung Norden dennoch erreicht, für die langsameren IC-Züge jedoch leider nicht mehr. Andererseits hätten Fahrgäste mit Ziel Stuttgart auch Vorteile, wenn sie in Stg.-Vaihingen auf die S-Bahn umsteigen könnten. Insgesamt 11 Maßnahmen hat sich das Land überlegt, um die Unterbrechung der Gäubahn möglichst gut zu kompensieren. Hickmann erläuterte, dass man sich bezüglich der Gültigkeit des Deutschlandtickets in den Fernzügen der DB auf der Gäubahn in Verhandlungen befinde. Voraussichtlich wird das Land hier ins Erlösrisiko einsteigen müssen, da DB-Fernverkehr auf der Gäubahn zwar gut ausgelastete Züge hat, die Fahrgäste jedoch überwiegend das Deutschland-Ticket nutzen und der Fernverkehr deswegen nur geringe Einnahmen hat. Außerdem werde das Land gut 1 Mio. Zugkilometer mehr auf der Gäubahn bestellen und den Verkehr so organisieren, dass z.B. der MEX von Rottweil nach Stuttgart nicht mehr in Eutingen durch den IC überholt wird, sondern durch eine Verschiebung seiner Fahrlage um 30 Minuten eine eigenständige Funktion erhält. Ab Horb wird es alle 30 Minuten eine MEX-Verbindung nach Stuttgart geben, dazu noch die S-Bahn-Verlängerung, wobei es den Vorbehalt gibt, dass dafür ausreichend Fahrpersonal vorhanden sein muss. Der Aufgabenträger für den Verkehr in der Region Stuttgart, der Verband Region Stuttgart, stimmt der Verlängerung bis Horb zu, besteht aber darauf, dass dies dann zurückgenommen werden muss, wenn DB-Regio zu wenige Lokführer hätte, um das reguläre S-Bahn-Angebot zu fahren. Weitere Ergänzungen gibt es in den Abendstunden zwischen Rottweil und Tuttlingen sowie am Wochenende, wo zukünftig generell der Ringzug im Stundentakt verkehren soll. Verbessert werden soll auch die Verbindung zwischen Tuttlingen und Singen im Nahverkehr, da das bestehende Verkehrsangebot für Berufspendler eher unattraktiv sei. Es steht allerdings noch nicht fest, wer dies Angebot fahren wird. Beabsichtigt ist ferner, in Tagesrandlage auch nach der Unterbrechung in Stg.-Vaihingen durchgehende Zugverbindungen bis Stuttgart Hbf (tief) anzubieten, die dann über Renningen fahren werden. Auch der Spangenzug St. Gallen - Konstanz - Singen - Schaffhausen - Waldshut - Basel und die Erweiterung des 30-Minuten-Takts des Seehas erwähnte Hickmann. Ab ca. 2029/30 soll im Donautal der Stundentakt komplettiert werden und zudem so gedreht werden, dass in Tuttlingen gute Anschlüsse an die IC-Züge zur vollen Stunde entstehen. Und auf der Schwarzwaldbahn soll ein zusätzliches Zugpaar in Tagesranlage verkehren und der Verkehr für Pendler dadurch attraktiver gemacht werden, indem im Lkr. Konstanz von den RE nicht mehr soviele Halte zur Seehas-Entlastung bedient werden.
In der Diskussion gab es für die Bemühungen des Landes von allen Beteiligten Lob, wenngleich es der Wunsch war, die Unterbrechung in Stg.-Vaihingen zeitlich möglichst kurz zu halten.
In einem Brief der Oberbürgermeister entlang der Gäubahn war wohl eine mißverständliche Aussage zum Pfaffensteigtunnel enthalten. In der Diskussion wurde klargestellt, dass der Pfaffensteigtunnel von allen OB's gewünscht wird und möglichst rasch kommen soll.
Frau Dr. Freundorfer erläuterte auf Nachfrage, dass im Südabschnitt der Gäubahn die Planungen die Doppelspurigkeit zwischen Sulz und Epfendorf sowie die Umfahrungskurve Singen für den Güterverkehr im Gang seien. Eine Umsetzung sei aber erst in den 30er-Jahren zu erwarten. Die Inbetriebnahme der Doppelspur Horb - Neckarhausen soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 24 zusammen mit der Inbetriebnahme des ESTW Horb erfolgen. Kleinere Unterbrechungen wird es im Mai durch Baumaßnahmen in Gäufelden geben.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Up-date-Sitzung des Interessenverbands GNBB
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