Waldbahnen in Rumänien 1992, Teil 2, Moldovita und Wassertal

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
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Guru61
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Waldbahnen in Rumänien 1992, Teil 2, Moldovita und Wassertal

Beitrag von Guru61 »

Am nächsten Tag fuhren wir nach Moldovita um die dortige Bahn zu besuchen.

Die Bahn führt richtig idyllisch durchs Dorf.
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Wir benützten einen Zug, der auch für den normalen Transport gedacht war. Am Schluss war einfach noch ein Personenwagen angehängt.
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Die Bahn wurde auch von Passanten benützt. Die beiden Herren in brüderlicher Umarmung hatten schwer geladen! Sie waren nicht mehr lauffähig.
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Wasserfassen mit Schlürfomat:
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Und Feuerreinigen:
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Frisch gestärkt gings dann weiter:
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Die Herren waren freundlich vom Zug komplimentiert worden:
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Dafür gab es andere Mitfahrer.

Die Gänse liessen sich nicht stören:
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Wasserfassen zum Zweiten:
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Idylle Pur:
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Die rote Troddel am Kopf des Pferdes soll dem Scheuen im Strassenverkehr vorbeugen:
Da sie immer im Augenwinkel herumtanzt, erschreckt sich das Pferd nicht, wenn ein Auto auftaucht.

Holsteiner Enten?
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Der „Eilzug“ holte uns ein!
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Wasserfassen zum Dritten.
Nahaufnahme des „Schlürfomates“
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Der Jäger kam wegen den Fotohalten heute später nach Hause:
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Der Waldi auch:
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Die Streckenführung war idyllisch:
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Die Stimmung im Wagen war gelöst:
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Man fährt in den Spätnachmittag. Das Licht ist nicht immer für Sonneimrückenfotos geeignet.
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Auch der Schatten im Talgrund musste beachtet werden.
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Der Zug war handgebremst. Man kann auch zwei Bremsen miteinander bedienen.
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Geleise:
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Die beiden Herren auf der ersten Scheiterkraxen sind Hans Koller und sein Kollege. Sie haben, wegen dieser Reise dann angefangen im Wassertal ein Hilfswerk zu gründen:
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http://www.srf.ch/medien/wp-content/upl ... lft__1.pdf

Weiter gings:
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Irgendwo ist dann die Lok umgesetzt worden:
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Die Kraxen wurden nach dem Aufladeplatz geschoben.

Der Tender blieb da und konnte genauer besichtigt werden.
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Die Lok kam zurück:
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Und kuppelte wieder am Tender an:
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Nachher gings talwärts. Leider wurde es schon Dunkel. So konnten wir nichts von der Rückfahrt fotografieren: Wir nahmen die beladenen Wagen, die wir auf dem Hinweg gesehen haben, alle mit.
Im Tal unten hatten wir dann einen gewaltigen Zug zusammen. Ich mag mich erinnern, dass die Stämme so lang waren, dass sie in den Kurven über die Strasse hingen.
Wir kamen in stockdunkler Nacht in Moldovita an.
Es war ein langer Tag.


Am nächsten Tag waren wir im Wassertal:
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Zur Sägerei führt ein Dreischienengleis:
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Der Generator der Lok war ein wenig modifiziert:
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Ein Diesel zum rangieren:
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Die Dampflok war kalt abgestellt:
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Und jede Menge Schrott ums Depot:
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Die Depotheizung?
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Schrott:
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Dann kam die Lok:
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und los gings:
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Durchs Tal:
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Wasserfassen am einzigen Wasserkran in Rumänien:
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Die Brücke ist wohl nur nüchtern zu begehen:
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Eine wunderbare Fotolinie:
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Wir bogen dann beim Gleisdreieck in die Zweiglinie, die heute stillgelegt ist, ab.
Inzwischen regnete es immer mehr.

Plötzlich Kreuzung:
Ein absolutes uriges Fahrzeug:
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Die Fahrt ging bis zu einem Forsthaus. Dort kreuzten wir einen Rollwagen. Diese Art des Transportes war damals im Wassertal verbreitet.
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Nun gings im strömenden Regen zurück.
Wir übernachteten in einem Haus des Schreckens. Wir nannten sie das Haus „Herberge zur Heimat“.

Es war eine Unterkunft für Wanderarbeiter, Aber total heruntergewirtschaftet. Sanitäre Einrichtungen bestanden aus einem Loch im Boden und Glühbirnen gab es nur auf dem Korridor.

In der Gaststube waren Stipper aufgestellt. Das Gebäude war einsturzgefährdet.
Wir Schweizer nahmen das mit Humor, während die Norddeutschen das alles eine Zumutung fanden. Der grosse Vorteil war, dass man vor dem Haus in den Zug einsteigen konnte.
Und eine Glühbirne nahm Jeder beim hinaufgehen vom Korridor mit.

Am nächsten Tag kam es dann zum Eklat:
Die Hardcore Fraktion wollte unbedingt den Wagen mit den offenen Seiten weg haben. Er sei ein Mickymouse Wagen, der nur für die Touristen sei. Dass dieser schon seit anfangs der 60er Jahre bei der Bahn so existierte, interessierte die nicht. Zwei Neuenburger taten sich da sehr hervor.
Herr Sch... de Biènne hat ihnen dann auf französisch die Leviten gelesen. Seitdem weiss ich, dass „un Welsch“ ein französisches Schimpfwort ist.

Auf alle Fälle: Wir weigerten uns kategorisch, den Wagen zu verlassen. Als Kompensation für die HCs wurde dann auf einem Flachwagen ein Trax gebracht.
Daaas hat die HCs dann besänftigt.

Ein uriges Fahrzeug stand im Depot:
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Der Flachwagen wurde gebracht:
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Und los gings.
Der Nebel lichtete sich ausserhalb des Dorfes:
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Herr SCH... sagte da zu mir: Es ist doch recht, dass wir Zwänggringelet hey!

Fernsehen gabs wahrscheinlich nicht, dafür viele Kinder.
Wobei ich eine Fernsehantenne auf einem Holzstab gefertigt gesehen habe. Auf einem 4-kant Stab waren der Dipol und die Direktoren und Reflektoren aufgenagelt.
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Glückliche Schweine und schöne Häuser:
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Der Trax machte sich nicht schlecht:
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Hier in der Kaverne soll im ersten Weltkrieg ein Lazarett gewesen sein. Diese Gegend war damals sehr umkämpft:
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Dafür gabs beim Abfahren wieder ein schönes Bild:
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Wie dieses Bild entstanden ist, weiss ich beim Besten Willen nicht mehr.
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Der Trax wurde abgeladen:
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Im Wagen wars ziemlich spartanisch:
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Wir hatten übrigens ganz schön Platz im Aussichtswagen: Die HC Fraktion pferchte sich im Personenwagen. Deren Fenster erlaubten nicht so schönes Geniessen der Landschaft.

Wir wurden dann vom Vehikel eingeholt:
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Hinten war der Rollwagen, von uns „Sechserpack“ getauft angehängt. Mit ein bisschen Verhandeln durften wir mitreiten:
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Die Fahrt war übrigens kein reines Vergnügen. Der Auspuff nebelte uns zeitweise ganz schön ein.

Aber auf der nächsten Station konnten wir den Dampfzug erwarten:
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Mit der Frau Stationsvorstand, die Signal spielte.

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Und es kam, wies kommen musste: Der Aussichtsswagen entgleiste.
Aber sowas bringt einen Waldbahner nicht aus der Ruhe. Sofort wurden Aufgleisschuhe montiert und der Wagen wieder aufgegleist:
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Weiter oben wurden Baumstämme aufgeladen. Das Verfahren ist sehr gefährlich, vor allem für den, auf den der Stamm zurollt.
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Endlich Ankunft in Faina:
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Das war die Endstation des Zuges.

Es wurde rangiert:
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Der Herr rechts hat den Boden glücklich erreicht.

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Eine interssante Weiche mit zwei ungleich langen Zungen:
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Nun folgte das opulente Mahl am Fluss. Es gab Steaks, Mamaliga, eine Art Polenta aus Mais und Pommes Frites: auf dem Rand der Schale wurden Speckstücke ausgelassen und im Schweinefett die Kartoffeln frittiert. Das schmeckte besser als es tönt. Vor allem der augelassene Speck war mit ein wenig Salz eine Delikatesse.
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Gesättigt ging es wieder an die Arbeit. Unterdessen war etwas ganz Exklusives eingetroffen.
Ein Schienen LKW:
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Sogar doppelt gefedert:
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Das Stationsbüro mit Zugmeldebuch und Feldtelefon.
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Was gibts da zu sehen?
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Das Vehikel wird gedreht:
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Jesus schaut auch zu:
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Fertig!

Nun gehts zurück:
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Die Kupplung: Mal gestreckt
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mal gestaucht:
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Bei 10 Wagen kommt da einiges an Harmonikaeffekt zusammen.

Man ist müde und es macht sich eine Relaxstimmung breit.
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Es wurde langsam Abend:
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Der Chef hatte nun genug und machte sich im Rollwagen davon:
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Plötzlich eine Schafherde:
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Schäferhund mit schönem Halsband.
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Und der Junge:
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Ja, das wars. Wie gings weiter? Wir freuten uns, dass wir nochmals in der „Herberge der Heimat“ übernachten konnten. Aber daraus wurde nichts: Für gewisse Leute war das unzumutbar und man hats dann durchgedrückt, dass man noch 2 Stunden oder mehr nach Bistritz fahren mussten. Wer rumänische Strassen kennt, wundert sich nicht, dass diese Fahrt eine Tortur wurde. Der Gegenseitigen Achtung diente das nicht. Am nächsten Tag, in Tirgiu Mures eskalierte die Situation dann: Es ging darum, ob man abgestellte Loks ansehen soll, oder am ersten Haus am Platze das Mittagessen einzunehmen.

Die Nicht Hardcores wollten wie geplant Mittagessen. Der Rest nicht. In der Diskussion wurde der 20 Mark Mann dann sehr ausfällig gegenüber Emil Scherrer. Er beruhigte sich erst, als ich ihm einen Satz warme Ohren anbot. Wie immer: Feiglinge sind laut: Er verzog sich dann sofort in den Bus, wo er weiter lästerte. Da kam er gerade recht: Drei Bayern, gestandene Mannsbilder, nahmen ihn dann nochmals ins Gebet.

Wie einigten uns dann drauf, dass wer will, Mittagessen ging und der Rest den Schrott ansehen könne.
Als wir uns gesetzt hatten, Kam der Rest der Gruppe auch, wütend herein: Der Chauffeur mauerte. Der wollte sein Mitagessen auch, weil er sonst die Lenkzeit überschritt. Bis Bukarest war es noch weit!

Die restliche Rückreise war dann sehr still. Am nächsten Tag flogen wir dann wieder zurück.

Für die nächste Reise hatte Emil dann genügend Leute. Es bildete sich dann ein harter Kern aus, die jede Emil Reise mitmachten. Dabei wurden dann auch kulturelle Aspekte berücksichtigt.

Doch davon später mehr.

Gruss Guru
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