Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Vielfahrer »

Längere Zeit war zur Konzeption Interim plus nichts mehr zu hören/lesen. Am 10. Juli nun tagt die Interessengemeinschaft Interim plus im Rathaus in Nagold und diskutiert das von DB-Netz erarbeitete Testat. Bei Interim plus geht es bekanntlich darum, ab Dezember 2017 die schnellen IC auch in Sulz und Oberndorf sowie Engen halten zu lassen und dafür den Regionalexpress im Abschnitt Horb - Rottweil einzusparen. Dafür soll der Abschnitt Stuttgart - Horb anstatt nur zweistündlich mit RE-Zügen weiterhin stündlich bedient werden, Freudenstadt könnte einen umsteigefreien Stundentakt nach Stuttgart erhalten und in einer weiteren Phase nach erfolgter Elektrifizierung des Abschnitts Nagold - Hochdorf könnte auch Nagold im Stundentakt umsteigefrei an Stuttgart angebunden werden. In diversen Informationsveranstaltungen hat sich DB-Fernverkehr gegen Interim plus positioniert, weil durch einen intensivierten Regionalverkehr Abwanderungen von "Fernverkehrsfahrgästen" auf Regionalzüge befürchtet werden.

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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Rangierer »

Vielfahrer hat geschrieben: Freudenstadt könnte einen umsteigefreien Stundentakt nach Stuttgart erhalten
Hallo,

normalerweise interessieren mich solche Planereien kein bisschen, aber in diesem Fall möchte ich mich dann doch mal zu Wort melden: Der Wegfall einer Direkt-Verbidnung von Eutingen zum Freudenstädter Stadtbahnhof wäre für den östlichen Landkreis eine eindeutige Verschlechterung! Besonders die älteren, aber auch viele Jugendliche schätzen diese umsteigefreie Verbindung! Nicht umsonst hatte der Landkreis Freudenstadt damals mit dem Ausbau der Murgtalbahn den Vorschlag gebracht eine direkte Verbindungskurve von der KBS741 zur (heutigen) KBS710.8 zu bauen.

Viel wichtiger wäre endlich mal eine gescheite Bahnverbindung zwischen Freudenstadt und Horb, welche man bisher nur mit dem Bus bis Heiligenfeld und dann mit dem Zug weiter hat, oder direkt mit dem Bus mit Halt an jeder Milchkanne zwischen Horb und Freudenstadt. Immerhin bestehen technisch keine Probleme, die Eutinger Kurve ist ja elektrifiziert. Hier könnte bei gutem Willen ein beträchtliches Pendler-Potential auf die Schiene gebracht werden, man denke nur an die große Zahl der Berufsschüler.

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Tobias
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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Tobias,

wer sagt denn, dass die direkte Verbindung von Eutingen (oder gar von Stuttgart und seinem Flughafen) zum Freudenstädter Stadtbahnhof wegfallen soll? Noch nie etwas gehört von der Absicht, im Murgtal die Stadtbahnen zumindest teilweise durch EBO-Fahrzeuge zu ersetzen? Man könnte doch von Stuttgart bis Karlsruhe über Freudenstadt Stadtbahnhof durchbinden. Genau diese Überlegung wurde im Zusammenhang mit Interim plus mal durchgeplant. Anstatt zweistündlich umsteigefrei von Eutingen nach Freudenstadt Stadtbahnhof mit der Stadtbahn ginge es stündlich umsteigefrei und nicht erst ab Eutingen sondern schon ab Schwäbisch Hall-Hessental und nicht nur bis Freudenstadt Stadtbahnhof sondern bis Karlsruhe Hbf. Dein Anliegen wäre also komplett erfüllt. Außerdem müssten die Eutinger nicht erst mehrere Kilometer bis zum Bahnhof Eutingen oder Hochdorf laufen sondern könnten dann stündlich in Eutingen-Nord einsteigen (ca. 500 Meter in Richtung Göttelfingen). Bei Interim klappt das nämlich höchstens alle 2 Stunden (wenn geflügelt wird, nicht wenn die AVG fährt), bei Interim plus klappt das jede Stunde (weil jede Stunde geflügelt würde).

Was die Bahnverbindung nach Horb betrifft, so wundere ich mich auch schon länger, dass sich kein vertakteter Bus in den VGF-Fahrplänen findet, der von Horb Bahnhof (Talstadt) über die Bergstadt zum Haltepunkt Heiligenfeld verkehrt und dort zuverlässige Anschlüsse binnen 3 bis 5 Minuten Umsteigezeit schafft. Die Sache mit den Berufsschülern ist schwieriger. Meines Wissens sind die Schulzeiten dafür gar nicht passend und vom Bahnhof Horb zu den Berufsschulen ist es auch noch eine gewisse Strecke zu Fuß, so dass diese Richtung über Heiligenfeld und ab dort per Bus bis zur Berufsschule vermutlich besser machbar wäre.

An die angedachten Verbindungskurve in Freudenstadt kann ich mich sehr wohl entsinnen. Mehrere male bin ich deshalb in Freudenstadt gewesen, um mit engagierten Bürgern die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Verbindung zu besprechen. Die Würfel fielen dann allerdings anders und inzwischen ist dort alles verbaut.

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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Rangierer »

Vielfahrer hat geschrieben:Noch nie etwas gehört von der Absicht, im Murgtal die Stadtbahnen zumindest teilweise durch EBO-Fahrzeuge zu ersetzen?
Diese Idee hat die NVBW gottseidank wieder aufgegeben. So wurde seitens der NVBW u.a. der Gemeinde Baiersbronn zugesichert, dass es im Zuge der anstehenden Ausschreibung (von der man eh nichts mehr hört) keine Veränderung von Fahrplan und Fahrzeugen gibt. Somit ist das Aus für die Stadtbahnen hoffentlich endgültig vom Tisch, was wohl u.a. auch auf den sehr großen Wiederstand von den Anrainerkommunen und dem LK Freudenstadt zurückzuführen ist.
Vielfahrer hat geschrieben:An die angedachten Verbindungskurve in Freudenstadt kann ich mich sehr wohl entsinnen. Mehrere male bin ich deshalb in Freudenstadt gewesen, um mit engagierten Bürgern die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Verbindung zu besprechen. Die Würfel fielen dann allerdings anders und inzwischen ist dort alles verbaut.
Ist ja interessant, hast du da vielleicht noch ein paar Infos mehr? Bisher war das für mich mehr Gerücht als verlässliche Information....


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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Vielfahrer »

Rangierer hat geschrieben:
Diese Idee hat die NVBW gottseidank wieder aufgegeben. So wurde seitens der NVBW u.a. der Gemeinde Baiersbronn zugesichert, dass es im Zuge der anstehenden Ausschreibung (von der man eh nichts mehr hört) keine Veränderung von Fahrplan und Fahrzeugen gibt. Somit ist das Aus für die Stadtbahnen hoffentlich endgültig vom Tisch, was wohl u.a. auch auf den sehr großen Wiederstand von den Anrainerkommunen und dem LK Freudenstadt zurückzuführen ist.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Alle Strecken werden in den kommenden Jahren ausgeschrieben. Viele sind schon terminiert oder am laufen, andere folgen in den kommenden Jahren noch. Im Übrigen führt die NVBW nur aus, was das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur entscheidet. Die NVBW ist eine Managementgesellschaft, die die Vorgaben des MVI umsetzt. Hauptgrund ist meines Wissens, dass die AVG-Stadtbahnen auf der Rheintalstrecke zu langsam sind, also "Trassenfresser" sind. Durchaus vorstellbar ist ein Mix dergestalt, dass die RE ab Karlsruhe Hbf mit wenigen Halten bis Forbach fahren, dann bis Herrenberg überall halten und dann wieder als RE über Böblingen - Flughafen nach Stuttgart - Hessental verkehren. Die Stadtbahnen bleiben natürlich auch, weil bestimmte Verkehre insbesondere im Umfeld von Karlsruhe gar nicht vom Hauptbahnhof kommen müssen sondern besser aus dem Stadtzentrum geführt werden und logischerweise alle Halte bedienen. Bei Ausschreibungen ist es so, dass diese quasi im Verborgenen ablaufen, da hört und liest man natürlich nichts, bis die Entscheidungen gefallen sind. Ich wäre mir da also gar nicht sicher, dass das so bleibt wie bisher, zumal die AVG offensichtlich auch noch große Personalprobleme zu haben scheint.
Rangierer hat geschrieben:Ist ja interessant, hast du da vielleicht noch ein paar Infos mehr? Bisher war das für mich mehr Gerücht als verlässliche Information....

Also das muss so um 1991 herum gewesen sein. Ich weiß nicht mehr genau, ob das unter dem OB Pfeifer oder OB Reichert war. Vor etwa 3 Monaten, als ich mein Büro von nicht mehr aktuellen Unterlagen entmistet habe, habe ich die damaligen Sachen leider weggeworfen. Spiritus Rectus der Anstrengungenen die Kurve zu bekommen, war ein Förster aus Freudenstadt gewesen. Leider fällt mir der Name nicht mehr ein. Es müsste aber den einen oder anderen Pressebericht von damals noch geben, da müsste man beim Schwarzwälder Boten oder bei der Südwestpresse recherchieren.

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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Rangierer »

Vielfahrer hat geschrieben: Da wäre ich mir nicht so sicher. Alle Strecken werden in den kommenden Jahren ausgeschrieben. Viele sind schon terminiert oder am laufen, andere folgen in den kommenden Jahren noch. Im Übrigen führt die NVBW nur aus, was das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur entscheidet. Die NVBW ist eine Managementgesellschaft, die die Vorgaben des MVI umsetzt. Hauptgrund ist meines Wissens, dass die AVG-Stadtbahnen auf der Rheintalstrecke zu langsam sind, also "Trassenfresser" sind. Durchaus vorstellbar ist ein Mix dergestalt, dass die RE ab Karlsruhe Hbf mit wenigen Halten bis Forbach fahren, dann bis Herrenberg überall halten und dann wieder als RE über Böblingen - Flughafen nach Stuttgart - Hessental verkehren. Die Stadtbahnen bleiben natürlich auch, weil bestimmte Verkehre insbesondere im Umfeld von Karlsruhe gar nicht vom Hauptbahnhof kommen müssen sondern besser aus dem Stadtzentrum geführt werden und logischerweise alle Halte bedienen. Bei Ausschreibungen ist es so, dass diese quasi im Verborgenen ablaufen, da hört und liest man natürlich nichts, bis die Entscheidungen gefallen sind. Ich wäre mir da also gar nicht sicher, dass das so bleibt wie bisher, zumal die AVG offensichtlich auch noch große Personalprobleme zu haben scheint.
Da hatte ich mich wohl ein bisschen unverständlich ausgedrückt: Vertreter von NVBW und MVI haben u. A. dem Gemeinderat Baiersbronn und ich meine auch dem Kreistag zugesichert dass weiterhin aus dem oberen Murgtal die Stadtbahnen in die Innenstadt fahren werden, also eine Linie Freudenstadt-Karlsruhe Stadtmitte ausgeschrieben wird. Wie das Richtung Eutingen aussieht weiss ich nicht, allerdings hat man ja kommuniziert, dass man zukünftig bis Herrenberg fahren soll.

Dass bei der Ausschreibung des Netzes 7 jemand anders als die AVG gewinnt halte ich für höchst unwahrscheinlich, die Differnzen mit anderen Betreibern würden wohl schon bei den Verhandlungen mit den VBK über den Zugang auf das Innenstadtnetz losgehen. Auch die Eilzüge sollen ja eh durch die Innenstadt, wenn die Einfädelung in Ettlingen fertig gestellt wird. Da ist ja der Planfeststellungsbeschluss schon vorhanden.

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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Vielfahrer »

Das Testat von DB-Netz, welches das Land von der Interessengemeinschaft Interim plus gefordert hatte, liegt nunmehr seit 2 Wochen vor. Man kann verschiedene Dinge herauslesen. Zunächst kommt die DB-Netz zum Ergebnis, dass in Engen sowohl die schnellen als auch die langsamen Züge halten könnten, ohne dass der Nullknoten in Tuttlingen oder die mit der Schweiz vereinbarte Übergabezeit beeinträchtigt würde. Mit der bestehenden Infrastruktur des Bahnhofs Engen sei allerdings ein Verkehrshalt aller IC nicht möglich, weil der Zugang zum Mittelbahnsteig zur fraglichen Zeit durch einen Schwarzwaldbahn-Zug im Gleis 2 befahren werde. Aus Sicht von DB-Netz könnte man dem Stundentakt in Engen dann zustimmen, wenn ein schienenfreier Zugang zum Mittelbahnsteig besteht.

In Tuttlingen würden alle nach Süden fahrenden IC das Gleis 2 befahren, der Ringzug nach Blumberg würde Gleis 3 (am gleichen Bahnsteig gegenüber) nutzen. In Richtung Norden würde der IC aus Gleis 5 abfahren, der Ringzug von Blumberg nach Rottweil würde das Gleis 4 befahren (also auch am gleichen Bahnsteig).

Die Kreuzungen in Oberndorf sowie Halte in Sulz bei allen Zügen sind nach DB-Netz möglich. Die Befahrung des Gleises 1, die zunächst wegen zu kurzem Durchrutschweg als nicht praktikabel angesehen wurde, wäre ebenfalls möglich. Es fehlt jedoch an einer Bahnsteigkante am Gleis 1, die quasi mit den Bushaltestellen abschließen würde. Wenn diese gebaut würde, dann spräche nichts gegen eine Befahrung sämtlicher in Richtung Zürich verkehrender Züge dann über Gleis 1, während alle nach Norden grundsätzlich das Gleis 2 befahren. Gleis 3 bliebe dann zu überholenden oder zu kreuzenden Güterzügen bzw. Sonderzügen vorbehalten.

Die zusätzlichen Verkehrshalte in Sulz und Oberndorf verlängern natürlich die Reisezeit des schnellen IC etwas. Dadurch müsste aber in Stuttgart kein Anschluss verloren gehen, es würde lediglich die Wartezeit auf einen Wert ähnlich wie bei den langsameren IC verkürzt. Um diese Verlängerung der Fahrzeit weitestgehend zu vermeiden, regte DB-Netz an, die Verdichter-S-Bahnen beispielsweise in Stg.-Vaihingen zu kappen, also nicht bis Böblingen zu fahren. Alternativ wäre auch denkbar, die Verdichter-S-Bahnen in Stg.-Vaihingen dort mit ca. 2 Minuten Verzögerung dem IC hinterher fahren zu lassen (3 mal am Tag). Da die Trasse frei wäre, könnten diese sogar bis Herrenberg verkehren.

Also ohne die eine oder andere Infrastrukturänderung insbesondere bei den Bahnsteigen kann Interim plus nicht umgesetzt werden, aber mit etwa einem schienenfreien Zugang in Engen könnte zukünftig eine stündliche schnelle Verbindung nach Tuttlingen - Stuttgart auch für Fahrgäste mit Verbundtickets angeboten werden, was x mal billiger wäre, also die von anderer Seite angeregte Ausdehnung des Seehas bis Tuttlingen, die pro Tag (!) auf ca. 12.000 € zusätzliches Defizit käme.

In den nächsten Wochen sollen alle Anregungen, die im Nachgang zur letzten Sitzung des Interessenverbands Gäubahn in Tuttlingen eingegangen waren, im Lichte des Testats abgearbeitet werden und dann entschieden werden, wie es weiter geht.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bm 6/6 18514
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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

So ganz sehe ich das Problem in Engen nicht. Will man die Anzahl der Zugkreuzungen dort nicht erhöhen? Denn zumindest eine Richtung hat man das Problem doch sowieso (langsamer IC auf Gleis 3 und schneller IC fährt auf Gleis 2 durch).
Heute hat man die Sitution, dass bei haltendem Zug auf Gleis 3 mehr oder weniger gleichzeitig auf Gleis 2 ein Zug hält (oder durchfährt) ja auch zweimal am Tag planmässig. Zuküftig eben wohl zweistündlich (wenn der schnelle IC nicht hält) oder stündlich (wenn er hält).
Blöd ist halt, dass die Unterführung in Engen ganz am Ende des dort schmalen Bahnsteiges ist, dass heisst, man kann an die bestehende Unterführung nicht einfach eine Aufzug anbauen, um den Übergang für den barrierefreien Zugang aufzuheben.
Allerdings ist der Bahnsteig recht lang, man könnte allenfalls die Treppe durch eine Rampe ersetzten, wobei man natürlich trotzdem einiges Umbauen müsste. Die Rampe würde den Fussweg aber noch mehr verlängern, heute wird die Unterführung eher wenig benutzt, da der Weg direkt übers Gleis kürzer ist.

Gruss
Florian
Vielfahrer
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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Vielfahrer »

Die Studie von DB-Netz bezieht sich auf das Jahr 2018 (also ab Fahrplanwechsel Dezember 17). Es kreuzen sich dann die schnellen IC in Tuttlingen jede volle gerade Stunde und die langsamen IC ebenfalls jede volle ungerade Stunde. Die Kreuzungen in Engen sind dann Zugbegegnungen zwischen den IC der Gäubahn und den RE der Schwarzwaldbahn, wobei die Konstellation eben am Mittelbahnsteig dazu führt, dass ein schienenfreier Übergang vorteilhaft wäre. Ich hatte die Diskussion bei DB-Netz zunächst so verstanden gehabt, dass es möglicherweise Fahrplanzwänge mit dem Seehas geben würde, der ja in Engen auf das Gegengleis wechselt. Es hängt aber eindeutig mit der Schwarzwaldbahn zusammen.
Als ich vor einigen Monaten einmal in Engen ausgestiegen bin, hing an der Unterführung ein Hinweisschild "Durchgang gesperrt". Möglicherweise ist die Unterführung nicht ganz verkehrssicher, auf alle Fälle aber müsste sie zumindest aufgefrischt werden oder noch besser als Rampe ausgeführt werden. Wer in die Altstadt Engen möchte, tut ohnehin gut daran, diesen Weg zu wählen. Wer in die nördlichen Wohngebiete möchte, für den wäre dieser Weg allerdings ein Umweg.

Die nunmehr nur zweistündlichen Verbindungen zwischen Engen und Tuttlingen sind für Berufspendler wenig attraktiv. in der Zwischenlage bzw. stündlich besteht dann noch die Umsteigeverbindung mit der Schwarzwaldbahn (via Immendingen) nach Engen. Sie fährt 30 Minuten früher ab, kommt aber nur 4 Minuten früher an, ist also auf die vergleichsweise kurze Strecke ca. 26 Minuten langsamer und erfordert einen Umstieg. Geht man in Immendingen (was jede zweite Stunde und ab 2019 jede Stunde möglich sein soll) auf den RE nach Ulm, so beträgt der Zeitverlust ca. 15 Minuten oder es dauert etwa doppelt so lang wie eine direkte Verbindung Engen - Tuttlingen.

Die Nachfrage ist sicherlich vorhanden. Tuttlingen weist rund 14.000 Einpendler auf, von denen es etliche gibt, die in Engen und Umland wohnen. Es soll auch Familien geben, die aufgrund günstiger Baulandpreise in Engen wohnen, wobei ein Partner in Konstanz arbeitet, der andere im Landkreis Tuttlingen. Durch die Ansiedlung des Prüfzentrums von Daimler Benz in Immendingen wird sich diesbezüglich der Wohnstandort Engen noch weiter entwicklen und in der Folge der Bedarf nach einer guten Verkehrsanbindung nicht nur über die A 81 nach Norden steigen.

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Re: Interim-plus tagt im Rathaus Nagold

Beitrag von Vielfahrer »

Am Bahnhof in Engen gibt es in der kommenden Woche einen Ortstermin, bei welchem die Bahnsteigzugänge in Augenschein genommen werden. Die Stadt Engen will den Stundentakt-Halt! Darin sollte man sie unterstützen. Zweistündliche Verbindungen sind für Pendler einfach unattraktiv. Schade, dass dieses Anliegen von der NVBW und der DB nicht unterstützt wird.
Viele Grüsse vom Vielfahrer
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