Am 24. Juli 1980 gings in Richtung Harz.
Gernrode hatte damals noch einen Normalspuranschluss. Und war Ausgangspunkt der Selketalbahn, die damals noch völlig isoliert war.
Das Teilstück Strassberg – Stiege war noch nicht wieder aufgebaut. Und dort herrschte reiner Mallet Betrieb:
Nach der Ankunft streunten wir auf dem Bahnhofgelände herum und beobachteten das Bereitstellen des Zuges:


Die Lok 11 war „Traditionslok“ und hatte ein grünes Farbkleid erhalten.






Kurz vor der Abfahrt wurde noch der Sand ergänzt:


Und dann gings los.
In Mägdesprung gabs das nächste Foto:

Ziel war Alexisbad. Ab dort waren wir dann zu Fuss unterwegs:

Das berühmte Abzweiggleis nach Harzgerode:

Wir folgten dem Zug in Richtung Harzgerode und suchten uns jeweils Fotopunkte. In meiner Erinnerung war der Verkehr damals nicht so dicht, so dass genügend Zeit blieb, sich einzurichten.




Mal kein Trabant oder Wartburg, sondern ein „Deux Cheveux“ mit Feststoffauspuff und Zwickzündung:

Kleinbahnromatik!



Ich weiss nicht, was damals für Kohle verheizt wurde, aber es dürfte keine hohe Qualität gewesen sein. Sie rauchte und stank erbärmlich!
In Alexixbad zurückgekommen, waren gerade Kaisermanöver angesagt:


Ein Güterzug war auch noch eingefahren:



Der Herr Latowski bildet das Abschiedsbild der Selketalbahn.

Läutwerke sind in der Schweiz unbekannt. Eine „Bimmelbahn“ hat es in der Deutschen Form nie gegeben. Darum haben mich diese Dinger immer fasziniert.
In der Schweiz bin ich dann doch mit Knorr Läutwerken in Berührung gekommen, als ich bei Urs Rüesch und seinem Muni heizen war.

Diese Lok hatte eine Knorr Bimmel. Die konnte manchmal mit durchschlagendem Erfolg eingesetzt werden: Als ich 1987 auf der Südostbahn zwischen Samstagern und Wädenswil als Heizer auf dieser Lok im Gleisbau eingesetzt war, hatten wir einmal das Problem, dass die Bauleute nicht aus dem Gleis verschwinden wollten. Trotz Zurufen. Das amerikanische Fünfklanghorn des Munis wollten wir im Wohngebiet um 3 Uhr morgens nicht betätigen. Da wären die Leute im Bett gestanden. Also Läutwerk. Nach dem dritten Schlag war das Gleis frei.
Auch wenn wir, wie 1997 als wir zum 150 Jahr Jubiläum der Schweizer Bahnen zwischen Arth Goldau und Walchwil pendelten, und in Walchwil jeweils umfahren mussten, dem vollen Perron entlang, spielte die Glocke mit. Die Leute traten wirklich schön von der Perronkante zurück, wenn wir vorbeifuhren.
Heute habe ich 2 Knorr Läutwerke im Garten. Die stehen auf einem Knoten der 1997 abgebrochenen alten Eisenbahnbrücke der Bötzberglinie in Brugg. Schön verkabelt, verschlaucht, betriebsbereit und funkferngesteuert, passen sie besser als Blumentöpfe auf das Brückenteil, ärgern Nachbarn und verreiben mitunter auch unerwünschte Personen!


Ja in Halberstadt dann noch die Ueberraschung:
Stand doch einfach eine 01 da:
Sogar noch eine Originale:



Der Personenzug gegenüber kam mit einer 50er:

Man sieht schön, wo gereinigt wurde am Tender


Sie zog dann ab in Richtung Depot.

Ja, ein schöner Tag ging zu Ende.
Am nächsten Tag lernten wir dir DDR dann von einer andern Seite kennen. Doch davon ein Andermal.
Gruss Guru