[FI][RU] Russland 2014 – Tag 2 von 20: Unterwegs in Helsinki [m32B]

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
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Hannes
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[FI][RU] Russland 2014 – Tag 2 von 20: Unterwegs in Helsinki [m32B]

Beitrag von Hannes »

Dobri den oder für diesen Teil besser hyvää päivää,

nachdem ich gestern noch ein kleines Erdbeben mit ausgelöst habe *:-D*, geht es heute weiter. Zunächst gibt es noch eine aktualisierte Karte zum Reiseverlauf, der jetzt hier auch zwischen Samara und Wolgograd richtig abgebildet ist:
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Wohl gegen 8 sind wir aufgestanden und mangels Frühstück im Hostel sind wir dann in Richtung eines Einkaufszentrums los, um dort zu frühstücken. Für die kommenden beiden Tage zogen wir uns jeder ein 2-Tages-Ticket für 12 €. Wie ich auf dem Weg dorthin ein Foto machen wollte, stellte ich fest, dass der Objektivdeckel eingedrückt war. Der ließ sich auch nach mehrmaligen Versuchen nicht entfernen, so dass ich den Filter abschraubte, der dann ersichtlicherweise auch nicht mehr funktionstüchtig war. Auch der Gewindering des Objektivs war gebrochen, mehr vom Objektiv zum Glück nicht beschädigt. Merke: Mal noch kurz die Kamera oben ins Gepäck und dann abgeben ist eine ganz schlechte Idee. Eigentlich wollte ich mir dann einen neuen Filter und Deckel im Einkaufszentrum besorgen, fand jedoch kein passendes Fachgeschäft. Irgendwann auf der Reise hab ich dann einfach den Filter und Deckel des anderen Objektivs genommen, das ich kaum benutzt habe und in Dresden dann halt wieder beides neu gekauft.

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Das Ergebnis eines unüberlegten Einpackens der Kamera…

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Ungewöhnlich geräumig sind die Metrostationen in Helsinki an der Decke wie hier an der Station Kamppi. Das Granitgestein macht das einfache Auskleiden mit Spritzbeton möglich.

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Sichtlich schon etwas älter, aber gepflegt ist der einfahrende Zug in seinem Orange.

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Und auch innen ging es bunt weiter, wobei es wenigstens eine angenehm warme Farbe ist.

Unser Frühstück nahmen wir bei einer Bäckerei an einem Supermarkt ein, anschließend war etwas Stadtbummel angesagt. Die Sonne war uns auch gnädig und kämpfte langsam, aber erfolgreich, gegen das Wolken-Nebel-Gemisch an.

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Der Senaatintori-Platz unweit des Hafens.

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Die Spurweite der Helsinkier Straßenbahn ist mir äußerst sympathisch :-) Mit den noch als Verstärker eingesetzen ex Mannheimer Duewags sollten wir kein Glück haben, aber das war mir nicht so wichtig. Das dunkle Grün ist natürlich fotografisch schwierig, gerade im ohne Sonne im für mich recht düsteren Helsinki.

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Fotografisch etwas angenehmer sind da die älteren Wagen mit ihrem beigen Anteil.

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Äußerlich wie innerlich hübsch anzusehen ist die alte Markthalle am Hafen. Wie allgemein in Finnland aber nichts für den schmalen Geldbeutel.

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In Sichtweite des Präsidentenpalastes verrichtet diese Skulptur ihr Geschäft.

In Finnland gibt es auch eine kleine orthodoxe Minderheit, deren Hauptkirche sich unweit des Hafens befindet. Wir haben ebenfalls einen Blick hineingeworfen:

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Mit der Straßenbahn fuhren wir weiter zur Endhaltestelle auf einer Landzunge, um anschließend wieder gen Zentrum zu laufen. Dabei kamen wir auch an den noch ruhenden Eisbrechern vorbei:

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Veolia Verkehr besorgt einen Teil des Busverkehrs in Helsinki, u.a. mit diesen VDL-Dreiachsern. Im dahinter zu erkennenden Hesburger, einer finnischen Burgerkette, haben wir unser Mittagessen eingenommen und das WLAN genutzt.

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Langsam wurde es auch sonniger, wie man an diesem Bild erkennen kann. Mächtige Ziegelgebäude gibt es in der Innenstadt.

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Wir schlenderten weiter durch die Stadt und kamen natürlich bald wieder ans Wasser.

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Im Hintergrund ist die Festungsinsel Suomenlinna zu erkennen, die wir am nächsten Tag besuchen werden.

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Zahlreiche kleine Felseninseln, die sogenannten Schären, werden auch gerne als Freizeitdomizil genutzt.

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Die Architektur verrät, wann die olympischen Spiele einmal in Helsinki stattfanden: Anfang der 50er Jahre, als es noch mit weniger Kraftmeierei, was das Aufziehen von Infrastruktur angeht, möglich war, so etwas auszurichten. Der andere Endpunkt unserer Reise wird ja das Gegenteil davon zeigen.

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Nun begaben wir uns wieder ins Hostel, um unser Tagesgepäck abzulegen und uns im Anschluss auf einen Besuch zu Jonas´ Gastfamilie zu begeben. Die Kamera hab ich dabei im Hostel gelassen. Ab dem Hauptbahnhof ging es zunächst in einem Flirt der S-Bahn gen Norden (eine andere Richtung per Bahn ist auch erstmal nicht möglich), noch auf der „Stammstrecke“ stiegen wir dann in einen Regionalbus um, der uns in einen der Vororte bringen sollte.

Begrüßt wurden wir drei von Jari, dem Gastvater, einem früheren Sicherheitsingenieur bei Finair, der sich jetzt im Vorruhestand befindet, nachdem Finair die gesamte Wartung nach Asien ausgelagert hat. Von 2.400 Mitarbeitern in Finnland sind noch 300 geblieben. Er nahm´s mit Humor, finanziell hat er sein Auskommen und Zeit für seine Hobbys Fotografie und Militärflieger. Seine Basteleien sind unbewusst dem ein oder anderen hier bekannt, denn er hat auch Modelle für „Iron Sky“ gebaut, auch einer meiner Lieblingsfilme :-)

Was bei einem richtigen Finnen nicht fehlen darf, ist eine Haussauna und so waren wir dort auch alsbald zu finden. Sein Modell aus Holz mit holzbefeuertem Ofen ist für etwa 4.000 € zu bekommen. Zwischen den Saunagängen gab´s ein schön kühles Bier draußen im Garten, gegenüber den anderen hab ich mir, wenn man schon mal da ist, noch einen vierten Gang gegönnt. Entsprechend entspannt konnte es dann auch so langsam Richtung Abendessen gehen, wo es frisch geräucherten Fisch geben sollte. Getränkemäßig hatten wir einen Obstler dabei und für uns gab es das ja nicht gerade günstige finnische Bier. Als Whiskeyfreund hat Jari inzwischen 48 Sorten in seiner Sammlung, von denen einige im Anschluss verköstigt wurden. Der Klingelton beim Anruf seiner Frau brachte uns dann auf das Thema Musik, denn wie wir so herausfanden, waren wir beide Fans der kanadischen Rockband Rush. An der Gitarre bin ich zwar ziemlich improvisationsunfähig, aber ohne Strom war unser Rumgezupfe auf E-Bass und E-Gitarre akustisch sicherlich noch erträglich, auch wenn es musikalisch eher wertlos war ;-) Aber wir hatten unseren Spaß und konnten so noch am Abend die Frau des Hauses kennenlernen, die mit frischen Einkäufen aus Tallinn kam. Gegen 1 ging dann der äußerst gesellige Abend zu Ende und wir machten uns mit dem letzten Nachtbus auf zurück ins Zentrum, wo uns das Einschlafen nach dem langen Tag dann nicht allzu schwer fiel.

Na swidanie bzw. näkemiin,

Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Friederich
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Re: [FI][RU] Russland 2014 – Tag 2 von 20: Unterwegs in Helsinki [m32B]

Beitrag von Friederich »

Servus Hannes,

ich sag' mal so:
Der gelungene Auftakt einer vermutlich wieder sehr interessanten Serie. *applaus* *daumenhoch*

Grüßle
Friederich
Betrachte jeden Augenblick wie eine schöne Blume, dann wird jeder Tag wie ein schöner Strauß.
Karl Ferdinand Gutzkow
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