Filder-Dialog ist gestartet

Alles zur Strecke Stuttgart - Singen kann hier rein.
Vielfahrer
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Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,
wie versprochen, folgt eine Information von der ersten Sitzung des Filder-Dialogs.

In der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr haben ca. 160 Teilnehmer angeregt diskutiert und sich informiert. Im Mittelpunkt stand dabei zunächst einmal die generelle Zielsetzung des Dialogs, ehe in einer zweiten Phase am Nachmittag über die Antragstrasse und insgesamt 6 Varianten dazu informiert wurde.

Begrüßt wurde von Hausherr Oberbürgermeister Klenk aus Filderstadt. Danach erläuterte die Staatsrätin Gisela Erler die Motivation der Landesregierung, diese Forum der Bürgerbeteiligung zu praktizieren.

Der Moderator Ludwig Weitz von VIS!ON erläuterte zunächst die Regeln, die beim Ablauf des Dialogs gelten. „Dialog ist die Kunst des gemeinsamen Denkens“, war das Leitmotiv des Herrn Weitz. Jeder Teilnehmer wurde gebeten, seine eigene Sichtweise beizutragen. „ Sagen Sie, was Sie denken und fühlen“, lautete seine Aufforderung. Weitere Empfehlungen von ihm waren:

Es gehört zur Offenheit und Klarheit, dass gesagt wird, was offen ist und auch was bereits entschieden ist.

Respekt vor der Sichtweise der Anderen!

Alle Meinungen sind berechtigt, gefragt und gültig!

Hören und wirklich verstehen!

Ideen vernetzen und verbinden, Gemeinsamkeiten finden, statt Konflikte aufarbeiten!

Aufmerksamkeit für wichtige Erkenntnisse und wesentliche Themen!

Alle Ergebnisse auf Flipcharts / Antwortkarten schreiben.

Die Zeiten einhalten!

Jeder hilft jedem - inhaltlich und materiell!

Der Filder-Dialog erarbeitet Empfehlungen an die Projektpartner. Ziel des Dialogprozesses ist es, durch Offenlegung und Beratung von Planungsprämissen, Darstellung und Beratung der Antragstrasse und verschiedener Varianten, in Form eines offenen Dialogs über die Vor- und Nachteile der Varianten und Transparenz über Verfahren und Planungen herzustellen. Der Prozess soll als Ergebnis den Teilnehmern ermöglichen, Empfehlungen an die Projektpartner abzugeben. Ein besonderer Erfolg wäre es, wenn es gelänge, mit allen Dialogbeteiligten einen Konsens herzustellen.

Rahmen der Beteiligung, Vorgegebenheiten des Prozesses:

Inhalt des Dialogs ist der Planungsabschnitt 1.3 zum Trassenverlauf der Neubaustrecke Stuttgart – Ulm auf den Fildern mit Anbindung des Flughafens und der „Gäubahn“. Diese verkehrliche Zielsetzung und die eisenbahnbetriebliche Umsetzbarkeit müssen erfüllt werden.

Das laufende Planfeststellungsverfahren ist für die Dauer des Filder-Dialogs ausgesetzt. Der Dialog ersetzt nicht das Planfeststellungsverfahren mit den gesetzlichen Mitwirkungsrechten.

Der Dialog berücksichtigt das Ergebnis der Volksabstimmung sowie der Schlichtung zu Stuttgart 21. Ein Verzicht auf das Projekt S 21 ist damit nicht Gegenstand des Dialogs.

Folgende wesentliche Prämissen binden die Projektpartner durch die abgeschlossenen Verträge:

Einhaltung des Kostendeckels

Führung der Züge aus den Richtungen Stuttgart Hbf, Ulm, Tübingen und Singen (via Rohrer Kurve) an die Flughafen-Terminals

Die Anschlüsse an die angrenzenden Planfeststellungsabschnitte 1.2 und 1.4 bleiben unverändert.

Im Filder-Dialog können die Prämissen diskutiert und hinterfragt werden. Varianten, die von den Prämissen abweichen, bedürfen der besonderen Begründung und sind – wie alle anderen Vorschläge auch – Anlass für Beratungen der Projektpartner.

Der Filder-Dialog ist im Verlauf und Ergebnis öffentlich. Die Projektpartner stellen transparent dar, welches Ziel der Dialog verfolgt und wie die Projektpartner mit dem Ergebnis umgehen.

Das Ergebnis des Dialogs sind Empfehlungen an die Projektpartner. Die Projektpartner werden nach Abschluss des Dialogs das Ergebnis gemeinsam bewerten und beschließen, ob und inwiefern sie die Empfehlungen in der weiteren Planung berücksichtigen. Alle Empfehlungen werden durch die Projektpartner unter Angabe der Gründe beantwortet.

Nach der Einführung in das Thema und einer ersten Kennenlernrunde in den jeweils ca. 8 Personen umfassenden Arbeitsgruppen kamen Inputs zum Thema von

Ministerialdirektor Hartmut Bäumer zu den Vorgegebenheiten des Projekts

Dr. Armin Wirsing zum Planungsrecht und zu Planungsverbindlichkeiten

Manfred Poethke vom Kommunikationsbüro Bahnprojekt Stuttgart – Ulm zur Bahntechnik

Prof. Dr. Michael Koch zu Umwelt und Naturschutz

Thomas Kiwitt von der Region Stuttgart zur Regionalentwicklung.

Nach dem Mittagessen wurde vom Geschäftsführer von Intraplan, Dr.-Ing. Ulrich Rückert, über die Antragstrasse und mögliche Varianten informiert.
1. Antragstrasse der DB
2. Gäubahnanbindung über die Bestandstrasse an den Hauptbahnhof
3. Flughafenbahnhof an der Neubaustrecke (NBS)
4. Flughafenbahnhof unter der Flughafenstraße
5. Bündelungstrasse mit der Autobahn
6. Anbindung über Rottenburg – Tübingen – Reutlingen
7. S-Bahn-Ringschluss Rohr – Wendlingen
Diese 7 Tassen-Systeme wurden anhand von Schaubildern dargestellt und in Kategorien unterteilt. Anschließend wurde in den Arbeitsgruppen darüber gesprochen, welche Trassen gefallen (war auf grünem Blatt zu notieren), schlecht sind (rote Blätter) und wozu Fragen bestehen (gelbe Blätter). Die Antworten werden gesammelt und ausgewertet.
Auf der zweiten Sitzung soll eine vertiefte Diskussion über die einzelnen Trassenvarianten geführt werden.

Insgesamt war es mein Eindruck, dass die Art und Weise des Dialogs gelungen ist. Viele Teilnehmer (auch unterschiedlicher Ausgangspositionen) sind miteinander ins Gespräch gekommen. Ein Anfang ist also gemacht.

Nicht alles lief immer reibungslos ab. Ein Teilnehmer (ein OB-Kandidat aus Stuttgart) fiel dem Moderator gleich mehrfach ins Wort, so dass dieser sich gezwungen sah, dem Einhalt zu bieten. Schließlich verlies dieser den Saal. Auch vor der Filderhalle waren die Gegner von S 21 mit dem ehemaligen Wasserwerfer präsent und skandierten "Lügenpack"- und "Oben-bleiben"-Rufe usw.


Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Sascha »

[quote="Vielfahrer"
Diese 7 Tassen-Systeme ...[/quote]

Tassen? Ich glaube, du meinst Trassen :Frol: (jetzt spiel ich mal Oberlehrer :Frol: ). Gut, das es ein friedlicher Dialog war. Störenfriede gibt es immer, aber bestimmt auf beiden Seiten.

Auf SWR1 kam gestern und heute im Radio auch etwas über den Filder-Dialog und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Gerne mehr Infos darüber. Danke an dich, das du uns die Infos bringst.

Gruß

Sascha :hallo/ade:
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Vielfahrer
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Vielfahrer »

Ja, Sascha, es war interessant. Für mich (und vielleicht auch für Dich) ist interessant gewesen, dass bei der Variante Gäubahnanbindung über Rottenburg - Tübingen - Wendlinger Kurve - Flughafen an Stuttgart sämtliche Fern- und Regionalverkehre via Tübingen fahren sollen und durchs Gäu dann bis auf den Freudenstädter Zug nur noch S-Bahnen verkehren würden. Dabei, so wurde erläutert, sei noch unklar, wohin die Freudenstädter Züge fahren würden, denn eine Rohrer Kurve würde es ja in diesem Fall nicht geben und es ist auch nur schwer vorstellbar, dass man für einen nur alle zwei Stunden verkehrenden RE-Zug einen 2 km langen Kehrtunnel am Stuttgarter Pragfriedhof bauen würde, um die Freudenstädter Züge in den Stuttgarter Hbf einzuschleifen. Vermutlich würde man Freudenstadt (das ist jetzt aber meine Einschätzung) im Falle einer Verwirklichung der Neckar-Alb-Trasse in Herrenberg auf die S-Bahn umsteigen lassen.

Viele Grüße in den Schwarzwald vom Vielfahrer
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Sascha »

Hallo,

wenn ich das richtig lese, wäre eine Verlängerung der S1 von Herrenberg über Eutingen nach Freudenstadt HBF möglich, damit sie den RE von Singen/Rottweil über Horb, Tübingen nach Stuttgart laufen lassen.

Die Fahrzeit verlängert sich aber in meinen Augen sehr.

OK, S1 nach Freudenstadt ginge, aber bitte nur mit Klos. Der REs und S41/REs aus Singen braucht heute ca. 1 Stunde 23 Minuten. Wie lange brauchen die Züge über Horb / Tübingen?

Gruß

Sascha
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Vielfahrer
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sascha,

die Führung der Gäubahn über Rottenburg - Tübingen - Reutlingen - Metzingen - Nürtingen und die Wendlinger Kurve dauert ca. 20 bis 25 Minuten länger als über Herrenberg - Böblingen - Rohrer Kurve - Flughafen. Aus diesem Grund widerspricht sie auch dem Vertrag von Lugano, der eine Kürzung der Fahrzeiten der Gäubahn vorsieht. Die Schweizer Eidgenossen haben ihren Teil dazu beigetragen und sind in 2012 mit den Ausbaumaßnahmen fertig. Da passt es doch wunderbar, wenn die deutsche Seite kommt und durch unausgegorene Vorschläge die Fahrzeit zum Ausgleich dann verlängert.

Würde man die S 1 über Herrenberg hinaus nach Freudenstadt verlängern, so müsste man alle Bahnsteige auf das S-Bahn-Niveau erhöhen (96 cm). Außerdem müsste dann irgendwie geregelt werden, dass der Verband Region Stuttgart, der Aufgabenträger für die S-Bahn insgesamt ist, die Landkreise Tübingen (Ergenzingen) und Freudenstadt mitbetreut (und finanziert). Das wären extrem anspruchsvolle Verhandlungsrunden. Ich glaube deswegen nicht an diese Entwicklung, ganz abgesehen davon, dass man auf 90 km nun wirklich nicht ohne Toiletten in den Zügen fahren kann.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Karl Müller »

Moin
Toilette hin, Toilette her,
Sinn und Zweck einer S-Bahn ist es das Umland einer Stadt ( Groß-) zu erschließen. Im Takt. Immer.
Also, laßt die S1 bis max Bonndorf fahren und den RE nach FDS.
Variante :
RE über Herrenberg nach Nagold !?
Oli
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Oli,

Der Gedanke, den Du da spinnst, ist naheliegend. Ich habe ihn als Linie Nagold - Eutingen - Stuttgart - Weil der Stadt - Calw und zurück konzipiert und in die Diskussion eingebracht. Dabei sollte dieser Zug aber nicht als S-Bahn, sondern als RB/RE fahren (RB bis Herrenberg, weil dort das Hauptpotential sitzt) und weiter als RE über Böblingen - Stg. Vaihingen - Stg. West - Stg. Feuerbach - Ditzingen - Leonberg - Renningen - Weil der Stadt und als hier wieder als RB nach Calw. Von den Trassen her und von den Verknüpfungen zur S-Bahn klappt das hervorragend. Diese Linie sollte das Verlagerungspotential vom IV auf den ÖV im Gäu abfangen und zugleich die industriellen Aufkommensschwerpunkte in Böblingen, Stg. Vaihingen und Stg. Feuerbach bedienen. Es hätte darüber hinaus eine "Ersatzfunktion" für eine an und für sich wünschenswerte Tangential-S-Bahn zwischen dem Stuttgarter Norden und dem Stuttgarter Südwesten.

Dieser RB/RE/RB/RE/RB-Zug bräuchte auf den Abschnitten Nagold - Herrenberg und Weil der Stadt - Calw keinen S-Bahn-Standard. Wichtig ist auch, dass dieser Zug den RE von Freudenstadt nach Stuttgart via Flughafen nicht tangieren würde. Ebenso wären im Gäu keine Trassen "verschenkt", weil die Filderbahn ja nur halbstündlich für Gäubahnzüge geeignet ist.

Der Fern- und Regionalverkehr aus Singen/Rottweil/Freudenstadt bzw. aus der Schweiz würde via Flughafen auf der schnellen Trasse den Tiefbahnhof ansteuern, während die Schwarzwald-Spange über Stuttgart den lokalen Verkehrt aufnimmt und ihn mit den Drehkreuzen in Vaihingen und Feuerbach verbindet. Wie die Trassenstudien gezeigt haben, bestehen in Vaihingen aus diesem System sehr gute Anschlüsse in Richtung Universität - Hauptbahnhof - Bad Cannstatt (S 2 nach Schorndorf) und umgekehrt von Calw in Feuerbach sehr gute Anschlüsse in Richtung Schwabstraße (S 4).


Viele Grüße vom Vielfahrer
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Dirk B
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Dirk B »

Also dass ich kein großer Freund von S21 bin, wisst ihr ja alle. Aber jetzt kommt es nun mal, und man muss das möglichst Beste daraus machen. Und dazu kann eine Gäubahnführung über Tübingen nicht dazu beitragen! Dies wäre meiner Meinung nach das absolute Aus für einen Fernverkehr zwischen Zürich und Stuttgart, und auch viele Nutzer der RE aus dem Süden würden sicherlich auf das Auto umsteigen. Dauert die Fahrt mit dem RE bereits jetzt knapp zwei Stunden von Tuttlingen aus nach Stuttgart (bzw. knapp zweieinhalb Stunden ab Singen), so würde eine Verlängerung um nochmals fast eine halbe Stunde die Fahrzeit ab Singen auf knapp drei Stunden und ab Tuttlingen auf knapp zweieinhalb Stunden erhöhen. Da können die Spritpreise noch so steigen, da wird dem Auto der Vorzug gegeben! Wer diese Variante also ernst meint, kann meines Erachtens nach gleich über eine Stilllegung der Gäubahn nachdenken!
Ach, und wenn ich schon dabei bin, auch eine Führung auf der Panoramabahn halte ich - jetzt da S21 kommen wird - nicht sinnvoll machbar. S21 kommt, also muss die Gäubahn auch über den Flughafen geführt werden.

Interessant ist, dass ein gewisser B.P. aus T. anscheinend mit dieser Variante - wie hier schon irgendwo zu lesen war - doch noch zum S21-Freund werden könnte. Da sieht man mal wieder, wie sich die Fähnchen drehen können, wenn man selber was vom großen Topf abhaben könnte...
Vielfahrer hat geschrieben:... Nicht alles lief immer reibungslos ab. Ein Teilnehmer (ein OB-Kandidat aus Stuttgart) fiel dem Moderator gleich mehrfach ins Wort, so dass dieser sich gezwungen sah, dem Einhalt zu bieten. Schließlich verlies dieser den Saal. ...
Tja, das war ja auch bei den Schlichtungsverhandlungen zu sehen, dass dieser Herr von Gesprächskultur nicht sehr viel hält...

So, das musste mal gesagt werden.

Grüßle
Dirk

Edit: noch was ergänzt
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
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meterspurgleisbauer
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von meterspurgleisbauer »

Interessant, ein Politiker, der das akzeptiert, was die (schweigende) Mehrheit will und versucht, daraus noch was einigermassen brauchbares zu machen, hängt also sein Fähnchen nach dem Wind.....

Tja, das hätts früher nicht gegeben, da habe die gewählten Politiker gemacht, was sie wollten und das Volk hatte das zu akzeptieren.
Aber da konnte das Volk auch noch auf die Politiker schimpfen, wenn sie damit nicht einverstanden waren.

Und heute schimpft man auf die Politiker, die das machen, was das Volk will.....

Versteh einer die Welt.

Gerald
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Re: Filder-Dialog ist gestartet

Beitrag von Goldberger »

Mein Favorit:
4. Flughafenbahnhof unter der Flughafenstraße
-Keine Kombination mit Autobahntrasse (Variante 5). Das wäre natürlich betrieblich noch besser, allerdings sind die Mittel woanders sinnvoller zu "verbraten" UND
-Erhalt der Bestandstrasse und sofortige Sicherung durch Bestellgarantie (also nicht nur keine Entwidmung, sondern auch keine Stillegung) durch Halbstundentakt Vaihingen-Zuffenhausen (HVZ+NVZ). 3 neue S-Bahnstationen Dachswald, S-West, S-Lenzhalde in günstiger Bauweise (nur 80m Längex96cm SOK Höhe), aber erweiterbar. Anschluss vorerst nur nach Norden.
-Am besten den Flughafen-Fernbahnhof mit 3 Bahnsteigkanten planen. Denn dort halten
*HVZ 2 RE-Züge Richtung Böblingen
*0,5 IC(E) Richtung Schweiz
*2-3 schnelle RE-Richtung Tübingen
*(Hoffentlich) einige ICs bis Tübingen
*1 IRE/IC pro Stunde Richtung Ulm

Das sind immerhin ca. 6 Züge/h und Richtung, die sich jedoch nicht gleichmäßig verteilen, sondern oft "gebündelt" um den FV-Knoten herum ankommen.


Ein Ring-RE/RB Stuttgart-Nagold-Calw-Stuttgart hat natürlich großen Charme, insbesondere, wenn er an die Knoten passt. Gerade die S6 und S1 zählen ja auch zu den höchstbelasteten Linien im S-Bahn-Netz, was mit der Vollinbetriebnahme der S60 noch zu Problemen führen könnte. Außerdem ist die S6 ja eine der (von der Fahrtdauer) her längsten Linien, und zudem zukünftig als einzige ohne überlagerten schnellen RE-Verkehr*.
Halten würde ich auf der S6 auf jeden Fall in Zuffenhausen (Eckumstieg Ludwigsburg), ob Ditzingen und/oder Korntal aufzunehmen sind, müsste man schauen wie man die Trassen einpassen kann.
Konsequenterweise natürlich als Ring im Westen mit Elektrifizierung Calw-Nagold. Die Nagoldtalbahn würde dann stündlich Pforzheim-Calw-Nagold-Horb fahren und halbstündlich als Verstärker Pforzheim-Calw. Das passt auch so von den Pendlerbeziehungen, die sind aus dem Kreis Calw in den Stutgarter Raum eher stärker als nach Pforzheim. Am besten dann noch Pforzheim-Calw mitelektrifizieren und dort die AVG fahren lassen.
Wenn ich Zeit habe, muss ich sowas tatsächlich mal Versuchen mit einer Netzgrafik zu unterlegen.

Ein Problem sehe ich aber
-an den Bahnsteighöhen 96 vs. 55 cm im Nagoldtal.
-teure Elektrifizierung Nagoldtalbahn wg. Tunnel
-teure (aber sehr sinnvolle) Reaktivierung Calw-Weil der Stadt.

So, und nun schweife ich weiter von den Fildern Richtung (Hecken-)Gäu ab:
Eine andere Überlegung für Calw-Weil der Stadt - das ist ja gerade schwer in der Diskussion - wäre die Schließung der Doppelspurlücke Weil der Stadt-Malmsheim (3km) und den Bau einer Verbindungskurve Renningen-Süd - Malmsheim.
Das Pendleraufkommen sowohl von Weil der Stadt als auch - etwas schwächer - von Althengstett und bis Calw nach Sindelfingen und Böblingen ist sehr groß und ich glaube sowieso, dass nur Vollzüge im Halbstundentakt auf der S60 bald an die Grenzen stoßen werden.
Man vergleiche das mal mit den Langzügen im (großteils) Viertelstundentakt im Abschnitt Herrenberg-Böblingen, die für einen Außenast in der HVZ extrem gut gefüllt sind.

*Die Filderlinien S2/S3 werden ja zukünftig von den REs zu Flughafen/Messe, wenn teilweise auf anderem Wege, ergänzt.
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