Im Zuge der Elektrifizierung soll die Schönbuchbahn auf der insgesamt 17 km langen Strecke zwischen Böblingen und Dettenhausen teilweise zweigleisig werden: vom Bahnhof Böblingen bis zum Haltepunkt Danzinger Straße und von der Station Böblingen-Zimmerschlag bis Holzgerlingen. Bisher musste die Bahn bei Verspätungen auf Ausweichgleisen auf den Gegenzug warten, wodurch sich weitere Verspätungen ergaben. Die Fahrzeit von 24 Minuten auf der Gesamtstrecke wird nach dem Ausbau aber im Regelfall gleich bleiben.
Zwischen Böblingen Hauptbahnhof und Holzerlingen soll der Zug von 2016 an im 15-Minuten-Takt fahren. Danach gilt weiterhin der 30-Minuten-Takt.
Den Zweckverband Schönbuchbahn bilden die Kreise Böblingen (80%) und Tübingen (20%). Nach diesem Schlüssel werden auch die Kosten geteilt.
Die Stuttgarter Zeitung schreibt dazu:
Die FAhrgäste der Schönbuchbahn sollen schon bald aufatmen können. Besonders morgens und mittags, wenn die Schüler in die Waggons drängen, ist die Bahn meist hoffnungslos überfüllt. Nun soll wenigstens ein angemietetes Fahrzeug Abhilfe schaffen. Der Zweckverband Schönbuchbahn soll es kurzfristig von der Strohgäubahn erhalten und möchte es umgehend noch in diesem Jahr einsetzen. Außerdem wurde in einer nichtöffentlichen Verbandsversammlung beschlossen, die geplante Elektrifizierung weiter voranzutreiben. Zehn neue Elektrofahrzeuge sollen vom Jahr 2016 an fahren.
Zunächst aber soll die Platznot mit zwei gebrauchten Dieselfahrzeugen desselben Bautyps behoben werden, die auf der Schönbuch-Strecke zwischen Böblingen und Dettenhausen verkehren. Der Zweckverband hat sich entschieden, die Wagen vom Zweckverband Strohgäubahn nicht zu kaufen, sondern zu mieten. Die Kosten für das erste Fahrzeug in diesem Jahr belaufen sich auf bis zu 200.000.- Euro - je nach dem, ab wann es eingesetzt werden kann. Im nächsten Jahr soll dann der zweite Mietwagen auf der Schönbuchstrecke fahren. Dies ist als Zwischenlösung bis zur Elektrifizierung gedacht. Die beiden Verbände haben sich für das nächste Jahr für die Fahrzeuge auf eine Miete von 300.000 Euro geeinigt, von 2014 an wird die Schönbuchbahn 330.000 Euro jährlich überweisen. "Die Mietvereinbarung kommt für uns im Vergleich zu einem Kauf günstiger", erklärte der Landrat Roland Bernhard.
Möglich war der rasche Deal mit der Strohgäubahn, weil diese Triebwagen von der Nord-Ostsee-Bahn aus Schleswig-Holstein erhält und auf ihren Strecken einsetzen kann. "Sie sind ein anderer Bautyp und können bei uns nicht verwendet werden", erklärte der Kreisverkehrsdezernent und Geschäftsführer des Zweckverbands Schönbuchbahnb, Andreas Wiedmann. Allerdings heißt es bis jetzt noch warten: Bis die Nord-Ostsee-Bahn liefert und die Strohgäubahn den Wagen für ihre Strecke betriebsbereit gemacht hat. Wenn das Mietfahrzeug eintrifft, entfallen die Ersatzbusse, die zurzeit zwishen dem Schulzentrum an der Danziger Straße in Böblingen und dem Böblinger Hauptbahnhof fahren. Dorrt war es zu Stoßzeiten wegen überfüllter Züge im Schülerverkehr zu gefährlichen Situationen gekommen.
In den vergangenen Jahren verzeichnete die Schönbuchbahn immer mehr Fahrgäste. Zuletzt waren es bis zu 8.000 täglich. Weil laufend zwei Wagen gewartet werden müssen, gibt es zurzeit Engpässe. Der Zweckverband aber wollte wegen der geplanten Elektrifizierung keine neuen Wagen mehr anschaffen.
Der Neuwagenkauf ist im Zuge der Elektrifizierung vorgesehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 40 Millionen Euro. Für den Ausbau der Strecke sind nochmals 40 Mio. Euro veraschlagt. "Alleine können wir das nicht stemmen", sagte der Landrat, der zugleich als Verbandsvorsitzender der Schönbuchbahn fungiert. Bernhard hofft beim Ausbau auf Fördergelder aus dem Topf des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und auf einen Zuschuss daraus von 75 Prozent der Kosten.
Viele Grüße vom Vielfahrer, der gewisse Parallelitäten zum Ringzug nicht übersehen kann.
Die Schönbuchbahn wird dieses Jahr noch aufgerüstet
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt