für ein Praktikum in einem Ingenieurbüro bei München wohne ich den März über in München in einem WG-Zimmer und habe so auch mal die Möglichkeit, auszutesten, wie es so ist, mit der Bahn zur Arbeit zu pendeln. Die Bilanz der ersten Woche ist leider ernüchternd, meine Bahnfahrten der letzten Tage seit der Heimreise von Dresden waren zur Hälfte durch Störungen in Bayern verspätet.
Nach einer letzten Prüfung am Morgen bin ich letzte Woche Freitag von Dresden aus nach Hause gereist. Um nicht an jeder Milchkanne halten zu müssen, wollte ich mit dem IRE nach Nürnberg und von dort aus dem IC weiter nach Aalen, dann wieder mit dem IRE bis Heidenheim und mit dem Stadtbus, bei dem der Anschluss in die Richtung wenigstens auf den IRE passt, noch vollends nach Hause gelangen. Vereitelt wurde mein Plan dann mal wieder zwischen Nürnberg und Hof, geschätzt 80-90 % der Verspätungen, die ich auf Fahrten von oder nach Dresden habe, entstehen dort. So mussten wir in Stammbach vor dem eingleisigen Abschnitt bis Marktschorgast den verspäteten Gegenzug abwarten, was uns 6 Minuten Plus einbrachte. Soweit wäre das noch kein Problem gewesen, es kam aber noch eine Signalstörung in Pegnitz hinzu, die uns weitere 10 Minuten einbrachte. Wohl durch diese Verspätungen bedingt, kamen noch ein paar Minuten dazu, so dass wir Nürnberg mit +20 erreichten, keiner der planmäßigen Anschlusszüge wurde erreicht und damit auch nicht mein IC, mein Übergang lag bei 21 Minuten...

Mir blieb somit nichts anderes übrig, als gut eine Stunde bis zum RE nach Stuttgart zu warten, mit dem ich dann bis Crailsheim gefahren bin. So konnte ich etwas dem Treiben auf den Bahnsteigen zusehen wie hier an den S-Bahn-Steigen, wo noch vertretungsweise für die Talent2 111er, 143er und 185er mit x- und n-Wagen fahren.
Die weitere Reise verlief dann soweit wieder planmäßig und ich durfte immerhin sogar einen 628 von Crailsheim bis Schnaitheim genießen. Etwa 1,5 h Verspätung.
Am Sonntag ging es dann mitsamt Fahrrad über Ulm nach München. Der Automat in Schnaitheim ersparte mir schonmal ein paar Euro für die Fahrt bis Ulm, denn der Touchscreen reagierte auf keine Berührungen mehr. Fürs Bescheidgeben dann auch noch 42 Ct. die Minute zu zahlen war mir auch zu viel, so dass es ohne Fahrkarte und einen Hinweis auf den Defekt an die zuständige Stelle nach Ulm ging. Dort war genügend Übergang, so dass ich mir dort eine Fahrkarte und noch was zu essen besorgen konnte.

Mein Zug und ein weiteres Mopsgesicht warten im Bayerischen Bahnhof in Ulm auf die Abfahrt.
Die Fahrt verlief dann auch erstmal normal, bis sich zwischen Gessertshausen und Westheim jemand meinte vor einen unserer vorausfahrenden Züge schmeißen zu müssen, weshalb unsere Fahrt dann in Gessertshausen endete. Der SEV mit Taxen und Bussen war aber schon angelaufen und auch ein Mensch von Regio Bayern war zu sehen, so dass die Infolage recht gut war. Mit meinem Fahrrad war natürlich kein Platz in einem Taxi und ich fand dann erst mit zwei weiteren Radfahrerinnen einen Platz im zweiten SEV-Bus. In Augsburg waren wir dann leider knapp zu spät dran, um noch den schnellsten Anschluss nach München zu bekommen, so dass ich nochmal eine halbe Stunde warten durfte. Als ob das nicht genug gewesen wäre, war bei Pasing noch eine Baustelle, die auch diesem Zug 10 Minuten oben drauf gab.
Froh war ich dann, irgendwann am Abend am Münchner Hbf mein Fahrrad dort an einen Ständer anschließen zu können und mit der nächsten S-Bahn Richtung Moosach zu kommen. Genau ausgewertet, wieviel Verspätung das dieses Mal war, hab ich sein lassen, es sind aber etwas um die zwei Stunden.
Am Montag ging es für einen Ortstermin erstmal nach Salzburg, da meine erste Tätigkeit bei einer Studie für das Land Salzburg liegen sollte. Die Hinreise verlief absolut pünktlich, im EC reiste es sich bequem. Wer etwas verspätet war, war mein Chef, was mir aber die Gelegenheit für ein paar Fotos am dortigen Hbf gab, auch wenn leider überhaupt kein Fotowetter war.

Münchner Allerlei: Ca. alle zwei Minuten wiederholt sich dieses Bild fast den gesamten Tag über an der S-Bahn-Station Hauptbahnhof.

Diesel- und Trolleybusse auf dem Bahnhofsvorplatz. Eine erfreuliche Vielfalt hat der Salzburger O-Bus-Fuhrpark zu bieten, so gibt es MAN-, Van Hool- und Solaris-Busse im Einsatz zu erleben.

Bis 2009 war der Salzburger Hbf im mittleren Teil mit Kopfgleisen zu einem Insel-Empfangsgebäude versehen, diese Gleise wurden und werden nun aber im Rahmen eines komplexen Umbaus zu Durchgangsgleisen umgebaut. Erhalten geblieben, wenn auch an etwas anderer Stelle ist nur die Stahlhalle, die nun in ihre neuere Umgebung eingebunden wird. Derzeit bietet die neue Dachform dem Teil des Bahnsteigs an der alten Halle keinen Witterungsschutz, doch soll ein Glasdach zwischen beiden Bahnsteigdächern später die moderne Verlängerung der alten Stahlhalle bieten. Ein 4023 ist soeben angekommen und fährt nun in die Abstellung.

Zwei meiner Lieblingsbaureihen lassen sich in Salzburg auch mal ein auf Bild bringen: Links 628 576 als RB nach Landshut und rechts 1116 031 mit einem OIC nach Landeck-Zams.
Meine Rückreise mit dem Railjet (das „Premiumprodukt der ÖBB“ mit ohne verstellbare Sitze...) war dann nur von einer kleinen Verspätung unterwegs gekennzeichnet, die aber wieder reingeholt werden konnte.
Am Dienstagmorgen hieß es dann um sechs Uhr aufstehen und mit der S-Bahn um 6:24 Uhr zum Hbf, dort das Fahrrad schnappen und mit dem München-Nürnberg-Express nach Pfaffenhofen zu fahren. Was bis zu Teil 3 prima klappte sollte dann wiederum durch einen Selbstmörder in seiner Planmäßigkeit vereitelt werden, denn der MNE kam wg. Streckensperrung nicht an und auch der nächste RE fiel ersatzlos aus. So hab ich dann mein Fahrrad wieder in den Ständer zurückgebracht und mich zur Aufwärmung und um mich nochmals etwas in die am Vortag erhaltenen Akten einzulesen in den Starbucks begeben, dessen Normalkaffee mich aber geschmacklich nicht überzeugen konnte. Nach 8 war die Streckensperrung immerhin teilweise aufgehoben und ich konnte den RE 8:28 (anstatt planmäßig 6:58) benutzen, womit es erstmal bis Reichertshausen ging. Hier mussten wir wiederum eine Vierelstunde warten bis drei ICE nach Süden durch waren, denn der Betrieb wurde vorerst nur eingleisig wieder aufgenommen. Am Unglückszug vorbei war ich dann gegen 9:15 Uhr endlich am Zielbahnhof angekommen, den Weg ins Büro zu finden war dann trotz am Vortag ausgeknobelter Route doch nicht so einfach. Verspätung am Ziel damit auch wieder zwei Stunden.
Die Heimfahrt am Abend gestaltete sich dann zum Glück wieder pünktlicher.
An den nächsten beiden Tagen lief es dann abgesehen von einer fünfminütigen Verspätung wg. eines verspäteten ICs vor uns planmäßig. Am Freitag meinte dann am eisig-kühlen Morgen eine Weiche gestört sein zu müssen, was die Hinleistung der Garnitur um eine halbe Stunde verzögerte, so dass sich das natürlich auch auf die Rückleistung und damit meinen Zug auswirkte.
Um 12 konnte ich dann schon Feierabend machen, was mir bei dem einigermaßen schönen Wetter ganz recht war, so dass ich mich auf dem Heimweg, um die Kamera zu holen, mit Veselin verabredet habe. Wir sind dann mit einem Bayernticket, auf dem wir noch ein hübsches Mädel mitgenommen haben, das Veselin im Zug dann als Fotomodel genutzt hat, bis Kaufering gefahren. Gerade als wir uns auf den Weg Richtung Lechbrücke machen wollten, kam eine V100 der Augsburger Localbahn mit drei Flachwagen reingefahren, die wir so beim Rangieren noch ablichten konnten:


Alle halbe bis ganze Stunde kommen 218-bespannte Züge von und nach München sowie 642er auf der Kneipp-Lechfeld-Bahn von Augsburg nach Landsberg zum Taktknoten in den Bahnhof. Ein abgestellter Bagger bot sich als erhöhter Standpunkt an.
Sonnenlos wurde der Alex auf der Lechbrücke gefuzzt, der aber auch mit Sonne ausleuchtungstechnisch nicht so gut gekommen wäre. Interessanter waren da die Wolkenspiele über der Strecke nach Landsberg:


Zurück am Bahnhof wurden diverse Bilder von 218ern und 642ern mit der untergehenden Sonne aufgenommen, wobei es einmal leider nicht ganz klappte, zwei 218er nebeneinander am Bahnsteig zu erlegen.


Eine 232 kam auch mit einem Zug aus Innofreightcontainern aus einer Anschlussbahn, wartete dann aber bis nach unserer Abreise darauf, eingelassen zu werden. Spontan habe ich mich dann noch dem Abendessen mit den Kolevs angeschlossen, bulgarisch war ganz lecker und der Magen danach gut gefüllt.

Der Samstag wurde erstmal zum Ausschlafen genutzt, so dass ich keinen größeren Ausflug unternommen habe. In der Innenstadt war es erwartungsgemäß mit den Schatten noch schwierig, am Promendaplatz boten sich ein paar sonnige Stellen an.

Ein Stückchen weiter am Karlsplatz.

Eine weitere Bauform der Niederflurgeneration am Westfriedhof, wie man am Himmel sieht zog eine Wolkenschicht ein.


Architektonisch recht interessant sind in München die U-Bahn-Stationen gestaltet. Die Station Westfriedhof fällt durch ihre Spritzbeton(?)-Wände und ihre bunten Lampenschirme auf dem Bahnsteig auf.


Das war´s von der ersten Woche, mal hoffen, dass es diese Woche pünktlicher läuft.
Grüße, Hannes