Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Gerade im Radio gehört, dass die Schweiz wieder Druck auf die DB macht. Der momentane Schwebezustand der Gäubahn im Bezug des Ausbaues wäre nicht länger hinnehmbar. Man fordert, dass endlich wieder Züge mit Neigetechnik verkehren oder ein ansprechender Fahrplan erstellt wird.
Das sind die Fetzen, die ich verstanden und behalten habe.
Reinhard
Das sind die Fetzen, die ich verstanden und behalten habe.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hallo Reinhard,
dass die Schweiz, die ihre Hausaufgaben mit dem Bau der Doppelspur zwischen Rafz und Altenburg bereits erledigt hat, nicht damit einverstanden ist, dass auf deutscher Seite wenig bzw. kaum etwas passiert, ist absolut nachvollziehbar. Meines Wissens aber sind DB und SBB zusammen mit dem Land in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe tätig, um der Gäubahn möglichst kurzfristig einen attraktiveren Fahrplan (d.h. noch ohne Infrastrukturveränderungen auf deutscher Seite) zu ermöglichen. Dies ist ein richtiger erster Schritt über den schon vereinbarten Ausbau Horb - Neckarhausen (2017 fertig) hinaus. Meines Erachtens müsste dieser Schritt so früh wie möglich kommen, um dem Auszehrungsprozess infolge mangelhafter Anschlüsse in Stuttgart Einhalt zu gebieten.
Damit man dann aber die Hände nicht in den Schoß legt, weil der Anschluss ja durch früheres Abfahren in Zürich auch in Stuttgart klappen könnte, muss zurecht weiter Druck auf den im Vertrag von Lugano vereinbarten Ausbau der Gäubahn gemacht werden, gleich ob von deutscher Seite (vgl. den Brief des Vorsitzenden des Interessensverbands Gäubahn, Landtagspräsident MdL Guido Wolf) oder von schweizer Seite, am besten von beiden Seiten!
Schienenfernverkehr parallel zu einer Autobahn ist nur dann interessant, wenn auch die Reisezeit stimmt. Derzeit fährt man von Schaffhausen z.B. nach Tübingen mit dem PKW locker eine Stunde gegenüber dem Zug heraus. Warum dann Bahnfahren?
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Journalisten, der angesichts des Leistungsniveaus der Schiene, etwa auch zwischen Freiburg und Villingen, durchaus auch von Schnellbussen/Fernbussen angetan war. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und hohe räumliche und zeitliche Verfügbarkeit (d.h. Stundentakt) sind das Maß, an welchem sich die Verkehrsträger messen müssen. Es ist nicht nur der Preis.
Viele Grüße vom Vielfahrer
dass die Schweiz, die ihre Hausaufgaben mit dem Bau der Doppelspur zwischen Rafz und Altenburg bereits erledigt hat, nicht damit einverstanden ist, dass auf deutscher Seite wenig bzw. kaum etwas passiert, ist absolut nachvollziehbar. Meines Wissens aber sind DB und SBB zusammen mit dem Land in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe tätig, um der Gäubahn möglichst kurzfristig einen attraktiveren Fahrplan (d.h. noch ohne Infrastrukturveränderungen auf deutscher Seite) zu ermöglichen. Dies ist ein richtiger erster Schritt über den schon vereinbarten Ausbau Horb - Neckarhausen (2017 fertig) hinaus. Meines Erachtens müsste dieser Schritt so früh wie möglich kommen, um dem Auszehrungsprozess infolge mangelhafter Anschlüsse in Stuttgart Einhalt zu gebieten.
Damit man dann aber die Hände nicht in den Schoß legt, weil der Anschluss ja durch früheres Abfahren in Zürich auch in Stuttgart klappen könnte, muss zurecht weiter Druck auf den im Vertrag von Lugano vereinbarten Ausbau der Gäubahn gemacht werden, gleich ob von deutscher Seite (vgl. den Brief des Vorsitzenden des Interessensverbands Gäubahn, Landtagspräsident MdL Guido Wolf) oder von schweizer Seite, am besten von beiden Seiten!
Schienenfernverkehr parallel zu einer Autobahn ist nur dann interessant, wenn auch die Reisezeit stimmt. Derzeit fährt man von Schaffhausen z.B. nach Tübingen mit dem PKW locker eine Stunde gegenüber dem Zug heraus. Warum dann Bahnfahren?
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Journalisten, der angesichts des Leistungsniveaus der Schiene, etwa auch zwischen Freiburg und Villingen, durchaus auch von Schnellbussen/Fernbussen angetan war. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und hohe räumliche und zeitliche Verfügbarkeit (d.h. Stundentakt) sind das Maß, an welchem sich die Verkehrsträger messen müssen. Es ist nicht nur der Preis.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Genau das sehe ich auch so! Das Problem haben beide genannten Strecken. Und bei beiden sind die Ausbaupläne alleine nicht wirklich hilfreich. Bei FR-VL bringt der Ausbau für die Fahrzeit praktisch null (also auch keine neuen Mitfahrer FR-VL) - auf der Gäubahn muss zumindest wieder mit standfester Neigetechnik gefahren werden, um die Strecke halbwegs attraktiv zu machen.Vielfahrer hat geschrieben:...Schienenfernverkehr parallel zu einer Autobahn ist nur dann interessant, wenn auch die Reisezeit stimmt. Derzeit fährt man von Schaffhausen z.B. nach Tübingen mit dem PKW locker eine Stunde gegenüber dem Zug heraus. Warum dann Bahnfahren?
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Journalisten, der angesichts des Leistungsniveaus der Schiene, etwa auch zwischen Freiburg und Villingen, durchaus auch von Schnellbussen/Fernbussen angetan war. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und hohe räumliche und zeitliche Verfügbarkeit (d.h. Stundentakt) sind das Maß, an welchem sich die Verkehrsträger messen müssen. Es ist nicht nur der Preis. ....
Der derzeitigen Pläne sprechen für mich nur für den Bus - also hart ausgedrückt rausgeworfenes Geld.
Grüße Wolfgang
Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hi,
ganz Ehrlich, wir wollen schon lange das unsere RE von Stuttgart nach Konstanz durchfahren. Was soll der Blödsinn mit Singen. Es wäre absolut kein Problem das kurze Stück noch anzufahren. Vorallem könnte man auf der Gäubahn die Züge um mindestens 20 Minuten beschleunigen. Man hat da auf den Bahnhöfen teils so viel Luft. Die Verlängerung mit den IC nach Zürich hat, wie schon erwähnt wurde vorallem damit zu tun, das man keine Neigetechnik mehr anwendet!
Gibt es eigentlich eine klare Aufstellung der zukünftigen Fahrzeit von Böblingen über den Flughafen zum Stuttgart Hbf. (also mit S21)
Viele Grüße
Sven
ganz Ehrlich, wir wollen schon lange das unsere RE von Stuttgart nach Konstanz durchfahren. Was soll der Blödsinn mit Singen. Es wäre absolut kein Problem das kurze Stück noch anzufahren. Vorallem könnte man auf der Gäubahn die Züge um mindestens 20 Minuten beschleunigen. Man hat da auf den Bahnhöfen teils so viel Luft. Die Verlängerung mit den IC nach Zürich hat, wie schon erwähnt wurde vorallem damit zu tun, das man keine Neigetechnik mehr anwendet!
Gibt es eigentlich eine klare Aufstellung der zukünftigen Fahrzeit von Böblingen über den Flughafen zum Stuttgart Hbf. (also mit S21)
Viele Grüße
Sven
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hallo Sven,
solch eine Fahrzeitenaufstellung gibt es natürlich. Ich habe sie sogar halbwegs auswendig im Kopf: Singen Abfahrt Minute 01, Tuttlingen 21/22, Rottweil 34/35, Horb 59/00, Böblingen 22/23, Flughafen 33/35, Stuttgart 43. Das sind aber die Fernverkehre. Die RE sind knapp 30 Minuten langsamer und halten zusätzlich in Engen, Spaichingen, Oberndorf, Sulz und Herrenberg. Allerdings sind diese Zeiten wirklich nicht morgen, sondern erst dann realistisch, wenn die Strecke ausgebaut ist und S 21 in Betrieb geht. Das sind auf alle Fälle noch ein paar Jahre hin.
Bis es soweit sein wird, darf man aber beileibe nicht untätig sein. Ob Konstanz das richtige Ziel ist, wage ich zu bezweifeln. Konstanz (badisch) hat nach meiner Beobachtung ein viel größeres Potential in Richtung Schwarzwaldbahn, also Villingen - Offenburg - Karlsruhe. Man könnte allenfalls in der anderen halben Stunde fahren. Aber hier könnte eine Verbindung von der Ostschweiz nach Basel genauso attraktiv sein, also eine Spange St. Gallen - Romanshorn - Kreuzlingen Hafen - Konstanz - Radolfzell - Singen - Schaffhausen - Waldshut - Basel Bad Bf. Wenn solch eine Spangenverbindung in Singen auf einen durchgehenden ICE von Zürich über Singen - Stuttgart nach Nürnberg treffen würde, hinge nicht nur Konstanz dran, auch die Ostschweiz mit der Universitätsstadt St. Gallen, die ja immer eine Reise wert ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer
solch eine Fahrzeitenaufstellung gibt es natürlich. Ich habe sie sogar halbwegs auswendig im Kopf: Singen Abfahrt Minute 01, Tuttlingen 21/22, Rottweil 34/35, Horb 59/00, Böblingen 22/23, Flughafen 33/35, Stuttgart 43. Das sind aber die Fernverkehre. Die RE sind knapp 30 Minuten langsamer und halten zusätzlich in Engen, Spaichingen, Oberndorf, Sulz und Herrenberg. Allerdings sind diese Zeiten wirklich nicht morgen, sondern erst dann realistisch, wenn die Strecke ausgebaut ist und S 21 in Betrieb geht. Das sind auf alle Fälle noch ein paar Jahre hin.
Bis es soweit sein wird, darf man aber beileibe nicht untätig sein. Ob Konstanz das richtige Ziel ist, wage ich zu bezweifeln. Konstanz (badisch) hat nach meiner Beobachtung ein viel größeres Potential in Richtung Schwarzwaldbahn, also Villingen - Offenburg - Karlsruhe. Man könnte allenfalls in der anderen halben Stunde fahren. Aber hier könnte eine Verbindung von der Ostschweiz nach Basel genauso attraktiv sein, also eine Spange St. Gallen - Romanshorn - Kreuzlingen Hafen - Konstanz - Radolfzell - Singen - Schaffhausen - Waldshut - Basel Bad Bf. Wenn solch eine Spangenverbindung in Singen auf einen durchgehenden ICE von Zürich über Singen - Stuttgart nach Nürnberg treffen würde, hinge nicht nur Konstanz dran, auch die Ostschweiz mit der Universitätsstadt St. Gallen, die ja immer eine Reise wert ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hallo Wolfgang,wolfgang65 hat geschrieben:Bei FR-VL bringt der Ausbau für die Fahrzeit praktisch null (also auch keine neuen Mitfahrer FR-VL)
Der derzeitigen Pläne sprechen für mich nur für den Bus - also hart ausgedrückt rausgeworfenes Geld.
Grüße Wolfgang
das wiederum sehe ich nicht ganz so. Wie soll per Bus etwa eine Transportkapazität von 2.000 Fahrgästen sichergestellt werden (soviele sind es in der Spitzenstunde in Richtung Freiburg). Da müssten Busse, die über ca. 50 Sitzplätze verfügen, im 1 1/2-Minuten-Takt verkehren.
Über den weiteren Ausbau bis/ab Villingen kann man geteilter Meinung sein. Für das Oberzentrum Villingen-Schwenningen ist aber eine stündliche Schienenverbindung nach Offenburg - Karlsruhe, eine stündliche Schienenverbindung nach Singen - Konstanz, zukünftig eine stündliche umsteigefreie Verbindung nach Freiburg - Breisach (- Colmar???) und auch nach Rottweil - Stuttgart keine schlechte Infrastruktur. Sie wird die regionale Anbindung des im ländlichen Raum gelegenen Oberzentrums Villingen sehr gut lösen. Ich halte daher das Geld nicht für "rausgeworfen".
Da nach bisheriger Lesart in der Hauptverkehrszeit ein 30-Minuten-Takt angedacht ist, würde ich auch unterstellen, dass der Verkehr aus dem Raum Neustadt - Löffingen - Unadingen - Döggingen - Hüfingen nach Villingen deutlich zunimmt. Im Prinzip ist dort eine Einstellung des Busverkehrs unumgänglich. Die Busse werden dann aber nicht verschrottet, sondern sie werden für den Aufbau eines flächendeckenden Netzes mit Anbindung an das Rückgrat Höllentalbahn benötigt, damit man etwa auch von Blumberg nach Freiburg oder von Eisenbach nach Donaueschingen usw. fahren kann. Das ist doch kein schlechtes Konzept. Es geht mitnichten nur um die Punkt-Punkt-Verbindung FR-VL. Es ist eine S-Bahn mit vielen Unterwegshalten, so sich zukünftig der Erwerb von Wohneigentum lohnen dürfte.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hallo Vielfahrer,
die 2000 Personen sind doch nur auf den jetzt schon elektrifizierten Strecken vorhanden - Was soll dieser Vergleich? - Für durchfahrende Passagiere VL - FR reicht doch auch ein Mini-Bus. Sollte wirklich noch ein Bus parallel fahren, dürfte die Zahl gegen Null tendieren. Allerdings könnte dieser Bus deutlich erfolgreicher als der Zug sein - die derzeitigen und zukünftigen Fahrzeiten sind zumindest auf der Relation VL-FR ja unterirdisch...
Grüße
Wolfgang
die 2000 Personen sind doch nur auf den jetzt schon elektrifizierten Strecken vorhanden - Was soll dieser Vergleich? - Für durchfahrende Passagiere VL - FR reicht doch auch ein Mini-Bus. Sollte wirklich noch ein Bus parallel fahren, dürfte die Zahl gegen Null tendieren. Allerdings könnte dieser Bus deutlich erfolgreicher als der Zug sein - die derzeitigen und zukünftigen Fahrzeiten sind zumindest auf der Relation VL-FR ja unterirdisch...
Grüße
Wolfgang
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hallo Wolfgang,
wenn ich das richtig lese und nicht mißverstehe, schlägst Du vor, parallel zum Zug einen Minibus von Villingen nach Freiburg laufen zu lassen. Ist das Dein Ernst? Ich halte das für wenig sinnvoll und bin mir auch völlig sicher, dass der ZRF solch eine Konzeption niemals vorsehen wird. Die Alternative hieße dann mit dem Minibus bis Neustadt....
Wer die Verkehrsplanung im Bereich Freiburg verfolgt, stellt fest, dass nach und nach sämtliche parallelen Verkehre reduziert wurden (Beispiel Elztal, auch Höllental und anderswo) und die freigewordenen Busleistungen zur verbesserten Bedienung der Fläche eingesetzt werden, nicht für parallele Verkehre.
Auf einem anderen Blatt stehen die Fahrzeiten Villingen - Freiburg. Schon 1989 hatte ich zusammen mit einem Tuttlinger Ingenieurbüro im Auftrag der Region SBH Möglichkeiten zur kostengünstigen Linienverbesserung untersucht. Damals hatten wir den Vorschlag unterbreitet, die Kurve Bachheim abzuschneiden und zwischen Döggingen und Hausen vor Wald eine Linienverschlankung an einer S-Kurve umzusetzen. Die Kosten hätten damals ca. 30 Mio. DM betragen. Eine andere Arbeit von Emch+Berger hatte wenige Jahre zuvor einen deutlich höheren Investitionsbedarf ergeben, nämlich ca. 100 Mio. DM. Allerdings waren damals auch größere Tunnelabschnitte vorgesehen gewesen bis hin zu einer gänzlich anderen Streckenführung.
Nunmehr wird der Lückenschluss im elektrischen Netz angestrebt/vollzogen. Ich halte das nach wie vor für sinnvoll. Als S-Bahn verkehrt die Bahn nicht langsamer als bislang, verbessert aber nachhaltig das Verkehrsangebot (Stundentakt auch in Tagesrandlagen, Halbstundentakt zur HVZ und grundsätzlich Umsteigefrei). Lieber den Spatz in der Hand als eine niemals kommende Neubaustrecke durch den Hochschwarzwald.
Ganz abgesehen davon würden Mini-Busse als Fernverkehrsleistungen sicherlich keine Integration in die Tarifsysteme bringen, wie dies mit Fanta-5 beispielsweise längst der Fall ist. Ich will nicht wissen, wieviele Jugendlichen ihre Schülermonatskarten nutzen, um in der Freizeit mit dem öffentlichen Verkehr mal nach Freiburg zu fahren. Sie gewöhnen sich dann an die Nutzung entsprechender Verkehre. Es kommt wohl nicht ganz von ungefähr, dass bei Jugendlichen das eigene Auto längst nicht mehr so hoch wie früher im Kurs steht. Würden nur Minibusse zum Billigpreis fahren, kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Effekte möglich wären. Die würden so rasch wie möglich wieder aufs eigene Auto wollen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
wenn ich das richtig lese und nicht mißverstehe, schlägst Du vor, parallel zum Zug einen Minibus von Villingen nach Freiburg laufen zu lassen. Ist das Dein Ernst? Ich halte das für wenig sinnvoll und bin mir auch völlig sicher, dass der ZRF solch eine Konzeption niemals vorsehen wird. Die Alternative hieße dann mit dem Minibus bis Neustadt....
Wer die Verkehrsplanung im Bereich Freiburg verfolgt, stellt fest, dass nach und nach sämtliche parallelen Verkehre reduziert wurden (Beispiel Elztal, auch Höllental und anderswo) und die freigewordenen Busleistungen zur verbesserten Bedienung der Fläche eingesetzt werden, nicht für parallele Verkehre.
Auf einem anderen Blatt stehen die Fahrzeiten Villingen - Freiburg. Schon 1989 hatte ich zusammen mit einem Tuttlinger Ingenieurbüro im Auftrag der Region SBH Möglichkeiten zur kostengünstigen Linienverbesserung untersucht. Damals hatten wir den Vorschlag unterbreitet, die Kurve Bachheim abzuschneiden und zwischen Döggingen und Hausen vor Wald eine Linienverschlankung an einer S-Kurve umzusetzen. Die Kosten hätten damals ca. 30 Mio. DM betragen. Eine andere Arbeit von Emch+Berger hatte wenige Jahre zuvor einen deutlich höheren Investitionsbedarf ergeben, nämlich ca. 100 Mio. DM. Allerdings waren damals auch größere Tunnelabschnitte vorgesehen gewesen bis hin zu einer gänzlich anderen Streckenführung.
Nunmehr wird der Lückenschluss im elektrischen Netz angestrebt/vollzogen. Ich halte das nach wie vor für sinnvoll. Als S-Bahn verkehrt die Bahn nicht langsamer als bislang, verbessert aber nachhaltig das Verkehrsangebot (Stundentakt auch in Tagesrandlagen, Halbstundentakt zur HVZ und grundsätzlich Umsteigefrei). Lieber den Spatz in der Hand als eine niemals kommende Neubaustrecke durch den Hochschwarzwald.
Ganz abgesehen davon würden Mini-Busse als Fernverkehrsleistungen sicherlich keine Integration in die Tarifsysteme bringen, wie dies mit Fanta-5 beispielsweise längst der Fall ist. Ich will nicht wissen, wieviele Jugendlichen ihre Schülermonatskarten nutzen, um in der Freizeit mit dem öffentlichen Verkehr mal nach Freiburg zu fahren. Sie gewöhnen sich dann an die Nutzung entsprechender Verkehre. Es kommt wohl nicht ganz von ungefähr, dass bei Jugendlichen das eigene Auto längst nicht mehr so hoch wie früher im Kurs steht. Würden nur Minibusse zum Billigpreis fahren, kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Effekte möglich wären. Die würden so rasch wie möglich wieder aufs eigene Auto wollen.
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Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Nein, das war kein Vorschlag - es sollte nur die Unsinnigkeit des geplanten Ausbaus für die Verbindung VL-FR aufzeigen (hat wohl nicht ganz geklappt ;-))
Ich halte die derzeitige Planung zur Bahnverbindung VL-FR für mehr oder weniger unsinnig, weil die Fahrzeit unterirdisch ist (Faktor größer 2 zu PKW). Und wir wissen alle, Fahrgäste gibts immer dann wenn das Angebot stimmt. Offensichtlich stimmt das z.B. auch für Freiburg - Titisee usw., aber für VL-FR ganz sicher nicht.
Da Du Busse angesprochen hast - eine Busdirektverbindung FR-VL mit vielleicht ein bis zwei Stopps dazwischen könnte ich mir da schon eher vorstellen. Die Fahrzeit könnte hier deutlich unter dem Zug liegen könnte - das müßte man mal durchrechnen.
Nur die Begründung, dass die Breisgau S-Bahn bis Villingen laufen soll um und hier eine Verbindung zu schaffen ist völliger Unfug, und das sollte auch den Planern klar sein. Wegen diesem "Ausbau" wird keiner zusätzlich Zug fahren - oder halt höchstens ein Mal, bis man gemerkt hat, dass die Verbindung schlecht ist. Also entweder Geld in die Hand nehmen (zugegebenermaßen sehr viel), oder eine völlig andere billigerere Lösung suchen - alles andere ist Heuchelei...
Grüße
Wolfgang
Ich halte die derzeitige Planung zur Bahnverbindung VL-FR für mehr oder weniger unsinnig, weil die Fahrzeit unterirdisch ist (Faktor größer 2 zu PKW). Und wir wissen alle, Fahrgäste gibts immer dann wenn das Angebot stimmt. Offensichtlich stimmt das z.B. auch für Freiburg - Titisee usw., aber für VL-FR ganz sicher nicht.
Da Du Busse angesprochen hast - eine Busdirektverbindung FR-VL mit vielleicht ein bis zwei Stopps dazwischen könnte ich mir da schon eher vorstellen. Die Fahrzeit könnte hier deutlich unter dem Zug liegen könnte - das müßte man mal durchrechnen.
Nur die Begründung, dass die Breisgau S-Bahn bis Villingen laufen soll um und hier eine Verbindung zu schaffen ist völliger Unfug, und das sollte auch den Planern klar sein. Wegen diesem "Ausbau" wird keiner zusätzlich Zug fahren - oder halt höchstens ein Mal, bis man gemerkt hat, dass die Verbindung schlecht ist. Also entweder Geld in die Hand nehmen (zugegebenermaßen sehr viel), oder eine völlig andere billigerere Lösung suchen - alles andere ist Heuchelei...
Grüße
Wolfgang
Re: Pressemeldung zum Gäubahnausbau vom 13.02.2013
Hallo,
doch es wäre genau richtig wenn die Stuttgarter RE nach Konstanz durchfahren, da die Gäubahnzüge nach Singen, gerade im Sommer total überfüllt sind. Diese Reisende sollen dann in Singen auf den überfüllten Schwarzwaldexpress umsteigen. Daher ist es Sinnvoll den Zug von der Gäubahn direkt nach Konstanz fahren zu lassen um vorallem auch dem Fahrgast das unnötige Umsteigen kurz vor dem Ziel zu ersparen. Insbesondere mit Fahrrädern!
S21 bringt was genau in Minuten? Von Rohr bis Singen, ändert S21 überhaupt nichts. Heute könnte die Fahrzeit bereits um bis zu Teils 25 Minuten reduziert werden und ich rede hier um RE.
Viele Grüße
Sven
doch es wäre genau richtig wenn die Stuttgarter RE nach Konstanz durchfahren, da die Gäubahnzüge nach Singen, gerade im Sommer total überfüllt sind. Diese Reisende sollen dann in Singen auf den überfüllten Schwarzwaldexpress umsteigen. Daher ist es Sinnvoll den Zug von der Gäubahn direkt nach Konstanz fahren zu lassen um vorallem auch dem Fahrgast das unnötige Umsteigen kurz vor dem Ziel zu ersparen. Insbesondere mit Fahrrädern!
S21 bringt was genau in Minuten? Von Rohr bis Singen, ändert S21 überhaupt nichts. Heute könnte die Fahrzeit bereits um bis zu Teils 25 Minuten reduziert werden und ich rede hier um RE.
Viele Grüße
Sven