Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Alles zur Strecke Stuttgart - Singen kann hier rein.
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Wolfgang,

ich habe nur geschrieben, dass die Fahrzeit zwischen Rottweil und Stuttgart-Flughafen zukünftig 1 Stunde dauern wird (nicht zwei Stunden). Ferner wird zusätzlich zu dem alle zwei Stunden verkehrenden IC jede Stunde ein RE von Rottweil zum Flughafen verkehren (mit einer etwas längeren Fahrzeit, aber auch schneller als 1 1/2 Stunden. Die Angebotsdichte wird also deutlich zunehmen, die Fahrzeit deutlich verkürzt werden. Wem das noch nicht reicht, der kann zweimal täglich z.B. von Schwenningen aus mit dem Bus (in deutlich längerer Fahrzeit) auch zum Flughafen gelangen. Der Fernbus fährt kurz vor Herrenberg von der A 81 ab und kurvt über Tübingen und die B 27 neu dann zum Flughafen.

Aus dem Raum Rottweil sollte es keine Probleme machen, bis ca. 7 Uhr am Flughafen zu sein, ebenso wird man noch nach 22 Uhr eine Rückfahrt in den Raum Rottweil vorfinden. In der Summe also wird sich das Angebot in genau den Punkten verbessern, die Du einforderst.

Nach Essen, um beim Beispiel zu bleiben, wird sich die Fahrzeit mit der Schiene um rund eine 3/4 Stunde ab Rottweil verbessern, weil die Wartezeit in Stuttgart auf den ICE in Richtung Dortmund entfallen wird. Die Fahrzeit Stuttgart - Essen mit dem ICE dürfte bei rund 3 Stunden liegen, mit dem Flieger bis Düsseldorf bei ca. 1 Stunde zzgl. Check-In-Zeit in Stuttgart von 30 Min bis 1 Stunde, zzgl. Wartezeit zwischen Zugankunft und Check-In und der Fahrzeit vom Flughafen Düsseldorf bis Essen. Dies zeigt, dass zukünftig eine Bahnfahrt Rottweil - Stuttgart - Essen für einen Geschäftsreisenden mit knappem Terminkalender interessant wird (im Gegensatz zu heute), vorallem dann, wenn die Verbindungen häufig (mindestens alle 2 Stunden) angeboten werden.

Ob Fernreisen in jedem Fall über Frankfurt abgewickelt werden, glaube ich weniger. Die wenigsten Kunden sind da immer auf Frankfurt fixiert, auch nicht die Geschäftsreisenden. In vielen Fällen gibt es nämlich von ausländischen Flughäfen (z.B. Paris CDG) erheblich günstigere Tarife. Viele Wege führen auch über Drehkreuze im Nahen Osten (natürlich nur in Richtung asiastischer oder afrikanischer Ziele). Diese lassen sich auch von Stuttgart aus günstig erreichen, Zürich und München sowieso.

Was ich gar nicht verstehe, dass ist die unterschwellig vorhandene Kritik an der Bedienung des Stuttgarter Flughafens im Zuge der Gäubahn. Diese kostet keine Fahrzeit für Reisende zum Hauptbahnhof Stuttgart. Es handelt sich sozusagen um einen fahrzeitneutralen Mitnahmeeffekt, der bestimmten Fahrgastpotentialen entlang der Gäubahn absolut zugute kommt und keinem anderen schadet. Wäre es so, dass wegen der Fahrt über den Flughafen andere Relationen verlangsamt würden, könnte man ja darüber reden. Dies ist aber nicht der Fall.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bm 6/6 18514
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Vielfahrer hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

ich habe nur geschrieben, dass die Fahrzeit zwischen Rottweil und Stuttgart-Flughafen zukünftig 1 Stunde dauern wird (nicht zwei Stunden). Ferner wird zusätzlich zu dem alle zwei Stunden verkehrenden IC jede Stunde ein RE von Rottweil zum Flughafen verkehren (mit einer etwas längeren Fahrzeit, aber auch schneller als 1 1/2 Stunden. Die Angebotsdichte wird also deutlich zunehmen, die Fahrzeit deutlich verkürzt werden.
Oder besser gesagt, die Angebotsdichte erreicht wieder das Niveau, dass sie früher schon mal hatte. Der grösste Teil der Fahrzeitverkürzung zum Flughafen kommt ja daher, dass man die in den letzten Jahren durchgeführten Verschlechterungen wieder rückgängig machen will und nicht durch S 21. S 21 bringt nur etwa 15 min Fahrzeitverkürzung und umsteigefreie Verbindungen. Ob das jetzt so die Massen anlockt, sei dahingestellt. Klar werden es mehr Fahrgäste werden, aber da heute so wenig los ist (sonst hätte es bei den Verschlechterungen wohl deutliche Proteste gegeben), ist deutlich mehr als sehr wenig noch lange nicht zwingend viel.
Bevor die ICE kamen, benötigte man im Fernverkehr vom Rottweil zum Flughafen 1h22min, heute 2h02, also inzwischen 40 min Fahrzeitverlängerung. Und kein wirklicher Aufschrei in der Bevölkerung deswegen, was dann vermutlich schon eine Aussage zur Wichtigkeit dieser Verbindung zulässt.
Nach Essen, um beim Beispiel zu bleiben, wird sich die Fahrzeit mit der Schiene um rund eine 3/4 Stunde ab Rottweil verbessern, weil die Wartezeit in Stuttgart auf den ICE in Richtung Dortmund entfallen wird.
Und wie soll das gehen? Durch den Halt am Flughafen verlängert sich die Fahrzeit für die Gäubahn-ICE minimal, wird auf jeden Fall nicht kürzer. Sofern man also den ICE nach Köln nicht massiv verschiebt oder den Zug aus dem Taktknoten in Zürich schmeisst, klappt auch mit S 21 der Anschluss in Stuttgart genausowenig wie heute.

S 21 ist also für die Verbindung nach Essen völlig egal, im Gegenteil, während die Fahrzeit mit der Bahn genau gleich bleibt, verkürzt sie sich mit dem Flugzeug etwas, somit wird fliegen minimal attraktiver.

Will man wirklich der Gäubahn etwas gutes tun, muss man sie endlich ausbauen, damit schafft man Fahrzeitverkürzung. Aber in letzter Zeit wurde da seiten der örtlich Politik viel zu wenig gemacht, da man seine ganze Kraft für den Bau von S 21 eingesetzt und deswegen den politischen Druck für einen Gäubahnausbau stark reduziert hat.
Da ausser der direkten Flughafenanbindung die Gäubahn keinerlei Vorteil von S 21 hat, hat man einfach riesige Fahrzeitverkürzung zusammengelogen, indem man alles was man finden konnte, auf S 21 umgebogen hat. Man hat einfach so getan, als sei der Gäubahnausbau sicher (manche haben gar so dreist gelogen, dass es nur mit S 21 eine Gäubahn-Ausbau gäbe), zudem war man sich auch nicht zu schade, indirekt zu behaupten, dass nur mit S 21 die ICE-T neue Achsen bekommen (denn die Fahrzeitverkürzung durch Wiederinbetriebnahme der Neigetechnik hat man auch auf den S 21-"Fahrzeitgewinn" draufgeschlagen...).

Wenn man natürlich der Bevölkerung aus politischen Gründen vorgaukelt, ein Gäubahn-Ausbau sei quasi Teil von S 21 und völlig sicher, kann man natürlich keinen öffentlichen Druck mehr beim Verkehrsminster in Berlin aufbauen und dort betteln gehen, er soll doch der Gäubahn eine viel höherer Priorität geben.

Nach dem nun wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, kümmern sich die Politiker in Zukunft hoffentlich wieder mehr um die Gäubahn. Von deren Ausbau würden nämlich wirklich viele Reisende profitieren.

Florian
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Vielfahrer »

Bm 6/6 18514 hat geschrieben: Will man wirklich der Gäubahn etwas gutes tun, muss man sie endlich ausbauen, damit schafft man Fahrzeitverkürzung. Aber in letzter Zeit wurde da seiten der örtlich Politik viel zu wenig gemacht, da man seine ganze Kraft für den Bau von S 21 eingesetzt und deswegen den politischen Druck für einen Gäubahnausbau stark reduziert hat.

Da ausser der direkten Flughafenanbindung die Gäubahn keinerlei Vorteil von S 21 hat, hat man einfach riesige Fahrzeitverkürzung zusammengelogen, indem man alles was man finden konnte, auf S 21 umgebogen hat. Man hat einfach so getan, als sei der Gäubahnausbau sicher (manche haben gar so dreist gelogen, dass es nur mit S 21 eine Gäubahn-Ausbau gäbe), zudem war man sich auch nicht zu schade, indirekt zu behaupten, dass nur mit S 21 die ICE-T neue Achsen bekommen (denn die Fahrzeitverkürzung durch Wiederinbetriebnahme der Neigetechnik hat man auch auf den S 21-"Fahrzeitgewinn" draufgeschlagen...).

Wenn man natürlich der Bevölkerung aus politischen Gründen vorgaukelt, ein Gäubahn-Ausbau sei quasi Teil von S 21 und völlig sicher, kann man natürlich keinen öffentlichen Druck mehr beim Verkehrsminster in Berlin aufbauen und dort betteln gehen, er soll doch der Gäubahn eine viel höherer Priorität geben.

Nach dem nun wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, kümmern sich die Politiker in Zukunft hoffentlich wieder mehr um die Gäubahn. Von deren Ausbau würden nämlich wirklich viele Reisende profitieren.
Tut mir leid, aber diese Äußerungen von Dir kann ich nun nicht mehr für ganz ernst nehmen. Sämtliche Kräfte entlang der Gäubahn in Städten und Landkreisen sowie die Abgeordneten in Bund und Land setzen sich seit Jahren für den Ausbau der Gäubahn ein. Hast Du das nicht mitgekriegt? Außerdem fordern sie nicht nur, sondern steuern auch selbst eigene Finanzmittel bei, auch die Region Bodensee-Hochrhein, in der Du lebst, hat 50.000.- Euro für die Vorfinanzierung der Leistungsphasen I und II zwischen Horb und Neckarhausen auf den Tisch gelegt, um einem zukunftsfähigen Konzept den Weg zu ebnen. Weiteres Geld kam von den Städten und von den schweizerischen Nachbarn. Das übersiehst Du offenbar völlig. Auch das Land hat seinen Teil mit der Übernahme der Planungskosten für die Leistungsphasen III und IV dazugegeben. Hätten die Partner dies gemacht, wenn sie nicht vom Sinn der Gesamtkonzeption überzeugt wären? Andererseits gibt es tatsächlich Stimmen, insbesondere aus dem Dunstkreis der Tuttlinger Parkschützer, die die Gäubahn ständig schlecht reden ("Gäubahn wird stillgelegt, Fahrzeit verlängert sich, Kapazitäten werden nicht ausreichen, Fahrpreise werden steigen usw.).

Du schreibst weiter, dass die Politiker der Region ihre ganze Kraft für den Bau von S 21 eingesetzt haben und nun den Druck auf den Gäubahnausbau stark reduzieren würden. Ich weiß wirklich nicht, wie Du zu dieser eklatanten Fehleinschätzung kommst. Ja, man hat aus der Region zwar einiges an Kraft aufwenden müssen, um die Anbindung der Gäubahn über den Flughafen gegen absurde Versuche, die Fernzüge über die Neckartalbahn und die Wendlinger Kurve oder einen Kehrtunnel bei Feuerbachzu führen, schützen zu können. Diese abwegigen Vorschläge kannst Du aber nicht der Region entlang der Gäubahn anlasten. Sie stammen aus Kreisen, die Dir vermutlich schon bekannt sind.

Nichtsdestoweniger würde mich interessieren, wie Du zur Einschätzung gelangst, dass die regionalen politischen Kräfte, nachdem die Führung der Gäubahn über die Rohrer Kurve festgezurrt ist, nunmehr in ihren Anstrenungen hinsichtlich des Ausbaus der Gäubahn nachlassen würden. Sind das Mutmaßungen oder hast Du da konkrete Anhaltspunkte?

Außerdem hat niemand der Bevölkerung aus politischen Gründen vorgegaukelt, dass die Gäubahn quasi ein Teil von S 21 wäre. Vielmehr wurde die Konzeption von S 21 als attraktiv für den Gäubahnfernverkehr bezeichnet, weil S 21 nur mit einer ausgebauten Gäubahn gemäß SMA-Konzeption (135 Mio. Euro, drei Doppelspuren, 8 Beschleunigungsabschnitte, Singener Kurve) Sinn macht und die direkte Anbindung des Flughafens/Neue Messe nur so zustande kommen kann. Genau dies ist auch mit Sicherheit der Grund dafür, dass entlang der Gäubahn mit die höchsten Zustimmungswerte bei der Volksabstimmung für das Gesamtprojekt Stuttgart 21 erfolgt sind.

Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass irgend jemand die "Nebenfernstrecke" Gäubahn einfach mal so ausbauen würde, wenn dies nicht in eine Gesamtkonzeption im Knoten Stuttgart (d.h. S 21) passen würde. Diese Gesamtkonzeption hat die SMA überzeugend geliefert und mit der Führung über den Flughafen und der Durchbindung bis Nürnberg entstehen m. E. sehr gute Netzeffekte.

Im Übrigen hat der Verkehrsminister Ramsauer in Berlin die Gäubahn in den Investitionsrahmenplan aufgenommen. Das hatte bislang vor ihm auch noch keiner gemacht. Und auch mit der Elektrifizierung der Südbahn wurde Wort gehalten, was wohl einige überrascht hat. Der Ausbau der Freiburger Regio-S-Bahn ist noch ins Bundes GVFG-aufgenommen und die Arbeiten an diesem Projekt laufen auf Hochtouren. Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass Dir dies alles entgangen ist.

Viele Grüße vom Vielfahrer
wolfgang65
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von wolfgang65 »

Hallo Vielfahrer,

hier ein ganze Menge Antworten und eine Vorbemerkung.

Zumindest die Öffentlichkeit und ich glaube auch so mancher Offizielle aus der Region glaubt, dass S21 nötig ist um der Gäubahn auf die Beine zu helfen. Daher gibt es die Verbesserungen ja auch erst in 10 Jahren (Lach).

So nun zu den Antworten

>ich habe nur geschrieben, dass die Fahrzeit zwischen Rottweil und Stuttgart-Flughafen zukünftig 1 Stunde dauern wird (nicht zwei >Stunden). Ferner wird zusätzlich zu dem alle zwei Stunden verkehrenden IC jede Stunde ein RE von Rottweil zum Flughafen >verkehren (mit einer etwas längeren Fahrzeit, aber auch schneller als 1 1/2 Stunden. Die Angebotsdichte wird also deutlich >zunehmen, die Fahrzeit deutlich verkürzt werden. Wem das noch nicht reicht, der kann zweimal täglich z.B. von Schwenningen aus > > mit dem Bus (in deutlich längerer Fahrzeit) auch zum Flughafen gelangen. Der Fernbus fährt kurz vor Herrenberg von der A 81 ab > >und kurvt über Tübingen und die B 27 neu dann zum Flughafen.

Das ist bis jetzt für mich nur Wahlkampfgetöse - Sorry, aber wer will den ernsthaft wissen was in 10 Jahren oder mehr los ist - Welche Regierung das sagen hat, welche Subventionen da bereitstehen. Vielleicht haben die Busse ja nach englischem Muster schon einiges übernommen. Das sind doch Planungen, ich persönlich halte solche Aussagen für reine Spekulationen. Auf einer Strecke die halt nicht viel Geld abwirft ganz besonders.

>Aus dem Raum Rottweil sollte es keine Probleme machen, bis ca. 7 Uhr am Flughafen zu sein, ebenso wird man noch nach 22 Uhr >eine Rückfahrt in den Raum Rottweil vorfinden. In der Summe also wird sich das Angebot in genau den Punkten verbessern, die Du >einforderst.

Bis 7 Uhr an den Flughafen heisst frühster Flieger ab 8 Uhr - normalerweise nehme ich immer einen Zug früher um das Risiko zu minimieren. Das wäre dann kein Flieger vor 9 - d.h. praktisch alle (Tages-) Business Flieger sind dann weg, die gehen zw. 6 und 9 Uhr. Übrigens wenn wir bei A wie Amsterdam anfangen, der geht immer deutlich vor 7 Uhr. Also für Geschäftsleute die auch Ihre Termin einhalten wollen, wäre dieses Angebot eher suboptimal.

>Nach Essen, um beim Beispiel zu bleiben, wird sich die Fahrzeit mit der Schiene um rund eine 3/4 Stunde ab Rottweil verbessern, weil >die Wartezeit in Stuttgart auf den ICE in Richtung Dortmund entfallen wird. Die Fahrzeit Stuttgart - Essen mit dem ICE dürfte bei >rund 3 Stunden liegen, mit dem Flieger bis Düsseldorf bei ca. 1 Stunde zzgl. Check-In-Zeit in Stuttgart von 30 Min bis 1 Stunde, >zzgl. Wartezeit zwischen Zugankunft und Check-In und der Fahrzeit vom Flughafen Düsseldorf bis Essen. Dies zeigt, dass zukünftig >eine Bahnfahrt Rottweil - Stuttgart - Essen für einen Geschäftsreisenden mit knappem Terminkalender interessant wird (im >Gegensatz zu heute), vorallem dann, wenn die Verbindungen häufig (mindestens alle 2 Stunden) angeboten werden.

Wer nach Düsseldorf, Köln oder Duisburg will nimmt lieber die Schwarzwaldbahn und den ICE ab Offenburg - Selbst für einen Rottweiler mit PKW würde ich das raten. Die Anschlüsse funktionieren und die Fahrzeit ist sehr akzeptabel. Mache ich immer so - Essen, wo ich nie hin muss sollte aber ähnlich laufen.
Hierzu noch eine von Dir sehr vernachlässigte Vokabel - Stabilität ist diese wichtige Vokabel - Bei Deinen Aussagen kommt dieses Wort, das auf der Gäubahn ein Fremdwort ist, leider nicht vor. Aber der Grund, warum man nur jedem Geschäftsreisenden raten kann die Gäubahn zu meiden.

>Ob Fernreisen in jedem Fall über Frankfurt abgewickelt werden, glaube ich weniger. Die wenigsten Kunden sind da immer auf >Frankfurt fixiert, auch nicht die Geschäftsreisenden. In vielen Fällen gibt es nämlich von ausländischen Flughäfen (z.B. Paris CDG) >erheblich günstigere Tarife. Viele Wege führen auch über Drehkreuze im Nahen Osten (natürlich nur in Richtung asiastischer oder >afrikanischer Ziele). Diese lassen sich auch von Stuttgart aus günstig erreichen, Zürich und München sowieso.

Wer freiwillig über CDG geht hat üblicherweise kein Gepäck dabei und liebt Streiks - Lach - Nein mal im Ernst, die Flüge über CDG erinnern mich an die Gäubahn. Es hat Gründe warum diese Flüge so billig sind, CDG ist eine Gepäcksenke extremen Ausmaßes und ob ein Flug geht, bestimmen die Gewerkschaften. Wer ernsthaft irgendwo hin muss, fliegt entweder einen Tag früher und nimmt nur Handgepäck mit oder geht nicht über CDG. Stuttgart ist eher für das Drehkreuz London sinnvoll. Allerdings braucht man hier sehr lange Umsteigezeiten um sicher anzukommen.

>Was ich gar nicht verstehe, dass ist die unterschwellig vorhandene Kritik an der Bedienung des Stuttgarter Flughafens im Zuge der >Gäubahn. Diese kostet keine Fahrzeit für Reisende zum Hauptbahnhof Stuttgart. Es handelt sich sozusagen um einen >fahrzeitneutralen Mitnahmeeffekt, der bestimmten Fahrgastpotentialen entlang der Gäubahn absolut zugute kommt und keinem >anderen schadet. Wäre es so, dass wegen der Fahrt über den Flughafen andere Relationen verlangsamt würden, könnte man ja >darüber reden. Dies ist aber nicht der Fall.

Die Kritik hat einen anderen Hintergrund - Das Flughafenbahnhof kann ja Vorteile haben, aber um für die Gäubahn den Flughafenbahnhof sinnvoll zu machen, muss erst mal die Gäubahn stabilisiert und mit Zügen aufgerüstet werden.
Die derzeitigen Planungen mit der Spitz-auf-Knopf Erweiterung der Doppelgleisinseln, bringen doch nur was wenn keine echten Problem auftreten.

Das mit den Zügen in Tagesrandlagen passt ja auch (siehe oben) beim neuen Modell nicht wirklich gut. Ein Flug bestehend aus Hin- und Rückflug außerhalb der Fahrzeit reicht ja. Und die letzte Zugabfahrt um 22 Uhr ist zu früh. Hat mein Flieger Verspätung (was leider zur Zeit sehr häufig ist) darf er noch bis 23 Uhr in Stuttgart landen, d.h. der Zug sollte nicht vor 23.45 Uhr den Flughafen verlassen, sonst Strande ich am Flughafen oder kann nur hoffen dass nicht schon alle "Gäubahnnutzer" die Leihwagenfirmen leer gemacht haben.

Und da ist S21 eher hinderlich, weil es Geld bindet - ja ich weiss Du siehst hier keinen Zusammenhang, aber die meisten Leute können Geld nur einmal ausgeben und bei unserer Landesregierung sehe ich das ebenso.

Grüße Wolfgang
Vielfahrer
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Wolfgang,

mir scheint fast, Du kennst die Ausbauplanung für die Gäubahn nicht. Aus genau dem Stabilitätsgrund (in den Gutachten als sog. "Federweg" bezeichnet) wird die Doppelspur Horb - Neckarhausen geplant. Diese ist in der Lage, kleinere Verspätungen aufzufangen, ohne dass Übertragungen auf die Gegenzüge stattfinden. Die Doppelspuren werden genau an den Stellen geplant, die das Fahrplankonzept für die Gäubahn aus Stabilitätsgründen erfordert. Dies sind Horb - Neckarhausen, Rottweil- Neufra und Rietheim - Wurmlingen-Nord.
Und wenn man eine Infrastrukturplanung macht, dann empfiehlt es sich schon, sich zuvor Gedanken über das darauf zu fahrende Verkehrsangebot zu machen. Zusätzlich zu dem, was Du jederzeit den Fahrplantabellen (von der Anzahl der Züge pro Zwei-Stunden-Block ändert sich im Prinzip nichts) entnehmen kannst, berücksichtigt die Ausbauplanung pro Stunde und Richtung eine Güterzugstrasse. Auch hier kommt es darauf an, dass die Transitzüge nicht an jeder denkbaren Ausweichstelle zum Halten kommen.

Was Du den Plänen ebenfalls entnehmen kannst, das sind die Fahrzeiten. Die betragen für die Strecke Stuttgart Hbf (tief) - Zürich HB 2:40 h, was für den Abschnitt Rottweil - Stuttgart Flughafen genau 1 Stunde bedeutet (mit Zwischenhalten in Horb und Böblingen). Was Deinen Vorschlag betrifft, via Offenburg zu fahren, so hat dieser den Nachteil, dass dies nur einmal am Morgen klappt. Ansonsten muss man leider immer bis Baden-Baden oder Karlsruhe fahren, um vernünftig auf den Fernverkehr zu kommen. Und die Abfahrt in Villingen ist dann schon um 6:12 Uhr, aus der Region sowieso nur mit dem PKW zu erreichen. Frankfurt erreichst Du dann um 9:06 Uhr, was nach Deiner Lesart keinen Abflug vor 11 Uhr zuließe respektive eine Anreise schon am Abend zuvor erfordern würde.

Das Zugangebot auf der Schwarzwaldbahn kommt mir derzeit so vor, als ob man von Villingen aus mit dem PKW auf der B 33 bis Offenburg fahren müsste und dann auf der B 3 weiter bis Baden-Baden oder Karlsruhe, ehe man dort dann auf die A 5 wechselt. Sinnvoll wäre, grundsätzlich die Schwarzwaldbahn an den ICE in Offenburg anzubinden, dann jedoch den RE-Zug weiter nach Karlsruhe verkehren zu lassen. Im Zusammenhang mit der Einführung des Halbstundentakts im Fernverkehr nach erfolgtem Ausbau im Rheintal erwarte ich dies aber. Villingen - Mannheim dürften dann ca. 2 Stunden sein statt 2 1/2 Stunden, Rottweil - Mannheim (via Stuttgart) ebenfalls ca 2 Std. statt heute 2 1/2 Stunden. Von Rottweil aus dürfte daher in Bezug auf den Knoten Mannheim zukünftig der Weg über Stuttgart sicherlich der interessantere sein.

Übrigens, in der großen Mehrzahl der ca. 50 Flugreisen, die ich bislang absolviert habe, bin ich während der Nacht geflogen. Meine Abflugzeiten in Frankfurt, auch Stuttgart oder Zürich, waren selten vor 18 Uhr. Auf innerdeutschen Strecken fliege ich höchst selten (Anschlussflüge ausgenommen). Da ist für mich die Bahn viel flexibler und letztlich auch nicht spürbar langsamer und obendrein viel preiswerter.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bm 6/6 18514
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Vor nicht allzulanger Zeit hiess es, die Schweizer bauen ihren Teil der Strecke bis 2012 aus, deswegen muss dringend etwas im deutschen Abschnitt passieren, sonst verlängert sich die Fahrzeit (die die Züge unterwegs abbummeln müssen). Auch Vielfahrer war dieser Meinung.
Inzwischen scheint man das in der Politik nicht mehr als dringend anzusehen, es reicht ja, wenn es gemeinsam mit S 21 fertig ist, also muss man nicht so Druck machen.
Zudem hat man eben im S 21-Kampf die Fahrzeitverkürzungen vom Gäubahnausbau für S 21 missbraucht. Und das schadet sehr wohl. Man kann nicht öffentlich alarmschlagen, dass ein Gäubahnausbau nur eine sehr niedrige Priorität geniesst und eine Finanzierung völlig offen ist und ein Zeitraum, wann gebaut würde, auch völlig offen ist, wenn man ein paar Tage später so tun will, als sei ein Ausbau auf 2019 quasi sicher. Deswegen hat man da in letzter Zeit wenig öffentlichen Druck für die Gäubahn machen können. Inoffiziell mag da natürlich einiges gelaufen sein. Nur hat der Verkehrsminister viel viel zu wenig Geld, da bekommt im Zweifelsfall eher der, der am lautesten und öffentlichkeitswirksamsten schreit, etwas.

Mit S 21 verlängert sich die Fahrzeit der Gäubahnfernverkehrszüge um ca. 2-3 min wegen der Haltezeit am Flughafen. Wenn die Gäubahn nicht ausgebaut ist, verlängert sie sich vielleicht nochmal zusätzlich um 1-2 min wegen der etwas schlechteren Fahrlage auf der Flughafenstrecke. Diese 1-2 min dürften aber in Berlin völlig egal sein. Dass die Züge in Schaffhausen/Singen ab Dezember 8 min Fahrzeit verlieren, interessiert ja anscheinend auch nicht wirklich.

Von daher wäre es in der Vergangenheit und jetzt wichtig, sich massiv für die Gäubahn einzusetzen und nicht aus machtpolitischen Gründen für S 21 zu kämpfen.

S 21 bringt alleine eine bessere Anbindung für den Flughafen, sonst nichts. Und das völlig unabhängig von einem Gäubahnausbau. Wer also nur bessere Verbindungen zum Flughafen will, weil er so schneller zu seinem Flugzeug kommt, soll sich für S 21 einsetzen, dem kann der Gäubahnausbau ziemlich egal sein, da der maximal 7 min Fahrzeitverkürzung bringt (ab Singen, sinkt bis Horb auf 0 min Fahrzeitgewinn ab).

Wer hingegen für gute Anschlüsse in Stuttgart ist und Fahrzeitverkürzungen von bis zu 55 min nach Köln und und Berlin will, dem kann S 21 hingegen völlig egal sein, da S 21 dazu absolut irrelevant ist. Hier ist einzig ein Gäubahnausbau wichtig. Was man auch daran sieht, dass man die Gäubahn ja ursprünglich bis 2012 ausgebaut haben wollte, um dann schon sämtliche Fahrzeitverkürzungen zu realisieren, ein Zeitpunkt lange bevor S 21 fertig würde.

Florian.
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Hieber »

Vielfahrer hat geschrieben:Die Deutsche Bahn hat bestätigt, dass ab Dezember 2012 in jeder Richtung am Samstagabend der letzte IC zwischen Zürich und Stuttgart entfallen wird, ebenso am Sonntagfrüh der erste IC pro Richtung.
Diese Angebotsreduzierung ist ja auch auf anderen IC- und ICE-Strecken erkennbar. Auf der IC-Verbindung Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg gibt es bereits ähnliche Einschränkungen im Angebot samstags/sonntags. Auch auf den ICE-Magistralen Mannheim - Basel und Mannheim - Stuttgart - München gibt es nachfrage-orientierte Einschränkungen (oder Zusatzleistungen) am Wochenende. Davon blieb die Gäubahn bisher verschont.

Es ist politisch so gewollt, daß das Fernverkehrsangebot "eigenwirtschaftlich" gefahren, der Regionalverkehr mit IRE/RE/RB vom Land bestellt wird. Da müßte dann eben vom Land mit dem bestellten Regionalverkehr ein Ausgleich geschaffen werden, um Lücken zu schließen. Dies geschieht bei der erwähnten IC-Relation Stuttgart - Nürnberg aber auch nicht.

Seit der "Regionalisierung" und Länder-Bestellung des Regionalverkehrs wurden viele Verbesserungen mit Wettbewerb, Qualitätssteigerung, flächendeckender Taktverkehr, Reaktivierungen u.a.m. erreicht - wenn auch einiges mehr noch verbesserungswürdig ist. Bei der jetzigen Aufteilung Fern-/Regionalverkehr wäre es also Aufgabe des Landes B-W, Ausgleich für reduzierte Fernverkehrs-Angebote zu schaffen.
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Villinger »

Werden jetzt eigentlich die jeweils 2 letzten Züge (180 und 285 bzw 280 und 181) oder nur der jeweils letzte Zug (285 bzw 280) entfallen? Irgendwie komisch...
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

es entfallen in jeder Fahrtrichtung die letzten IC am Samstag und die frühesten IC am Sonntag, also statt 49 wöchentlichen Zugpaaren dürften es jetzt 47 Zugpaare sein. Es ist sicherlich nicht erfreulich, dass die Züge entfallen. Aber angesichts der Besetzungen in den Zügen möglicherweise wirtschaftlich betrachtet auch vertretbar. Hin und wieder fahre ich um 20:33 von Tuttlingen an Werktagen mit dem IC in Richtung Stuttgart. Es gibt Tage, da bin ich auf dem Bahnsteig der einzige (!) Zusteiger. So kann man im Fernverkehr natürlich nicht überleben. Es gibt auf der Gäubahn auch Tage, etwa am Freitagnachmittag, da sind die IC voll (d.h. nicht alle Sitzplätze, aber über sämtliche Sitzplätze dürften das ca. 75% sein). Gerade in dieser Woche, wo zudem noch beim Flugverkehr Streik angesagt war, war z.B. die erste Klasse (ca. 56 Plätze) mit 45 Fahrgästen ganz gut ausgelastet.
Was die Streichungen am Abend betrifft: Der Wettbewerber Flugzeug (LH/Swiss bzw. Crossair) hat hier auf die Nachfrage schon viel länger reagiert. Die Flieger gehen alle täglich, jedoch endet der Betrieb am Samstag früher und fängt am Sonntag später an. Wäre da was zu verdienen, dann würden die bestimmt fliegen.
Ein (schwacher) Trost bleibt: Man kann auf der Gäubahn am Wochenende noch mit dem 21:19 RE von Singen nach Stuttgart und am Sonntagfrüh mit dem 6:17 Uhr-RE ebenfalls. Und in der Gegenrichtung gibt es ja den 20:18 ab Stuttgart und den 22:35 ab Stuttgart, Züge, mit denen man noch immer an den Bodensee kommt.
Trotzdem, die Beibehaltung der IC wäre besser gewesen, das ist keine Frage, denn mit weniger Zügen fahren wohl nicht mehr sondern weniger Leute.

Viele Grüße vom Vielfahrer
wolfgang65
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Re: Ausfall von IC-Zugpaaren am Wochenende

Beitrag von wolfgang65 »

Hallo Vielfahrer,


mir scheint fast, Du kennst die Ausbauplanung für die Gäubahn nicht. Aus genau dem Stabilitätsgrund (in den Gutachten als sog. "Federweg" bezeichnet) wird die Doppelspur Horb - Neckarhausen geplant. Diese ist in der Lage, kleinere Verspätungen aufzufangen, ohne dass Übertragungen auf die Gegenzüge stattfinden. Die Doppelspuren werden genau an den Stellen geplant, die das Fahrplankonzept für die Gäubahn aus Stabilitätsgründen erfordert. Dies sind Horb - Neckarhausen, Rottweil- Neufra und Rietheim - Wurmlingen-Nord.

Ich hatte das schon verstanden - Du hast es ja mehrfach erklärt. Aber Deine Formulierung zeigt auch schon das Problem auf - "kleinere Verspätung". Historisch gesehen ist diese Strecke nicht unbedingt für kleinere Verspätungen berühmt, auch wenn diese öfter auch von aussen hereingeschleppt wurden. Um diese Strecke für stabilen Verkehr tauglich zu machen, sollten auch mal größere Verspätungen wie wenige Minuten nicht zum Chaos führen. Andersfalls ist diese als Zubringer zu Flughäfen meines Erachtens nicht geeignet.

...
Was Du den Plänen ebenfalls entnehmen kannst, das sind die Fahrzeiten. Die betragen für die Strecke Stuttgart Hbf (tief) - Zürich HB 2:40 h, was für den Abschnitt Rottweil - Stuttgart Flughafen genau 1 Stunde bedeutet (mit Zwischenhalten in Horb und Böblingen). Was Deinen Vorschlag betrifft, via Offenburg zu fahren, so hat dieser den Nachteil, dass dies nur einmal am Morgen klappt. Ansonsten muss man leider immer bis Baden-Baden oder Karlsruhe fahren, um vernünftig auf den Fernverkehr zu kommen. Und die Abfahrt in Villingen ist dann schon um 6:12 Uhr, aus der Region sowieso nur mit dem PKW zu erreichen. Frankfurt erreichst Du dann um 9:06 Uhr, was nach Deiner Lesart keinen Abflug vor 11 Uhr zuließe respektive eine Anreise schon am Abend zuvor erfordern würde.


Grundsätzlich ist Frankfurt kein Regionalflughafen wie Stuttgart, d.h. die typischen Tages- oder Zweitagesreisen mit Fahr-/Flugzeiten in den Tagesrandzonen gehen mit Wohnsitz Schwarzwald nicht über Frankfurt.
Allerdings hast Du natürlich recht, dass ich auch über Offenburg keinen Westküstenflüge (Abflug gegen 10 Uhr in Frankfurt) erreiche. Übernachten würde da aber keiner deswegen. Man nimmt den Leihwagen bis Stuttgart und einen der ersten ICEs nach FR/Flughafen.

Trotzdem muss ich Dir sagen, dass die Erfahrung sagt Offenburg ist eine sehr passable Lösung. Man erreicht vor allem recht stabil die Rhein/Mail Region zu akzeptablem Zeiten. Der erste Zug ab Villingen reicht z.B. problemlos zu einem Tagestrip auf die Düsseldorfer Messe. Bei uns in der Firma nutzen immer mehr Leute diese Lösung.
Über Stuttgart fahren einfach zu wenige Züge - allerdings könnte es unter Umständen manchmal von Vorteil sein alternativ Mannheim - Stuttgart - Rottweil zu verwenden, aber das verhindern dann die meines Erachtens untauglichen Tickets der Bahn die eine Route darauf vorschreiben. Bei Kombitickets zu Messen gibt es diese fixen Routen nicht - ein wirklicher Vorteil dieser Tickets.

Das Zugangebot auf der Schwarzwaldbahn kommt mir derzeit so vor, als ob man von Villingen aus mit dem PKW auf der B 33 bis Offenburg fahren müsste und dann auf der B 3 weiter bis Baden-Baden oder Karlsruhe, ehe man dort dann auf die A 5 wechselt. Sinnvoll wäre, grundsätzlich die Schwarzwaldbahn an den ICE in Offenburg anzubinden, dann jedoch den RE-Zug weiter nach Karlsruhe verkehren zu lassen. Im Zusammenhang mit der Einführung des Halbstundentakts im Fernverkehr nach erfolgtem Ausbau im Rheintal erwarte ich dies aber. Villingen - Mannheim dürften dann ca. 2 Stunden sein statt 2 1/2 Stunden, Rottweil - Mannheim (via Stuttgart) ebenfalls ca 2 Std. statt heute 2 1/2 Stunden. Von Rottweil aus dürfte daher in Bezug auf den Knoten Mannheim zukünftig der Weg über Stuttgart sicherlich der interessantere sein.

Wo man umsteigt ist völlig egal - Hauptsache es funktioniert! Bei dem erwarteten Fahrzeitgewinn auf beiden Strecken sehe ich eher noch mehr Vorteile für die Schwarzwaldbahn - hier kommt es sehr selten zu Problemen und via Stuttgart schließt sich in den nächsten 10 Jahren allein schon wegen den Bauarbeiten für S21 und den damit verbunden Instabilitäten aus. Ob es danach besser wird weiss niemand jetzt schon zu sagen.....

Übrigens, in der großen Mehrzahl der ca. 50 Flugreisen, die ich bislang absolviert habe, bin ich während der Nacht geflogen. Meine Abflugzeiten in Frankfurt, auch Stuttgart oder Zürich, waren selten vor 18 Uhr. Auf innerdeutschen Strecken fliege ich höchst selten (Anschlussflüge ausgenommen). Da ist für mich die Bahn viel flexibler und letztlich auch nicht spürbar langsamer und obendrein viel preiswerter.

Lach, Du bist halt Vielfahrer und nicht Geschäftsflieger. Wenn man den Andrang in Stuttgart mal etwas genauer anschaut, kann man leicht sehen wann die Geschäftsflieger unterwegs sind....

Aber Preiswert ist ein relativer Begriff - Wenn ich nicht zu einem Termin pünktlich erscheine warten viele und das ist dann definitiv nicht preiswert, auch wenn das Ticket etwas billiger war.

Viele Grüße

Wolfgang

P.S.: Meistens finden Langstreckenflüge zu bestimmten Zielen immer zur gleichen Zeit am Tag statt - egal welche Fluggesellschaft - d.h. man kann oft an der Abflugzeit auch das Zielgebiet eingrenzen - USA Westküste z.B. fast immer morgens 10-11 Uhr
Zuletzt geändert von wolfgang65 am Di 4. Sep 2012, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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