im letzten Teil wurde Plan B wie Barcelona in die Tat umgesetzt, heute setzen wir ihn fort. Auf Kultur hatte ich keine Lust, so erkundete ich etwas Barcelonas Nahverkehrssysteme. Los geht´s mit der Metro:

Bild 154: Erste Station war Parallel, die, benannt auch nach einer entsprechenden Straße, aus zwei parallelen Stationen besteht. Hier fährt gerade ein Metrozug der Transportes Metropolitans de Barcelona auf der grünen Linie 3 ein. Interessant auch, dass man hier zwei leicht unterschiedliche Bahnsteighöhen hat, indem man vorne am Bahnsteig doch noch Barrierefreiheit schafft.

Bild 155: In der Tat.

Bild 156: Aber nicht ganz höhengleich.

Bild 157: Da kriegt man als Verkehrsingenieur ja schon fast Pipi in die Augen: Ein Liniennetzplan mit sekundengenauen Fahr- und Umsteigezeiten*. Schon fast unnötig zu erwähnen, dass auf den Anzeigetafeln übrigens auch die Sekunden runtergezählt wurden. Wenn der Zug den Bahnsteiganfang erreichte, wechselte die Anzeige zwar auf „Entra“ (s.o.), doch ich habe ihm Kopf mal weiter runtergezählt und es stimmte wirklich bis zum Moment, an dem die Türen öffneten. So schön kann ÖV sein :-D
*Dresdner Verkehrsstudenten würden es auch als hin- oder durchgedutscht bezeichnen ;-)

Bild 158: Und der nächste fährt ein.

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Bild 160: Interessanterweise wurde an dieser Station sogar einmal ein Anschluss von noch einer anderen Metrolinie abgewartet, wie es scheint, denn als ich so am Bahnsteig stand und dachte, der Zug könne jetzt doch dann abfahren, wartete dieser weiter und nach ein paar Sekunden tauchten noch ein Pulk Fahrgäste auf, nach deren Einstieg dann erst weitergefahren wurde. Und das, obwohl ein 3‘-5‘-Takt herrschte!

Bild 161: Die Metro sur(r)t – an das genaue Fahrgeräusch kann ich mich aber nicht erinnern. Es war eher unspektakulär, vermute ich.

Bild 162: Werfen wir einen Blick auf Schienenbefestigung und Sicherungstechnik.

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Bild 164: An der Station Ciutadella verlassen wir den Untergrund…

Bild 165: …und wenden uns den oberirdischen schienengebundenen Nahverkehrsmitteln zu, die hier im Gegensatz zur Hauptstadt auch Tram genannt wird. Aber vielleicht eine weitere Demonstration der gewollten Unabhängigkeit?

Bild 166: Durch eine schöne Allee erreicht die Linie 4 ihre Endhaltestelle direkt am Zoo von Barcelona.

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Bild 168: Interessante minimalistische Form des Gleisabschlusses.

Bild 169: Das Wetter war erkennbar wenig begeisternd, so dass ich weiter durch die Straßen schlenderte. Positiv fielen mir auch diese auf dem Boden aufgebrachten Wegweiser zu den Bushaltestellen auf.

Bild 170: Ich begab mich in einen früher bedeutsamen Tempel der Reisekultur, den französischen Bahnhof oder auf spanisch Estacio de Franca.

Bild 171: Wer heutzutage, wie ich ja auch, mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Barcelona reist, landet im Kellerbahnhof Barcelona-Sants und nicht in dieser, den Glanz vergangener Zeiten noch atmenden Empfangshalle, an der deutlich der Zahn der Zeit nagt. Das Bild dominieren Nahverkehrszüge.

Bild 172: In Deutschland ja ein Einzelstück hat der EuroSprinter in seiner ursprünglichen Bauform auf der iberischen Halbinsel ja durchaus eine gewisse Verbreitung erlangt und rangiert hier gerade in Form der 252 023 an einen Talgo heran, den eine Schwestermaschine gebracht hat.

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Bild 174: Altehrwürdige Hydraulikpuffer britischer Provinienz versuchen auch heute noch, allzu stürmische Triebfahrzeuge vom Empfangsgebäude fernzuhalten und auszubremsen.

Bild 175: In einem nahezu makellosen Weiß präsentiert sich dessen Bahnsteigseite und davor die 252 052.

Bild 176: Etwas flach präsentiert sich diese Nahverkehrstriebzugbaureihe. Ob hier die tschechische Brotbüchse Pate stand?

Bild 177: Kastenförmig präsentiert sich dieser Doppelstocktriebzug. Oben in der Hallenspitze sind Abfangnetze vor mutmaßlich selbstmordsüchtigen Glasscheiben angebracht.

Bild 178: Ein schönes Modell gewährt Blicke hinter die Kulissen und eine kleine Zeitreise.

Bild 179: Und schon sind wir wieder draußen, das Wetter leider immer noch gleich öde.

Bild 180: Deutsche Doppeldecker dürfen Touristen aus aller Welt durch die katalanische Hauptstadt gondeln. Interessanterweise wurde ich an dieser Stelle unvermittelt von einer älteren Dame auf Französisch angesprochen, ob ich den Weg zum Hafen wisse. Auf Spanisch hätte ja auch nichts gebracht, trotzdem witzig, dass sie es sofort einfach in ihrer Heimatsprache probiert :-)

Bild 181: Dorthin schlenderte ich dann auch und die Sonne erbarmte sich gar, vor ihrem Untergang noch einmal vorbeizuschauen.

Bild 182: Sail West!

Bild 183: Der Herr auf der Säule ist übrigens Christopher Kolumbus.

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Bild 185: Ein Gebäude der Hafenverwaltung strahlt etwas den Glanz vergangener Zeiten aus.

Bild 186: Moderner ist da diese Brücke über die Hafeneinfahrt, deren Mittelteil zwecks Einfahrt herausgedreht werden kann.

Bild 187: Auf der Hafenpromenade gibt es für den Busverkehr exponierte Spuren.

Bild 188: In der Gegenrichtung wollte leider kein Bus mehr auftauchen und auch Kolumbus blieb an diesem Abend lieber im Dunkeln.
Zurück auf dem Zimmer lernte ich dann noch einen Amerikaner kennen, mit dem ich dann die von einer Freundin empfohlene Bar „Dow Jones“ aufsuchte. Diese war an diesem Abend dann deutlich amerikanisch dominiert. Im Dow Jones gibt es eine Bierbörse und wenn zu wenig an der Bar los ist, kommt es zum Börsencrash und gewisse Biere fallen deutlich im Preis.
Nach einem angenehmen Abend ging es dann ins Bett im Hostel.
Grüße, Hannes