an diesem Samstag hieß es nun die Stadt zu wechseln, denn mein Schlafplatz wurde für den Freund der Mitbewohnerin benötigt. Allzu groß kann da die Liebe aber nicht gewesen sein, wenn der Freund einen extra Schlafplatz braucht ;-)
Zunächste überlegte ich noch, auch einmal das Breitspurnetz zu bereisen, doch dafür hätte ich 8 h von Madrid nach Barcelona benötigt und es gab nur eine Verbindung morgens um 8 Uhr ab dem Bahnhof Chamartin im Norden der Stadt, ich war jedoch im Süden zu Gast. So früh wollte ich dann doch nicht aufstehen und entschied mich daher für eine Fahrt am Nachmittag wieder mit dem AVE zurück nach Barcelona, vorher wollte ich noch eine Ausstellung im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía direkt am Bahnhof Puerta de Atocha besuchen. Mein Gepäck konnte ich dort zum Glück auch kostenlos unterbringen im Gegensatz zur recht teuren Gepäckaufbewahrung in Atocha, für mich als unter 26-jähriger war der Eintritt zudem insgesamt frei. Zu sehen gab es eine Ausstellung zum Thema Bildung und Erziehung.

Bild 147: Die prächtige Fassade des Altbaus des Bahnhofs Puerta de Atocha, der jedoch einen modernen Teil an der Gleisseite angesetzt bekommen hat.

Bild 148: Die alte Halle dient nun als kleine Oase und natürlich Shopping- und Verpflegungsmall.

Bild 149: Für mich noch neu, auch wenn ich davon gehört hatte, war die Gepäckkontrolle. Ad absurdum geführt wird das Ganze dann, wenn man bedenkt, dass ich in Marseille einfach so in den Zug nach Madrid einsteigen konnte. Wäre für belgische Terroristen also auch kein Problem…

Bild 150: Es schließt sich ein wahnsinnig gemütlicher Wartebereich an, hinter den Schiebetüren befinden sich die Bahnsteigzugänge.

Bild 151: Die Aufenthaltsqualität auf dem Bahnsteig steht dem aber in nichts nach, im Gegenteil. Mein Zug nach Barcelona steht bereit, links hinten ist noch die alte Halle zu erkennen. Der Fahrkartenkauf am Automaten war auch interessant: Englische Menüführung wird zwar angeboten, funktionierte aber nur bis vor die obligatorische Sitzplatzreservierung. Ich brauchte dann eine Weile, um zu verstehen, dass die Kennzeichnung der Sitze nur meinte, ob diese in oder entgegen der Fahrtrichtung angeordnet sind. Da in meinem Wagen alle Sitze in der gleichen Richtung angeordnet waren, gab es hier aber keine große Auswahlmöglichkeit. Ich gönnte mir Turista Plus, was kurzfristig günstiger zu haben war als Turista.

Bild 152: So sieht Turista plus dann innen aus. Der Unterschied zur Preferente ist geringer als der Unterschied zur Turista mit ihrer 2+2-Bestuhlung.

Bild 153: Nach gut 3:20 h Raserei mit einem Zwischenstopp war dann Barcelona Sants erreicht. Wer sich über den Kellerbahnhof S21 aufregt hat diese Katakomben noch nicht gesehen. Viele Abstellanlagen sind da ja ansprechender gestaltet… Mit einem Talgo hatte ich mitfahrtechnisch ja ersichtlich kein Glück, vielleicht ja beim nächsten Mal.
Mit der Metro ging es dann ins Hostel. Zum Abendessen ging es dann auf eine der Tourimeilen Barcelonas, wo es in vielen Restaurants ähnliche Drei-Gänge-Menüs gab zu ähnlich hohen Preisen. Ich suchte mir da noch das günstigste raus und die Paella mundete durchaus. Auf jeden Fall besser als ein Mini-Döner zu in Deutschland üblichen Preisen, der hierzulande eher als Dürüm verkauft würde.
Grüße, Hannes