die nächste große Reise bzw. größte Reise meines bisherigen Lebens steht schon wieder kurz bevor. Mit den Berichten davon wird es dann aber sicher noch etwas länger dauern und es gibt noch Material von kürzeren Reisen zwischendurch, für die mir bisher vor allem die Muße zur Bildbearbeitung gefehlt hat. Zwar fehlen immer noch Bilder, aber ich will schon einmal mit den Texten anfangen, auch wenn es dann den Abschluss erst im Herbst nach der Reise geben wird.
_____________________________________________________________________________________________________
Nach der letzten Russlandreise war der Oktober bei mir irgendwie recht turbulent, so dass sich Ende des Monats mehrere Ereignisse günstig zu einem Urlaub verbinden lassen sollten: Ein Freund sollte von Dresden nach Frankfurt umziehen, eine Bekannte machte in Madrid Auslandssemester und es gibt ja inzwischen auch nach Spanien grenzüberschreitende Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Zudem war nach früheren, regelmäßigen Frankreichbesuchen schon inzwischen eine Lücke von fünf Jahren seit dem letzten entstanden, die auch mal wieder geschlossen gehörte, wenn auch die Verweildauer beim direkten westlichen Nachbarn nicht allzu lang sein sollte. Somit ergab sich folgende Reiseroute:
Dresden – (Sprinter als Umzugsauto) – Frankfurt – (TGV) – Marseille – (AVE) – Madrid – (AVE) – Barcelona – (Flug mit Vueling) – Frankfurt – (RE) – Fulda – (ICE) – Dresden
Die Fahrt nach Frankfurt verlief problem- und abgesehen von einem kleinen Stau, der durch das strikte Befolgen von Google Maps auch hätte umfahren werden können, auch ereignislos. In Frankfurt war das mit dem Navigieren zwischen den Häuserschluchten dann schon etwas schwieriger, aber so macht man halt auch seine Er-Fahrungen ;-) Nachdem das Material beider zusammenziehender Parteien in der neuen Wohnung unweit des Südbahnhofs deponiert und auch ein Stellplatz für den Sprinter gefunden war, war der schlauchende Tag dann auch so gut wie gelaufen. Am nächsten Morgen half ich noch etwas mit Ikea und dem Zusammenbau eines Schrankes, beim Einräumen wäre ich dann eh keine große Hilfe gewesen, so dass ich mich wieder dem Hobby in Form eines Besuchs des Feldbahnmuseums Frankfurt widmete. Dort wollte ich mich ursprünglich mit einem Bekannten treffen, der war jedoch an diesem Wochenende auch mit einem Umzug innerhalb Frankfurts beschäftigt, allerdings einem wesentlich größerem, nämlich dem der EZB. Er hatte mich aber netterweise an den Vereinsvorsitzenden des Feldbahnmuseums verwiesen, wo ich freundlich empfangen und einmal übers Gelände geführt wurde. Der Tag war recht novembertypisch neblig, aber so muss man wenigstens auch keine Rücksicht auf Schattenwurf nehmen.
(Ich versuche mich künftig auch mal an einer Bildnummerierung in meinen großen Berichten, mal gucken, ob ich das durchhalte).

Bild 01: Gleich mal Fotografenglück am Südbahnhof und den Ebbelwei-Express erwischt.

Bild 02: Und auch der zweite „Säuferzug“, die Whiskey-Max-Tram, kam nur wenige Minuten später auf den Chip.

Bild 03: Alltag ist dagegen das Treffen zweier Straßenbahnen vor dem Empfangsgebäudes des Südbahnhofs.
Dank Bauarbeiten umsteigefrei konnte ich an diesem Wochenende direkt vom Südbahnhof zur Strabhaltestelle unweit des Rebstockparks gelangen und auch die ersten Fahrten mit Touch&Travel klappten problemlos.

Bild 04: Hier sieht´s etwas nach Acker aus, da passt die Feldbahn ja gut rein. Hier ist die neue Umfahrung der Kleingartenanlage gerade noch im Bau, im Hintergrund stehen noch einige Fahrzeuge im Freien.

Bild 05: Der TÜV war zur Abnahme von vier Kesseln anwesend, weswegen die Maschinen natürlich unter Dampf standen. Am nächsten Tag sollten zudem noch Lampionfahrten stattfinden.

Bild 06: Der TÜV hat´s zum Glück nicht weit.

Bild 07: Die größte der Loks im Museum ist diese Heeresfeldbahnlok eines Zwillingsbrüderpaars.
Ein kleiner Streifzug übers Gelände muss sein:

Bild 08

Bild 09: Sehr hübsch, auch wenn mir gerade der Begriff dafür nicht einfällt, aber sieht man ja, wie´s funktioniert ;-)

Bild 10: Blick in eine der Hallen.

Bild 11: Hier sind auch historische landwirtschaftliche Fahrzeuge zu finden.

Bild 12: Im Freigelände wartet auch noch das Fahrgestell eines früheren MPSB-Personenwagens auf seine Zukunft.

Bild 13: In einer anderen Halle, mit Gleisanschluss, stehen einige bulgarische Personenwagen.


Bild 14 & 15: Abendstimmung zur blauen Stunde vor dem Lokschuppen.
Am späteren Abend wurde dann zu dritt Sachsenhausen ausgetestet und die Bekanntschaft mit Ebbelwei in Dosen, beschriftet mit „Bembel with care“, gemacht. Keine schlechte :-)
Nach dem gemütlichen Ausschlafen auf dem Sofa ging es am frühen Nachmittag wieder in den Rebstockpark, denn die Strecke wollte ich natürlich auch einmal befahren.

Bild 16: Solches Stückwerk erregt natürlich die Aufmerksamkeit eines Gleisbauers :-)

Bild 17: Gemächlich geht es noch durch die Kleingärten.


Bild 18 & 19: Die Gleisanlage des Feldbahnmuseums im Rebstockpark besteht aus einem Gleisdreieck, an welches sich an der einen Seite des Vereinsgelände hinter den Kleingärten anschließt, an der zweiten Seite führt die Strecke zum Parkende auf eine Wiese, die zu Messezeiten auch als Parkplatz fungiert und auf der dritten Seite führt sie noch etwas weiter über die Wiesen des Parks. Hier setzt die Heeresfeldbahnlok gerade auf dem Parkplatz um.

Bild 20: Bekohlung am Schuppen.

Bild 21: Ist die Bekohlung geräumt, kommt der nächste Zug schon eingefahren.

Bild 22: Stelldichein vor dem Schuppen.

Bild 23: Zum Einbruch der Dunkelheit wurde mit Zusatztender gefahren und es gab ein Lagerfeuer am Parkplatz.

Bild 24

Bild 25
Am Abend war ich dann noch behilflich, etwas übrig gebliebenes Bier und Wurst fachgerecht zu entsorgen und kam erst relativ spät wieder zurück in die Wohnung ;-)
Der nächste Tag war auch wieder entspannt, denn mein TGV sollte ja erst am Nachmittag starten. Das Ticket hatte ich günstig als Angebot über voyages-sncf.com erworben, so kostete mich die Fahrt in der zweiten Klasse nur 60 € gegenüber planmäßigen 103,50 € oder so mit BC 50 und Railplus auf der DB-Seite. Eine Reservierung habe ich im Obergeschoss neben einem etwas beleibteren Franzosen, durch seinen Rucksack sowie den Luft-/Kabelkanal ist die Beinfreiheit leider ziemlich eingeschränkt, doch die Sitze sind wenigstens recht bequem. Zwei flackernde Leuchtstoffröhren sind zum Glück knapp außerhalb meines Sichtfeldes, sie hätten mich sonst in den acht Stunden Fahrt wohl in den Wahnsinn getrieben. Die Reservierungsanzeigen zeigen zudem nur Platznummern an.
Frankfurt verlassen wir pünktlich, aber das wird sich bald ändern, in Karlsruhe haben wir +5, erreichen Straßburg aber immerhin dann doch wieder nur mit +1. Der Handyempfang im Oberrheintal ist eher mäßig, selbst D1 schwankt stark und es klappt gerade mal simsen.
Auch auf dem RFF-Netz läuft es nicht so pünktlich, Besançon +8, Chalon +6, Lyon – Part Dieu +3, wo der Zug am selben Bahnsteig gegenüber losfährt als sich bei uns die Türen öffnen. Ob das eigentlich ein Anschluss gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Avignon +5 wegen Überholung, Aix-en-Provence +6. Das EU-Internetpaket von Alditalk funktioniert tadellos und bringt mir schön hohe Datenraten. Marseille begrüßt mich mit angenehm trockener Wärme, auch wenn es recht stark windet. Kaum, dass ich auf den Bahnhofsvorplatz von St. Charles getreten bin, kommt ein arabischstämmiger jugendlicher auf einem ramponierten Moped angefahren und bietet mir Gras an. So gut klappt das Französischverständnis immerhin noch :-D


Bild 26 & 27: Nächtliche Impressionen abends um 10 vom Bahnhofsvorplatz von St. Charles.
Anschließend ging es noch per pedes durch schmale Gassen hinunter zum alten Hafen und dort vorbei in mein Hostel. In meinem Zimmer treffe ich auf eine Kanadierin und einen Amerikaner auf Europatour und wir kommen auf meine Reisen zu sprechen, so dass der Abend mit einigen Russlandbildern endet, die ich auf dem Laptop dabei habe.
Grüße, Hannes