Hier zeige ich mal meine Bilder welche ich im August 2008 auf dem Gelände des damals seit 6 Jahren stilgelegten Bahnhof Pfullendorf tätigte.
Da im August 2008 in der Zeitung zu lesen war, dass es bis zum Jahresende 2009 den Bahnhof Pfullendorf nicht mehr geben wird, war es für mich Grund genug diesem Gelände mit meinem Foto nochmal einen Besuch abzustatten um die vielleicht letzten Bilder des Geländes im damaligen Zustand zu machen. Der Grund warum es den Bahnhof nicht mehr geben sollte war damals in der Zeitung so genannt: Die Stadt hat das Gelände für 3,5 Millionen Euro der Bahn abgekauft. In dem Kaufvertrag stand unter anderem auch, dass die DB das Gelände zum Jahresende 2009 Altlastenfrei zu übergeben hat.
Ich hatte damals eigentlich vor abzuwarten bis im Herbst das Gestrüpp abgestorben wäre, aber da man nicht wissen konnte wie lange die Bauarbeiten auf sich warten ließen und es sowieso ein sonniger Sommertag war habe ich es eben auf August vorgezogen. Ich musste mich zwar durch Unmengen von Unkraut und kleinen Bäumen schlagen, aber die Bilder zeigen, das es die Mühe wert war.
Anfangen möchte ich auch gleich mal mit dem Stationsschild, damit auch der letzte weiß, wo ich wohne.

Der Bahnhof wurde am 11.August 1873 eröffnet und wäre somit nächsten Dienstag 142 Jahre alt geworden.
Weiter geht es mit einem Bild, welches in Blickrichtung Aach-Linz, dem nächsten Bahnhof der Strecke, welche schon vor Jahren abgebaut wurde

Zu den Flügelsignalen komme ich später noch
Gleicher Standpunkt aber Blick um 180° in die andere Richtung, der Richtung wo vor 14Jahren der letzte Zug rollte

links ist auch das Empfangsgebäude zu erkennen
Traurig aber Wahr ist die Realität, das völlig zugewachsene Gleis welches in Richtung ZG (auch als WLZ oder BayWa bekannt) führte (Im dortigen Hof liegt soweit ich weiß das Gleis noch)

an manchen Stellen war das Gleis überhaupt nicht mehr zu sehen vor lauter bewuchs
Hier ging es zur Firma Geberit, meinem damaligen Arbeitgeber

Gleiche Stelle wieder um 180° gedreht

Nochmal die selbe Stelle aber mit Blick auf eines der Drei Formsignale, welche übrigens als Zielsignale aufgestellt waren um eine schnellere Einfahrt in den Bahnhof zu ermöglichen (Glaub 50Km/h statt 30Km/h)

Beinahe fand man die Weichenlaterne nicht vor lauter Bewuchs

Blick ins damalige Ölgleis. Hier wurde bis vor wenige Jahre, bevor der Verkehr eingestellt wurde, das in der Region geförderte Öl verladen

Das Lademaß von Pfullendorf

ein Bild von einem der zwei Schmalmastsignale

Blick Richtung Empfangsgebäude

Hier stand mal ein Wasserkran

Anschlußgleis zur Geberit?? Ja es liegt noch unter dem Bewuchs

Ein Blick in die andere Richtung war auch nicht viel besser

Nichtmal mehr die Gleissperre wurde zugemacht...

Bitte beachten, dieses Schild stand auch in Richtung Geberit (jetzt immer noch in Pfullendorf, aber nicht mehr an der Stelle


Rechts Ölgleis, links Industriestammgleis zur Geberit

Selbst ein separates Stellwerk hatte Pfullendorf mal. Allerdings war es damals Randalen sicher verbarrikadiert, und war so ziemlich das erste Gebäude welches abgerissen wurde


Ja das war mein Arbeitgeber

Prellbock des Ölgleises (nicht er sondern ich stand irgendwie Krum)

Hier sieht man die Einfahrt ins Geberitgelände. Allerdings wurden hier ende 2007 schon die Gleise ab dem Tor rausgerissen um Lagerplatz zu schaffen

Der gerade Zweig der Weiche war übrigens nie weiter verlegt worden, sondern stellte lediglich die Option für weitere Anschlüsse dar!
nochmal das Ölgleis, diesmal stand ich am Gleisende

Blick über das Bahnhofsareal

Nun Folgen drei Bilder vom Güterschuppen Pfullendorf, welcher auch dem Erdboden gleich gemacht wurde



Impressionen eines stillgelegten Bahnhofes. Ich schreib jetzt mal gar nicht viel






Diese Schwellen machten sogar schon Entgleisungen mit

Blick auf die Güterrampe (Im Hintergrund erkennt man den Glockenturm der Stadtkirche und den Turm des Ober Tores dem Wahrzeichen der Stadt)

Da mußte ich durch

Was das mal war kann ich leider nicht mehr sagen


Gleich gehts rein in Dschungel, nochmal schnell ein Bild in die andere Richtung

Also denn auf in den Kampf...

Die Natur sucht oft seltsame Wege...

Eine weitere Lagerhalle welche den Plänen der Stadt weichen wird

Blick auf das Streckengleis Richtung Schwackenreute

Ein Schwebender Schienenstoß

Nochmal einer aber hier mit Übergang von Holz auf Stahlschwellen

Kurz darauf lag das Gleis dann im Teerhof vor der Kartofelhalle

Wo dann auch dieser Prellbock zu finden war...

...wessen Vorgänger durch eine Falschfahrt (man wollte aufs Steckengleis) mal da unten lag mit samt ein paar Wagen

Das ehemalige Streckengleis nach Schwackenreute

ein paar Meter weiter war wieder etwas mehr vom Gleis zu sehen

um kurz darauf auf sie zu treffen: Die Brücke die schon einigen LKW's parole geboten hat und mittlerweile auch abgebaut wurde

schön ist auch die Gleisüberhöhung in der Kurve zu erkennen
nochmal die Brücke aber von etwas näher. Man erkennt Ausgewechselte Bretter auf dem Seitenweg (Die Bretter waren damals keine 2 Jahre alt)

Die Brücke von der anderen Seite

das Steckengleis liegt hier noch etwa 2km, auch heute noch


Fundament des ehemaligen Einfahsignals auch Richtung Schwackenreute

Ein letzter Blick in Richtung Schwackenreute...

...und der Blick in die andere Richtung vom selben Standpunkt aus

womit wir nochmal zur Brücke kommen: Das Wiederlager der Brücke zumindest eines von acht (ja acht, da es sich eigentlich um 2 Brücken handelte)

Blick über die Brückenabdeckung

Nun ja sie hat numal nur 3,70m Durchfahrtshöhe was so manchen LKW-Fahrer den Aufbau kostete

Diese Spuren zeigten, dass es mancher Fahrer trotzdem versuchte...

ein interessantes Detail: Knotenbleche mit Nieten

eines der beiden Stützmäuerchen (Auch weg...)

und ein letztes mal Die Brücke von oben

Noch ein Bild der Kartoffelhalle, welche auch abgerissen wurde, obwohl man Bemühungen hatte sie als Veranstaltungsort zu erhalten...

Ebenfalls ein Teil der Kartoffelhalle

Einmal der Höhenunterschied zwischen Streckengleis (vorne) und Ladegleis vor der Kartoffelhalle (hinten)

und wieder rein in den Dschungel

zu sehen ist noch der Weichenbock und die Laterne der Weiche 8, welche aus Richtung Schwackenreute als erstes befahren wurde (übrigens nich in Grundstellung)
ein Lichtblick: am anderen Ende des Bodenbewuchses sah man Gleise

Laterne und Bock der Weiche 9 (ebenfalls aus der Grundstellung)

Blick in Richtung Bahnhof

Diese Stellung der Weiche ist auch höchst interessant! Es war die einzige Weiche, bei der ich einen Stellversuch wagte und an festgerosteten Zungen scheiterte

Erstaunlich Frei war dieser Teil

im Gegensatz hierzu...

Hier nochmal die in Mittelstellung stehende Weiche

ohne vieler Worte

Schlichte aber elegante Bahnhofslampen (Wurden einfach per Bagger umgedrückt)

Die Güterhalle ist ja schon bekannt

Wozu doch Schienen alles brauchbar sind...

Mal die Lampe von der Seite

Nochmal das Stellwerk von der Seite

Diese einfache Kreuzungsweiche lag fast vor dem Stellwerk

Einer der Verschlüsse der Weichen lag offen und wurde somit auch abgelichtet

Nochmal die EKW von der anderen Seite mit Stellwerk im Hintergrund

Nochmal das Lademaß welches auch dem Schneidbrenner zum Opfer viel

Das Signal von der Hinterseite

und die Winde um die Laternenbeleuchtung hinaufzuziehen

Ein relativ abgenutzter Bremsklotz

Nochmal das Lademaß

Und auch die Kombirampe habe ich nochmal abgelichtet

Unheimlich Frei ist das Gleis 2. Fast könnte man meinen hier ist vorige Woche noch Betrieb gewesen

Blick auf das Empfangsgebäude

Zu den nächsten Bildern sag ich nich viel. Die Bilder sprechen an sich für sich selbst



Hier mal ein Blick entlang des Gleises 2

+180 Grad wende

Bahnsteig des Gleises 2

Das Empfangsgebäude von der Gleisseite

Gleis 3 war schon wieder etwas stärker Zugewuchert

Blick auf das Schild am Bü am Kilometer 16,1

Da wo der Container steht endete das Gleis für knappe 50 Meter

Der Hemmschuh erinnerte an bessere Tage am Bahnhof Pfullendorf

Blick auf den Stellwerksvorbau

Der Übergang zu Bahnsteig 2

Das Schild versteh ich nich so ganz... :? :?

Diese Hubgestel stand in dem Stellwerkskabuff

ebenso hing diese Tafel dort drin

Nochmal der Verhau von der anderen Seite

Ein wehmütiger, letzter Blick über das Bahnhofsareal

Diese Stahlschwelle liegt auch schon ne ganze Weile: 80 Jahre hatte sie auf dem Buckel und womöglich so manche Lok ertragen, welche wir schon nicht mehr zu Gesicht bekommen haben

So nun ist wirklich ende

Mit diesem Bild schließe ich den Bildervortrag über den Bahnhof Pfullendorf ab.
Anzumerken sein noch, dass ich keinerlei Weichen oder anderes Verstellt habe um die Bilder zu machen. Lediglich eine Feder der Schienenschrauben und zwei Schwellennägel habe ich mir angeeignet. Diese werden mein Andenken an den Bahnhof Pfullendorf sein und in Ehren gehalten werden.
Gruß Tobi