in den letzten Wochen hat sich wieder einiges angesammelt, dass ich hier mal gerne zeigen möchte:
Am 24.3. ging es wieder von Schnoida nach Dresden mit einem Umweg über Baar-Ebenhausen, um dort bei einem Kunden einen Fototermin abzuhalten. Insgesamt sieben Züge sollte ich an dem Tag nutzen, dazu noch zwei Taxifahrten. Die erste Fahrt von Schnaitheim nach Baar-Ebenhausen war von der Luftliniengeschwindigkeit her schon unterirdisch, das wäre schon fast mit dem Fahrrad schneller gegangen: 96 km Luftlinie von Haustür zu Werkstor, dafür waren 3,5 h angesetzt. Fast wäre daraus noch eine Stunde mehr geworden, weil die RB morgens nach Ulm von einem 628 ordentlich verspätet gefahren wurde. 628 547 hatte in Schnaitheim schon +9 und mein Übergang in Ulm waren 13 Minuten auf den ICE Richtung München. Unterwegs steigerten wir uns natürlich noch und konnten das nur dadurch wieder etwas wettmachen, dass die Kreuzung mit dem IRE von Niederstotzingen nach Sontheim verlegt werden konnte. Im Zug wurde schon angesagt, dass der ICE nach Stuttgart nicht mehr erreicht würde, das sogar noch einmal wiederholt kurz vor der Ankunft. Der Blick auf die Anschlüsse scheint an der Landesgrenze zu brechen, der ICE nach München war denen im Führerstand egal. Mit einem kleinen Sprint schaffte ich es noch, 20 s nach mir schloss sich die Tür. In Augsburg war es unkritischer, auch wenn wir mit +2 ankamen, aber der LINT der BRB steht am selben Bahnsteig gegenüber bereit. Im Betriebsbahnhof Seehof vor Ingolstadt holten wir uns dann wegen Kreuzung mit einem GAF noch +6, läuft ja wieder prima heute. Dem Taxifahrer musste ich dann auch erst noch das Navi bedienen und ihn entlang der Anschlussbahn zum Werk lotsen, weil er nur alle 3-4 Jahre in die Gegend kommt.
Wenigstens klarte es wie erhofft auf, der Hochnebel verzog sich passend während des kleinen Gesprächs mit dem Geschäftsführer im Verwaltunsgebäude. Die Sonne drehte auch fast passend hin und die Jungs hatten zwei Wagen raus ans Übergabegleis zu bringen, da konnte man schnell umkompliziert was machen:

Die kleine O&K stammt aus den 70ern und wird bei jeder HU neu lackiert. Im Werk gibt es aber eine Wassernebelsprühanlage als Schutz gegen Staub und so kriegt die Lok natürlich auch jeden Tag Feuchtigkeit ab, was sich am Lack zeigt. Die kreuzenden Gleise sind schon lange abgebunden, der Rohstoffhandel ist der letzte Anschließer.

Zwei Brücken wären fast das K.O.-Kriterium für die Anschlussbahn geworden, letztes Jahr konnten sie dann doch noch saniert werden.
Nach dem Termin brauchte die Taxifahrerin auch etwas, bis sie mich fand, aber es reichte noch gut auf den angedachten ICE nach Nürnberg. In dessen Trasse fuhr jedoch noch ein anderer verspäteter, so dass wir +5 bis Nürnberg hatten. Wegen Anschlussgewährung übertrug sich das auf meinen RE nach Hof. Und in Schnabelwaid bedeutete das wieder Warten auf einen Zug aus Kirchenlaibach, bis wir rüber nach Bayreuth konnten. Das ging dann munter weiter, bis wir bei +21 waren, da war der Anschluss in Hof natürlich weg. Das erste Mal, dass ich diesen Anschlussverlust dort erlebt hab, bis etwa +5 wird normalerweise noch gewartet.
In Hof hab ich mir die Zeit dann mit einem Gang zum Containerterminal vertrieben, kommt man ja sonst nicht hin. Vom Steg konnte ich unterwegs noch einen rangierenden Vectron abpassen, im Terminal selbst stand leider kein Zug bereit. Aber Verladeszenen mit Lkw und Reach Stacker konnte ich als Fotomaterial auch für meine Studienarbeit brauchen ;)

Schon wieder rechtzeitig genug stand die "S3" nach Dresden bereit. Beim Alex gibt es einen Werbewagen für Pilsen als europäische Kulturhauptstadt dieses Jahr. Bis Dresden lief es dann wenigstens wieder pünktlich, aber ich war dann auch geschlaucht von dem Tag.
Tags darauf gab es Bauarbeiten an der Oberleitung zwecks Beendigung der eingleisigen Betriebsführung im Bereich Königstein. Dafür sollte um 14 Uhr die Oberleitung zwischen Rathen und Bad Schandau Ost abgeschaltet werden, entsprechend Dieselvorspann vor den ECs. Ins Rennen gingen 218 834 und die frisch aus der HU gekommene 232 489 der MEG, die ich auf dem Weg ins Elbtal schon an der Tanke in Altstadt sichten konnte. Es war ein Massenauflauf zu erwarten, in Krippen setzte ich mich etwas ab, die meisten anderen stellten sich weiter hinten hin. Das Ansetzen der 218 in Schandau Ost dauerte gefühlte Ewigkeiten, aber es war ein gutgelaunter Tf drauf, der weiter hinten passend für die Fotografen und ggf. einen Filmer aufschaltete:

Norbert und ich sind dann schnell zu Vinne ins Auto, in Königstein wurde kurz der Warnblinker bemüht und sich zu einer bereits wartenden Gruppe gesellt. Deshalb ist das Haus rechts auch angeschnitten:

Im Strand selbst zum 177 sollte es dann erwartungsgemäß noch voller werden. Bei unserer Ankunft waren es schon um die zehn Fotografen und der Bauer kam immer wieder raus, um die Parker von seinen Wiesen zu verscheuchen. Zum Schluss war der Weg komplett zu und ca. 45 Fotografen vor Ort, es war trotzdem mucksmäuschenstill als das Objekt der Begierde um die Ecke bog:

Ich musste dann schon wieder los nach Dresden und vorne in Rathen die dort wendende S-Bahn erwischen. Am Bü musste ich aber nochmal warten und das HSL-Schokostück kam noch vorbei:

Das Wetter kackte dann immer mehr ab und auch Schenker sparte es sich, die Ludmilla in Pirna noch rechtzeitig loszuschicken, so dass ich an sich nichts mehr verpasste. Am Hbf hatte ich noch etwas Zeit, bis ich mit der Straßenbahn weiter musste, so dass ich noch das Ansetzen der 218 an den nächsten EC abwarte konnte:

Treffen zweier Diesel-Ellok-Pärchen am Hbf.

Otik zieht rechtzeitig zum Zug vor, im Hintergrund entschwindet die 101.
Am Osterwochenende schaute ich mal bei der Tradibahn in Radebeul vorbei. Nebenbei bemerkte ich dann auch, dass es Umleiter wegen Weichenbauarbeiten in Friedrichstadt und aller Verkehr über das Nadelöhr Radebeul Ost - Dresden-Neustadt musste. Das Wetter wurde aber schlechter und ich konnte nur gerade so ein Bild der Tradibahn bei der nächsten Abfahrt nach Radeburg machen:

Am 9.4. war spontan der Wunsch da, mal wieder an die Strecke zu gehen, vllt. grünt es ja auch schon. Mit Norbert in Niederau getroffen und gen Gröbers gelaufen, da war leider noch nicht viel los. Es rollte, wenn auch zur Hälfte natürlich auf der falschen Strecke. Das interessantere kam aber bei uns vorbei:

Die Ablösung kommt: In den nächsten Monaten sollen die 182er wieder aus Dresden verschwinden und durch 146er ersetzt werden. 146 027 kam anscheinend mit zwei 143ern aus Dessau und stand in letzter Zeit noch in Altstadt rum, ob schon gefahren wurde, konnte ich nicht sehen.

Das Tageshighlight wurde uns netterweise vorgemeldet: Hectorrail 242 517 kam mit Gaskesseln aus dem Elbtal, ich glaube, ausgeliehen an HSL oder so. Gerade läuft alles über die Berliner Bahn, weil in Coswig sechs Wochen lang gebuddelt wird. Nur ist es zeitmäßig gerade schlecht bei mir :-/

Unten im Tal passten wir auf dem Rückweg nach Niederau in Oberau noch ein paar Tal-Enten ab, hier stellvertretend 442 645.
Vor zwei Wochen ging es dann für ein Vereinswochenende in den Thüringer Wald. Zur Oberweißbacher Bergbahn wollte ich eh irgendwann mal, also einfach mal machen. Bei meinem ersten Ostbesuch 2004 bin ich sogar schon mal durch die Gegend gekommen, damals sah Rottenbach auch noch etwas älter aus. In Rottenbach stand zu unserer Freude das Ferkeltaxi-Pärchen des RegioNetzes:


Wir nahmen vorne als fast einzige Fahrgäste Platz und mit viel Kurvenquietschen ging es 40 Minuten lang nach Katzhütte. Als Lokführer hat man dort keinen Spaß mit den Kisten bei den vielen Bögen und als Pendler auch nicht. Das Ferkeltaxi kommt immer zum Einsatz, wenn einer der beiden 641er zur Frist oder sonstwie in die Werkstatt muss. Der Lokführer fuhr die letzten 10 Minuten im Stehen und wir quatschten noch kurz mit ihm, er trug auch einen Gehörschutz und war nicht so vom Fahrzeug begeistert.
Katzhütte ist ein richtiges Straßendorf, unser Hotel lag genau am anderen Ortsende, nochmal 45 Minuten Fußweg. Wir hatten uns mehr Gaststätten erwartet, aber dort ist echt nahezu alles tot. So ist auch das Hotel, in dem wir waren, nur mehr für Monteure und Gruppen geöffnet. Eine schöne 90er Jahre-Sanierung, wie man sie im Westen von den Hotels auf dem Land als 70er Jahre-Sanierung kennt. Das Rentnerehepaar war sehr nett zu uns, wir durften uns im Gastraum selbst bedienen und Strichliste führen, es ging dann auch bis spät in die Nacht. Die Betten waren auch sehr bequem, v.a. die Kopfkissen sind mir angenehm fest aufgefallen (ich kann zu weiche Kissen nicht leiden). Am nächsten Tag kam noch ein letzter Teilnehmer und wir wanderten dann hoch nach Cursdorf:



Die Höhen des Thüringer Waldes - aber geschlossen :D
Nach einem Aufstieg auf den Fröbelturm und Einkehr in der angeschlossenen Gaststätte ging es zur Flachstrecke, wo wir einen Kurs fotografisch abpassten und dann nach Cursdorf an den "Bahnhof" liefen.

Die urigsten Fahrzeuge im DB-Bestand, vllt. neben der Inselbahn Langeoog, die noch täglich im Einsatz stehen, sind die beiden 479er auf der Flachstrecke Lichtenhain - Cursdorf. Hier nach der Abfahrt am einzigen Zwischenhalt Oberweißbach-Deesbach, ein Haltestellenname fast länger als die Bahnsteigkante.

Kurz vor Cursdorf kommt die Strecke wieder aus dem Wald und erreicht nach einem Bogen die Endstation.
Mit Ausflüglern gefüllt fuhr der Triebwagen wenige Minuten später wieder zurück nach Lichtenhain. Ein kurzer Blick auf die dortige Infrastruktur:





Abtsche Weiche an der Ausweiche.


Mit dem Komfort eines Niederflur-Drehgestelltriebwagens ohne Kurvenquietschen ging es wieder hoch nach Katzhütte und zurück zum Hotel, wo wir dann ein üppiges Abendmahl kredenzt bekamen.
Am nächsten Tag besichtigten wir dann noch VDE 8, wir hatten einen Termin im Besucherzentrum Goldisthal, direkt neben Katzhütte gelegen.

Ein Stückchen Feste Fahrbahn System Bögl2000 liegt draußen vor dem Gebäude. Man merkt, dass in Goldisthal einiges Geld angekommen ist, gerade im Vergleich zu Katzhütte.

Nur Vorteile dieses System - toll! :D

In einem VW-Bus ging es über die jetzigen Bau- und späteren Rettungswege, die verschlungen entlang der Strecke führen. Es wird später schon nicht einfach, diese Infrastruktur auch im Thüringer Winter freizuhalten für den Fall, der hoffentlich nie eintritt.

Parallel zur VDE 8 führt die 380 kV-Leitung von der Nordsee her. Die Energiewende lässt grüßen!

Auf der Strecke liegt noch nicht durchgehend das Gleis, in 2,5 Jahren sollen hier die Züge dann mit 250 Sachen entlangdonnern. Hier im Bild zu sehen die Feste Fahrbahn System Porr.




Einige Portale sind noch nachträglich mit Sonic-Boom-Portalen ausgerüstet worden.

Blick auf den Stausee Goldisthal, den der Reisende später nur für 0,5 Sekunden haben wird.

Die Entwässerung muss schon gut funktionieren, es gibt schon stellenweise Probleme mit der Verschlammung.

Integralbauweise wird bei einigen Brücken dieser Strecke angewandt, bedeutet ohne Lager.

Einer der längsten Tunnel der Strecke ist der Silberbergtunnel, bei dem auch schon die Aufsätze auf die Feste Fahrbahn zwecks Herstellung der Befahrbarkeit für die Feuerwehr montiert werden.


Am Überholbahnhof Wolfsthal schauten wir auch noch vorbei. Fraglich, ob er jemals benötigt wird.

Örtliches Unterwerk, versorgt durch eine 110 kV-Leitung. Dahinter wieder die 380 kV-Leitung.
Und wenn ich mit dem Bearbeiten weit genug bin, gibt´s auch mal noch Bilder der nächsten Reise aus dem November.
Grüße, Hannes