Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

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Vielfahrer
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Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

Beitrag von Vielfahrer »

Am vergangenen Wochenende war bekanntlich das Derby im Abstiegskampf zwischen dem VfB Stuttgart und den Freiburgern. Das hat aus Südbaden offenbar viele Fans veranlasst, im Stuttgarter Neckarstadion (das ausverkauft war) das Derby (2:2) anzusehen und mit einem Besuch auf dem Frühlingsfest nebenan zu verbinden. Der Doppelstockzug um 20:18 ab Stuttgart muss entsprechend gut besetzt gewesen sein. In Rottweil jedoch endet dieser. An Mo-Fr geht es mit einem VT 611 weiter über Tuttlingen nach Immendingen und von dort aus mit der Schwarzwaldbahn nach Gottmadingen. Am Samstag jedoch fährt da nur ein Solo-Ringzug-RegioShuttle. Zunächst wurde mir heute von aufgebrachten Reisenden berichtet, dass keinerlei Durchsagen in Rottweil erfolgt wären, als der Zug aus Stuttgart geendet hätte. Irgendwie wären die Fahrgäste dann zum Gleis 1 gegangen, wo der RegioShuttle nach Immendingen bereit gestellt war. Sehr viele, darunter auch mit kleinen Kindern, hätten in dem total vollgequetschten RegioShuttle keinen Platz mehr gefunden und mussten bis 24 Uhr auf den letzen Zug aus Stuttgart warten. Im Zug sei eine drangvolle Enge gewesen. Da offenbar keine Bestellung vorlag, wurden auch keine Verstärkerwagen angehängt, die zu dieser Tageszeit am späten Samstagabend mit Sicherheit hätten aufgetrieben werden können, wenn rechtzeitige Informationen geflossen wären.

Da kämpft der Landkreis Konstanz um die Spätverbindungen aus Stuttgart, muss sich vom Land aber sagen lassen, wegen vielleicht 20 Fahrgästen könne man keine Züge fahren. Und dann kommen die Fahrgäste aus dem Landkreis Konstanz nicht mehr nach Hause, weil die Kapazitäten nicht richtig bedacht wurden.
Deswegen: im Kalender sollten Frühlingsfest, Volksfest, Wasen, VfB-Heimspiele und gar Freiburger Auswärtsspiele in Stuttgart, Adventsmärkte usw. ganz dick angestrichen werden. Auch in Richtung Trossingen - Schwenningen - Villingen muss es mehr als eng zugegangen sein.


Viele Grüße vom Vielfahrer
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KBS720
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Re: Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

Ausschreibungen sind halt was tolles. Ich sag mal plump das wäre früher einfach von alleine passiert, heute muss man es eben veranlassen. Weil welches EVU macht das auf eigene Kappe?

Kann es sein das, dass aber schon am Fr war? Den samstags habe ich 86297 (Bräunlingen-Rottweil) und 88150 (Rottweil-Villingen) zusammen geführt um sie dann mit +3 gegen 21:44 gen Rottweil zu schicken.

Grüße Andreas
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Tf Reinhard
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Re: Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

Beitrag von Tf Reinhard »

Ja, leider immer wieder das gleiche. Langsam solle man doch wissen, dass zu diesen Zeiten die Züge überfüllt sind. Aber es will ja keiner mehr Geld ausgeben, weil man ja selbst nicht in diesen Zügen sitzt.

Reinhard

Edit:
Heute Abend fährt 88156 ab Rottweil mit 2 VT. Voraussichtlich fährt 88143 ab Bräunlingen heute auch durchgehend bis Rottweil mit 2 VT.
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

Beitrag von GP4Flo »

Schon traurig, dass gerade dann, wenn der ÖPNV von vielen Menschen benutzt wird, die Verantwortlichen nicht in der Lage sind entsprechende Kapazitäten bereit zu stellen. Dabei wäre ein gut funktionierender ÖPNV in Stoßzeiten bzw. zu Veranstaltungen doch beste Werbung, die Züge vielleicht auch zu anderen Gelegenheiten zu nutzen.

Anders herum geht es aber auch. Wenn z.B. im Winter kein Schnee liegt, ist es völlig unnötig mit 6 Doppelstockwagen von Freiburg nach Feldberg-Bärental zu fahren. Aber statt die Zuglänge dem Bedarf nach flexibel zu ändern, wird dann halt das ganze Jahr über mit der Maximalkapazität gefahren. Während bei manchen Strecken zu wenig Geld da ist, scheint bei anderen zu viel da zu sein. Aber vielleicht liegt es auch einfach an zu starren Verträgen. Warum nicht flexiblere, die eine Stärkung/Schwächung der Züge je nach Bedarf vorsieht? Mit der heutigen Computertechnik und automatischen Zählsystemen dürfte es doch kein Problem sein, die nötigen Kapazitäten taggenau zu planen und von Faktoren, wie z.B. Großveranstaltungen, Ausflugswetter, usw. abhängig zu machen.
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Re: Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

Beitrag von Vielfahrer »

Kann es sein das, dass aber schon am Fr war? Den samstags habe ich 86297 (Bräunlingen-Rottweil) und 88150 (Rottweil-Villingen) zusammen geführt um sie dann mit +3 gegen 21:44 gen Rottweil zu schicken.
Mir wurde berichtet, dass es am Samstag gewesen wäre. Da war ja auch das Fußballspiel VfB - Freiburg gewesen, was u.a. der Auslöser des Problems war. Es könnte dann so gegangen sein, dass von Villingen bis Rottweil zwar doppelt (ohne Nachfrage, aber aus Umlaufgründen) gefahren wurde und in Rottweil die beiden Einheiten dann getrennt wurden. Solo nach Villingen zurück und solo nach Tuttlingen - Immendingen. Das ist ja nur samstags ein RegioShuttle.
Mit der heutigen Computertechnik und automatischen Zählsystemen dürfte es doch kein Problem sein, die nötigen Kapazitäten taggenau zu planen und von Faktoren, wie z.B. Großveranstaltungen, Ausflugswetter, usw. abhängig zu machen.
Sollte man meinen. Tatsächlich aber datieren die jüngsten kompletten Zähldaten aus dem Jahr 2012. Die werden zwar ständig automatisch erhoben, müssen dann aber verarbeitet werden und an das Land geliefert werden. Wie lange es dann dauert, bis diese Daten verfügbar sind, kann man daran ablesen, dass zwischen November 2012 und Mai 2015 ca. 2 1/2 Jahre liegen. Was Brennpunkte betrifft, so etwa stark überbesetzte Schülerzüge, so liegen selbst erhobene Daten vor. Ein Problem nämlich ist, dass die automatischen Zähldaten sogenannten RES (Reisenden-Erfassungs-System)-Kriterien genügen müssen, also aus einem Mix aus Schultagen und Ferientagen bestehen (Trennung der Daten in Mo, Di-Do, Fr, Sa, So) und dadurch Verkehrsspitzen an Schultagen durch Zählungen an schulfreien Tagen "geglättet" werden. In den Anfangsjahren des Ringzugs war dies nicht immer klar gewesen. Da hatte das Land, das sich auf die Zählungen berufen hatte, den Verstärkerbedarf zunächst abgestritten, weil die schwarz auf weiß gelieferten Zahlen z.B. 250 Fahrgäste ausgewiesen haben in einer Doppeleinheit. Und wenn selbst gezählt wurde, kam man auf weit über 300 Fahrgäste. Diese Probleme sind inzwischen aber beseitigt. Mit dem Land besteht Übereinstimmung darin, welches kritische Züge hinsichtlich der Besetzung sind. Vor Jahresfrist war deshalb geplant gewesen, die Kapazitäten in der Verkehrsspitze aufzustocken und dazu die NE 81 der WEG aufzukaufen, die gegenwärtig für die SWEG im Ortenaukreis eingesetzt werden. Mit der NVBW wurde ein spezieller Spitzenumlauf konzipiert, der von Münsingen aus (nur am Montag; dort wären die NE 81 beheimatet worden) über Gammertingen - Sigmaringen - Tuttlingen bis Rottweil und dann nach Tuttlingen zur Abstellung bis zur nachmittäglichen Rückfahrt bis Gammertingen (am Fr-Abend bis Münsingen) eingesetzt worden wäre. Dazu kam es dann aber nicht, u.a. weil der technische Zustand der WEG-Triebwagen als schlecht eingestuft worden war. Der Kaufpreis der Fahrzeuge (2 VT, 1 VS, 1 VB) hingegen war nicht höher als die Miete, die jährlich für einen VT 628 aus Ulm hätte bezahlt werden müssen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Kapazitätsproblem auf der Gäubahn

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

also mein Manöver war am Sa, weil eben am Fr Leute gestrandet waren, so wurde es mir verkauft. Der 88150 wird normal im Gerstenfeld abgestellt um dann auf den 88158 aufzukupplen (nur Sa). Am Sonntag kommt er bereits zweiteilig. Letzten Sa kam er dann eben auch schon zweiteilig von Rottweil.

Grüße Andreas
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