Dort machten wir, am frisch elektrifizierten Gleis, unsere Aufnahmen.
Ich habe in Google Maps festgestellt, dass dieses Gleis heute abgebaut ist.
Hier herrschten die TKt 48 fast unbeschränkt über den Personenverkehr.

Damals erschien mir die Kombination Doppelstockgarnituren und Dampflok sehr suspekt. Aber heute bin ich froh, dass ich es erlebt habe.
Dazwischen kam auch ein Güterzug, mit Ty 45:

Schön gemütlich und ziemlich lang.

Weiter hinten, sah man die schlesische Sandbahn. Die hatten, dem Ton nach, ziemlich Last.

Die Gleise waren nicht wirklich Top:

Und dann kam auch noch eine TY 45 mit einer Dosto Garnitur:

Und mit dem geliehenen Tele sah man auch noch in den Bahnhof:

Ich frage mich, ob der Triebwagen die Berliner S Bahn als Vorbild hat.
Die Sandbahn, über deren Verkehr wir nichts wussten, in meiner Erinnerung sagte der Lok Report über diese Bahn nichts aus, interessierte uns immer mehr.
Also verzogen wir uns. Auch schon wegen der Fotografiererei konnten wir nicht zu lange an einem Ort sein.
Im Spickel zwischen der Sandbahn und der PKP fühlten wir uns sehr wohl. Die Sandbahn hatte sehr schwere Züge und fuhr, in meiner Erinnerung, nicht viel schneller als Schritttempo. Entsprechend war auch der Sound.


Und talwärts:

Interessant ist, dass doch einige Personenzüge mit Ty 45 bespannt waren.

Auch gab es Lokpersonale, die Freude hatten, wenn sie fotiert wurden.

Langsam zogen wir wieder in Richtung Bahnhof davon.
Auch der Bauer hatte seinen Mist schon abgeladen.

Und hier das Abschiedsbild.

Am nächsten Tag, am 1. April, fuhren wir nach Fosowskje, Vossovska. In diesem grossen Bahnhof, dem kein adäquates Dorf gegenübersteht, wurde ein Rangierbahnhof betrieben.
Zuerst ein ganz scheues Bild: Etwas ausrangiertes: Eine OKl 27. Sinnigerweise auch mit der Nummer 27. Die ist, laut Wiki erhalten geblieben und soll als Denkmallok in Gdingen-Grabówek aufgestellt sein.

Die TKt48 am Ablaufberg:

Sie hatte ihre liebe Mühe und schleuderte wie wild.

Man bemerkt, dass das Wetter auch gebessert hat. Hier Kaspar beim Fahrplanstudium. Langsam gefiel mir es wirklich gut in Polen.

Die Landschaft war auch schön, so Hochmoor –Tundraähnlich.


Mit durchaus reizvollen Eckchen.

Klimaanlage braucht es nicht, man lässt einfach, wie am zweiten Wagen, die Türe offen. Wer rausfällt ist eh zu dämlich zum Eisenbahnfahren!

Wir gingen dann durch den Wald an der Strecke entlang in Richtung Tarnowskie Góry, Tarnowitz.
Viel Verkehr herrschte eigentlich nicht, aber die Wanderung in dem Fichtenwald war schon für sich ein Genuss. Irgendwie ist das für mich das typische Polen geworden: „Himmel Sand und Kiefern“, so wie es K.E. Maedel so treffend ausdrückte.
Dazwischen kam dann wieder einmal eine Ty 45 frisch lackiert.

Oder ein obligater Doppelstöcker:

Zwischendurch lag man auch mal im Gras, und wurde von einem Zug überrascht.

Der Graben im Vordergrund ist übrigens ein Brandschutzstreifen. Es waren im Abstand von 2 mal ca. 10 Metern 2 parallele Streifen ausgehoben, die untereinander Leiterartig mit Quergräben verbunden waren.
An einem Ort im Wald haben wir auch eine Equipe getroffen, die diese Streifen mit einem Traktor und einer Bodenfräse erneuerten.
Auch eine Ty 45 mit 2 Tendern und einem Diesel kam vorbei. Leider habe ich vor Aufregung gewackelt.


In Zawadzkie sind wir dann wieder in Richtung Gliwice gefahren.
Es war ein schöner Tag. Was wir da noch nicht wussten, war, dass es der letzte wirklich schöne Tag war. Nachher begann der Winter wieder.
Doch davon im nächsten Teil.
Gruss Guru