Massive Sturmauswirkungen in der Region

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Villinger
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Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Villinger »

Hallo,
Heute war im Ländle durch das Sturmtief "Nicolas" aber mal richtig der Wurm drin. Die vordere Höllentalstrecke ist seit 9:00 Uhr gesperrt (Alle Züge wenden seitdem in Döggingen auf die Gegenrichtung) und im Schwarzwald ist zwischen Villingen und St Georgen dicht. Dazu kam (ich durfte es miterleben, war heute über die Mittagszeit in Singen beim arbeiten) ein Personenunfall zwischen Radolfzell und Singen, dadurch war die Strecke von 11 bis ca. 14:30 Uhr komplett zu - die Strecke Radolfzell - Konstanz wurde angeblich mit einem Seehas-Zug im Pendelverkehr befahren, in Singen wendete der Seehas-Zug aus Engen in einer überschlagenen Wende (25min) direkt wieder zurück nach Engen. Von der Schwarzwaldbahn hat man dank der Sperrung bei Villingen fast gar nix gesehen, nur der Zug der um kurz vor 1 kam wendete auf den RE um 15:05 zurück nach Karlsruhe.
Wie sah es heute im Ringzugland aus? Da im RIS wieder mal nur Quatsch bzw. gar nichts stand, hatte man da kaum einen Überblick.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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Tf Reinhard
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Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Tf Reinhard »

Einzelheiten kenne ich keine, da ich zur Zeit nicht fahre. Neben Verspätungen auf der Gäubahn war neben den von Dir genannten Strecken auch der Abschnitt Schwenningen - Villinge für ein paar Stunden dicht. Auch zwischen Radolfzell und Stockach sind ein paar Züge ausgefallen. So fuhr ein Seehäsle von Stockach bis Stahringen um dann ohne Halt nach Stockach zurückzusetzen. Dann gab es eine Weile "Betriebsruhe".

Aber Einzelheiten wird es von anderer Seite sicher noch geben.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Vielfahrer
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Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ich war heute auch unterwegs und zwar von Tübingen über Horb nach Karlsruhe. In Horb hätte ich auf den RE nach Stuttgart umsteigen können, bin aber sitzen geblieben in der Kulturbahn. Dann, zwei Minuten nachdem der RE nach Stuttgart raus war, sprang die Abfahrtsanzeige auf "Zug fällt aus" um. Wie ich mir denken konnte, waren es Sturmschäden, in diesem Fall war die Nagoldtalbahn bei Wildberg wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Ein Blick ins RIS versprach nichts Gutes, auch viele ICE hatten bis zu 180 Minuten Verspätung. Weil ich aber bei DB-Netz einen lange vereinbarten Termin hatte, bin ich dann mit dem Bus bis Eutingen-Göttelfingen gefahren, wo mich ein anderer Gesprächspartner, der auch schon ein Baden-Württemberg-Ticket hatte, in seinem Auto aufgelesen hat. Wir sind dann über die A 81 problemlos bis Böblingen - Hulb und dann auf der B 463 in Richtung Leonberg, als die Nachrichten einen 12-km-Stau bei Pforzheim mit ca. 2 Stunden Wartezeit meldeten. Wir sind dann bei Maichingen über Schafhausen - Weil der Stadt - Tiefenbronn nach Pforzheim-West gefahren, dies auf praktisch völlig leerer Straße. In Pforzheim wieder auf die A 8 bis Karlsruhe, dort schönster Sonnenschein und trocken. Nicht einmal ein stärkerer Wind war dort gegen 14 Uhr zu spüren.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Gleisexperte »

Hallo,

trotz aller Widrigkeiten sollten die Reisenden über den Bahnverkehr informiert werden. Im Schwarzwald verstehe ich nicht, dass noch Bäume umfallen. Die Strecke war doch schon mehrmals gesperrt wegen Baumfällarbeiten. Hat man da den ein oder anderen Baum stehen lassen?
Zwischen Radolfzell und Konstanz herrschte Funkstille (keine Ansage). Da wurde zunächst der planmäßige Zug (Schwarzwaldbahn) angezeigt. Nach der Abfahrtzeit kam: Zug fällt aus. Für die Fahrt mit dem Seehas in Konstanz wurden die Reisenden von einem Gleis zum nächsten u. wieder zurück gejagt. Da fehlt wohl eine ruhige Hand, die dies koordiniert. Stress kann wohl kaum aufkommen, wenn fast kein Zug fährt,

meint der
Gleisexperte
Bahner

Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Bahner »

Fridinger hat geschrieben:Hallo,
Heute war im Ländle durch das Sturmtief "Nicolas" aber mal richtig der Wurm drin.
Das Sturmtief hieß Niklas *:-)*
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Sascha
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Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Sascha »

Moin Moin *hallo2* ,

ich war heute kurz in Hausach einkaufen, da fiel mir der SEV-Bus am Hausacher Bahnhof auf. Nach einem Hallo mit dem Busfahrer (der heute eigentlich frei hatte !!! *psst* , aber kurzfristig eingesprungen ist *daumenhoch* ), hab ich mal ein Foto gemacht (ja ich weiß, ist Sommerzeit *schäm* )

Bild

Danach machte ich einen kurzen Plausch mit Busfahrer, der mir ein paar Geschichten von gestern wegen "erbosten" Fahrgästen erzählten, Ich musste nur den Kopf schütteln über so viel Arroganz und Unverständnis.

Das Gegenteil haben wir dann erlebt. Ein Fahrgast wollte nach Gutach, er fragte "HÖFLICH!" ob der Bahnersatz-Bus auch in Gutach halten könne. Der Fahrer sagte Ihm, das die Zeit es nicht erlauben würde, da die Straße ebenfalls sehr rutschig durch den Neuschnee sei, er wäre Froh, wenn er überhaupt nach Triberg mit dem (vollen) Bus hochkomme. Der Fahrgast zeigte volles Verständnis, nahm sein Handy und rief im Betrieb an, das er Gegen neun Uhr erst da wäre. Chef war zwar nicht Glücklich, aber zeigte auch Verständnis, der Mitarbeiter muss halt die zwei Stunden nacharbeiten, was für Ihn in Ordnung gehe.

Das Gegenteil war ein Fahrgast, der rumkrackelte, warum der Busfahrer im Cafè hocke und nicht die Leute nach Triberg fährt. Ein anderer meinte, warum, er müsse erst auf den IRE warten, um die Fahrgäste mitzunehmen. Dazu kam dann die Bemerkung: In der Zeit, wo er im Cafè hocken würde, wäre er schon im Auto in Hornberg. Da ging dem Gegenüber die Hutschnurr hoch und sagte ziemlich erbost, dass er doch dann mit seinem Auto hochgondeln soll, wenn er nicht warten will. Gegenantwort: "Mein heiliges" Auto da hoch fahren (dreckig und wegen Sprit)", außerdem kriege er keinen Parkplatz mehr! Da sagte der Andere, dass er seine Klappe halten soll. Die Diskussion ging knapp 10 min, zum Glück hat der Busfahrer nichts mitbekommen, sonst hätte der auf die SWEG nach Hornberg warten dürfen *:-D* (in meinen Augen zu recht!).

Ich finde, das man dem Busfahrer (und auch den Kollegen) einen Dank zollen sollte, dass er an seinem freien Tag einspringt und solche Fahrgäste (Positive *daumenhoch* und Negative *kopfgegendiewand* ) den Schwarzwald bei dem "Sau"-Wetter hoch- und runter fährt.

Lt. dem Busfahrer ist der Bahnersatzverkehr bis Mittags mal bestellt, Verlängerung wahrscheinlich.
Off-Topic
An unserer Gummibahner:
Wie lange dürft Ihr eigentlich auf den Fahrzeugen bleiben? Der Busfahrer sagte mir, das er 12 Stunden am fahren ist, mit ca. 30 min Pause in Hausach und Triberg (wenn es klappt von der Zeit). Weil 12 Stunden sind ja schon eine lange Zeit (sehe ich es bei mir), aber im Sicherheitsdienst ist das eine Ausnahme, sonst gelten doch 10 bis 11 Stunden Arbeitszeit als Grenze! Danke für die Antwort.
Schöne Woche


Sascha *hallo1*
Vielfahrer
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Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sascha,

für Busfahrer gilt eine maximale Lenkzeit von 600 Minuten pro Arbeitstag. Normalerweise aber dürfen 540 Minuten Lenkzeit nicht überschritten werden. Mehr als 540 Minuten sind nur zweimal pro Woche erlaubt. In zwei zusammenhängenden Wochen darf die maximale Lenkzeit 90 Stunden nicht überschreiten.
Von der Lenkzeit ist die Schichtzeit und die Arbeitszeit zu unterscheiden. Die maximal zulässige Schichtzeit beträgt 15 Stunden. In der Regel aber werden 13 Stunden nicht überschritten. Die 15 Stunden ergeben sich aus der Mindestruhezeit von 9 zusammenhängenden Stunden zwischen 2 Schichten.
Arbeitszeit, die zu bezahlen ist, richtet sich nach dem jeweiligen Tarifvertrag. Pausen, also Arbeitszeitunterbrechungen, von weniger als 10 Minuten müssen durchbezahlt werden. Nach maximal 270 Minuten Lenkzeit muss eine 45-minütige Pause eingelegt werden. Sie kann auch in zwei Teilen genommen werden: erst eine 15-Minuten Pause und danach eine 30 Minuten-Pause, nicht anders herum. Abweichend davon gibt es auch die sogenannte Sechtelsregelung. Dieser Regelung zufolge muss ein Sechstel der Lenkzeit an zwischenzeitlichen Pausen vorhanden sein. Es ginge also, 50 Minuten fahren, dann 10 Minuten Pause, dann wieder 50 Minuten, dann wieder 10 Minuten usw.
Dass nicht alle zulässigen Fahrplangestaltungen auf Zustimmung beim Fahrpersonal stossen,dürfte einleuchten. Ein Unternehmen, welches auch längerfristig sein Fahrpersonal behalten möchte, tut gut daran, nicht die gesetzlich zulässigen Grenzen auszureizen.

In Bayern läuft das anders. Dort ist die Schichtzeit zu bezahlen, wobei die Mindestschicht aus 7,5 zusammenhängenden Stunden besteht. Bei Schichtdauern von bis zu 8 Stunden kann folglich maximal eine halbe Stunde abgezogen werden, bei Schichtzeiten zwischen 8 und 10 Stunden darf maximal 1 Stunde abgezogen werden, bei Schichtzeiten von 10 bis 12 Stunden dürfen 1,5 Stunden abgezogen werden und bei Schichtzeiten von über 12 Stunden darf der Arbeitgeber bis zu 2 Stunden abziehen. Aus diesen für Busfahrer freundlichen Regelungen ergibt sich aber eine signifikant erschwerte Konkurrenzfähigkeit gegenüber Wettbewerbern in anderen Tarifverträgen z. B. aus anderen Bundesländern. Ich hoffe, damit die wesentlichsten Regelungen angesprochen zu haben. Vieles lässt sich aber erst bei einem konkret vorliegenden Dienstplan entscheiden. Es spielt auch eine Rolle, wie lang die Linienstrecke ist. Bei Linienlängen grösser als 50 km gelten verschärfte Bedingungen( Fernbusse).

Viele Grüsse vom Vielfahrer
Zuletzt geändert von Vielfahrer am Fr 3. Apr 2015, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Sascha
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Re: Massive Sturmauswirkungen in der Region

Beitrag von Sascha »

Hallo Vielfahrer,

also hat er eine reine Lenkzeit von 9 Stunden (540 min) bis 10 Stunden (600 min). Wenn ich den Busfahrer richtig verstanden habe, fährt er ca. eine 45 Stunde bis Triberg.

Abfahrt Hausach 08:21 (Anschluss auf IRE so und so), Ankunft in Triberg 09:06 Uhr, Weiterfahrt mit RE nach Konstanz um 09:44 Uhr.

Ankunft IRE 9:18 Uhr in Triberg, Ankunft in Hausach 10:03 Uhr, Übergang an SWEG (10:28 Uhr) und RE (10:35 Uhr). Und wieder Anschluss auf IRE um 10:18 Uhr, Abfahrt 10:21 Uhr.

So hat er aber fast keine Pausen, außer er wird mal ausgescherrt und ein anderer Bus kommt. Wobei er am Mittwoch gegen tatsächlich gegen 08:00 Uhr in Hausach angekommen ist, kann die Rechnung stimmen.

Er hat also (wenn es gut Läuft) 15 min Pause in Triberg und 15 min in Hausach. Lt. RIS fährt der reguläre Bus ab Hausach ca. 30 min. Er hat wahrscheinlich die Wetter- und Straßenbedingungen mit eingerechnet (die ja auch Saumäßig waren).

Also 12 Stunden auf dem Bock mit missgelaunten Fahrgästen würden jeden fertigmachen, mir reichen schon moppende Kollegen.

Schönes Osterfest, ich muss jetzt bis Montag schaffen.

Gruß

Sascha
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