[RU] Russland 2014 – Tag 7 von 19: Wieder mal in Moskau [m56B]

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
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Hannes
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[RU] Russland 2014 – Tag 7 von 19: Wieder mal in Moskau [m56B]

Beitrag von Hannes »

Dobri vetscher,

nach einer für mich schlecht als rechten Nacht mit wenig Schlaf war gegen 6.30 Uhr schon wieder Aufstehen angesagt, denn um 7.31 Uhr sollte unser Zug bereits am Leningrader Bahnhof in der russischen Hauptstadt ankommen. Gegen 7 Uhr ging die Sonne an einem wolkenlosen Himmel auf – ein ganz anderes Wetter als beim letzten Mal.

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Noch ein Blick zurück auf den Arktika aus Murmansk, der nun sein Fahrtziel nach zwei Tagen erreicht hat.

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Am Empfangsgebäude vorbei ging es auf den Bahnhofsvorplatz oder eigentlich den Bahnhöfevorplatz, denn auch der Kasaner und der Jaroslawler Bahnhof befinden sich hier. Das mit am Empfangsgebäude vorbei wäre am letzten Tag der Reise auch ein Vorteil gewesen… Dazu dann aber zu gegebener Zeit.

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Nach diesem ersten Eindruck ging es auch alsbald zur Metro, dort besorgte ich uns eine Troyka-Karte für den öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt, die für Metro, Tram und Bus in verschiedenen Dauern gültig ist und kleinere Angebote vereint, die auch einzeln erhältlich sind. Die Karte ist (war zum damaligen Stand) m.W. bis 4.500 Rubel aufladbar.
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Rush hour an der Station Komsomolskaya.

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„Nur 2 Minuten von der Metro entfernt“ sollte das TNT Hostel sein – naja, das war etwas optimistisch. Oder es gilt ein anderer Zeitmaßstab. Von außen war es auch nicht zu erkennen, geholfen hat uns in diesem Fall unser WLAN-Freak, so dass wir uns sicher sein konnten, schon mal vor dem richtigen Gebäude zu stehen ;-) Nach etwas Suchen haben wir dann auch den passenden Eingang gefunden und konnten schon mal unser Gepäck loswerden. Mit einer einfachen Nachfrage war dann auch geklärt, dass unser fünfter Mitreisender seine erste Nacht in Russland auch schon hier verbracht hatte und wir nur noch warten mussten, bis er aufsteht. Die Wartezeit konnten wir uns mit Tee, Kaffee und WLAN in der Küche vertreiben.

Gegen 10.30 Uhr waren wir abmarschbereit und glaubten der Anschrift im Hostel, die meinte, es seien nur zehn Minuten zum Roten Platz. Das stimmte in diesem Fall aber auch mit unserem Empfinden vom Blick auf die Karte ein und so konnten wir uns ein paar Metrofahrten sparen, mit denen es auch nicht schneller gegangen wäre. Im vergangenen Jahr waren wir unweit von hier einquartiert, aber damals meinte es unsere Dolmetscherin, die schon mal ein Auslandssemester in Moskau verbracht hatte, besser mit der Metro zu wissen.

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Passenderweise kamen wir auch am Russischen Verkehrsministerium vorbei.

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Auch das Bolschoi-Theater präsentierte sich im besten Morgenlicht.

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Unweit dieser Sandskulptur fanden wir auch einen Stand mit preiswertem Gebäck und mit meinen rudimentären Russischkenntnissen konnte ich immerhin abklären, was wo drin ist und was es für jeden kostet.

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Dieses Jahr wollte man keine überdimensionierte Vuitton-Tasche errichten, so dass man kreuz und quer über den Platz konnte. Die Wartezeit fürs Lenin-Mausoleum war auch mit einer Viertelstunde vertretbar, was wir natürlich dann auch nutzen wollten. Bilder gibt es davon verständlicherweise keine. Bei drei Wachsoldaten neben dem gläsernen Sarkophag traut man sich auch nicht unbedingt, überhaupt eine Bewegung zu vollführen, die nach dem Zücken irgendeines Gegenstandes aussieht.

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Das Licht passte perfekt für ein sonniges Bild vom Kreml, im Vorjahr war es hier noch recht regnerisch. Drinnen waren wir diesmal nicht, denn David hatte es sich schon am Vortag angeguckt, wir drei Wiederholungstäter schon im Vorjahr, so blieb Fabian außen vor.

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„Follow the Moskwa, down to Gorki Park“ – aber zu Fuß kann´s etwas länger dauern…

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Mit dem Fahrrad vielleicht etwas schneller und es gibt auch einen Radweg entlang der Moskwa, auf dem einige Radler zu sehen waren.

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Meine Russischlehrerin aus den ersten beiden Semestern konnte an dieser Stelle noch schwimmen gehen. Also dort, wo jetzt wieder die Erlöserkathedrale steht. Von der Sowjetunion ist an dieser Stelle auch nur noch ein Boot übrig geblieben – es nannte sich zumindest so.

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Im letztjährigen Bericht kam einmal die Frage nach dieser Statue/Skulptur auf, die dort nur von hinten zu sehen war. Nun haben wir uns mal die Vorderansicht bei Sonnenschein gegönnt. Errichtet 1997 zum 300. Geburtstag der Russischen Marine und eine der größten Statuen der Welt.

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Hier mal als Vergleichsmaßstab mit dem angesprochenen Radweg im Bild.

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Über die genietete Krimbrücke querten wir weiter südlich wieder die Moskwa, nachdem wir eine Weile Sonne getankt hatten. Ziel war nun das Metromuseum.

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Vom Krimplatz aus wollten wir dann eigentlich gemeinsam mit dem Obus die Straße hinunter. Dazu muss man wissen, dass auch in den Bussen wie in den Straßenbahnen Drehkreuze zur Fahrkartenkontrolle sind. Also wie schon bekannt aus der Metro ich mit der Troyka-Karte mich hingestellt und für jeden einmal draufhalten wollen. Paul war dann drin und es ging nicht mehr, was in der Metro immer so geklappt hatte. Wir vier also wieder raus und erstmal dumm geguckt, wie Paul da wegfuhr. An jeder größeren Haltestelle gibt es jedoch auch Verkaufshäuschen, also mussten nochmal zwei Karten her, denn David hatte noch eine vom Vortag. Da war ich dann etwas überfordert, aber ein junger Russe, der des Englischen mächtig war, unterstützte netterweise. Den nächsten Takt erwischten wir dann und fuhren bis auf Höhe der Metrostation Sportivnaya.

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Nun also quer zur anderen Metrostation rüber laufen, ist ja gesund. Nur Paul war erstmal nicht zu sehen. Das klärte sich dann aber wieder auf dem Weg ;-)

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Metrostation Sportivnaya: Gebäude gefunden, Eingang finden war schon schwieriger. Wieder mehr schlecht als recht ausgeschildert führte eine unscheinbare Tür über ein unscheinbares Treppenhaus zum Ziel.

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Drinnen war es recht düster, aber geht ja auch um den Untergrund. Für uns mussten mehr die Bilder sprechen, denn die kostenlose Ausstellung war rein russisch gehalten. Wenn ich die Anschriften auf diesem Bild richtig interpretiere, gibt es 671 Rolltreppen mit einer Länger von 17,2 km und über 185.000 Stufen. Und täglich über 9 Mio. Fahrgäste. Wobei diese Werte auch schon wieder veraltet sein dürften.

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Und seit ihrer Eröffnung am 15. Mai 1935 wurden über 183.152.000.000 Fahrgäste befördert.

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Ins internationale Komitee der Stadtbahnsysteme hat es immerhin auch die Stuttgarter Straßenbahn AG geschafft ;-)

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„Halten Sie ein 5-Kopeken-Stück bereit!“ Diese Bauform der Sperre gibt es somit schon seit Anfangstagen, wobei ich bei denen immer die Befürchtung habe, dass sie mir mal so richtig schön zwischen die Knie bolzt. Neuerdings baut man auch eher mal die im Grundzustand geschlossene Variante ein, wobei natürlich der Durchfluss an Passagieren hier bei der alten flotter ist.

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Stellwerkstechnik aus den Anfangstagen bis heute.

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Ein Fragment des grafischen Betriebsschemas von Mai bis August 1935.

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Eine Menge westliche Marken prägen das Moskauer Straßenbild – da kann der Lada nur zurückstecken.

In der Umgebung gab es dann auch mehrere Bankfilialen und einen Billa, wo wir uns etwas eindeckten. 10 Jahre Billa in Russland wurde gerade gefeiert, weshalb es vieles mit der Aktion „2 zum Preis von einem“ gab.

Nachdem wir wieder im Hostel waren und etwas gechillt hatten, ging es zum Abendessen in die nähere Umgebung. Wir sind dann zu einer Restaurantkette, deren Namen mir gerade nicht einfällt, die ich aber schon öfters in Russland gesehen habe und die typisch russische Gerichte anbietet. In solch einem Laden waren wir schon im Vorjahr. Das Salatbuffet haben wir uns wieder zu Gemüte geführt. Anschließend war eigentlich die Idee, einen weiteren Vorschlag aus dem Reiseführer umzusetzen und mit der Straßenbahnlinie A wie Annuschka zu fahren. Wäre vielleicht doch schön gewesen, entpuppte sich aber doch als normaler Straßenbahnwagen, was irgendwie nicht so unserer Erwartungshaltung entsprach und wir ließen es daher sein.

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Also zu Fuß wieder Richtung Roter Platz, am nächsten Abend sollten wir früher ins Bett, denn am übernächsten Tag sollte es früh morgens losgehen.

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Viele alte Gebäude sind toll herausgeputzt und beleuchtet. Der FSB spart sich die Beleuchtung, der leuchtet ja auch andere zu genüge aus ;-)

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Das GUM strahlt dafür umso mehr.

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Mehrere Strahlergruppen auf dem GUM strahlen Richtung Kreml und ermöglichen Freihandfotos. Zahlreiche andere Nachtschwärmer sind natürlich auch noch unterwegs und so kommt´s auch noch zum kurzen Gespräch, als ich breiten schwäbischen Dialekt vernehme, der sich fragt, wie man denn ins Mausoleum reinkommen könne. Denen konnte von der Ostalb geholfen werden, Tübinger Theologiestudenten auf Austausch waren´s meiner Erinnerung nach.

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Außerdem hatten wir so jemand, dem man in „rer gscheiten Sproch“ sagen konnte, dass man gern ein Gruppenbild hätte ;-)

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Auch nachts macht das Bolschoi-Theater natürlich etwas her.

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Äh… ja.

Mit diesen nächtlichen Eindrücken bis zum nächsten Teil :-)

Na swidanie,

Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Friederich
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Re: [RU] Russland 2014 – Tag 7 von 19: Wieder mal in Moskau [m56B]

Beitrag von Friederich »

Hannes hat geschrieben:Mit diesen nächtlichen Eindrücken bis zum nächsten Teil :-)
... den ich mit Spannung erwarte.

Grüßle
Friederich
Betrachte jeden Augenblick wie eine schöne Blume, dann wird jeder Tag wie ein schöner Strauß.
Karl Ferdinand Gutzkow
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