KBS 774 Neues Projekt nach S21?
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KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Hallöchen, eben habe ich beim SWR dieses Video gefunden. Interessant ist vor allem der Prolog eines Anwohner, aber seht selbst:
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html
Zuletzt geändert von VT-Lover am Mi 14. Jan 2015, 09:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
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Re: KBS 766 Neues Projekt nach S21?
Hallo VT-Lover,
Du hast mich verwirrt. KBS 766 ist doch die Zollernbahn. Rottenburg liegt an der Kulturbahn Tübingen - Horb - Pforzheim.
Zum Inhalt aber: Was auf der Strecke Tübingen - Horb abgeht, ist schon sehr lange ein Trauerspiel. Ich kann mich noch gut erinnern, wie man in Mühlen kreuzen konnte, in Eyach, in Bieringen, in Bad Niedermau, in Rottenburg, in Kirchberg. Damals gab es schon Lichtsignale, als andernorts noch mit Muskelkraft Seilzüge für Weichen und Flügelsignale bedient wurden. Mühlen und Bad Niedermau hat man einfach platt gemacht. Bieringen hätte beinahe auch dieses Schicksal ereilt. Wenn ich mir nun den Interimsfahrplan mit seinen Anschlüssen in Horb vorstelle, die auf einer Kreuzung in Eyach in jeder 2. Stunde beruhen, so erahne ich schon, wie oft mir der Zug rausgehen wird, weil es den früher ferngesteuerten Bahnhof Mühlen nicht mehr gibt. Auch was die Halte betrifft, so bietet diese Strecke leider ein Trauerspiel. Dort, wo die Dörfer groß sind, brettert die Bahn durch, dort, wo sie ungünstig liegt (z.B. in Bad Niedermau) hält sie jedoch. Und selbst in Ortschaften wie Kiebingen, das noch vergleichsweise gut zur Siedlung liegt, hat man es nicht geschafft, den Bahnsteig auf die ortszugewandte Seite zu legen. Dabei weiß jeder, dass kurze und attraktive Zugangswege zu den Bahnsteigen von enormer Bedeutung sind.
Jahr(zehnte)lang hat man die Pendler auf dieser Strecke mit einem 30-90er-Takt abgespeist. Wenn einem da in Horb mal der Anschluss rausgegangen ist und man 90 Minuten warten muss, dann macht man sich so seine Gedanken. Ich kann inzwischen im Kaufland in Horb fast auswendig sagen, wo man welches Produkt findet. Aber was beschwere ich mich. Früher gab es nichtmal das Kaufland. Das, was hier im Ländle auf dieser Strecke geboten wird, das ist eigentlich dieses Landes nicht würdig. Insofern ist der SWR-Beitrag noch viel zu milde ausgefallen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Du hast mich verwirrt. KBS 766 ist doch die Zollernbahn. Rottenburg liegt an der Kulturbahn Tübingen - Horb - Pforzheim.
Zum Inhalt aber: Was auf der Strecke Tübingen - Horb abgeht, ist schon sehr lange ein Trauerspiel. Ich kann mich noch gut erinnern, wie man in Mühlen kreuzen konnte, in Eyach, in Bieringen, in Bad Niedermau, in Rottenburg, in Kirchberg. Damals gab es schon Lichtsignale, als andernorts noch mit Muskelkraft Seilzüge für Weichen und Flügelsignale bedient wurden. Mühlen und Bad Niedermau hat man einfach platt gemacht. Bieringen hätte beinahe auch dieses Schicksal ereilt. Wenn ich mir nun den Interimsfahrplan mit seinen Anschlüssen in Horb vorstelle, die auf einer Kreuzung in Eyach in jeder 2. Stunde beruhen, so erahne ich schon, wie oft mir der Zug rausgehen wird, weil es den früher ferngesteuerten Bahnhof Mühlen nicht mehr gibt. Auch was die Halte betrifft, so bietet diese Strecke leider ein Trauerspiel. Dort, wo die Dörfer groß sind, brettert die Bahn durch, dort, wo sie ungünstig liegt (z.B. in Bad Niedermau) hält sie jedoch. Und selbst in Ortschaften wie Kiebingen, das noch vergleichsweise gut zur Siedlung liegt, hat man es nicht geschafft, den Bahnsteig auf die ortszugewandte Seite zu legen. Dabei weiß jeder, dass kurze und attraktive Zugangswege zu den Bahnsteigen von enormer Bedeutung sind.
Jahr(zehnte)lang hat man die Pendler auf dieser Strecke mit einem 30-90er-Takt abgespeist. Wenn einem da in Horb mal der Anschluss rausgegangen ist und man 90 Minuten warten muss, dann macht man sich so seine Gedanken. Ich kann inzwischen im Kaufland in Horb fast auswendig sagen, wo man welches Produkt findet. Aber was beschwere ich mich. Früher gab es nichtmal das Kaufland. Das, was hier im Ländle auf dieser Strecke geboten wird, das ist eigentlich dieses Landes nicht würdig. Insofern ist der SWR-Beitrag noch viel zu milde ausgefallen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Hallo Uli,
Danke für den Hinweis, weiß ich doch, nur nicht wieso ich 766 geschrieben habe, vielleicht war ich nicht mehr ganz wach
Hab's geändert!
Danke für den Hinweis, weiß ich doch, nur nicht wieso ich 766 geschrieben habe, vielleicht war ich nicht mehr ganz wach

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Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
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Re: KBS 766 Neues Projekt nach S21?
Vielfahrer hat geschrieben:Was auf der Strecke Tübingen - Horb abgeht, ist schon sehr lange ein Trauerspiel.
Das kannst Du laut sagen, Vielfahrer! Und hast genügend Beispiele gebracht, die diese Einschätzung untermauern... Dabei gäbe es noch unzählige Punkte mehr, die mich seit Jahren erstaunen...
Ich behaupte, keine andere Bahnstrecke in der Umgebung muß gegen derart viele parallele Busverkehre ankämpfen wie Tübingen-Horb...
Alleine ab Tübingen sind es schon mal zwei mehr oder weniger parallele Buslinien, die der Bahn die Fahrgäste streitig machen, noch dazu, weil sie umsteigefrei durchgebunden sind zu Zielen in der Tübinger Innenstadt bzw. den Kliniken und Instituten.
Dann, ab Rottenburg, bis Bad Niedernau wiederum zwei Buslinien parallel, die die eh schon wenigen potenziellen Fahrgäste von Bad Niedernau abschöpfen, dann bis Eyach durchgehend Parallelfahrten, weil sowohl Obernau, Sulzau und Börstingen zwar in akzeptabler Nähe zur Bahn liegen, aber alle drei bis heute über keine Haltepunkte verfügen. Ich verstehe es nicht, drei Bahnsteige errichtet, alle als Bedarfshalte eingerichtet (man schaue sich nur mal die Murgtalbahn Rastatt-Freudenstadt an, wieviele Bedarfshalte da seit der Elektrifizierung und Übernahme des Verkehrs durch die AVG dazugekommen sind) und fertig! Selbst auf der Zollernbahn werden diverse Bahnhöfe als Bedarfshalte bedient, warum nicht auch im Neckartal?
Und dann schau` sich mal einer die bestehenden Bahnhöfe und Haltepunkte an: Bis auf Bahnsteig 1 in Rottenburg sämtliche Bahnsteige entlang der gesamten Strecke nicht barrierefrei, das Umfeld gelinde gesagt vergammelt bis untragbar, der Zugang zum Haltepunkt Kiebingen ein steiler und geschotterter Fußweg, in Rottenburg wähnt man sich in einem zugemüllten Hinterhof einer x-beliebigen Großstadt, einfach nur unzumutbar!
Leider habe ich zunehmend das Gefühl, daß Tübingen-Horb komplett ausgeblendet wird... wenn`s um die Regionalstadtbahn geht, wird nur von Ammertalbahn und Ermstalbahn geredet, dann von der Zollernbahn inklusive ihrer Abzweigungen Richtung Gomaringen-Reutlingen als auch Onstmettingen, selbst die Reaktivierung von Reutlingen-Honau-Lichtenstein-Engstingen (was ich im übrigen für mehr als überfällig halte!) steht meinem Empfinden nach weit vor Tübingen-Horb!
Wir werden sehen, in wie weit die Strecke vom Interimsfahrplan auf der Gäubahn profitieren wird... oder ob die wenigen Fahrgäste über Rottenburg hinaus zusehends vergrault und sich andere Fahrtmöglichkeiten suchen werden...
Gruß
Tannenrainer
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Hallo Tannenrainer,
ich will ein paar Kilometer weiter von der Strecke Rottenburg - Horb nach Norden schauen. Am Dienstag musste ich zu einer Besprechung nach Öschelbronn wegen des Interimsfahrplans. Ich habe mich nicht getraut, die Verbindung Tübingen - Altingen (an 13:33, weiter mit der Linie 777 13:37 Uhr) zu nutzen, weil ich befürchtet habe, dass aufgrund der chorischen Unpünktlichkeit der Ammertalbahn der Bus weg sein könnte und es sich nicht gehört, zu Besprechungen nicht pünktlich zu erscheinen. So bin ich über Herrenberg eine halbe Stunde früher gefahren und war dann auch eine halbe Stunde zu früh dort. Die Besprechung ging bis kurz nach 17 Uhr und ich war pünktlich an der Bushaltestelle um 17:11 in Öschelbronn Rathaus. Allein der Bus kam nicht pünktlich. Es war 17:19 Uhr, bis er mit 8 Minuten Verspätung auf Richtung Unterjettingen aufkreuzte. Trotz Missachtung aller Geschwindigkeitsbeschränkungen (der Busfahrer hatte wohl kalte Füße bekommen, als ich ihn auf meinen Wunsch aufmerksam machte, den Taktanschluss 17:20 auf 17:25 Uhr in Altingen zu erreichen, war das natürlich in 6 Minuten niemals zu schaffen. Ich war um 17:28 Uhr in Altingen, Zug war natürlich weg. Zwei andere Fahrgäste, die auch nach Tübingen wollten, berichteten mir, dass die Verbindung am Morgen um 7:33 an Altingen auf 7:37 nach Öschelbronn auch nicht geklappt hätte. Der Bus sei gar nicht gefahren, so dass sie über Herrenberg hätten fahren müssen und entsprechend zu spät an ihrem Arbeitsplatz gekommen wären. Sie müssten nun schon wieder in der Kälte warten, das ginge ihnen gehörig auf den Wecker. Ich habe ihnen empfohlen, mit mir in die Ammertalbahn nach Herrenberg einzusteigen, um nicht in der Kälte herumzustehen. Sie hatten natürlich keine Fahrkarte dafür, aber das hätte ich einem Revisor schon klar gemacht gekriegt. Diese Ammertalbahn kam dann verspätet. Kurz vor Herrenberg entschuldigte der Lokführer über den Bordlautsprecher sich bei den Fahrgästen. Wegen Verzögerungen in Metzingen und keiner Einfahrt in den Tübinger Hbf hätte der Zug soviel Verspätung bekommen, dass die Regelkreuzung von Entringen nach Pfäffingen verlagert worden wäre. Leider würde die aktuelle Verspätung deshalb 8 Minuten betragen und die S-Bahn nach Stuttgart leider nicht erreicht, wofür er um Entschuldigung bitten würde. Also wieder ca. 50 frustrierte Fahrgäste.
Genau so - und nicht anders - sieht in diesem Lande nachhaltiger Verkehr aus! Ich könnte die Liste fortsetzen, vermutlich fast endlos. Ändern wird sich aber nichts. Zum Glück habe ich mir inzwischen einen Zweitwagen zugelegt, der immerhin 320 PS leistet, 250 km/h schnell fährt und dessen Diesel gestern Abend 1,03 € pro Liter gekostet hat.
Viele Grüße vom Vielfahrer
ich will ein paar Kilometer weiter von der Strecke Rottenburg - Horb nach Norden schauen. Am Dienstag musste ich zu einer Besprechung nach Öschelbronn wegen des Interimsfahrplans. Ich habe mich nicht getraut, die Verbindung Tübingen - Altingen (an 13:33, weiter mit der Linie 777 13:37 Uhr) zu nutzen, weil ich befürchtet habe, dass aufgrund der chorischen Unpünktlichkeit der Ammertalbahn der Bus weg sein könnte und es sich nicht gehört, zu Besprechungen nicht pünktlich zu erscheinen. So bin ich über Herrenberg eine halbe Stunde früher gefahren und war dann auch eine halbe Stunde zu früh dort. Die Besprechung ging bis kurz nach 17 Uhr und ich war pünktlich an der Bushaltestelle um 17:11 in Öschelbronn Rathaus. Allein der Bus kam nicht pünktlich. Es war 17:19 Uhr, bis er mit 8 Minuten Verspätung auf Richtung Unterjettingen aufkreuzte. Trotz Missachtung aller Geschwindigkeitsbeschränkungen (der Busfahrer hatte wohl kalte Füße bekommen, als ich ihn auf meinen Wunsch aufmerksam machte, den Taktanschluss 17:20 auf 17:25 Uhr in Altingen zu erreichen, war das natürlich in 6 Minuten niemals zu schaffen. Ich war um 17:28 Uhr in Altingen, Zug war natürlich weg. Zwei andere Fahrgäste, die auch nach Tübingen wollten, berichteten mir, dass die Verbindung am Morgen um 7:33 an Altingen auf 7:37 nach Öschelbronn auch nicht geklappt hätte. Der Bus sei gar nicht gefahren, so dass sie über Herrenberg hätten fahren müssen und entsprechend zu spät an ihrem Arbeitsplatz gekommen wären. Sie müssten nun schon wieder in der Kälte warten, das ginge ihnen gehörig auf den Wecker. Ich habe ihnen empfohlen, mit mir in die Ammertalbahn nach Herrenberg einzusteigen, um nicht in der Kälte herumzustehen. Sie hatten natürlich keine Fahrkarte dafür, aber das hätte ich einem Revisor schon klar gemacht gekriegt. Diese Ammertalbahn kam dann verspätet. Kurz vor Herrenberg entschuldigte der Lokführer über den Bordlautsprecher sich bei den Fahrgästen. Wegen Verzögerungen in Metzingen und keiner Einfahrt in den Tübinger Hbf hätte der Zug soviel Verspätung bekommen, dass die Regelkreuzung von Entringen nach Pfäffingen verlagert worden wäre. Leider würde die aktuelle Verspätung deshalb 8 Minuten betragen und die S-Bahn nach Stuttgart leider nicht erreicht, wofür er um Entschuldigung bitten würde. Also wieder ca. 50 frustrierte Fahrgäste.
Genau so - und nicht anders - sieht in diesem Lande nachhaltiger Verkehr aus! Ich könnte die Liste fortsetzen, vermutlich fast endlos. Ändern wird sich aber nichts. Zum Glück habe ich mir inzwischen einen Zweitwagen zugelegt, der immerhin 320 PS leistet, 250 km/h schnell fährt und dessen Diesel gestern Abend 1,03 € pro Liter gekostet hat.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
[quote="Vielfahrer" Zum Glück habe ich mir inzwischen einen Zweitwagen zugelegt, der immerhin 320 PS leistet, 250 km/h schnell fährt und dessen Diesel gestern Abend 1,03 € pro Liter gekostet hat. [/quote]
Laß die Witze, Vielfahrer! Es ist skandlös genug, daß der Spritpreis seit Monaten derartig am Fallen ist... Aber selbst wenn der Liter Diesel oder was auch immer für 2 Cent pro Liter zu haben sein sollte, dann stehe ich mir immer noch lieber die Beine in den Bauch und warte auf die (logisch!) verspätete Ammertalbahn! Und vielleicht (ja, man darf noch träumen...) werden eines Tages Fachleute, die diesen Namen auch verdienen, für die Erstellung von Busfahrplänen zuständig sein, denn Deine Erfahrungen mit Bus-/Zuganschlüssen, die aufgrund völlig utopischer Fahrzeiten und minimalistischen Übergängen scheitern müssen, habe ich in meinem Leben auch schon mehr als einmal am eigenen Leib zu spüren bekommen...
Kopf hoch, Vielfahrer, es kann wirklich nur(!) besser werden!
Gruß
Tannenrainer
Laß die Witze, Vielfahrer! Es ist skandlös genug, daß der Spritpreis seit Monaten derartig am Fallen ist... Aber selbst wenn der Liter Diesel oder was auch immer für 2 Cent pro Liter zu haben sein sollte, dann stehe ich mir immer noch lieber die Beine in den Bauch und warte auf die (logisch!) verspätete Ammertalbahn! Und vielleicht (ja, man darf noch träumen...) werden eines Tages Fachleute, die diesen Namen auch verdienen, für die Erstellung von Busfahrplänen zuständig sein, denn Deine Erfahrungen mit Bus-/Zuganschlüssen, die aufgrund völlig utopischer Fahrzeiten und minimalistischen Übergängen scheitern müssen, habe ich in meinem Leben auch schon mehr als einmal am eigenen Leib zu spüren bekommen...
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Tannenrainer
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Leider sind die meißten Planer solcher Leistungen nie mit den "von ihnen geschaffenen Verbindungen" unterwegs.
Reinhard
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Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Hallo Reinhard,
als ich vor vielen Jahren mal mit dem im für den Verkehr damals zuständigen Ministerialdirektor im Stuttgarter Innenministerium mich im Vorfeld des Ringzugs unterhalten habe, stellte er mir eine Frage, die ich bis heute nicht vergessen habe. Ich sollte ihm beantworten, ob ich in der freien Wirtschaft Unternehmen kennen würde, die ihre eigenen Produkte nicht selbst nutzen würden. Als ich darauf nicht eine Antwort parat hatte, klärte er mich auf. Er habe in seinem langen Berufsleben noch keinen Busunternehmer getroffen, der (als Fahrgast) mit seinen ÖPNV-Linien unterwegs gewesen wäre...
Viele Grüße vom Vielfahrer
als ich vor vielen Jahren mal mit dem im für den Verkehr damals zuständigen Ministerialdirektor im Stuttgarter Innenministerium mich im Vorfeld des Ringzugs unterhalten habe, stellte er mir eine Frage, die ich bis heute nicht vergessen habe. Ich sollte ihm beantworten, ob ich in der freien Wirtschaft Unternehmen kennen würde, die ihre eigenen Produkte nicht selbst nutzen würden. Als ich darauf nicht eine Antwort parat hatte, klärte er mich auf. Er habe in seinem langen Berufsleben noch keinen Busunternehmer getroffen, der (als Fahrgast) mit seinen ÖPNV-Linien unterwegs gewesen wäre...
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Tf Reinhard hat geschrieben:Leider sind die meißten Planer solcher Leistungen nie mit den "von ihnen geschaffenen Verbindungen" unterwegs.
Reinhard
Leider, leider!
Und leider komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, daß zwar "früher" meistens das Fahrplanangebot (egal ob Bus oder Zug) eher grauslig war, dafür aber absolut zuverlässig gefahren wurde und Anschlüsse üblicherweise funktioniert haben.
Heute dagegen ist das Fahrplanangebot auf den allermeisten Strecken gut bis sehr gut, dafür haperts gewaltig an der Zuverlässigkeit... Fahrzeiten können nicht eingehalten werden, Anschlüsse gehen flöten, Triebwagenmangel, überfüllte Züge...
Ich muß schon zugeben, daß ich mich (nicht nur) ÖPNV-technisch mehr und mehr zurück in die frühen Neunziger sehne... als die DB, frisch "privatisiert" und motiviert sich ans Werk machte, ein attraktives Angebot auf die Beine zu stellen, was dann auch tatsächlich angenommen wurde... erinnert sich besispielsweise noch jemand an die Anfangsjahre des Interregio, als alle Linien strikt im Zwei-Stunden-Takt bedient wurden, man es sich im Bistrowagen bequem machen konnte und es umsteigefreie Verbindungen quer durch die Republik gab (z.B. Karlsruhe-Dresden, Saarbrücken-Lindau, Chemnitz-Düsseldorf etc.). Was davon heute übriggebleiben ist, spottet jeder Beschreibung... entweder, es verkehrt eine vollkommen zerfledderte IC-Linie, in der Regel ohne irgendwelche Annnehmlichkeiten wie Bistro oder man muß sich in unsägliche Beförderungsgefäße wie den Wackel-612er zwängen, um nach mehreren Anschlußverlusten irgendwann fix und alle anzukommen!
Traurig, daß es so weit gekommen ist...
meint
Tannenrainer
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Re: KBS 774 Neues Projekt nach S21?
Das ist kein Witz: Als ich gestern Abend um 21:22 Uhr mit der RB aus Horb nach Tübingen fuhr, wurde dieser Preis an der Jet-Tankstelle in der Tübinger Europastraße (liegt auf Höhe des Bahnübergangs zum BW Tübingen) tatsächlich verlangt. Heute war ich zwei Züge früher dran, der Preis war der gleiche und nur 5 Autos standen an den 5 Zapfsäulen, woraus ich geschlossen habe, dass alle längst ihre Tanks mit diesen günstigen Preisen gefüllt haben.Tannenrainer hat geschrieben: Laß die Witze, Vielfahrer!
Natürlich profitiert von diesen günstigen Dieselpreisen auch der öffentliche Verkehr. Ich überschlage mal grob, dass der Ringzug 1,3 Mio. Zugkilometer pro Jahr fährt, also vielleicht 1,5 Mio. Fahrzeugkilometer. Bei einem Verbrauch von 70 Litern pro 100 km wären das dann rund 1 Million Liter pro Jahr. Der Kostenvorteil von bald 30 Ct im Vergleich vor einem Jahr müsste somit ca. 300.000.- € an Dieselkosten einsparen. Das ist nicht gerade nichts.
Da ich aber als BahnCard 100-Nutzer nach DB-Angaben zu 100% mit Strom aus regenerativen Energiequellen fahre, ändert sich am Preis meiner Fahrkarte leider nichts. Hätte mir heute eigentlich eine neue kaufen sollen, aber ich habe es mal vorsichtshalber gelassen, weil ich mit der Leistung nicht zufrieden bin.
Viele Grüße vom Vielfahrer