Triberg im freien Fall ?
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Triberg im freien Fall ?
Hallo,
im Zusammenhang mit der Erweiterung der Breisgau-S-Bahn in den Schwarzwald-Baar-Kreis habe ich mir mal die Einwohnerzahlen diverser Gemeinden/Städte angesehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Stadt Triberg in den letzten 50 Jahren über 40% ihrer Einwohner verloren hat. Laut Statistischem Landesamt waren dort 1964 noch 8.046 Einwohner gemeldet gewesen, im Jahr 2014 sind es nur noch 4.762 Einwohner, davon in der Kernstadt nur noch 3.295 Einwohner, was nur etwas mehr als doppelt soviele sind wie etwa im St. Georgener Stadtteil Peterzell wohnen.
Wo signifikant weniger Einwohner leben, geht auch die Zahl potentieller Fahrgäste eher zurück. So ging die Zahl der Einwohner von Schonach von 5.067 (1975) auf 3.998 (2013) um 21,1% zurück, von Gütenbach von 1.768 (1967) auf 1.174 (2013) um 33,6%, von Furtwangen von 11.218 (1974) auf 9.192 (2013) um 18,1 % und von Schönwald von 2.822 (1990) auf 2.330 (2013) um 17,4% zurück.
Auch in St. Georgen (im Jahr 1973 lebten dort 15.848 Einwohner, heute noch 12.816) ist ein Rückgang um 19,1% zu verzeichnen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
im Zusammenhang mit der Erweiterung der Breisgau-S-Bahn in den Schwarzwald-Baar-Kreis habe ich mir mal die Einwohnerzahlen diverser Gemeinden/Städte angesehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Stadt Triberg in den letzten 50 Jahren über 40% ihrer Einwohner verloren hat. Laut Statistischem Landesamt waren dort 1964 noch 8.046 Einwohner gemeldet gewesen, im Jahr 2014 sind es nur noch 4.762 Einwohner, davon in der Kernstadt nur noch 3.295 Einwohner, was nur etwas mehr als doppelt soviele sind wie etwa im St. Georgener Stadtteil Peterzell wohnen.
Wo signifikant weniger Einwohner leben, geht auch die Zahl potentieller Fahrgäste eher zurück. So ging die Zahl der Einwohner von Schonach von 5.067 (1975) auf 3.998 (2013) um 21,1% zurück, von Gütenbach von 1.768 (1967) auf 1.174 (2013) um 33,6%, von Furtwangen von 11.218 (1974) auf 9.192 (2013) um 18,1 % und von Schönwald von 2.822 (1990) auf 2.330 (2013) um 17,4% zurück.
Auch in St. Georgen (im Jahr 1973 lebten dort 15.848 Einwohner, heute noch 12.816) ist ein Rückgang um 19,1% zu verzeichnen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Villinger
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Re: Triberg im freien Fall ?
[ot]Fridingen hat da im Vergleich knapp 3.100 Einwohner - und ich dachte immer, Triberg wär' ne große Stadt im Vergleich :Frol:[/ot]
Aus dem Fridinger wurde der Villinger
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Re: Triberg im freien Fall ?
Hallo,
Triberg ist eigentlich einfach nichts. Nur weil der Wasserfall ist machen alle dort ein Geschiss :Frol: Deshalb wollten sie wohl auch das der Ringzug und OSB bis Triberg fahren.
In St.Georgen dürfte es u.a. am Niedergang der phono Industrie liegen.
Grüße Andreas
Triberg ist eigentlich einfach nichts. Nur weil der Wasserfall ist machen alle dort ein Geschiss :Frol: Deshalb wollten sie wohl auch das der Ringzug und OSB bis Triberg fahren.
In St.Georgen dürfte es u.a. am Niedergang der phono Industrie liegen.
Grüße Andreas
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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Re: Triberg im freien Fall ?
Vielfahrer,
hast Du solche Zahlen auch für einen deutlich kürzeren Zeitraum?
40-50 Jahre alte Zahlen haben doch für die Erkennung von Trends keine direkte Aussagekraft - es gab in diesem extrem langen Zeitraum - zumindest global - doch mehr als eine Tendenzwende. Und für heutige Planungen spielen doch höchstens die letzten 10-15 Jahre eine Rolle....
Grüße
Wolfgang
hast Du solche Zahlen auch für einen deutlich kürzeren Zeitraum?
40-50 Jahre alte Zahlen haben doch für die Erkennung von Trends keine direkte Aussagekraft - es gab in diesem extrem langen Zeitraum - zumindest global - doch mehr als eine Tendenzwende. Und für heutige Planungen spielen doch höchstens die letzten 10-15 Jahre eine Rolle....
Grüße
Wolfgang
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Re: Triberg im freien Fall ?
Hallo Wolfgang,
die Daten gibt es natürlich. Wenn ich mir die letzten 10 Jahre ansehe, so sieht es nicht sehr viel besser aus: Unterkirnach - 14,6%, Gütenbach - 12,7 %, Triberg - 11,7 %, Schönwald - 8,0%, Schonach - 7,5%, Vöhrenbach - 7,2%, St. Georgen - 6,9%. Insgesamt hat in den letzen 10 Jahren die Bevölkerung im Schwarzwald-Baar-Kreis um 3,2% abgenommen, wobei es zwei Gemeinden mit Einwohnerzuwachs gibt, nämlich Dauchingen mit + 0,72% und Tuningen mit + 0,67%. Villingen-Schwenningen hat im Zehnjahresvergleich nur 0,84% verloren.
Viele Grüße vom Vielfahrer
die Daten gibt es natürlich. Wenn ich mir die letzten 10 Jahre ansehe, so sieht es nicht sehr viel besser aus: Unterkirnach - 14,6%, Gütenbach - 12,7 %, Triberg - 11,7 %, Schönwald - 8,0%, Schonach - 7,5%, Vöhrenbach - 7,2%, St. Georgen - 6,9%. Insgesamt hat in den letzen 10 Jahren die Bevölkerung im Schwarzwald-Baar-Kreis um 3,2% abgenommen, wobei es zwei Gemeinden mit Einwohnerzuwachs gibt, nämlich Dauchingen mit + 0,72% und Tuningen mit + 0,67%. Villingen-Schwenningen hat im Zehnjahresvergleich nur 0,84% verloren.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Triberg im freien Fall ?
Sehr interessant - hätte ich jetzt für die letzten Jahre so nicht erwartet. Aber um ehrlich zu sein - als zugezogener "Villinger" kenne ich die Orte ja alle - ich würde in keinen der "Problemorte" freiwillig ziehen, wenn ich die Wahl hätte. Das scheinen wohl auch ein paar andere so zu sehen...
Grüße
Wolfgang
Grüße
Wolfgang
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Re: Triberg im freien Fall ?
Hallo,
kürzlich fuhren wir durch den Schwarzwald - mit dem PKW gemütlich durch`s Ländle - in Triberg gibT´s außer einer überlasteten Straße und einem offensichtlich gut beworbenem Wasserfall ( wird echt überbewertet,finde ich)
nichts - nicht mal eine Fußgängerzone -
Villingen ist da echt schöner, das macht was her!
MFG Oli
kürzlich fuhren wir durch den Schwarzwald - mit dem PKW gemütlich durch`s Ländle - in Triberg gibT´s außer einer überlasteten Straße und einem offensichtlich gut beworbenem Wasserfall ( wird echt überbewertet,finde ich)
nichts - nicht mal eine Fußgängerzone -
Villingen ist da echt schöner, das macht was her!
MFG Oli
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Re: Triberg im freien Fall ?
Karl Müller hat geschrieben:Hallo,
kürzlich fuhren wir durch den Schwarzwald - mit dem PKW gemütlich durch`s Ländle - in Triberg gibT´s außer einer überlasteten Straße und einem offensichtlich gut beworbenem Wasserfall ( wird echt überbewertet,finde ich)
nichts - nicht mal eine Fußgängerzone -
Villingen ist da echt schöner, das macht was her!
MFG Oli
Man sollte Triberg nicht unterschätzen - zumindest im Sommer hat es wirklich konstant nicht ganz wenige Touristen im Bereich des Wasserfalls. Und zwischen Weihnachten und Neujahr ist da Ausnahmezustand. Der Weihnachtszauber ist ein ziemlicher Erfolg....
Ein Vergleich zum Wohnen zw. Villingen (ich sage absichtlich nicht VS!) und Triberg hinkt natürlich stark - Villingen allein hat über 40000 Einwohner...
Grüße
Wolfgang
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Re: Triberg im freien Fall ?
Ganz soviele sind es nun doch nicht. Der Stadtbezirk Villingen hatte am 01.08.14 37.481 Einwohner, der Stadtbezirk Schwenningen 32.458 Einwohner. Mit allen umliegenden Stadtteilen waren es dann insgesamt 81.791 Einwohner. Interessante Details zu Villingen: In der Innenstadt wohnen 2.465 Bürgerinnen und Bürger, in der Wöschhalde 7.072, in der Südstadt 7.113, auf dem Kopsbühl 1.990, im Schilterhäusle 1.280, in Steppach 3.484, in der Hammerhalde 3.874, auf dem Goldenbühl 3.071 und im Kurgebiet 892. Größter Stadtteil ist Pfaffenweiler mit 2.260 Einwohnern, kleinster Stadtteil Herzogenweiler mit 178 Einwohnern.wolfgang65 hat geschrieben: Villingen allein hat über 40000 Einwohner...
Interessant wird es hinsichtlich der Mobilität natürlich auch, wenn man sich die Entwicklung der Alterspyramide anschaut. Die Zahl der über 85-jährigen wird bis 2025 (also in gut 10 Jahren) stark ansteigen. Im Stadtbezirk Rietheim um sage und schreibe 367%, auf dem Kopsbühl um 188%, auf dem Schilterhäusle um 100% und in Steppach um 99%. Im Stadtbezirk Villingen nimmt die Zahl insgesamt um 35,8% zu, in Schwenningen um 41,8% und in der Gesamtstadt um 42,7%, weil sie in den Ortsteilen stärker zunimmt. Das hat natürlich Konsequenzen für den öffentlichen Verkehr.
Stimmt so ganz auch nicht. Ich finde z.B. den holzgeschnitzten Rathaus-Sitzungssaal von Triberg absolut sehenswert! Von außen ist das Rathaus eher unscheinbar, aber innen...Karl Müller hat geschrieben:in Triberg gibT´s ...
nichts ...
Das eigentliche Problem liegt ja darin, dass wegen des starken Bevölkerungsrückgangs (demographische Entwicklung) viele Pläne nicht mehr aufgehen. So hat Triberg beispielsweise nur noch eine Grundschule, aber keine Hauptschule mehr. Da müssen die Kinder mit dem Bus ins benachbarten Schonach fahren. Andererseits gibt es eine Realschule und ein Gymnasium. Beide aber haben sehr viele Schüler aus dem benachbarten Hornberg, das wiederum keine Realschule und kein Gymnasium hat. Vor wenigen Jahren gab es in den Stadtteilen Gremmelsbach und Nußbach noch Schulen, aber inzwischen sind die meines Wissens dicht.
Vielleicht hat der eine oder andere aber auch zur Alterssicherung sich in Triberg oder Umgebung eine Wohnung zum Vermieten gebaut. Die dürfte wohl überdurchschnittlich oft leer stehen oder nur eine geringe Rendite abwerfen oder sogar mehr Kosten verursachen als sie einbringt.
Das sind richtige Strukturprobleme in diesem Raum entlang der Schwarzwaldbahn. Die steigenden Frequenzen haben daher wohl eher mit Transitkunden zu tun. Ist es in Karlsruhe nebelig, dann scheint auf den Schwarzwaldhöhen die Sonne oder es lockt der Bodensee.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Triberg im freien Fall ?
Vielfahrer hat geschrieben:Ganz soviele sind es nun doch nicht. Der Stadtbezirk Villingen hatte am 01.08.14 37.481 Einwohner, der Stadtbezirk Schwenningen 32.458 Einwohner. Mit allen umliegenden Stadtteilen waren es dann insgesamt 81.791 Einwohner. Interessante Details zu Villingen: In der Innenstadt wohnen 2.465 Bürgerinnen und Bürger, in der Wöschhalde 7.072, in der Südstadt 7.113, auf dem Kopsbühl 1.990, im Schilterhäusle 1.280, in Steppach 3.484, in der Hammerhalde 3.874, auf dem Goldenbühl 3.071 und im Kurgebiet 892. Größter Stadtteil ist Pfaffenweiler mit 2.260 Einwohnern, kleinster Stadtteil Herzogenweiler mit 178 Einwohnern.wolfgang65 hat geschrieben: Villingen allein hat über 40000 Einwohner...
Interessant wird es hinsichtlich der Mobilität natürlich auch, wenn man sich die Entwicklung der Alterspyramide anschaut. Die Zahl der über 85-jährigen wird bis 2025 (also in gut 10 Jahren) stark ansteigen. Im Stadtbezirk Rietheim um sage und schreibe 367%, auf dem Kopsbühl um 188%, auf dem Schilterhäusle um 100% und in Steppach um 99%. Im Stadtbezirk Villingen nimmt die Zahl insgesamt um 35,8% zu, in Schwenningen um 41,8% und in der Gesamtstadt um 42,7%, weil sie in den Ortsteilen stärker zunimmt. Das hat natürlich Konsequenzen für den öffentlichen Verkehr.
...einen Männerparkplatz! Hast Du dort zu parken versucht? Die beiden Parkplätze in Tribergs kommunalem Parkhaus sind nämlich weltberühmt. Die Idee des findigen Triberger Bürgermeisters Dr. Gallus StrobelKarl Müller hat geschrieben: kürzlich fuhren wir durch den Schwarzwald - mit dem PKW gemütlich durch`s Ländle - in Triberg gibT´s außer einer überlasteten Straße
Stimmt so ganz auch nicht. Ich finde z.B. den holzgeschnitzten Rathaus-Sitzungssaal von Triberg absolut sehenswert! Von außen ist das Rathaus eher unscheinbar, aber innen...Karl Müller hat geschrieben:in Triberg gibT´s ...
nichts ...
Das eigentliche Problem liegt ja darin, dass wegen des starken Bevölkerungsrückgangs (demographische Entwicklung) viele Pläne nicht mehr aufgehen. So hat Triberg beispielsweise nur noch eine Grundschule, aber keine Hauptschule mehr. Da müssen die Kinder mit dem Bus ins benachbarten Schonach fahren. Andererseits gibt es eine Realschule und ein Gymnasium. Beide aber haben sehr viele Schüler aus dem benachbarten Hornberg, das wiederum keine Realschule und kein Gymnasium hat. Vor wenigen Jahren gab es in den Stadtteilen Gremmelsbach und Nußbach noch Schulen, aber inzwischen sind die meines Wissens dicht.
Vielleicht hat der eine oder andere aber auch zur Alterssicherung sich in Triberg oder Umgebung eine Wohnung zum Vermieten gebaut. Die dürfte wohl überdurchschnittlich oft leer stehen oder nur eine geringe Rendite abwerfen oder sogar mehr Kosten verursachen als sie einbringt.
Das sind richtige Strukturprobleme in diesem Raum entlang der Schwarzwaldbahn. Die steigenden Frequenzen haben daher wohl eher mit Transitkunden zu tun. Ist es in Karlsruhe nebelig, dann scheint auf den Schwarzwaldhöhen die Sonne oder es lockt der Bodensee.
Viele Grüße vom Vielfahrer