Ja, das denke ich auch immer wieder. Auch wenn vom Dank der Fahrgäste nur selten etwas ankommt, aber das
macht auch nichts. Aber das Fabrik oder Büroleben wäre wohl nichts für mich. Ich durfte das vor 10 Jahren
mal für eine Woche "testen", da man die rechtzeitige Verlängerung meines Führerscheins versäumt hatte. Somit
war eine Woche Büro angesagt. Man muß zwar nicht so frühzeitig anfangen und hört auch früher auf, aber ich bin
mit meiner Arbeit als Busfahrer sehr zufrieden :daumen hoch:
Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
- sevfahrer
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Re: Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
Viele Grüße von Wolfgang, dem sevfahrer
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Re: Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
Vermutlich wird es keine Fahrgäste geben, die sich beim Busfahrer bedanken können, weil es die Verbindung von Melchingen und Salmendingen nach Mössingen leider nicht geben wird. Auf Intervention der Stadt Burladingen, des Zollernalbkreises und der HzL wird die Buslinie Mössingen - Talheim ohne die Verlängerung auf die Alb demnächst ausgeschrieben, wie ich gerade vernommen habe. Immerhin haben die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger aus Melchingen und Salmendingen demnächst die Gelegenheit bei der anstehenden Kommunalwahl, ihr Missfallen darüber kund zu tun. Und die Busse und Bahnen der HzL (Linie 5 von Melchingen bis Burladingen, ZAB 2 Burladingen - Hechingen und ZAB 1 Hechingen - Mössingen) werden überquellen, es sei denn, die Fahrgäste fahren wie bisher in einem Fünftel der Zeit mit dem PKW über die Talheimer Steige direkt zum Firstwald-Gymnasium nach Mössingen. Damit bleibt es beim "Eisernen Vorhang des ÖPNV" zwischen Hechingen und Reutlingen, was Verbindungen auf die Schwäbische Alb betrifft.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Viele Grüße vom Vielfahrer
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- Weichenputzer
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Re: Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
Also dazu fällt mir doch jetzt gar nichts mehr ein! Geht`s eigentlich noch?
Und wann wird auf Intervention der Stadt Burladingen die Straßenverbindung von Melchingen nach Mössingen/Talheim gesperrt, damit man auch per Auto zwingend über Burladingen fahren muß?
Könnte ja sein, daß ein Melchinger Einwohner ansonsten im "ausländischen" Mössingen seine Einkäufe erledigt anstatt in Burladingen...
Meine Enttäuschung vor allem über die HzL, die damit jeden ÖPNV-affinen Bürger aus den betroffenen Ortschaften davon abhält, Bus und Bahn zu nutzen, ist grenzenlos... eine innovative Firmenphilosophie sieht wahrlich anders aus!
Kopfschüttelnd,
Tannenrainer
Und wann wird auf Intervention der Stadt Burladingen die Straßenverbindung von Melchingen nach Mössingen/Talheim gesperrt, damit man auch per Auto zwingend über Burladingen fahren muß?
Könnte ja sein, daß ein Melchinger Einwohner ansonsten im "ausländischen" Mössingen seine Einkäufe erledigt anstatt in Burladingen...
Meine Enttäuschung vor allem über die HzL, die damit jeden ÖPNV-affinen Bürger aus den betroffenen Ortschaften davon abhält, Bus und Bahn zu nutzen, ist grenzenlos... eine innovative Firmenphilosophie sieht wahrlich anders aus!
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- Weichenputzer
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Re: Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
Übrigens ist im Nahverkehrsentwicklungsplan des Zollernalbkreises aus dem Jahr 1998 für das sogenannte "Zielnetz 2000" eine Optimierung der Busverbindungen auf der Melchinger Alb angedacht gewesen, wobei sowohl eine Verknüpfung der RAB-Buslinie 7635 Reutlingen-Sonnenbühl-Melchingen mit der HzL-Buslinie 5 Burladingen-Melchingen zu einer durchgehenden Linie als auch die Einführung einer Busverbindung nach Mössingen angeregt wurde (http://zollernalbkreis.de/site/LRA-ZAK- ... gsplan.pdf)...
Vielleicht sollten sich die "Bedenkenträger" im Zollernalbkreis, in der Stadt Burladingen und bei der HzL nochmals genauer "ihre" eigenen Planungen zu Gemüte führen, bevor sie so unmotiviert lospoltern...
Soviel zum Thema "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" , ganz besonders wenn über 15 Jahre seitdem vergangen sind!
Aber die Verantwortlichen aus dem Jahr 1998 sind halt vermutlich nicht dieselben wie 2014, dann kommen schon mal solche Peinlichkeiten zustande...
Gruß
Tannenrainer
Vielleicht sollten sich die "Bedenkenträger" im Zollernalbkreis, in der Stadt Burladingen und bei der HzL nochmals genauer "ihre" eigenen Planungen zu Gemüte führen, bevor sie so unmotiviert lospoltern...
Soviel zum Thema "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" , ganz besonders wenn über 15 Jahre seitdem vergangen sind!
Aber die Verantwortlichen aus dem Jahr 1998 sind halt vermutlich nicht dieselben wie 2014, dann kommen schon mal solche Peinlichkeiten zustande...
Gruß
Tannenrainer
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Re: Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
Danke für die Hinweise auf den 1998 (!) erstellten Nahverkehrsentwicklungsplan des Zollernalbkreises. Ich wusste gar nicht, dass diese Idee schon mindestens 16 Jahre lang besteht.
Die Logik ist letztlich eine ganz einfache: Die Züge aus Tübingen treffen in Mössingen stündlich etwa zur Minute 45 ein und fahren nach Tübingen stündlich etwa zur Minute 15 ab. Dies bedeutet, dass man mit einem Bus von Mössingen in Richtung Talheim etwa zur Minute 50 in Mössingen ab Busbahnhof abfahren sollte, während man etwa zur Minute 10 in Mössingen am Bahnhof eintreffen sollte. In dieser Zeit reicht es nicht bis Talheim sondern nur bis an den östlichen Stadtrand von Mössingen. Für eine Anbindung im Stundentakt benötigt man also zwei Busse, die sich am östlichen Stadtrand von Mössingen begegnen und ansonsten ca. 40 Minuten in Talheim bzw. in Mössingen herumstehen. Anstelle einer Standzeit in Talheim kann man ohne Busmehrbedarf die Fahrer bis nach Melchingen hoch schicken und via Salmendingen wieder zurück. Das passt genau auf die Anschlüsse in Mössingen in/aus Richtung Tübingen. Mit noch einem Bus mehr könnte man locker bis/ab Burladingen verkehren und dabei die Linie 5 der HzL sozusagen integrieren. Die Alb wäre dann mit dem öffentlichen Verkehr richtig gut erschlossen. Und wer sagt denn, dass mit solch einer Buslinie nur Leute aus dem Zollernalbkreis wegfahren? Es könnte genauso gut sein, dass die preisgünstigen Baugebiete in Burladingen und seinen Teilorten den einen oder anderen anlocken würden, dem die Preise im Landkreis Tübingen überhitzt erscheinen. Mit einer schlüssigen Nahverkehrsanbindung würde ich da Chancen sehen, mit einem Rumpfangebot wie der heutigen Linie 5 natürlich nicht.
Möglicherweise würden die Linie Burladingen - Melchingen - Mössingen mehr Fahrgäste vom PKW auf den öffentlichen Verkehr verlagern als die die heutige "Schulbuslinie" zu leisten im Stand ist. Ich bin immer regelrecht entsetzt, wenn ich in den Ferien von Sigmaringen über Gammertingen - Burladingen mit dem Zug nach Hechingen fahre. Da gibt es selbst zur Berufsverkehrszeit Züge, die über einstellige Besetzungszahlen (insgesamt) nicht hinauskommen. Dass jemand von Burladingen (Kernort) nach Tübingen via Melchingen - Mössingen anstatt über Hechingen fährt, kann ich mir nicht vorstellen. Welcher Verkehr also der HzL verloren gehen soll, ist mir ziemlich unklar.
Schade ist das Veto aber auch für die Mössinger. Dort gibt es viele ältere Einwohner, die gerne mal auf die Alb (z.B. zum Kornbühl in Salmendingen oder zum Theater Lindenhof in Melchingen) fahren würden, nun aber schlichtweg keine Möglichkeit außer einem Taxi haben. Was mit dem PKW eine 10-Minuten-Angelegenheit ist, das ist mit dem öffentlichen Verkehr sinnvoll so nicht machbar. Ab Mössingen müsste man an Sonn- und Feiertagen über Tübingen - Reutlingen - Genkingen nach Melchingen oder Salmendingen fahren. Dafür muss man gut 2 Stunden für die einfache Fahrt veranschlagen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Die Logik ist letztlich eine ganz einfache: Die Züge aus Tübingen treffen in Mössingen stündlich etwa zur Minute 45 ein und fahren nach Tübingen stündlich etwa zur Minute 15 ab. Dies bedeutet, dass man mit einem Bus von Mössingen in Richtung Talheim etwa zur Minute 50 in Mössingen ab Busbahnhof abfahren sollte, während man etwa zur Minute 10 in Mössingen am Bahnhof eintreffen sollte. In dieser Zeit reicht es nicht bis Talheim sondern nur bis an den östlichen Stadtrand von Mössingen. Für eine Anbindung im Stundentakt benötigt man also zwei Busse, die sich am östlichen Stadtrand von Mössingen begegnen und ansonsten ca. 40 Minuten in Talheim bzw. in Mössingen herumstehen. Anstelle einer Standzeit in Talheim kann man ohne Busmehrbedarf die Fahrer bis nach Melchingen hoch schicken und via Salmendingen wieder zurück. Das passt genau auf die Anschlüsse in Mössingen in/aus Richtung Tübingen. Mit noch einem Bus mehr könnte man locker bis/ab Burladingen verkehren und dabei die Linie 5 der HzL sozusagen integrieren. Die Alb wäre dann mit dem öffentlichen Verkehr richtig gut erschlossen. Und wer sagt denn, dass mit solch einer Buslinie nur Leute aus dem Zollernalbkreis wegfahren? Es könnte genauso gut sein, dass die preisgünstigen Baugebiete in Burladingen und seinen Teilorten den einen oder anderen anlocken würden, dem die Preise im Landkreis Tübingen überhitzt erscheinen. Mit einer schlüssigen Nahverkehrsanbindung würde ich da Chancen sehen, mit einem Rumpfangebot wie der heutigen Linie 5 natürlich nicht.
Möglicherweise würden die Linie Burladingen - Melchingen - Mössingen mehr Fahrgäste vom PKW auf den öffentlichen Verkehr verlagern als die die heutige "Schulbuslinie" zu leisten im Stand ist. Ich bin immer regelrecht entsetzt, wenn ich in den Ferien von Sigmaringen über Gammertingen - Burladingen mit dem Zug nach Hechingen fahre. Da gibt es selbst zur Berufsverkehrszeit Züge, die über einstellige Besetzungszahlen (insgesamt) nicht hinauskommen. Dass jemand von Burladingen (Kernort) nach Tübingen via Melchingen - Mössingen anstatt über Hechingen fährt, kann ich mir nicht vorstellen. Welcher Verkehr also der HzL verloren gehen soll, ist mir ziemlich unklar.
Schade ist das Veto aber auch für die Mössinger. Dort gibt es viele ältere Einwohner, die gerne mal auf die Alb (z.B. zum Kornbühl in Salmendingen oder zum Theater Lindenhof in Melchingen) fahren würden, nun aber schlichtweg keine Möglichkeit außer einem Taxi haben. Was mit dem PKW eine 10-Minuten-Angelegenheit ist, das ist mit dem öffentlichen Verkehr sinnvoll so nicht machbar. Ab Mössingen müsste man an Sonn- und Feiertagen über Tübingen - Reutlingen - Genkingen nach Melchingen oder Salmendingen fahren. Dafür muss man gut 2 Stunden für die einfache Fahrt veranschlagen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Ausschreibung Linienbündel Süd im Landkreis Tübingen
Hallo Vielfahrer,
immer wieder ist es zutiefst bedauerlich, wenn das berühmt-berüchtigte "Kirchturmdenken" vieler Lokalpolitiker (nicht nur) im ÖPNV begrüßenswerte und oftmals (wie auch in diesem Fall) sinnvolle Projekte und Weiterentwicklungen ausbremsen oder gar ganz zu Fall bringen... weil ganz einfach nicht über den eigenen Tellerrand geschaut wird.
Deine Argumentation, daß eben mit einer regelmäßigen ÖPNV-Verbindung Mössingen-Melchingen nicht nur die Leute von der Alb "wegfahren", sondern vielmehr auch welche auf die Alb "hinauffahren" um beispielsweise den hoffnungslos überteuerten Mieten und Baulandpreisen im Umland Tübingens zu entfliehen, sich auf der Alb niederlassen und somit auch die Infrastruktur in Form von Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten etc. auf den Albdörfern für die Zukunft sichern, ist so in den Rathäusern, Landratsämtern und Verkehrsbetrieben offensichtlich noch nicht angekommen...
Die demographische Entwicklung wird insbesondere den ländlichen Raum, also eben auch die Melchinger Alb, stärker treffen als beispielsweise das Tübinger Umland... gerade deshalb sollte den Verantwortlichen viel mehr daran liegen, durch eine Attraktivierung des ÖPNV hier gegenzusteuern und potentielle Neubürger anzulocken.
Daß nun das genaue Gegenteil geschieht muß man geradezu als tragisch einordnen...
Und ja: Auch ich bin in den letzten Jahrzehnten immer wieder auch zur Ferienzeit auf der HzL-Stammstrecke Hechingen-Sigmaringen unterwegs gewesen und mir erging es (leider) viel zu oft genau wie Dir: Ein Fahrgastaufkommen, das locker mit einem VW-Bus bewältigt werden könnten... das wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sicher noch eine durchaus spannende Entwicklung im doch sehr ländlich geprägten HzL-Verkehrsgebiet, wenn da die demographische Entwicklung mit voller Wucht reinhaut!
Gruß
Tannenrainer
immer wieder ist es zutiefst bedauerlich, wenn das berühmt-berüchtigte "Kirchturmdenken" vieler Lokalpolitiker (nicht nur) im ÖPNV begrüßenswerte und oftmals (wie auch in diesem Fall) sinnvolle Projekte und Weiterentwicklungen ausbremsen oder gar ganz zu Fall bringen... weil ganz einfach nicht über den eigenen Tellerrand geschaut wird.
Deine Argumentation, daß eben mit einer regelmäßigen ÖPNV-Verbindung Mössingen-Melchingen nicht nur die Leute von der Alb "wegfahren", sondern vielmehr auch welche auf die Alb "hinauffahren" um beispielsweise den hoffnungslos überteuerten Mieten und Baulandpreisen im Umland Tübingens zu entfliehen, sich auf der Alb niederlassen und somit auch die Infrastruktur in Form von Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten etc. auf den Albdörfern für die Zukunft sichern, ist so in den Rathäusern, Landratsämtern und Verkehrsbetrieben offensichtlich noch nicht angekommen...
Die demographische Entwicklung wird insbesondere den ländlichen Raum, also eben auch die Melchinger Alb, stärker treffen als beispielsweise das Tübinger Umland... gerade deshalb sollte den Verantwortlichen viel mehr daran liegen, durch eine Attraktivierung des ÖPNV hier gegenzusteuern und potentielle Neubürger anzulocken.
Daß nun das genaue Gegenteil geschieht muß man geradezu als tragisch einordnen...
Und ja: Auch ich bin in den letzten Jahrzehnten immer wieder auch zur Ferienzeit auf der HzL-Stammstrecke Hechingen-Sigmaringen unterwegs gewesen und mir erging es (leider) viel zu oft genau wie Dir: Ein Fahrgastaufkommen, das locker mit einem VW-Bus bewältigt werden könnten... das wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sicher noch eine durchaus spannende Entwicklung im doch sehr ländlich geprägten HzL-Verkehrsgebiet, wenn da die demographische Entwicklung mit voller Wucht reinhaut!
Gruß
Tannenrainer