Ammertalbahn boomt weiter

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Vielfahrer
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Ammertalbahn boomt weiter

Beitrag von Vielfahrer »

Im vergangenen Jahr 2013 ist die Zahl der Nutzer der Ammertalbahn weiter gestiegen. Inzwischen werden werktäglich 8.222 Fahrgäste registriert. Sie verteilen sich auf die einzelnen Abschnitte wie folgt (in Klammern Zahlen aus 1999):

5.670 Tübingen Hbf - Tübingen West (3.203)
6.176 Tübingen West - Unterjesingen Sandäcker (3.784)
5.738 Unterjesingen Sandäcker - Unterjesingen Mitte (3.348)
5.197 Unterjesingen Mitte - Pfäffingen (2.930)
4.442 Pfäffingen - Entringen (2.373)
3.424 Entringen - Altingen (1.491)
3.044 Altingen - Gültstein (1.541)
3.268 Gültstein - Herrenberg (1.907)

Das Schwäbische Tagblatt Tübingen dazu:

Beim Start der Ammertalbahn vor 15 Jahren waren es in der Summe 5.150 Fahrgäste pro Werktag. Zweckverbandschef Dieter Braun vom Landkreis Tübingen ist sehr zufrieden. Allerdings mischt sich die Freude mit Sorge, denn man muss eigentlich zusätzliches Zugmaterial beschaffen.

Weil die Bahn vorallem zwischen Unterjesingen und Tübingen "immer sehr voll" ist, wollte Kreisrätin Bärbel Schmid wissen, ob da nicht der Klinikbus Entlastung bringen könne. Landrat Walter riet zur Vorsicht: Parallelverkehr sei nur eine Notlösung. "Wir prüfen das sorgfältig, aber mit Zurückhaltung". Braun wies darauf hin, dass dies auch städtische Busplanung sei.

Immerhin soll es - noch vor der Elektrifizierung - einige technische Verbesserungen auf der Strecke geben. Einstimmig beschloss das Gremium, für 858.000.- € die Bahnübergänge sicherer zu machen, an das neue "Resi" anzupassen, die Signaltechnik und Reisenden-Sicherung. Das sei ein sehr komplexer Prozess, der da laufe, erläuterte Braun. 2011 habe man mit der Einführung der neuen Leit- und Sicherungstechnik begonnen - weil die alte Technik von der Firma Siemens "abgekündigt" wurde. Der Zweckverbandschef: "Wir wurden gezwungen, alles neu zu machen" - elektronisches Stellwerk, eine völlig neue Technik - und "wir mussten alles nebeneinander aufbauen".

Konsequenz: Die Sache wird nicht nur recht teuer - bisher sind 1,9 Millionen Euro verausgabt, am Ende werden es annähernd 4,2 Millionen Euro sein. Es bedarf auch umfänglicher Schulungen der Mitarbeiter, der 24 Stellwerksbediener, die erst im Frühjahr 2015 möglich ist, in kleinen Gruppen. Braun: "Wenn wir alle abziehen, dann haben wir Mainzer Verhältnisse!"

Laut Landrat Walter besteht mit der neuen Leittechnik auch die Chance, ein "qualifiziertes Informationssystem" zu kriegen. Bisher wisse man ja nicht,"wenn ein Zug steht, warum er steht". Mit der RAB zusammen wolle man da künftig qualifizierte Meldungen absetzen. Ein bisschen schneller soll überhaupt alles gehen. "Sie wissen ja alle, wie eng der Takt, der Zeitplan ist, wie sehr wir an der S-Bahn hängen, die mit Verspätungen gesegnet ist - und die schlagen voll durch."

Den großen Durchbruch verspricht man sich aber erst mit der Regionalstadtbahn. Laut Walter liegt man mit der Vorplanung von Modul 1 (Herrenberg - Bad Urach) im Zeitplan - im zweiten Quartal 2014 soll sie vorliegen. Für die vom Landkreis selber betriebene "ergänzende Vorplanung bei der Strecke Tübingen - Rottenburg - Horb und der Gomaringer Spange wurde jetzt der Teilnahmewettbewerb eingeleitet. Im Dritten Quartal soll jener für eine ortsnahe Trasse in Nehren folgen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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