hat nicht nur einen geöffneten Schalter, sondern auch Güterverkehr aufzuweisen:
Groß, geräumig und sauber - der Schalter im Bf Nagold.
Der soeben eingefahrene Güterzug aus Böblingen wartet eine RB ab um weiter rangieren zu können.
Zuerst werden leere Wagen aus dem Gleis der Röhrenfabrik gezogen und abgestellt, die Halle gehört zur "Condesa Grupo", ein weltweit agierendes Unternehmen.
Kann mir einer sagen ob der WalzStahl in dieser Halle am Nagolder Bf nur zwischengelagert wird ?
Das Stammwerk ist ja in Altensteig-Walddorf!?
Hinein in die Halle - mit den vollen Wagen, zum abladen war zumindest jemand da.....
Und hier der Güterzug Nagold - Böblingen im alten Bf Gündringen-Schietingen.
schöne Erinnerungsbilder aus meiner Jugend. Die Bänke im Warteraum sahen schon vor 50 Jahren so aus, standen allerdings in einem anderen Raum (ums Eck, wo man früher hinausging). Dort stand auch eine Waage mit der Aufschrift "Prüfe Dein Gewicht" und wenn man 10 Pfennig hineingeworfen hatte, surrte der Automat und es kam auf einer Karte im Edmondson'schen Format das Gewicht heraus. Insgesamt strahlte der Bahnhof früher aber eher einen recht morbiden Charme aus. Wie man auf Deinem Foto erkennen kann, gab es früher zwei Fahrkartenschalter, die besetzt waren. An einem wurde die "Laufkundschaft" bedient, während man am anderen eher längere Fahrten mit Platzkarten usw. gebucht hat. Da war der Schalter mit einem richtigen Spezialisten besetzt gewesen, der in späteren Jahren zum Pforzheimer Hbf wechselte. Irgendwann wurde der Fahrkartenverkauf dann dem Betriebsbeamten übertragen und dann war auch da mal Schluss.
Die Güterzüge mit Coils zu den Schwarzwälder Röhrenfabriken waren früher sehr viel länger. Sie wurden dann mit Sattelschleppern, auf die wegen des Gewichts allenfalls zwei Coils gepasst haben, abgeholt und nach Waldorf (ca. 10 km westlich) gefahren. Es gab aber auch ein Projekt, die Coils per Neckarschiff bis Plochingen zu befördern und ab hier ohne Bahn bis Nagold auf der Straße.
Sonst war früher auch immer die Fa. Häfele (Möbelbeschläge) ein sehr großer Verfrachtet (vorallem mit Stückgut), auch die Fa. BMP (Benz-Möbel-Programme, d.h. Container mit Möbeln, die von der Fa. Kußmaul umgeschlagen wurden). Weitere Verfrachter waren die Fa. Wöhrle aus Wildberg und die Fa. Boyssen (Gurte). Talabwärts wurde in früheren Jahren auch noch von der Calwer Firma Bauknecht die weiße Ware abgeholt.
Der Bahnhof Gündringen (er hieß, obwohl er zwischen Gündringen und Schietingen liegt, nur Gündringen), wurde immer mit Übergabefahrten für einen Schrotthändler bedient, der aber wegen Altlasten irgendwann dicht machen musste und infolgedessen als Verfrachter ausgefallen ist. Ich hatte als Schüler gelegentlich das Vergnügen, auf der Nagolder Köf in ca. 20 Minuten bis Gündringen mitfahren zu dürfen.
Highligt auf der Strecke waren übrigens immer die Sonderzüge "Tübinger Jockele", die mit maximaler Länge (zweistellige Anzahl an Wagen) mehrmals pro Jahr unterwegs waren (Bad Dürkheimer Wurstmarkt, Konstanz, Heidelberg usw.)
Danke für deine Info`s - ja, die Spedition "Kußmaul" habe ich vergessen, mit Ihrem eigenen Containerbahnhöfle und ab und zu Holz.
Nagold ist halt der Alibi-Güterbahnhof für den ganzen Nordschwarzwald, sonst gibt es das ja nirgends mehr - Güterverladung auf der Schiene. Sindelfingen wäre das nächste....Nix mehr Calw, Horb, FDS, Baiersbronn...mich wundert es schon fast das die DB den Schalter "übrig" gelassen hat !
Karl Müller hat geschrieben:Nix mehr Calw, Horb, FDS, Baiersbronn...
Zumindest in Baiersbronn gibt es sehr starke Bemühungen von Gemeinderat, Verwaltung und AVG, wieder Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. So wird auch im Rahmen des BÜ-Beseitigung eine neue Ladestrasse nördlich des Bahnhofes gebaut, obwohl es derzeit keinen einzigen Kunden gibt. Aber man will alle Möglichkeiten offen halten.
Die Papierfabrik, einst größter GV-Kunde in Baiersbronn will (noch) nicht, ebenso die Stadt Freudenstadt, wobei da das hinlänglich bekannte Problem die Steilstrecke ist...
MfG
Tobi
"Man muss die Bahn zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zur Bahn!" Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig
Karl Müller hat geschrieben:Nix mehr Calw, Horb, FDS, Baiersbronn...
Zumindest in Baiersbronn gibt es sehr starke Bemühungen von Gemeinderat, Verwaltung und AVG, wieder Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. So wird auch im Rahmen des BÜ-Beseitigung eine neue Ladestrasse nördlich des Bahnhofes gebaut, obwohl es derzeit keinen einzigen Kunden gibt. Aber man will alle Möglichkeiten offen halten.
Die Papierfabrik, einst größter GV-Kunde in Baiersbronn will (noch) nicht, ebenso die Stadt Freudenstadt, wobei da das hinlänglich bekannte Problem die Steilstrecke ist...
MfG
Tobi
Aber könnten die Güterzüge nicht die Kinzigtalbahn (Kreuzung in Schiltach) bzw. die KBS 741 nach Eutingen nehmen?
Wenn ich den LKW-Verkehr sehe, den mein Betrieb jeden Tag hat, ist das nicht mehr normal, vor allem, da die B294 zwischen Lossburg und Alpirsbach gerade gesperrt ist und den Überortsverkehr über Aischfeld, bzw. gleich in Richtung B33 nach St. Georgen geleitet wird, vor allem da ja ab Januar 2014 für drei bis vier Monate der Tunnel in Wolfach gesperrt wird, da ist die Umleitung gleich zur B33.
Viele unserer Maschinen würden in Überseecontainer passen und sehr viele gehen ja nach Übersee (Mexiko, USA, Asien). Da wäre ein Containerterminal in der Nähe super. Zwar bräuchten wir einen Pendelverkehr, aber die LKWs würden keine große Strecken mehr fahren.
Das Hauptproblem wird wohl sein, dass sich nur die AVG dazu bereit erkären würde, der DB wäre das wohl zu wenig Frachtaufkommen. Und da würde man ja wohl lieber die eigene Strecke nehmen, als eine andere...
Wenn es die Firma ist, die ich denke, dann wäre ja fast schon ein eigenes Anschlussgleich praktisch. Nur ist die Strecke dazu arg ungünstig gelegen...
Aber man könnte die ganzen Güterwagen sammeln und dann in einem Zug nach Stuttgart/Offenburg bringen. Da gäbe es noch mehrere potentielle Verlader: Alpirsbacher Klosterbräu, Hans Grohe, und die Firmen im Heiligenfeld bei Horb....
"Man muss die Bahn zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zur Bahn!" Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig
Karl Müller hat geschrieben:Zuerst werden leere Wagen aus dem Gleis der Röhrenfabrik gezogen und abgestellt, die Halle gehört zur "Condesa Grupo", ein weltweit agierendes Unternehmen.
Kann mir einer sagen ob der WalzStahl in dieser Halle am Nagolder Bf nur zwischengelagert wird ?
Das Stammwerk ist ja in Altensteig-Walddorf!?
Hab mal einen Mitarbeiter der SRW der ab und zu bei uns vorbei kommt gefragt, in der Halle werden die Blechcoils gelagert und dann per Lkw nach Walddorf transportiert.
Wo wir von Güterverkehr reden: Hier in Fridingen brummt der Börsig-Anschluss wie nichts (Der westliche, im Bahnhof integriert) - Heute hat man Äpfel (!) verladen, Ansgar Börsig scheint wohl auch andere Geschäftsfelder gefunden zu haben. Im Hammerwerksgleis stand am Dienstag eine HzL-Lok mit ein paar Wägelchen nachmittags um 4, während sich Reinhard zur IRE-Kreuzung mit 2 RS davor bucksierte :pfeifen: Damit dürfte es ja zwischen Mengen und Neustadt nur noch in Fridingen aktive Industrieanschlüsse geben, oder?
Läuft Richtung Hammerwerk noch was? Bei Börsig läuft es auf jeden Fall momentan gut, während es bis vor ein paar Monaten ewig nichts gab.
sehr spannend, Äpfel ? Das habe ich das letzte mal 1996 in Winnenden erlebt, das dort ein mit Äpfeln beladener Ganzzug ausgeladen wurde, in eine Safterei freilich...
Und, ja- es gibt nicht mehr viel kleine Güterverladungen, leider.
Allen Sonntagsreden zum Trotz gibt es auf der Schiene immer weniger Güterverkehr.