Laut Spiegel online sollen, so die Koalitionsverhandlungen, die bisher von der EEG-Ökostromumlage befreiten Schienenverkehrsunternehmen auch mit der EEG belastet werden. Weil man sich also nicht traut, Golfplätze und Spaßbänder an den Kosten der Energiewende zu beteiligen, sollen es jetzt die öffentlichen Verkehrsmitteln richten. Gleichzeitig werden Millionen in die Förderung von Elektroautos gestopft, während die heute schon elektrischen Bahnen künftig draufzahlen sollen (bzw. deren Fahrgäste über höhere Fahrpreise).
Zitat:
Die "Allianz pro Schiene" und Verbraucherverbände wettern schon entsprechend gegen diese Pläne, aber ob das noch was nützt:(...) Ins Visier geraten explizit nur die Bahnbetriebe: "Darüber hinaus könnten parallel die Schienenbahnen in angemessener Weise an den Kosten beteiligt werden", heißt es in dem Entwurf für den Koalitionsvertrag weiter. Die Deutsche Bahn droht mit höheren Fahrpreisen, sollte der Konzern durch die Energiewende mit weiteren Zusatzkosten belastet werden.
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Mehr unter http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 32599.html
(...) Ein Bündnis aus dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), dem Naturschutzbund NABU, dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und der Allianz pro Schiene hat die neue Bundesregierung davor gewarnt, bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die umweltfreundlichen Schienenbahnen weiter zu belasten. Nach Einschätzung der Verbände wäre es umwelt- und verkehrspolitisch widersinnig, die Schienenbahnen bei der EEG-Umlage stärker heranzuziehen. Ein solcher „Kostenverschiebebahnhof“ entlaste die Privathaushalte wenig, während die Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs mit deutlichen Preisaufschlägen bei Tickets zu rechnen hätten, teilten vzbv, NABU, BEE und Allianz pro Schiene am Dienstag in Berlin mit. (...)
Nach Beispielrechnungen des vzbv würde der Strompreis für Haushalte 2014 gerade mal um 0,17 Cent Cent pro Kilowattstunde sinken, wenn die Bahnen die volle Umlage zahlen müssten. Nach aktuellen Modellrechnungen der Branche würden die Bahnen dagegen mit einer Summe von 650 Millionen Euro zusätzlich belastet, was höheren Ticketpreisen von mindestens drei Prozent entspräche. Danach würde ein Drei-Personen-Haushalt im Jahr 2014 etwa 5,10 Euro bei den Stromkosten sparen, während die Mehrkosten für den öffentlichen Verkehr für den gleichen Haushalt in Berlin 34 Euro, in Köln und München 38 Euro und in Frankfurt am Main 41 Euro betragen würden. Auf Basis dieser Zahlen des Wirtschaftsmagazins WISO lehnte der vzbv eine EEG-Reform zuungunsten der Bahnen ab. „Aus Verbrauchersicht wäre es ungerecht, die Bahnen eine höhere Umlage zahlen zu lassen“, sagte vzbv-Verkehrsexperte Holger Krawinkel. „Als Stromkunden sparen Privathaushalte wenig, als Fahrgäste im öffentlichen Verkehr werden sie doppelt und dreifach zur Kasse gebeten.“
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, warnte vor den wettbewerbsverzerrenden Folgen einer Reform, die die Bahnen stärker als bislang zur Umlage heranziehe. „Schon heute fördert der elektrische Schienenverkehr die Energiewende über die EEG-Umlage mit rund 150 Millionen Euro pro Jahr. Straßen-, Luftverkehr und die Binnenschifffahrt beteiligen sich an dieser Finanzierung der Energiewende nicht.“ Dass Fahrgäste oder Verlader bei der Anhebung der EEG-Umlage für den Schienenverkehr aus Preisgründen vielleicht wieder auf die Straße setzen müssten, stelle den Sinn des EEG vollends auf den Kopf, sagte Flege und appellierte an die neue Bundesregierung, bei der Revision der zahlreichen fragwürdigen Ausnahmen bei der EEG-Umlage nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten.
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Viele Grüße
L.M.