Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Dinge zum Thema "Die Bahn" - mit Auswirkungen für unsere Region - bitte hier Posten.
Karl Müller
Schaffner
Schaffner
Beiträge: 2125
Registriert: Mo 13. Jun 2011, 12:25

Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Karl Müller »

Guten Abend,

nach etlichen Zugfahrten mit Radmitnahme, zu zweit, alleine und zu viert, wollt ich mal alle hier fragen,

Fahrendes Personal, Euch als Fahrgäste, wie Ihr das bewältigt ?!

Es gab positive und äußerst negative Erlebnisse, und , ich rede nicht nur über die ROTE Bahn ( DB Regio) sondern auch über die HZL

Busse usw.

Mein bisheriges Fazit lautet,- es wird einem nicht leicht gemacht !

Man muß herausbekommen wo die Fahrradmitnahme was und wieviel kostet, das ist im WWW schwer zu finden, und, was die Verbünde angeht, da mußt du der mega-Fuchs sein, jeder hat seine eigenen Regeln.

Denn schon auf der Kulturbahn, welche durchs NALDO-Land fährt, gibt es eine eigene Fahrradkarte.

IM RE im NALDO ist die Fahrradmitnahme ab 8.30 Uhr (Mo-Fr) kostenlos, wo gibt es RE im NALDO....auf der 760 Metzingen-Tübingen.

In der RB ist die Fahrradmitnahme im VVS ab 8.30 kostenlos...also, im gleichen Zug kostet das Rad bis Bempflingen ( NALDO=Kinderfahrschein), ab bempflingen nix...verstehe wer will.

IM IRE nach Sigmaringen kostet es ebenso, aber, Treppen rauflupfen, andere Fahrgäste dezent von den Abstellplätzen verscheuchen,

das brachte uns immer schlechte Stimmung ( " muaß i etzd bis ge Sigmareng`stand`? ), der 611 heißt grad "Gartenschau-Seniorenexpress") - ist echt nervig bei un-ein-sichtigen anderen Kunden.

IM RE nach Schduggi fahren sehr häufig nur Steuerwagen mit halben Radabteil, im Zug selber ist i d Regel gar keines, =

sehr wenig Platz, zwei Kinderwagen + X Räder + Rollstuhlfahrer ergeben ein Riesengalamma und Dummpalaver das einem den ganzen Tag vermiesen kann, ehe die Radtour angefangen hat.

Wie, ich soll nicht soviel schimpfen ?

Sollen wir nicht umweltfreundliche Fortbewegungen kombinieren, Fahrradland BaWü ?

Eines werde ich garantiert nie mehr machen - am Wochenende an den Bodensee oder ins Donautal mit Zug und Rad, entweder sind die Nerven oder das Rad nachher kaputt !

Sonntags mit der HZL um 12.28 nach Hechingen, zwei RS warten in Tübingen, knappe Umsteigezeit, in jedem RS schon Fahrräder + Kinderwagen, nein, ich will nicht um 9.30 uhr mit dem RWS fahren sondern wann ich will bzw ausgeschlafen bin.....

Sodele, genugg gebruddelt,

Oli

Mit nachdenklichen Grüßen

Oli
Benutzeravatar
Villinger
Fahrdiensleiter
Fahrdiensleiter
Beiträge: 3288
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 20:25
Wohnort: Villingen im Schwarzwald
Alter: 29

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Villinger »

Mal sehen, wie das bei der Ausschreibung gehandelt wird. Hoffentlich wird neues Rollmaterial mit sinnvoll aufgeteilten Fahrradplätzen (War letzte Woche auf Usedom, dort fährt die Bäderbahn alle 30min mit 2x646, diese zweiteiligen Triebwagen haben im einen Teil auf der einen Seite nur Klappsitze für Fahrräder, mit ein bisschen Geschick gingen da knapp 50 Drahtesel rein, neben meinem) . Im 611er auf der Donaubahn Ulm-Neustadt ist es insbesondere zwischen Immendingen - Sigmaringen mit Fahrräder schlimm, ganz besonders am Wochenende, weshalb die Wackelbahn oft dem Plan hinterherfährt.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
GHC
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 39
Registriert: So 2. Jun 2013, 17:53

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von GHC »

Das Fahrscheinchaos ist ja nicht nur bei Fahrrädern so - das ist ja allgemein ein Problem, dass normale Fahrgäste dort, verständlicherweise, kein durchblick haben. Das gehört meiner Meinung nach vereinheitlicht. Bis jetzt kocht da ja jeder sein eigenes Süppchen.... :Ohje ...:

Ich persönlich nehme eigentlich nie selbst mein Rad in der Bahn mit. Sehe auch eher weniger Leute, die das machen. Ist aber auf der ZoBa, grade in der HVZ, auch verdammt schwierig. Wenn dann mal jemand eins dabei hat, steht es eigentlich überall nur im weg. Verständlich dass sich das niemand antun will. :Frol:

Fahrzeugmäßig ist es ja sowieso schwer etwas zu ändern.... Wobei, soweit ich mitbekommen habe, soll ja mit der neuen Ausschreibung auf der ZoBa, die HzL-RS soweit umgebaut werden dass 10 Fahrräder in einem Wagen platz haben. Dabei soll im Innenabteil die Seite ohne Klo mit Klappsitzen ausgestattet werden, wie bei den beiden Blauen... Ich persönlich mag die Klappsitze eigentlich nicht, aber immerhin wird so mal auf Beschwerden/Verbesserungsvorschläge eingegangen?! :tja:

Was wären denn deine Vorschläge zur Verbesserung dieser Siuation?
Benutzeravatar
Tf Reinhard
Inhaber
Inhaber
Beiträge: 4988
Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
Alter: 60

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Tf Reinhard »

Über zu viele Fahrräder kann man sich als Personal immer wieder ärgern. Nicht, weil ich was gegen Radfahrer habe, sondern weil einfach das Zusammenspiel unter den Fahrgästen nicht klappt. Auch wenn nicht viel los ist sitzt immer mindesten einer auf den Klappsitzen. Dieser ist alleine nicht in der Lage sich einen anderen Platz zu suchen. Der Radler ist sehr oft auch nicht in der Lage diesen Fahrgast zu bitten einen der vielen anderen Plätze zu nutzen. Also bleibt er im Türbereich stehen. Wir können auch nicht ständig nach hinten laufen um die Sache zu regeln.

Wir haben ja auch zwei verschiedene Sitzaufteilungen in den RS1. Die sogenannten "Fahrradwagen" mit mehr Klappsitzen und die mit der kleinen Stellfläche bei der Toilette, wo 5 Fahrräder Platz haben sollen. Das geht aber wirklich nur ohne Packtaschen. Erst gestern kamen in Rottweil 10 Fahrgäste mit Räder vom RE rüber. Jetzt soll ich die Hälfte davon wieder aus dem Zug bitten!?! Auf diese Diskussion lege ich keinen Wert. Es war zum Glück sonst nicht viel los im Zug.

Vom ZV Ringzug wird groß Werbung gemacht mit kostenloser Fahrradmitnahme (es geht ja nicht nur um die Umsteiger, die ja eine Fahrradkarte haben sollten, es gibt auch welche, die fahren von Trossingen nach Schwenningen mit Rad im Zug) und wir müssen zusehen, wie wir mit offiziellen 5 Stellplätzen damit klar kommen. Dann sollten auch gerade an Wochenenden bei manchen Zügen zwei Fahrzeuge bezahlt werden.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Karl Müller
Schaffner
Schaffner
Beiträge: 2125
Registriert: Mo 13. Jun 2011, 12:25

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Karl Müller »

Morgen,
ja, alles schwierig.Zunächst bin ich was die Klappsitze angeht recht kurz angebunden und lasse mich auch nicht auf Diskussionen ein, d h,
wenn ich/wir Räder mitbringen bitte ich die Kundschaft höflich aber bestimmt woanders hinzusitzen. Ein Großes Schild wäre hier hilfreich, nicht nur BÄbbr mit Klimatisiertem Fahrzeug und so.

Bei den HZL RS sollte mehr Platz für Räder/Gepäck/Kinderwagen sein, mehr Klappsitze ?

In den DOSTO muß es doch möglich sein einen Steuerwagen komplett umzubauen so da unten nur noch Klappsitze vorhanden sind,m oder nicht ? Auf der Neckar-Alb-Bahn sind auch in den Zügen,mittig, keine Fahrradabteile zu finden, im Gegensatz zur Gäubahn.

Der Tarif ? Ein einziges Chaos. Ost-Alb-Mobil - kostenfrei ab 8.30 uhr, im Heidenheimer Verbund ( sauschlechte Homepage finde ich)
kostet es einen Kinderfahrschein entsprechend der Zonen, oder , natürlich 5 Euronen. Brenztal ist somit gestorben, ich zahle nicht 20 Euronen für unsere Räder + Fahrkarte.

Noch Fragen ?

Oli
Benutzeravatar
Hannes
Weichensteller
Weichensteller
Beiträge: 1083
Registriert: Di 11. Mär 2008, 22:50
Alter: 35

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Hannes »

Meine Erfahrungen zur Fahrradmitnahme sind jetzt nicht allzu vielfältig:
Wegen der Unklarheit bei den Tarifen und früher noch knapper bei Kasse hab ich mein Fahrrad für Fotoausflüge eher daheim gelassen.

Wenn ich mit dem Fahrrad im Nahverkehr unterwegs bin, löse ich mir normalerweise eine Fahrradtageskarte Nahverkehr, da hab ich dann keine weiteren Scherereien mehr. Lediglich im VVO geht es etwas günstiger, da kostet sowas 2,60 € für einen Semesterticketinhaber wie ich. Nach 19 Uhr in der S-Bahn gar kostenlos, klar abgestimmt auf Deutschlands beliebtesten Fernradweg im Elbtal, aber übermäßig voll ist es deswegen dann auch nicht mehr.
Diskussionen mit Fahrgästen hatte ich bisher noch keine, das hat eigentlich immer geklappt.
Im Fernverkehr hatte ich mein Rad bisher nur einmal dabei, das hat auch ohne Probleme geklappt. Ich war aber doch positiv erstaunt, dass das Fahrradabteil im EC nach Graz bis auf ein oder zwei Plätze ab Ulm völlig ausgebucht war.

Ungünstig finde ich bei fast allen Fahrradstellplätzen den Platzverbrauch durch die normal stehende Aufstellung. Das nimmt ja in der Regel vier Klappsitze weg. Im IC-Steuerwagen fand ich daher die Hängeplätze an den Türbereichen ganz praktisch und mit meinem Rennrad war das gewichtsmäßig mit dem Aufhängen auch kein Problem. Vom Platzverbrauch her ist das ja auch deutlich besser und es würden dort ins Abteil sicherlich fast doppelt so viele Räder reinpassen, wenn alle Plätze Hängeplätze wären. Daher fände ich das im Nahverkehr auch sinnvoller. Das nicht jeder so kräftig ist, ist mir auch klar, aber zumindest im Fernverkehr sollte das ja dann Aufgabe des Personals sein. Ein entsprechend einfaches mechanisches Aufzugssystem hinzubauen wäre sicherlich auch möglich, dann wäre das auch was für den Nahverkehr.
Ganz gut gelöst finde ich es auch in den von Amtrak California eingesetzten Dostos: Da ja dort der Durchgang oben ist (daran haben sich ja die Schweizer beim IC2000 orientiert), war der Platz an den Türen im Untergeschoss Richtung Wagenübergang stets für Fahrräder in senkrechter Parkposition angelegt.
Karl Müller hat geschrieben:, im Heidenheimer Verbund ( sauschlechte Homepage finde ich
Was ist denn an der Homepage so schlecht? Thema Fahrradkarte hab ich mit zwei Klicks gefunden, da habe ich woanders schon länger gesucht. Für den Verbund ist im Landratsamt quasi nur eine Person zuständig, vllt. noch eine zweite als Ersatzansprechpartner, wir haben hier immerhin einen der kleinsten Verbünde des Landes. Geld ist eh keines vorhanden, weshalb es dieses Jahr keine Feiern zum 15-jährigen Verbund- und 10-jährigen Stadtbusjubiläum gab. Da wollte man lieber schauen, dass das Angebot so aufrecht erhalten werden kann.

Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
Benutzeravatar
Sascha
Schrankenwärter
Schrankenwärter
Beiträge: 2518
Registriert: Di 23. Sep 2008, 15:28
Wohnort: Der Ort mit dem Haselblatt
Alter: 45
Kontaktdaten:

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Sascha »

Hallo,

eins mal vorneweg: Ich selber fahre KEIN Fahrrad! Kann ich nämlich nicht :verlegen: .

Ich habe einige Erfahrungen mit Fahrradfahrer und Züge gemacht und leider fast nur schlechte.

Geschichte 1: OSB 87358 von Haslach nach Offenburg

Das ist ein Schülerzug, der von Freudenstadt HBF über Hausach nach Offenburg fährt. Früher fuhr ein Zugteil nach Kehl, der andere nach Bad Griesbach. Jetzt fährt nur ein Zugteil nach Bad Griesbach, der andere bleibt in Offenburg. In der Ferienzeit kommen zwei RS1, während der Schulzeit kommen drei RS1 von Freudenstadt her. In Hausach ist ein längerer Aufenthalt.

Ich steige also in Haslach ein (drei RS1), der Zug ist schon gut mit Schülern gefüllt, Kontrolle ist ebenfalls an Bord. Werktags bis 09:00 Uhr gilt bei der TGO Fahrradkartenpflicht (und das schon seit der Einführung!). Biberach kommen viele Schüler aus dem Harmersbachtal, auch ein Rentner "mit Fahrrad". Als erstes "Schimpft" der Rentner die Schüler an, das sie für Ihn Platz machen soll, er hätte "Vorrechte", in den Zug einzusteigen. Einer der Kontrolleure saß neben mir und machte schon so ein Gesicht, als er den Rentner sah (bzw. Hörte!). Zug fuhr an, der Kontrolleur ging zu Ihm und machte eine Fahrkartenkontrolle. Fahrkarte ja, Fahrradkarte nein. Der Rentner pflaumte den Kontroleur an, das er noch nie eine gebraucht habe, der andere "Lokführer" habe Ihn ja auch ohne Fahrradkarte fahren lassen (OSB auf der Harmersbachtalbahn!). Der Rentner schrie und zeterte und beleidigte auch den Kontrolleur, auch den hinzugekommene Kollege. Ende der Geschichte: Der Rentner musste in Gegenbach aussteigen, bekam neben einem 40er für "Fahrradschwarzfahren" auch eine Anzeige wegen Nötigung und Beleidigung (sagte mir der Kontrolleur am Abend auf der Heimfahrt.). Auch der TF, der am Morgen auf der Harmersbachtalbahn gefahren ist, musste zum Chef und einen Rüffel abholen. Und so etwas erlebe ich gerade am Morgen, das viele mit Fahrräder in die Züge "ohne" Fahrradkarte einsteigen und dann bei Kontrollen meinten, das das erst neu sei.

Geschichte 2: RE 5328 von Konstanz nach Haslach

Ich saß mit meiner Mutter, zwei Bekannten und Ihrer kleinen Tochter im Steuerwagen des REs auf einem Viererplatz, den Kinderwagen haben wir vorne neben der WC abgestellt. Der Zug war mal Ausnahmsweise sehr leer. Auf einmal kam ein Rentnerpaar mit Ihren Rennesel und schreiten rum, wem der "Scheis Kinderwagen" gehöre, der nehme Ihnen den Platz weg. Die Bekannte ging gleich hin und meinte, das genug Platz sei. Aber das Rentnerehepaar schrie sie gleich an, sie haben das "alleinige Recht", ihre Drahtesel da hinzustellen und sie soll Ihren "Schrottkarren" wegmachen. Kurz darauf kam der KIN, der das mitbekommen hat und erst ganz freundlich meinte, das in den anderen Wägen noch Platz sei. Die Rentner pflaumte ihn an, sie "Bestehen" darauf, das der "Schrottbock" weg muss für ihre Fahrräder. Da platzte am KIN der Kragen und meinte, sie sollen erst mal die Beförderungsbestimmungen lesen, da steht drin, das:

1. Behinderte mit Rollstühlen
2. Familien mit Kindern und Kinderwagen und dann erst
3. Fahrräder mitgenommen werden !

Die Rentner schimpften gleich, wo das stehe und der KIN zeigte auf die Beförderungsbestimmungen, die dort an der Wand hing. Die Rentner machten weiter und schimpften und beleidigten den KIN. Abfahrt war schon überschritten, auch die BuPo war unterwegs. Der KIN nahm dann die Fahrräder, stellte sie auf den Bahnsteig und warf die Rentner aus dem Zug und sagten Ihnen, sie sollten mit dem Seehas fahren (die Rentner mussten nach Singen).

So, das waren zwei von etlichen Geschichten. Hab noch mehr auf Lager.

Gruß

Sascha :hallo/ade:
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4880
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sascha,

meine Erfahrungen sind da ganz andere. Auf der Gäubahn sind sehr viele Fahrgäste mit Fahrrädern unterwegs, meist Leute, die in Richtung Bodensee oder Donautal fahren. Das sind zahlende (!) Fahrgäste. Im Bereich des Landkreises Rottweil dürfen die ihre Räder kostenlos mitnehmen, da es eine entsprechende Regelung zwischen Landkreis und DB-Regio gibt. Ärger habe ich da noch nicht beobachtet, allenfalls Platzmangel im morgendlichen Bonsai-Quitschie. Im Raum Tübingen darf man morgens zwischen 6:30 und 8:30 Uhr sein Fahrrad auf der Ammertalbahn (aus Kapazitätsgründen in den Schülerzügen) auch nicht mitnehmen. Trotzdem machen das aber einige. Solange die trotzdem in den Zug passen, was soll's. Sie müssen dann in der Ammertalbahn jedoch den Kinderfahrpreis bezahlen. Beim Ringzug ist die Fahrradmitnahme generell kostenlos. Es sind allerdings einige Züge von der Fahrradmitnahme (aus Kapazitätsgründen) zurecht ausgeschlossen. Wer sein Fahrrad trotzdem mitnehmen möchte, zahlt vor 9 Uhr pro Fahrrad meines Wissens 3,50 €. An schulfreien Tagen könnte man meines Erachtens darauf verzichten.

Gegen eine erträgliche Gebühr für die Fahrradmitnahme hätte ich im Übrigen nichts. Die DB-Fahrradtageskarte zum Einheitspreis von 5.- € finde ich auf längeren Strecken (z.B. auf der Gäubahn bis zum Bodensee) angemessen, für kürzere Strecken, wie sie bei Ausflügen von Familien ab und zu mal anfallen, zu teuer.

Es gibt dann noch einen bestimmten Markt für Berufspendler, wobei mir dies inbesondere im Allgäu immer wieder auffällt. Dort sind sehr viele Pendler mit ihrem Fahrrad unterwegs, weil die Bahnhöfe teilweise doch recht weit von den Arbeitsplätzen oder Wohnsiedlungen entfernt liegen. Für Berufspendler müsste man eine Art Fahrradjahreskarte einführen. Soweit ich weiß, hat nur der VRN solch eine Fahrradjahreskarte in seinem Tarifangebot, die allerdings fast 500.- € kostet. Da lobe ich mir die Schweiz, wo eine Fahrradkarte (ganzjährig für alle Züge) 220 SFr kostet.

Ich denke, dass man viel stärker als bislang dafür werben sollte, Ausflüge mit Bahn und Fahrrad zu unternehmen. Da ist man sehr flexibel und zugleich umweltfreundlich unterwegs.

Mich stört nur wenig: Wenn ich auf dem Bahnsteig zum Zug gehe und dann von hinten Radler auf dem Bahnsteig an einem vorbei fahren/schiessen. Ich denke, dass man das unterbinden sollte. Fahrradmitnahme ja, solange es Platz in den Zügen gibt, aber die Fahrräder auf den Bahnsteigen bitte nicht im Fahren nutzen, sondern schieben.

Und dann beobachte ich gelegentlich in Bondorf, dass Fahrradfahrer aus dem Zug auf Gleis 3 aussteigen und ihr Fahrrad nicht auf dem Überweg, sondern über die Gleise hinweg mitnehmen. Auch das erscheint mir nicht angebracht.

Ebenfalls störend ist, dass von bestimmten Bahnhöfen wie etwa in Tübingen Hbf soviele (hunderte, wenn nicht gar mehr als tausend) Fahrräder stehen, dass man mitunter Mühe hat, seinen Weg zum Bahnhofseingang zu finden. Auf mich erwecken viele Fahrräder den Eindruck, als ob sie längere Zeit lang gar nicht bewegt worden wären, einfach halt hier mal so abgestellt wurden. Es ist zweifellos ein sehr hoher Bedarf für Abstellplätze vorhanden. Wegen mir können die ruhig etwas kosten, wenn sie dafür so ausgestaltet sind, dass sie bei Regen im trocken bleiben und vorallem von Vandalen geschützt sind. Nicht schlecht finde ich da die Fahrradstation in Freiburg Hbf.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzeravatar
Tf Reinhard
Inhaber
Inhaber
Beiträge: 4988
Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
Alter: 60

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Tf Reinhard »

Vielfahrer hat geschrieben:Ich denke, dass man viel stärker als bislang dafür werben sollte, Ausflüge mit Bahn und Fahrrad zu unternehmen. Da ist man sehr flexibel und zugleich umweltfreundlich unterwegs.
Dann aber auch die nötigen Kapazitäten bereitstellen. Eine kleine Gebühr für Fahrräder finde ich sinnvoll. Für Familienausflüge könnte das vielleicht gestaffelt werden. Ein Fahrrad 3,50, jedes weitere für Familien 1.00 Euro. Eine Jahreskarte für Pendler wäre auch überlegenswert. Einige fahren morgens mit dem Zug und radeln am Nachmittag nach Hause.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Benutzeravatar
Sascha
Schrankenwärter
Schrankenwärter
Beiträge: 2518
Registriert: Di 23. Sep 2008, 15:28
Wohnort: Der Ort mit dem Haselblatt
Alter: 45
Kontaktdaten:

Re: Fahrradmitnahme - Eure Erfahrungen mit der Bahn ? !

Beitrag von Sascha »

Hallo Uli,

ja und nein, es zahlen nicht alle Radfahrer und nicht zur selben Zeit.

Auf TGO - Tarifverbund Ortenau GmbH findet man zwei Dokumente, aufgeschlüsselt in Ba-Wü Süd und BaWü Nord.

Hier wird gut erklärt, wie die Bereiche aufgeteilt sind. In meinen Augen ist es ein Flickenteppich mit der Fahrradmitnahme. Es sollte überall gleich sein. Wie Reinhard meinte, die Fahrradmitnahme sollte den ganzen Tag was kosten.

Gruß

Sascha :hallo/ade:
Antworten