HZL bleibt auf Ihrem Netz

Dinge zum Thema "Die Bahn" - mit Auswirkungen für unsere Region - bitte hier Posten.
wolfgang65
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von wolfgang65 »

Zwei Dinge noch:

- Burladingen hat meines Wissens nach "nur" in Progymnasium - daher der Strom an Schülern (zumindest früher nach HCH)
- An die zusätzliche Haltestelle beim Brielhof (fürs Gymnasium) glaube ich nicht.
Für die Killertäler ein Umweg, weil eine Fahrt mehr
Die Leute aus der Bisinger Ecke ist der Bus besser.

Grundsätzlich glaube ich bei der Zollernbahn auch nur an viel Betrieb in Richtung Tü, Rt und S - In der anderen Richtung sind die Straßen gut ausgebaut und da Fährt keiner Zug.

Grüße

Wolfgang
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sevfahrer
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von sevfahrer »

Ja, lieber Vielfahrer, im Killertal ist recht wenig los.

Und gerade jetzt in der Ferienzeit ist im Burladinger Raum tote Hose angesagt. Wenn in Burladingen die Schulen
geschlossen sind, gibt es auch fast keine Fahrgäste auf den Buslinien dort.
Die einzige Linie, die noch angenommen wird, ist die Linie 3 nach Ebingen und das mangels Fahrtenangebot auch
nur am Nachmittag. Dann fahren immer einige Personen mit, weil sie dann auch nach einer oder zwei Stunden wieder
zurückfahren können. Am Morgen fahren nur einige Arbeiter zum Groz-Beckert nach Ebingen mit. Wer will schon um
6:16 Uhr zum einkaufen fahren, wenn er erst wieder gegen 15:50 Uhr wieder zurückfahren kann? Und die Geschäfte in
Ebingen und Umgebung öffen ja auch erst gegen 9 Uhr.

Auch die Linie 6 Gammertingen - Ebingen ist vor allem auf die Arbeiter von Groz-Beckert ausgerichtet, sowie auf
Schüler, die von Freudenweiler und Neufra nach Gammertingen fahren.

Auch die Linie 5, die die ganzen kleinen Burladinger Teilorte auf der Alb bedient, lebt nur vom Schülerverkehr in
Richtung Gammertingen und Burladingen. In den Ferien liegt die Zahl der Fahrgäste bei etwa zwei bis drei, wenn
überhaupt. Als ich mal einige Wochen in den Sommerferien diese Linie hatte (ist nur eine kurze Schicht von
5:15 Uhr bis 9:00 Uhr, dann ist Feierabend), habe ich manchmal tagelang keinen einzigen Fahrgast gesehen.
Vor einigen Jahren hat man versuchsweise noch zusätzliche Fahrten zwischen 11 und 13:30 Uhr eingeführt, die
aber auch nicht angenommen wurden. So wurde das Angebot wieder auf die beiden Fahrten am Morgen und die
Rückfahrt am Abend um 17:30 Uhr zurückgenommen.

Bei der Linie 7, Stadtverkehr Burladingen ist es genauso. In den Ferien liegt die Zahl der Fahrgäste ziemlich genau
bei null. Seit die letzten drei Fahrgäste dieser Linie, die bei Trigema gearbeitet haben, in Rente gegangen sind, fährt
dort niemand mehr mit. An Schultagen sind die Busse dafür recht gut besetzt. Der Fahrplan hat sich in den letzten
Jahren auch fast nicht verändert.

Kommen wir mal nach Hechingen. So wie ich mitbekommen habe, sollen sich die Schülerzahlen, die mit unserer
Linie 10 von Rangendingen,... nach Hechingen fahren, ab dem nächsten Schuljahr nochmals senken, so daß man
jetzt nur noch zwei Busse am Morgen braucht. Vor zehn Jahren waren es mal fünf Busse und die waren sehr voll.
Dafür nimmt die Zahl der Schüler in Haigerloch weiter zu, so daß die anderen Busse jetzt in diese Richtung unterwegs
sind. Auch wird ja jetzt die neue Gemeinschaftsschule Rangendingen-Hirrlingen eingeführt, die auch einige Schüler
anzieht. So wird es ab dem neuen Schuljahr größere Veränderungen im Fahrplan geben, mal schauen, was dabei
herauskommt.

Und es ist richtig: Burladingen hat nur ein Progymnasium. Aber die Schüler, die dann weiter aufs "richtige" Gymnasium
gehen, fahren eher in Richtung Gammertingen. Nach Hechingen gehen nur wenige Schüler aus dem Killertal aufs
Gymnasium. Irgendwie muß das Hechinger Gymnasium nicht so gut sein. Vor 10 Jahren konnten wir allein mit Schülern
vom Hechinger Gymnasium ins Killertal fast einen ganzen Bus füllen, der Platz konnte an manchen Tagen recht knapp
werden. Heute kann man ohne Probleme einen Sitzplatz im Bus finden.
Zuletzt geändert von sevfahrer am So 4. Aug 2013, 23:12, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße von Wolfgang, dem sevfahrer
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Hannes
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von Hannes »

sevfahrer hat geschrieben:Kommen wir mal nach Hechingen. So wie ich mitbekommen habe, sollen sich die Schülerzahlen, die mit unserer
Linie 10 von Rangendingen,... nach Hechingen fahren, ab dem nächsten Schuljahr nochmals sinken, so daß man
jetzt nur noch zwei Busse am Morgen braucht. Vor zehn Jahren waren es mal fünf Busse und die waren sehr voll.
Dafür nimmt die Zahl der Schüler in Haigerloch weiter zu, so daß die anderen Busse jetzt in diese Richtung unterwegs
sind. Auch wird ja jetzt die neue Gemeinschaftsschule Rangendingen-Hirrlingen eingeführt, die auch einige Schüler
anzieht. So wird es ab dem neuen Schuljahr größere Veränderungen im Fahrplan geben, mal schauen, was dabei
herauskommt.
Diese Entwicklung dürften wir in den nächsten Jahren noch weiter beobachten können. In den neuen Bundesländern hat sich das ganze in etwa so schon vor 10 Jahren abgespielt, da gingen die Schülerzahlen um bis zu 50 % zurück. Im RMV sah die Entwicklung der Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen so aus (Bezugsjahr 1996 = 100 %), dass bis 2009 stets zwischen 1 und 4 % mehr Schüler zu verzeichnen waren, seit 2010 geht es jedoch deutlich bergab (2010 -4 %, 2011 -11 %).
Positiv für die Verkehrsunternehmen/verbünde daran ist bloß, dass somit weniger Fahrzeuge zur Spitzenstunde benötigt werden und durch Konzentration auf weniger Schulstandorte die Bedienung vereinfacht wird.

Eine interessante Sendung zum Thema Verkehr, zwar bezogen auf Mitteldeutschland, aber recht anschaulich und gut aufbereitet gab es vor ein paar Wochen im MDR: http://www.mdr.de/mediathek/video136292 ... 50b3d.html Dort ist auch schön zu sehen, wie unterschiedlich die Bundesländer auf die Mobilitätsbedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen reagieren (Sachsen vs. Sachsen-Anhalt).

Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Hannes,

die Situation in Hechingen ist schon etwas atypisch. Wie unser SEV-Fahrer vermutet, ist dafür nicht nur der generelle Schülerrückgang verantwortlich, sondern der offenbar "schlechte" Ruf der Hechinger Schulen. Schüler gibt es nämlich nach wie vor in und um Hechingen herum viele. Von Burladingen aus fahren sie nach Gammertingen, von Bisingen neuerdings auch nach Balingen, von Rangendingen nach Haigerloch und von Bodelshausen nach Mössingen. Und dazu kommt noch, dass viele Hechinger die Mössinger Gymnasien auch entdeckt haben.

Mir liegen zwar keine Schulstatistiken der Hechinger Schulen vor, aber von anderer Seite habe ich solche Einschätzungen auch schon gehört.

Früher hatte ich des öfteren in Hechingen zu tun. Mein Weg vom Bahnhof in die Stadt führte mich entlang diverser Geschäfte. Irgendwann musste ich feststellen, dass immer mehr Geschäfte aufgegeben haben. Was zu funktionieren scheint, das ist die Domäne, also der "Freßtempel" im Süden der Stadt. Der Parkplatz quillt oftmals über.

Bei den zusätzlichen Halten, die der Zollernalbkreis im Rahmen der RegioStadtBahn NeckarAlb einrichten möchte, habe ich noch die eventuelle Reaktivierung des "Fürstenbahnhofs" in Zollern vergessen.

@SEV-Fahrer: das stimmt schon traurig, was Du da über die Nachfrage während der schulfreien Zeit schilderst. Hätte ich mir auf dem Bus nicht ganz so schlimm vorgestellt. Die Frage wäre, ob man nicht mit einem flexiblen Angebot (z.B. Rufbus) mit weit geringeren Kosten einen höheren Nutzen während der schulfreien Zeit erreichen könnte. Viele Verkehrsunternehmen haben diese Option gezogen, um Kosten zu sparen, aber trotzdem am Markt zu bleiben. Wäre das nicht auch eine Möglichkeit für die HzL?

Viele Grüße vom Vielfahrer
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sevfahrer
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von sevfahrer »

Ja, ich habe mir auch schon gedacht, ob nicht Rufbusse sinnvoll wären. Aber die gibt es bei der HzL nur auf
der Linie 9 zwischen Hechingen und Beuren in den Ferien und am Samstag. Dort fährt dann auf Anforderung
ein Taxi.
Auch auf der Linie 10 könnte man am Wochenende (vor allem am Sonntag) Kleinbusse verkehren lassen.
Allerdings hat die HzL keinen Kleinbus und wenn dieser nur in den Ferien oder am Wochenende gebraucht wird,
lohnt sich das wahrscheinlich nicht, der Gedanke daran war schon mal da. Und außerdem will man nach Möglichkeit
die Busfahrten von der HzL selbst fahren lassen, da man uns ja auch nicht die Arbeit wegnehmen will.
Wenn man sich allerdings z.B. die RAB-Fahrpläne im Raum Albstadt oder Rottenburg anschaut, sieht man, daß
es sehr gut mit Rufbussen funktionieren kann. Es verkehrt am Wochenende stündlich ein Bus, nur muß man eben
vorher bei der Rufbuszentrale anrufen.

Nun noch mal zu Hechingen:
In der Innenstadt in Hechingen gibt es immer mehr leerstehende Geschäfte. Ich wohne ja selbst gleich beim
Rathaus. Die Supermärkte sind alle am Stadtrand in den Industriegebieten angesiedelt. Es gibt noch eine Metzgerei
hier, einen "richtigen" Bäcker gibt es auch nicht mehr, nur noch Großbäckereien mit dem üblichen Einheitsbrei (ich denke
immer an einen Teig für alle Backwaren, ist vielleicht ungerecht, aber mir kommt es oft so vor). Immerhin hat vor einem
Jahr eine kleine Pizzeria gleich ums Eck, die einige Jahre geschlossen war, wieder eröffnet. Und gerade jetzt im Sommer
merkt man, wie doch gleich wieder mehr Leben in der Straße eingekehrt ist. Es stehen Tische draußen und es sind immer
Leute da. Es ist also zu merken, daß so etwas doch gefehlt hat.

Die Dönerbuden schießen ja überall aus dem Boden, aber wer will schon immer nur Döner essen? Ich esse das auch
ab und zu ganz gerne aber jeden Tag muß das nicht sein.

Und was mir an Hechingen sehr sehr negativ auffällt, ist die relativ große Anzahl an sogenannten Spielcasinos, die
meiner Meinung nach auch viel kriminelles Volk anziehen. Immerhin werden diese Spielhallen in schönen regelmäßigen
Abständen überfallen und ausgeraubt, oder es gibt Schlägereien, wie ich immer wieder in unserer Zeitung lesen kann.
Es ist ja schon ein richtig kleines Las Vegas hier. Wenn man in der Nacht durch die Hofgartenstraße fährt, leuchtet einem
überall die Reklame entgegen (Kleeblätter,...)
Leider wird die Stadt wohl kaum was dagegen unternehmen, sie kassiert ja wahrscheinlich viel Steuergeld von den
Betreibern.

Man sieht, es gibt also noch viel zu tun. :Weinen:
Viele Grüße von Wolfgang, dem sevfahrer
Tübinger
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von Tübinger »

Lieber Vielfahrer,

Deine Ausführungen zur Regionalstadtbahn und ihre Haltestellen im Raum Hechingen sehe ich anders. Da ich in Hechingen wohne, kann ich hierzu einiges sagen. Ein Haltepunkt in Stetten wäre sicher sinnvoll, aber alle anderen Halte sind nicht erforderlich, da die Leute in andere Richtungen gehen.
Überhaupt, wer soll denn die Stadtbahn bezahlen? Ich halte es für sehr viel sinnvoller, bestehende Strecken, auf denen der Zugverkehr ruht wieder zu reaktivieren. Man könnte z,B. in Ebingen-West den Zug trennen, der vordere VT fährt nach Sigmaringen, und der hintere nach Onstmettingen. In der Gegenrichtung könnte man in Ebingen-West die Züge wieder kuppeln und nach Tübingen fahren.
Auch der Anschluß in Balingen Ri. Rottweil, und umgekehrt, gehört dringend verbessert. Man hat in beide Richtungen in Balingen teilweise eine Wartezeit von 50min.
Vielfahrer
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von Vielfahrer »

Lieber Tübinger,

das mit der Reaktivierung von Strecken wird ja gemacht! Ich denke da u.a. an die Ammertalbahn, die Strecke Böblingen - Dettenhausen, die Ermstalbahn, die Strecke Hüfingen - Bräunlingen, die Strecke Hintschingen - Blumberg, Stahringen - Stockach, Schelklingen - Münsingen, um nur einige aus unserer Gegend zu benennen. Mit Senden - Weißenhorn folgt jetzt eine Reaktivierung in diesem Jahr nach 46 Jahren ohne Personenverkehr! Und das in einer Super-Qualität mit täglichem Zugverkehr von 4:30 bis 0:30, wobei am Wochenende 1 Stunde später angefangen wird.
Bei Eyach - Hechingen hätte ich Bedenken bei einer Reaktivierung. Hingegen wäre ich voll für Balingen - Schömberg - Neukirch - Rottweil. Spaichingen - Wehingen ist verbaut, Marbach - Bad Dürrheim ebenso. Bei Schiltach - Schramberg ist auch alles den Bach hinunter, die Strecke Nagold - Altensteig ist seit 50 Jahren abgebaut....

Mit dem Regionalstadtbahn-Konzept wird meines Erachtens aber das Richtige gemacht. Es wird nicht hier oder da herumlaboriert, sondern mittels einer geschlossenen Konzeption, die freilich in Form aufwärtskompatibler Bausteine umzusetzen ist, das Verkehrsproblem gelöst. Entscheidend ist, dass man etwas macht und nicht nur untersucht und analysiert. Deswegen sind die Elektrifizierung der Ammertalbahn und die geplanten Doppelspurabschnitte richtig. Auch ich hätte nichts gegen die Wiederinbetriebnahme der Strecke Ebingen - Tailfingen - Onstmettingen, wenn diese - wie schon vor 10 Jahren konzipiert, ab Tübingen in Ebingen-West nach Sigmaringen/Onstmettingen geflügelt würde. Im RegionalStadtBahnKonzept wurde auch die Reaktivierung Balingen - Schömberg - Rottweil betrachtet. Aus diesem Grund hat die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg (Sitz Villingen-Schwenningen) 20.000.- € zu den Gutachterkosten beigesteuert. Die Strecke wurde aber - aus was für Gründen auch immer - aus dem Programm herausgenommen. Leider scheint diese Strecke keine richtige Lobby zu haben, dabei ist für Jeden, der die Verkehrsströme im Ländle beobachtet, klar, dass es sich hier um eine ganz starke Mobilitätsachse handelt.

Es ist aber hartes politisches Geschäft, denn hierzulande gibt es teilweise quer durch die Parteien viele Bedenkenträger, die nach wie vor an Millionengräber beim öffentlichen Verkehr glauben und durch entsprechende Beschlüsse Investitionen verhindern. Die Regionalstadtbahn insgesamt dürfte auf rund 1 Milliarde Euro kommen. Planungskosten (ca. 20% oder 160 Millionen) muss die kommunale Seite alleine tragen. Außerdem ist die Komplementärfinanzierung zum GVFG fällig, was bei 800 Millionen Investitionen nochmals rund 200 Millionen sein dürften. Es ist für die drei Landkreise und deren Städte und Gemeinden also ein sehr dicker Brocken, den sie da schlucken müssen. Aber wenn nichts investiert wird, ist es auch nicht billiger. Dann müssen weitere Fahrspuren her (B 27), weitere Parkhäuser gebaut werden usw. Das Geld wird dann auch ausgegeben.

Erfreulicherweise hat es im Stadtrat von Albstadt quer durch die Parteien bei der letzten entscheidenden Abstimmung eine Mehrheit pro Talgangbahn gegeben. Der Zollernalbkreis hat den Kauf der Strecke übernommen. Bei der RegionalStadtBahn jedoch hat man sich dafür entschieden, zunächst nur Projekte in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen voranzubringen (Ermstal, Ammertal) und den Zollernalbkreis auf eine spätere Phase vertröstet.

Viele Grüße vom Vielfahrer
GHC
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von GHC »

Vielfahrer hat geschrieben: Bei der RegionalStadtBahn jedoch hat man sich dafür entschieden, zunächst nur Projekte in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen voranzubringen (Ermstal, Ammertal) und den Zollernalbkreis auf eine spätere Phase vertröstet.
Wie kommt das eigentlich zustande, dass die Zollernbahn nur in Teilnetz 2 enthalten ist? Soweit ich weiß, besteht hier doch der höchste Kosten/Nutzen-Faktor!?
Auf mich wirkt das so, als ob bei diesem Projekt Tübingen/Reutlingen das sagen haben und dafür einfach mal "ihre" Strecken in das erste Teilnetz reingepackt haben.


edit: Gibt es eigentlich auch interesse bzw. überlegungen die Strecke Gammertingen - Engstingen (oder auch Schelklingen - Engstingen) wieder voll zu reaktiveren, sofern der Albaufstieg realisiert wird?
Vielfahrer
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo GHC,

bei der Zollernbahn müsste die Strecke im Abschnitt Tübingen - Albstadt-Ebingen elektrifiziert werden und zudem müssten an verschiedenen Stellen zusätzliche Doppelspuren gebaut werden. Das ganze wird daher nicht gerade billig. Das größere Problem aber ist, dass man es hier mit dem Staatskonzern DB zu tun hat. Dessen Mühlen mahlen eher langsam, was Infrastrukturen (vgl. Südbahnelektrifizierung, Allgäubahn, Hochrheinstrecke, Bodenseegürtelbahn usw.) betrifft. Die Ammertalbahn und die Ermstalbahn sind in kommunaler/privater Hand. Es ist einfach eine Erfahrung, die wir auch schon beim Ringzug gemacht haben, dass DB-Strecken eher langsam vorangehen. Auf einer Sitzung im Landratsamt Balingen hatte der Konzernbevollmächtigte der DB für Baden-Württemberg schon vor drei Jahren darauf hingewiesen, dass eine Elektrifizierung der Zollernbahn erst nach 2020 erfolgen könne.

Da die Projekte bis 2019 schlussabgerechnet sein müssen oder man sich sonst ggf. dem Risiko aussetzt, auf den Kosten sitzen zu bleiben, hat man sich offenbar für die Strecken im Raum Tübingen/Reutlingen entschieden. Ich bin zwar auch ein Verfechter der Elektrifizierung der Zollernbahn und der erforderlichen Doppelspurinseln, aber mein Optimismus reicht da nicht soweit, als dass ich an eine Realisierung durch die DB bis 2019 zu glauben vermag. Aus diesem Grund kann ich die Entscheidung verstehen. Zu überlegen aus Sicht des Zollernalbkreises wäre meines Erachtens aber, dass die Reaktivierung der Talgangbahn in Betracht bis 2019 gezogen wird. Ebingen - Onstmettingen ist ebenfalls eine private/jetzt kommunale Strecke. Da haben es die Kommunalpolitiker fast selbst in der Hand, wie schnell da was geht. Die Schnittstelle zum DB-Netz ist ja der Flügelungsbahnhof in Albstadt-Ebingen West. Der ist längst gebaut. Mit der Elektrifizierung der Zollernbahn könnte man dann über die Restkilometer auch noch den Fahrdraht hängen, zumal dann ja wohl ausschließlich elektrische Fahrzeuge (RegionalStadtBahnen bzw. IRE nach Stuttgart-Flughafen - Hbf - Aalen) unterwegs sein werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: HZL bleibt auf Ihrem Netz

Beitrag von GHC »

Kurze Zwischenfrage: Modul 1 besteht ja jetzt nur aus Ammertal- und Ermstalbahn, oder?
In diversen Bewertungen, die man im Internet findet (von Mitte 2012, DB International), ist unter Teilnetz 1 der komplette Raum Rt/Tü abgedeckt. Also inklusive Stadtbahnstrecken und Albaufstieg.
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