Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
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Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Wie heute am Rande der Gäubahn-Interessensverbands-Sitzung in Horb zu erfahren war, wird überlegt, in für Pendler attraktiven Fahrlagen IC-Züge Konstanz - Singen - Stuttgart, also ca. 60 km der Schwarzwaldbahn, zukünftig fahren zu lassen. Das wäre ein kleiner Ausgleich dafür, dass sich ansonsten die Umsteigebeziehungen im Knoten Singen alles andere als optimal darstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass etwa die IC, die Tuttlingen um 6 Uhr und um 7 Uhr in Richtung Stuttgart verlassen werden, noch nicht aus Zürich (wäre Abfahrt um 4:35 Uhr bzw. um 5:35 Uhr) kommen. Konstanz als Startpunkt wäre dann tatsächlich ein guter Anfang. Entsprechend am Abend: um 21:17 Uhr oder um 22:25 Uhr ab Stuttgart wird man wohl kaum noch bis Zürich fahren wollen. Wenn da die Spätzüge in Konstanz auslaufen, wäre das ebenfalls attraktiv für die Peripherie des Landes am See.
Unter dem Tag, wenn die 15 IC-Paare Zürich - Stuttgart verkehren, müssen die Fahrgäste von der Höri den Seehas nach Singen nutzen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Region Bodensee-Hochrhein für den Spangenzug St. Gallen - Kreuzlingen - Singen stark macht, da dann der Gäubahn auch weitere Potentiale aus der Ostschweiz zugeführt werden könnten. Und wenn dieser Spangenzug in der noch umfassenderen Lösung bis/ab Basel über Waldshut verkehren könnte (vorausgesetzt, die Hochrheinstrecke wird doch noch elektrifiziert), wäre auch das Hochrheinproblem gelöst.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Unter dem Tag, wenn die 15 IC-Paare Zürich - Stuttgart verkehren, müssen die Fahrgäste von der Höri den Seehas nach Singen nutzen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Region Bodensee-Hochrhein für den Spangenzug St. Gallen - Kreuzlingen - Singen stark macht, da dann der Gäubahn auch weitere Potentiale aus der Ostschweiz zugeführt werden könnten. Und wenn dieser Spangenzug in der noch umfassenderen Lösung bis/ab Basel über Waldshut verkehren könnte (vorausgesetzt, die Hochrheinstrecke wird doch noch elektrifiziert), wäre auch das Hochrheinproblem gelöst.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- KBS720
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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Hallo,
das wäre ja mal ne positive Nachricht, auch wenn sie mir persönlich nichts bringt.
Grüße von Andreas der irgendwie wieder gerne 2 stündlichen Fernverkehr auf der Schwarzwaldbahn hätte :Frol:
das wäre ja mal ne positive Nachricht, auch wenn sie mir persönlich nichts bringt.
Grüße von Andreas der irgendwie wieder gerne 2 stündlichen Fernverkehr auf der Schwarzwaldbahn hätte :Frol:

Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Eigentlich ja ein Wunder, dass die paar Züge, die es jetzt noch gibt, noch existieren. Auslastung südlich von Karlsruhe war bei meiner Anwesenheit nie sehr besonders... :ahnung:


- KBS720
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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Hallo,
mh also bei mir war die Auslastung abhängig vom Wochentag manchmal schon recht gut, zwar nicht überfüllt aber auch keine gähnende Leere. Früher zu IR Zeiten waren die Züge wohl bestimmt auch nicht leer sonst wäre er nicht so lange gefahren. wenigstens wurden die Lücken mit dem IRE halbwegs geschlossen, auch wenn das Land nicht in der Lage ist die paar Taktlücken endlich zu schließen! Das ist ein Armutszeugnis!
Grüße Andreas
mh also bei mir war die Auslastung abhängig vom Wochentag manchmal schon recht gut, zwar nicht überfüllt aber auch keine gähnende Leere. Früher zu IR Zeiten waren die Züge wohl bestimmt auch nicht leer sonst wäre er nicht so lange gefahren. wenigstens wurden die Lücken mit dem IRE halbwegs geschlossen, auch wenn das Land nicht in der Lage ist die paar Taktlücken endlich zu schließen! Das ist ein Armutszeugnis!
Grüße Andreas

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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
:zwinker:
http://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM
Wobei die SWB mit dem Stundentakt doch gut erschlossen ist. Die Taktlücken sind eher morgens oder abends, aber die sind nicht so schlimm (Nur die Taktlücke Mo-Do Villingen ab 19:05 Uhr find ich furchtbar). Wenn dann irgendwann die IRE-Züge auch noch andere RE-Halte bedienen (Immendingen, Gengenbach...) ist das doch eigentlich genial.
http://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM
Wobei die SWB mit dem Stundentakt doch gut erschlossen ist. Die Taktlücken sind eher morgens oder abends, aber die sind nicht so schlimm (Nur die Taktlücke Mo-Do Villingen ab 19:05 Uhr find ich furchtbar). Wenn dann irgendwann die IRE-Züge auch noch andere RE-Halte bedienen (Immendingen, Gengenbach...) ist das doch eigentlich genial.


- KBS720
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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Hallo,
es geht um lediglich Verkehrstage!! Die Züge fahren alle 4715 fährt nur an Freitagen und das zur besten Zeit gegen 18 Uhr, genauso, 5326/4724 verkehren nur Fr bzw So! Genauso der 4726 gibt es nur an Freitage, den Rest der Woche verkehrt er als 4728 bis Villingen endet dort und wird abgestellt, nur am Sa verkehrt er sogar als Lr weiter nach Offenburg! Da könnte man die Leute auch wieder mitnehmen. Wenn man das ganze Geld net in Stuttgart verbuddeln würde, wären die paar km auch drin.
Grüße Andreas
es geht um lediglich Verkehrstage!! Die Züge fahren alle 4715 fährt nur an Freitagen und das zur besten Zeit gegen 18 Uhr, genauso, 5326/4724 verkehren nur Fr bzw So! Genauso der 4726 gibt es nur an Freitage, den Rest der Woche verkehrt er als 4728 bis Villingen endet dort und wird abgestellt, nur am Sa verkehrt er sogar als Lr weiter nach Offenburg! Da könnte man die Leute auch wieder mitnehmen. Wenn man das ganze Geld net in Stuttgart verbuddeln würde, wären die paar km auch drin.
Grüße Andreas

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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Hallo,
eigentlich sollte es relativ leicht möglich sein, einen RE/IRE-Stundentakt zwischen Karlsruhe und Konstanz/Kreuzlingen zu organisieren. Leider liegen bzw. lagen die IC in den Taktfahrlagen, was dann einen Umlaufverschnitt für die RE/IRE bedeutet. Da DB-Fernverkehr zumindest zeitweise die Taktlagen bevorzugt hat, war das für Verbundreisende, z.B. von Schonach nach Villingen oder für Schüler von St. Georgen nach Donaueschingen eine echte Katastrophe, weil dadurch 2-Stunden-Taktlöcher entstanden sind. Meinetwegen soll DB-Fernverkehr die IC fahren wann sie will, aber bitte nicht in Taktfahrlagen. In diesen Zügen sitzen ja auch keine Verbundkunden, die Busanschlüsse und ähnliches brauchen. Außerdem stören sie dann bei ihrer doch zeitweise chronischen Verspätung nicht den normalen Reise- und Berufsverkehr. Klar, dann muss man vom IC, wenn man z.B. nach Furtwangen oder anderswohin mit Bussen will, eben etwas länger warten, aber dafür klappt das dann auch. Viele Vermieter holen sowieso Fernreisende, sofern sie überhaupt mit der DB anreisen, am Bahnhof direkt ab.
Ich wäre also sofort dafür zu haben, wenn die DB-Fernverkehrszüge irgendwo in freien Fahrlagen zwischen Seehas, Ringzug und Schwarzwaldbahn-RE/IRE verkehren würden. Man bräuchte dann für die RE/IRE, die die Takte auffüllen, keine zusätzlichen Einheiten. Meine Vermutung aber ist, dass die IC teils dafür herhalten müssen, dass mögliche Wettbewerber höhere Kosten kalkulieren müssen.
Für den vom Land verantworteten Nahverkehr bringen diese IC auf der Schwarzwaldbahn leider sehr wenig. Sie stören mehr.
Die Lösung auf der Gäubahn ist die ideale. Endlich wird der Fernverkehr in den Nahverkehrstarif integriert. Wer dazu mehr lesen möchte, der sollte sich heute an einem Kiosk die Neue Züricher Zeitung kaufen. Dort geht die Zeitung angesichts der Fahrtkosten sehr stark mit den SBB in den Clinch. Auf DB-Fernverkehr würde alles dort geschriebene genauso passen. In den vergangenen 10 Jahren haben sich die Tarife im SBB-Verkehr um 80% erhöht, beim PKW-Verkehr nur um 30%, was in etwa der durchschnittlichen Erhöhung der Lebenshaltungskosten entspricht.
Spannend wird es werden, wenn die IC der Gäubahn in Tagesrandlage ab/bis Konstanz verkehren. Müssen die Fahrgäste auf dem Abschnitt Singen - Konstanz dann Fernverkehrstarife löhnen oder können sie mit Verbundtarifen fahren? Offiziell ist die Tarifintegration ja auf den Abschnitt Stuttgart - Singen beschränkt.
@KBS 720: Der Bau von S 21 wird nicht mit Mitteln des Landes bezahlt, die alternativ für den Zugkilometer-Konsum gedacht sind. Überall dort, wo die Verkehre nicht beschleunigt werden, wie z.B. auf der Strecke Freiburg - München, ist es für Wettbewerber auf der Straße leicht, die Fernbusse zu füllen. Ich will nicht wissen, wie stark die Frequenzen zwischen Freiburg und Ulm nachgelassen haben, weil man inzwischen preiswerter und 2 Stunden schneller mit dem Bus die Strecke Freiburg - München zurücklegt. Auch zwischen Konstanz und Stuttgart laufen inzwischen die Busse, zwischen Tübingen und Singen, Freiburg, Villingen-Schwenningen oder Konstanz ebenso. Wenn ich morgens um 7:17 Uhr in Horb umsteige, so gibt es gerade noch soviele Reisende, wie man an einer Hand abzählen kann, die diese Verbindung nutzen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
eigentlich sollte es relativ leicht möglich sein, einen RE/IRE-Stundentakt zwischen Karlsruhe und Konstanz/Kreuzlingen zu organisieren. Leider liegen bzw. lagen die IC in den Taktfahrlagen, was dann einen Umlaufverschnitt für die RE/IRE bedeutet. Da DB-Fernverkehr zumindest zeitweise die Taktlagen bevorzugt hat, war das für Verbundreisende, z.B. von Schonach nach Villingen oder für Schüler von St. Georgen nach Donaueschingen eine echte Katastrophe, weil dadurch 2-Stunden-Taktlöcher entstanden sind. Meinetwegen soll DB-Fernverkehr die IC fahren wann sie will, aber bitte nicht in Taktfahrlagen. In diesen Zügen sitzen ja auch keine Verbundkunden, die Busanschlüsse und ähnliches brauchen. Außerdem stören sie dann bei ihrer doch zeitweise chronischen Verspätung nicht den normalen Reise- und Berufsverkehr. Klar, dann muss man vom IC, wenn man z.B. nach Furtwangen oder anderswohin mit Bussen will, eben etwas länger warten, aber dafür klappt das dann auch. Viele Vermieter holen sowieso Fernreisende, sofern sie überhaupt mit der DB anreisen, am Bahnhof direkt ab.
Ich wäre also sofort dafür zu haben, wenn die DB-Fernverkehrszüge irgendwo in freien Fahrlagen zwischen Seehas, Ringzug und Schwarzwaldbahn-RE/IRE verkehren würden. Man bräuchte dann für die RE/IRE, die die Takte auffüllen, keine zusätzlichen Einheiten. Meine Vermutung aber ist, dass die IC teils dafür herhalten müssen, dass mögliche Wettbewerber höhere Kosten kalkulieren müssen.
Für den vom Land verantworteten Nahverkehr bringen diese IC auf der Schwarzwaldbahn leider sehr wenig. Sie stören mehr.
Die Lösung auf der Gäubahn ist die ideale. Endlich wird der Fernverkehr in den Nahverkehrstarif integriert. Wer dazu mehr lesen möchte, der sollte sich heute an einem Kiosk die Neue Züricher Zeitung kaufen. Dort geht die Zeitung angesichts der Fahrtkosten sehr stark mit den SBB in den Clinch. Auf DB-Fernverkehr würde alles dort geschriebene genauso passen. In den vergangenen 10 Jahren haben sich die Tarife im SBB-Verkehr um 80% erhöht, beim PKW-Verkehr nur um 30%, was in etwa der durchschnittlichen Erhöhung der Lebenshaltungskosten entspricht.
Spannend wird es werden, wenn die IC der Gäubahn in Tagesrandlage ab/bis Konstanz verkehren. Müssen die Fahrgäste auf dem Abschnitt Singen - Konstanz dann Fernverkehrstarife löhnen oder können sie mit Verbundtarifen fahren? Offiziell ist die Tarifintegration ja auf den Abschnitt Stuttgart - Singen beschränkt.
@KBS 720: Der Bau von S 21 wird nicht mit Mitteln des Landes bezahlt, die alternativ für den Zugkilometer-Konsum gedacht sind. Überall dort, wo die Verkehre nicht beschleunigt werden, wie z.B. auf der Strecke Freiburg - München, ist es für Wettbewerber auf der Straße leicht, die Fernbusse zu füllen. Ich will nicht wissen, wie stark die Frequenzen zwischen Freiburg und Ulm nachgelassen haben, weil man inzwischen preiswerter und 2 Stunden schneller mit dem Bus die Strecke Freiburg - München zurücklegt. Auch zwischen Konstanz und Stuttgart laufen inzwischen die Busse, zwischen Tübingen und Singen, Freiburg, Villingen-Schwenningen oder Konstanz ebenso. Wenn ich morgens um 7:17 Uhr in Horb umsteige, so gibt es gerade noch soviele Reisende, wie man an einer Hand abzählen kann, die diese Verbindung nutzen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Was dann? Dadurch, dass dem Land aus dem Haushalt an einer Stelle Geld weggenommen wird (> für S21), muss es ja irgendwo wieder herkommen. Und wo wird vor den Regionalisierungsmitteln zum sparen angesetzt? Meines Wissens nirgends.Vielfahrer hat geschrieben:@KBS 720: Der Bau von S 21 wird nicht mit Mitteln des Landes bezahlt, die alternativ für den Zugkilometer-Konsum gedacht sind.


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Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
Hallo Fridinger,
es gibt Mittel, die für Investitionen bereit stehen und Mittel, die man in den Konsum von Zugkilometern steckt. Während bei Investitionen, die sich langfristig rechnen, noch ein bleibender Wert vorhanden ist, ist bei dem Konsum von Zugkilometern nach erfolgter Fahrt nichts mehr übrig. Die Mittel, die das Land ausgibt, stehen natürlich logischerweise nicht für andere Zwecke zur Verfügung, weil sie nur einmal vom Steuerzahler bezahlt werden. Die Argumentation vor Jahresfrist (oder schon vor längerer Zeit) war ja, dass man wegen S 21 z.B. die Schulen nicht ausreichend ausstatten könnte usw. halte ich für sehr abwegig. Fakt ist aber, dass bestimmte Töpfe wie das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSchwAG) wegen S 21 ziemlich ausgebucht sind, also andere Investitionen zurückgestellt werden müssen bzw. auf längere Sicht unterbleiben müssen. Ein Projekt wie etwa den Ringzug hätte man in heutiger Zeit nicht mehr so finanzieren können, wie das damals gelaufen ist. Auch bei anderen Mitteln wie etwa beim GVFG dürfte weniger zur Verfügung stehen. Die Gegner des Projekts prägten damals die Parole "kleckern statt klotzen", was wohl heißen sollte, dass man das Geld lieber in viele kleine Investitionen stecken solle als in ein Großprojekt. In einigen Jahren freilich werden sich die Investitionen, so sie nicht vollständig bezahlt wurden bzw. auch die Unterhaltungskosten für Neubaustrecken zu höheren Trassenpreisen führen und sich dann auf den Zugkilometerkonsum auswirken. Da gebe ich den Kritikern recht. Aber sollen wir deshalb gegen Neubaustrecken sein und so den Fernbussen immer bessere Wettbewerbsbedingungen zulasten der Schiene zugestehen? Die bezahlen ja nicht einmal die Schwerverkehrsabgabe oder eine Stationsgebühr, wenn sie die Busbahnhöfe nutzen. Mir ist jede Investition in das Schienennetz recht, insbesondere die, die eine große Wirkung hinsichtlich attraktiverer Verkehre verspricht. Und die größte Wirkung auf ein verändertes Verkehrsverhalten hat nun mal hauptsächlich die Reisezeit und die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit des Verkehrsmittels.
Viele Grüße vom Vielfahrer
es gibt Mittel, die für Investitionen bereit stehen und Mittel, die man in den Konsum von Zugkilometern steckt. Während bei Investitionen, die sich langfristig rechnen, noch ein bleibender Wert vorhanden ist, ist bei dem Konsum von Zugkilometern nach erfolgter Fahrt nichts mehr übrig. Die Mittel, die das Land ausgibt, stehen natürlich logischerweise nicht für andere Zwecke zur Verfügung, weil sie nur einmal vom Steuerzahler bezahlt werden. Die Argumentation vor Jahresfrist (oder schon vor längerer Zeit) war ja, dass man wegen S 21 z.B. die Schulen nicht ausreichend ausstatten könnte usw. halte ich für sehr abwegig. Fakt ist aber, dass bestimmte Töpfe wie das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSchwAG) wegen S 21 ziemlich ausgebucht sind, also andere Investitionen zurückgestellt werden müssen bzw. auf längere Sicht unterbleiben müssen. Ein Projekt wie etwa den Ringzug hätte man in heutiger Zeit nicht mehr so finanzieren können, wie das damals gelaufen ist. Auch bei anderen Mitteln wie etwa beim GVFG dürfte weniger zur Verfügung stehen. Die Gegner des Projekts prägten damals die Parole "kleckern statt klotzen", was wohl heißen sollte, dass man das Geld lieber in viele kleine Investitionen stecken solle als in ein Großprojekt. In einigen Jahren freilich werden sich die Investitionen, so sie nicht vollständig bezahlt wurden bzw. auch die Unterhaltungskosten für Neubaustrecken zu höheren Trassenpreisen führen und sich dann auf den Zugkilometerkonsum auswirken. Da gebe ich den Kritikern recht. Aber sollen wir deshalb gegen Neubaustrecken sein und so den Fernbussen immer bessere Wettbewerbsbedingungen zulasten der Schiene zugestehen? Die bezahlen ja nicht einmal die Schwerverkehrsabgabe oder eine Stationsgebühr, wenn sie die Busbahnhöfe nutzen. Mir ist jede Investition in das Schienennetz recht, insbesondere die, die eine große Wirkung hinsichtlich attraktiverer Verkehre verspricht. Und die größte Wirkung auf ein verändertes Verkehrsverhalten hat nun mal hauptsächlich die Reisezeit und die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit des Verkehrsmittels.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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- Weichenputzer
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- Registriert: Do 21. Jul 2011, 19:02
Re: Neue IC-Züge auf der Schwarzwaldbahn
"Fakt ist aber, dass bestimmte Töpfe wie das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSchwAG) wegen S 21 ziemlich ausgebucht sind"
Sorry, aber dass halte ich für keinen Fakt. Der Bund gibt - so steht es in allen offiziellen Schrieben - "500 Mio. Euro für die Einbindung der NBS Stuttgart-Ulm in den Bahnknoten Stuttgart". Explizit erwähnt dies der Bundesverkehrsminister auch in Antworten auf parlamentarische Anfragen und sagt auch selbst, er sei "kein Projekt- oder Finanzierungspartner von S21".
Für die NBS hingegen - bei deren Bewertung sind sich ja auch viele Gegner zerstritten - gilt das natürlich nicht, die bindet natürlich BSWAG-Mittel. Meine Einschätzung: Für BaWü gut, denn Karlsruhe-Basel kommt sowieso aufgrund des natürlichen Drucks. Für Deutschland als Ganzes wären vielleicht andere Engpass-Strecken (Mannheim-Frankfurt-Fulda) dringender gewesen.
Richtig ist hingegen dass die GVFG/EntflechtG-Mittel gebraucht werden. Soweit ich weiß - und weder im Gesetz selbst noch sonstwo habe ich etwas Gegenteiliges gefunden - steht geschrieben welcher Anteil für Investitionen und welcher für die Bestellung von Leistungen verwendet werden muss. Die BAG-SPNV hat sich auch beschwert, dass im Laufe der Jahre für ersteres immer weniger Geld übrig bleibt, u.a. wegen des stark angestiegenen Stationspreises. Insofern werden faktisch Gelder abgezogen, wenn auch "nur" im niedrigen dreistelligen Millionenbereich.
Sorry, aber dass halte ich für keinen Fakt. Der Bund gibt - so steht es in allen offiziellen Schrieben - "500 Mio. Euro für die Einbindung der NBS Stuttgart-Ulm in den Bahnknoten Stuttgart". Explizit erwähnt dies der Bundesverkehrsminister auch in Antworten auf parlamentarische Anfragen und sagt auch selbst, er sei "kein Projekt- oder Finanzierungspartner von S21".
Für die NBS hingegen - bei deren Bewertung sind sich ja auch viele Gegner zerstritten - gilt das natürlich nicht, die bindet natürlich BSWAG-Mittel. Meine Einschätzung: Für BaWü gut, denn Karlsruhe-Basel kommt sowieso aufgrund des natürlichen Drucks. Für Deutschland als Ganzes wären vielleicht andere Engpass-Strecken (Mannheim-Frankfurt-Fulda) dringender gewesen.
Richtig ist hingegen dass die GVFG/EntflechtG-Mittel gebraucht werden. Soweit ich weiß - und weder im Gesetz selbst noch sonstwo habe ich etwas Gegenteiliges gefunden - steht geschrieben welcher Anteil für Investitionen und welcher für die Bestellung von Leistungen verwendet werden muss. Die BAG-SPNV hat sich auch beschwert, dass im Laufe der Jahre für ersteres immer weniger Geld übrig bleibt, u.a. wegen des stark angestiegenen Stationspreises. Insofern werden faktisch Gelder abgezogen, wenn auch "nur" im niedrigen dreistelligen Millionenbereich.