ich habe da eine Frage zum Mastabstand in der Schweiz, speziell auf der Hochrheinstrecke zwischen Thayngen und Schaffhausen:
Sind die Masten dort enger zusammen, als die deutschen Gegenstücke?
Hier drei Bilder:
RB 26820 mit 426 013/513 auf dem Weg nach Schaffhausen
S22 nach Singen mit GTW 2/6 kurz vor Thayngen
S16 bzw. SBB 19659 mit 514 017-3 vom Kellerloch aus fotografiert (ein paar Meter weiter unten und es gäbe ein "Nichtjugendfreies" Foto"! :psst: :zwinker: )
das Stück Singen-Schaffhausen ist so ausgelegt worden, das sowohl deutsche als auch schweizer Triebfahrzeuge darunter fahren können, so wie das jetzt auch zwischen Schaffhausen und Erzingen der Fall sein wird. Also ja die Masten stehen leider enger.
Grüße Andreas
Das Bahnkutscher Wikilast update Juni 2014 Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
Hintergrund ist ja, dass der sog. schweizer "Zick-Zack" im Verlauf des Fahrdrahts kleiner ist als der deutsche "Zick-Zack", da in gebirgigen Gegenden die Radien oftmals enger sind. Entsprechend haben schweizer Lokomotiven einen schmäleren Stromabnehmerbügel. Würden nun schweizer Loks auf deutscher Elektrifizierung eingesetzt, so könnte es der Fall sein, dass der Stromabnehmer vom Fahrdraht abkommt und diesen ggf. herunterreißt. Umgekehrt könnte der breitere deutsche Stromabnehmerbügel in der Schweiz eventuell Probleme bei Abzweigungen usw. machen. Aus diesem Grund hat man die Fahrleitung so konzipiert, dass beide Verkehre darunter fahren können. Bei geringerem Zick-Zack stehen die Masten in kurvigen Bereichen automatisch in geringerem Abstand.
Es ist also absolut sinnhaft, die Strecke so zu elektrifizieren, dass auch andere als nur deutsche Fahrzeuge eingesetzt werden können. Gerade von den Schweizern, die einen nahezu perfekten Bahnbetrieb abwickeln, sollte man lernen und diese nicht "aussperren", indem man so elektrifiziert, dass diese nur mit Spezialstromabnehmerbügeln verkehren können, was die Freizügigkeit der Verkehrsleistungen in der Grenzregion, die zudem auf langen Streckenabschnitten (Thayngen - Erzingen) über schweizer Hoheitsgebiet verläuft, einschränken würde.
Auf meiner Fahrt heute auf der Gäubahn habe ich einen seit einigen Tagen immer in der 1. Klasse fahrenden neuen Fahrgast angesprochen. Es handelte sich, wie sich schnell herausstellte, um einen DB-Mitarbeiter des Bereichs Stellwerke, der die Personale für das neue ESTW in Beringen schulen muss. Es war sehr interessant, was dieser alles über seinen Arbeitsbereich zu berichten wusste. Offenbar sind sehr viele DB-Mitarbeiter in diesem Bereich weit über 50 Jahre alt und werden in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Das Gewinnen von Nachwuchskräften sei jedoch nicht ganz einfach. Man hätte bei Prüfungen schon viele durchfallen lassen müssen, weil deren Wissen für den Alltagsbetrieb nicht ausreichen würde. Interessant für mich war auch die Einschätzung, dass man von den großen Betriebszentralen wie in der Karlsruher Schwarzwaldallee 100 eher wieder abkommen würde. Wenn man als interessierter Dritter da eine Führung durch die Betriebszentrale mitmacht, dann ist das alles sehr spannend und aufschlußreich. Aber die tägliche Arbeit dort scheint für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doch nicht so das pure Vergnügen zu sein.