Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
Vielfahrer
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Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von Vielfahrer »

Einem Bericht des ZÖA (Zweckverband ÖPNV im Ammertal) zufolge hat bei der letzten Zählung die Ammertalbahn wieder einen neuen Fahrgastzahlen-Rekord aufgestellt. Es konnten 7.952 Fahrgäste pro Tag (Schultag) ermittelt werden. Im Jahr zuvor war es zu kleineren Einbrüchen gekommen, die nunmehr wieder mehr als wettgemacht werden konnten. Gewonnen haben alle Abschnitte, am stärksten zugelegt hat der Abschnitt Entringen - Herrenberg. Es gab Befürchtungen, dass der Rückgang der Schülerzahlen auch auf die Nutzung der Ammertalbahn durchschlagen könnte. Dies war offensichtlich nicht der Fall.

Klagen hat es seit dem vergangenen Herbst auch über die verpassten S-Bahn-Anschlüsse in Herrenberg bzw. von der S-Bahn auf die Ammertalbahn gegeben. Ob die verärgerten Kunden ihre Drohung, auf den PKW umzusteigen, wahrgemacht haben, wird sich nach Lage der Dinge erst bei der nächsten Fahrgastzählung erweisen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
guber
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von guber »

Nun, das spricht ja weiterhin für eine Elektrifizierung und einen Ausbau der Ammertalbahn.
Hab mir auch da mal die Bebauung angescheut - in Entringen, Pfäffingen, Unterjesingen und auch Tübingen WEst ist da noch sehr sehr voel Luft, von Entringen in Richtung Herrenberg passt die Bebauung deutlich besser - was dann 1:1 zu den Fahrgastzahlen passt.
Naja, aber das wird keinen Interessieren - aber ein netter Büro und Unistandort neben Tübingen -WEst, etwwas Fussweg von Tübingen WEst 300m direkt nach Süden, einige Wohngebiete und Mischgebiete von Tübingen bie Entringen, und die 10.000-er MArke für die Ammertalbahn dürfte geknackt sein - und auch der NKF für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb in dem Bereich um ein Viertel bis ein Drittel steigen.
Auch an der Gäubahn sieht die bebauung zwischen Rottweil und Horb mau aus, auch passend zu den fahrgastzahlen in dem Bereich.
Vielfahrer
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Guber,

da ich ja in Tübingen wohne und Tübingen-West "mein nächstgelegener" Bahnhof ist, will ich Dir zu 100,0% recht geben. Jahrzehnte lang sind in Tübingen die Siedlungen ausgeufert und endlich hat mal einer (Boris Palmer und andere in der Stadtverwaltung) diesem Treiben Einhalt geboten, indem ein Programm zur Nachverdichtung entwickelt und umgesetzt wurde. Ohne weiteren Flächenfraß sind inzwischen schon an die 10.000 Leute mehr in Tübingen angesiedelt worden, indem Industriebrachen in Wohnbebauung umgewandelt wurden. Dafür hat Tübingen sogar Preise eingeheimst.

Was mich aber komplett verwundert, ist, dass das Gelände entlang der Ammertalbahn offenbar noch nicht dafür entdeckt wurde, obgleich die Diskussion um die RegionalStadtBahn NeckarAlb die Gemüter hier schon länger beschäftigt. Insbesondere vom Westbahnhof stadtauswärts gibt es in umittelbarer Nähe auf beiden Seiten zum Gleis Flächen, die nicht zweckentsprechend genutzt werden. Da könnte man locker für Hunderte von Leuten preisgünstigen und im Übrigen vom Verkehrslärm verschonten Wohnraum schaffen. Und nicht weit weg davon in Richtung Schwärzloch gibt es Streuobstwiesen und Ähnliches, wo man sich mit kurzen Fußwegen schnell in der Natur zur Erholung wieder findet. Wer beim letzten Forumstreffen im Hellerloch mit dabei war, weiß, wovon ich schreibe. Die Gegend ist weiter gut mit Einkaufsmärkten, Bäckereien, Schulen und Kindergärten usw. versorgt, so dass eine entsprechende Planung eigentlich längst überfällig und m.E. sogar kostengünstig sein müsste.

Die Elektrifizierung nebst teilweisem Doppelspurausbau der Ammertalbahn als erster Schritt bei der RegionalStadtBahn NeckarAlb ist daher absolut zu befürworten.

Viele Grüße vom Vielfahrer
guber
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von guber »

Nun, dann wäre das eine gute Glegenheit die Bebauung in Tübingen in die Diskussion zu bringen :)
Was mich auch immer wundert - und in Tübingen West scheint das auch der Fall zu sein - dass nicht schon lange die ganzen Bahnhöfe mit Ausgängen "auf der anderen Seite" - d.h. auf der dem Bahnhofsgebäude abgewandten sEite ausgestattet werden. Bei Neubauten ist das fast immer Standard (es sei denn dort ist nur Wiese). Als der bahnhof gebaut wurde war auf der anderen seite vermutlich auch nur Wiese, aber heute ist - vor allem an erfolgreichen Bahnlinien - der Ort längst um den Bahnhof herumgewachsen.
So ein Ausgang verdoppelt beinahe das 300m-Einzugsgebiet eines Bahnhofs, aus dem die meisten direkten Fahrgäste kommen, und das - in relation zum gesamten Bahnhof - für kleines Geld. Die 5 Min Extraweg die man da vielen potentiellen Fahrgästen als Fuss-Mehrweg aufzwingt sind auf dem Streckengleis nur extrem teuer wieder hereinzuholen.

Ach ja- wie kam eigentlich der See neben Tübingen Hbf? Der sieht so nach Parkanlage aus - und belegt einen guten Teil des Haupt-Einzugsgebiets des Bahnhofs.....
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Guber,

was Du nicht wissen kannst: Es gibt einen wilden Fußgängerweg über die Gleise unmittelbar am östlichen Ende des Bahnsteigs. Dieser führt zu einigen Häusern, von denen eines vermutlich vorwiegend in den Abend- und Nachtstunden einen größeren Besucherandrang hat. Es handelt sich dabei um einen Puff. Der reguläre Weg bis zum Bahnübergang dürfte aber auch nur ca. 150 Meter länger sein. Beim westlichen Ende des Bahnsteigs gibt es Fahrgäste, die von dort aus über das Gleis 1 und eben die Fläche, die ich für eine intensive Wohnbebauung für sinnvoll erachte, ihren Weg deutlich abkürzen.

Den Anlagensee würde ich nicht bebauen. Diese Erholungsfläche ist wichtig, auch und gerade für die 3 Gymnasien in umittelbarer Nachbarschaft (Uhlandgymnasium, Keplergymnasium, Wildermuthgymnasium), die ja auch sehr hohe Frequenzbringer für den ÖV darstellen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Zuletzt geändert von Vielfahrer am Mo 18. Mär 2013, 18:11, insgesamt 2-mal geändert.
guber
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von guber »

Nun, einen Park bebauen ist immer schwierig, mich hat nur die Vorgeschichte interessiert - ich kan mir kaum vorstellen dass dort vor 50 Jahren planmässig ein grosses loch gebuddelt wurde. Hätte man es nach Wegeoptimierung gestaltet hätten vermutlich Park und etliche Gebäude den Platz getauscht, und der Park wäre genauso gut erreichbar gewesen, der Bahnhof dafür besser.
Die wilde Querung am Bahnof spricht dann stark dafür dass dort eine Unterführung fehlt. Ich sehe da auch nicht nur die Strasse "beim Kupferhammer", sondern auch noch ein Fussweg zur Schwarzlocher Strasse, für den man natülich bestehende Grundstücke anknabbern müsste - eine Querung am WEstende des Bahnsteigs könnte da einige hundert Meter Weg ersparen.
guber
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von guber »

So, da ich gerne male und in Zahlen denke mal einen ganz groben Entwurf für Tübingen-West, an dem es sicher viel zu kritisieren gibt.

Blau : mögliche Fusswege - primär wichtig die unterführung auf der WEstseite, die anderen WEge wären ergänzend sofern vom Gelände her möglich, ähnlich den stuttgarter Stäffele. Damit käme die Bebaung auf dem Höhenzug in den 300 bzw 500m Radius von Tübingen West.

Rot: wenns nach mir ginge 6-geschossige Riegel aus geschlossen gebauten Einzelgebäuden, ca. 550m lang, ca. 18m tief. Mit Büros in den unteren 4 Stockwerken zur Bahnlinie, Wohnungen in den unteren 4 Stockwerken sowie zur Südseite hin. Fussweg entlang der südseite, Tiefgarage soweit notwendig längs unter den Gebäuden befahrbar. ca. 17600 qm Büro, ca. 32000 qm Wohnungen (5. +6. OG 2m zur Bahn zurückversetzt oder mit Dachschrägen etc.
D.h. allein hier ca. 300 Wohnungen, 400 grosszügige Arbeitsplätze. Abstand zu den Bahngleisen so, dass zur Not eine drite bahnsteigkante möglichw ird.
Eine weitere Querung am Ostende mit Durchbindung zur nächsten Strasse wäre nice to have. der Bereich zwischen den Querungen wäre dannd a, wo sie durch das UG/EG des roten Riegels laufen in keinem Fall Tiefgarage, sondern z.B. Laden / Supermarkt oder ähnliches. Damit der Bahnreisende wo immer möglich nicht mehr mit dem Auto einkaufen muss.

Lila: zweiter Riegel, ggf. mit Läden im EG, ca. 250 m lang, analog zum roten Riegel, womit die Bahlinie Lärmmässig in dem Bereich eingehaust wäre. Nochmal 200 Arbeitsplätze, 150 Wohnungen.

Grün: ob der Block geht bin ich mir nicht sicher - zu wenig Ortskenntnisse. Wenn ja wärend as nochmal 60 Wohungen und einige Büros + Läden.

Gelb: kleinerer, 3-geschossiger geschlossene Riegelbebauung, ca. 12x150m, noch in em 500m Fussgängerradius, ca5400qm, also 50 Wohnungen. Dito auf der anderen Bahnlinienseite, 40 Wohnungen-

Weiss: Reihenhäuser oder ähnliches, 2 Geschosse, nochmal ca. 100 Wohnungen.

Wären in Summe ca. 700 Wohnungen / 2100 Einwohner sowie 600-700 Arbeitsplätze. Dazu 1a Lärmschutz.
Fährt davon jeder 1x am tag mit dem Zug, ist die Amemrtalbahn bei 11000 Fahrten je Tag (d.h. jeder 2. fährt einmal am Tag wohin und wieder zurück, z.B. zur Arbeit oder zur Schule oder zum Einkaufen etc...) . Setzt man das bis Herrenberg an allen Halten fort, gehen die Fahrgastzahlen der Ammertalbahn vielleicht mit 20.000 Fahrten je tag durch die Decke.
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Guber,

soweit die Theorie. Westlich des Bahnübergangs in der Schwärzlocher Straße, wo Du die weißen Flächen eingezeichnet hast, gibt es eine alternative Schule. Ich kenne kaum einen Bereich in Tübingen, wo mehr mit dem PKW gefahren wird als hier. Gut, ich kenne den Einzugsbereich dieser alternativen Schule nicht, aber da ist ständig ein immenser PKW-Verkehr.

Nördlich des lila Bereichs liegt eine Spedition mit großer Halle, aber sehr wenig LKW-Verkehr. Ich vermute, dass die Halle wenig intensiv genutzt wird. Man sollte am besten diesen Fremdköper umsiedeln können, denn entlang der Ammer, die sich entlang der früheren Firma Zanker schmiegt, lässt sich es schön wohnen. Dort, wo Du den Fußweg über die Ammer eingezeichnet hast, liegt die Gaststätte Zoo, die bis vor einem Jahr ein kulturelles Zentrum war. Wenn ich am Wochenende nach Mitternacht von Herrenberg nach Tübingen-West gefahren bin, hat sich hier immer der Zug geleert und die Leute sind zum Zoo gepilgert. Inzwischen gibt es den Zoo nicht mehr, pleite, wenn ich das richtig gelesen habe. Auch sonst ist der ganze Bereich wenig einladend heute. Viel Gerümpel gibt es entlang der Westbahnhofstraße. Man müsste eigentlich das gesamte Gebiet sanieren.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von guber »

Nun, eine Überplanung der übrigen Gebiete wäre sicherlich auch sinnvoll und würde die Situation weiter verbessern.
Die alternative Schule konnte ich bisher nicht identifizieren. unterder weissen Fläche liegt- im Süden ein kleines Gebäude und Grünflächen sowie im Norden ein anscheinend sehr extensiv genutztes Industiriegelände. wurde hier neu gebaut?
Was ich zeigen wollte mit dem Bild ist, dass man mit noch recht endlichen kompakten aber verdichteten Baumassen direkt im Bahnhofsbereich das verkehrliche Potential des Bahnhofs massiv steigern kannn, ohne dafür grosse öffentliche Gelder in die Hand nehmen zu müssen, und dass die starke Umwegigkeit durch die längs zur Bahnlinie verlaufenden Strassen ohne Querverbindungen und die zusätzlich längs verlaufende ammer durch einige Fusswege für Fussgänger erheblich durchlässiger gemacht werden kann, was nochmals einige hundert Wohnungen und Arbeitsplätze in 300 bzw. 500m Fussgängerentfernung bringen würde.

Gibt es Punkte in dem groben Konzept die Dir gar nicht gefallen?

Bezüglich Schule und Autoverkehr- weil vor den Schulen so viele autos unterwegs sind bringen viele Eltern die Kinder mit dem Auto zur Schule, weil sie meinen dass dies sicherer ist. Weil sie dabei in Zeitnot sind und auch einfach so wegen des Verkehrsaufkommens verursacht dies viele Unfälle mit den dort - auch mit dem Auto - ankommenden Schülern. völlig Paradox. In England wird deswegen die Vorfahrt von Eltern zu Schulen um Kinder abzuladen oder einzuladen bis in Abstände von 300-500m um die Schule häufig verboten. Seither sind Schulwegeunfälle drastisch zurückgegangen.
Vielfahrer
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Re: Ammertalbahn mit Fahrgastzahlen-Rekord

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Guber,

gerade war ich auf einer Informationsveranstaltung zur RegionalStadtBahn NeckarAlb im Französischen Viertel. Unter anderem kam dort natürlich auch die Ammertalbahn zur Sprache, die bis 2018 elektrifiziert sein soll. Es ist im Tübinger Westen am Bahnübergang Schwärzlocher Straße (bei Deinen weißen Flächen) ein zusätzlicher Halt vorgesehen. Dieser Halt liegt strategisch günstig, weil von hier aus die Sindelfinger Straße und die Schwärzlocher Straße ohne weitere Investitionen sehr gut erreicht werden können. In Bezug auf Deine Skizze ist festzuhalten, dass die schräge Stichstraße von der Sindelfinger Straße her schon eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke genau zum Bahnübergang hat. Genau zwischen dieser Brücke und dem Bahnübergang liegt die Freie Aktive Schule und das Aktive Kinderhaus Tübingen. Die weitere Brücke und die Wege entlang der Ammer bis zur ehem. Fa. Zanker benötigt man meines Erachtens nicht.

Im Süden des Bahngleises sollte der rote Streifen bebaut werden. Da gehe ich mit Dir konform. Zu beachten ist aber, dass die Topographie alles andere als eben ist. Fußwege in die Schwärzlocher Straße werden eher schwierig zu realisieren sein. Das dürfte schon rund 20 Meter höher gehen. Kaum realisierbar ist weiter eine Fußwegeverbindung von der Schwärzlocher Straße hoch in die Straße Burgholzweg. Dazwischen liegen locker nochmals 50 Höhenmeter. Die Fläche ist aus geologischen Gründen auch nicht sinnvoll bebaubar (Knollenmergel), so dass die Streuobstwiesen eine gute Nutzung darstellen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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