[ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Alles zur Strecke Stuttgart - Singen kann hier rein.
lepus maritimus
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[ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo Forum,

schon vor einigen Wochen erschien in den Stuttgarter Nachrichten vom Bahnkenner Frank Schwaibold ein guter Artikel zum Fernverkehr auf der Gäubahn. Leider ist er nur auszugsweise als Kurzversion im Internet abrufbar:

Auf der Gäubahn
Bahnfahrer nach Zürich brauchen noch viel Geduld


Das Drama begann 2008. Bei einer Routineuntersuchung im ICE-Werk München wurden bei einem ICE T – so heißen die Neigezüge im Fachjargon – millimetertiefe Risse an einer Achse entdeckt. Seit dem 23. Oktober 2008 dürfen die Triebwagen nur noch mit abgeschalteter Neigetechnik fahren.

Alle Fraktionen im Landtag fordern die Rückkehr des ICE T. Nur mit dem schnellen Kurvenflitzer und mit einem Ausbau des noch eingleisigen Abschnitts zwischen Horb und Hattingen kann das Ziel, das Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) anstrebt, erreicht werden: In 2:15 Stunden von Stuttgart nach Zürich zu kommen. (...) Ob es jemals dazu kommt, steht in den Sternen. Bahnsprecher Martin Schmolke muss auch fünf Jahre nach dem Auftauchen der Achsprobleme einräumen: „Bei der Neigetechnik ist nicht absehbar, wann sie wieder zum Einsatz kommt. Es gibt noch keine Lösung für die Probleme, und deshalb können sie auch nicht behoben werden.“ (...)


http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 43854.html


In der Printausgabe der Stuttgarter Nachrichten stand zudem noch, dass...
  • - die DB Fernverkehr AG mit dem Land über ein Mischmodell aus Fern- und Regionalverkehr mit einem 1-Stundentakt verhandelt, also ein Mischprodukt zwischen heutigem IC und RE,
  • - das neue Mischprodukt dann konsequent mit Nahverkehrs-Fahrscheinen genutzt werden können soll (so wie die Kooperation zwischen Oldenburg und Emden, wo InterCity-Züge mit Nahverkehrs-Fahrscheinen genutzt werden können, siehe http://www.newstix.de/?session=&site=ac ... &mid=18007),
  • - die DB den Einsatz von Doppelstock-Wagen erwäge, mit denen man dann gleichermaßen das Regionalverkehrs- und das Fernverkehrsprodukt produzieren kann und dadurch die Umläufe wirtschaftlicher gestalten kann.

Wie man so hört, soll die DB dieser Tage bezüglich Gäubahn und Neigetechnik-ICE endlich öffentlich Farbe bekennen. Man darf gespannt sein!

Liebe Grüße
L.M.

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lepus maritimus
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Gäubahn: DB erklärt Verzicht auf Neigetechnik im Fernverkehr

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo Forum,

nun ist die Katze aus dem Sack. Die DB hat heute offiziell den Verzicht auf Neigetechnik im Gäubahn-Fernverkehr erklärt!

Dazu ein Artikel im Südkurier:http://www.suedkurier.de/nachrichten/ba ... 21,5942309, ferner unten die offizielle Pressemitteilung der DB.

Viele Grüße
L.M.

Deutsche Bahn erarbeitet neues Fernverkehrskonzept für die Linie Stuttgart–Zürich (Gäubahn)
Einsatz von ICE-Zügen mit Neigetechnik nicht mehr vorgesehen


(Stuttgart, 6. März 2013) Die Deutsche Bahn (DB) prüft Alternativen für ein verbessertes Fernverkehrsangebot auf der Linie Stuttgart-Singen-Zürich (Gäubahn). Grund dafür sind die anhaltenden Probleme der Fahrzeugindustrie, neue Achsen für die auf dieser Strecke eingesetzten ICE T-Züge zu liefern. Darüber informierte der Vorstandsvorsitzende der DB Fernverkehr AG, Berthold Huber, den Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann, in einem persönlichen Gespräch am Montagabend in Stuttgart.

Von 1999 bis März 2010 verkehrten auf dieser Linie ICE T-Züge mit Neige-technik. Sie ermöglichten durch das bogenschnelle Fahren auf der kurven-reichen Gäubahn höhere Geschwindigkeiten und damit eine auf 2 ¾ Stunden verkürzte Fahrzeit. So konnten sowohl in Zürich als auch in Stuttgart wichtige Anschlüsse erreicht werden.

Seit dem Feststellen eines Risses bei Routineuntersuchungen an zwei Rad-satzwellen von ICE T-Zügen im Oktober 2008 verzichtet die Deutsche Bahn auf den Einsatz der Neigetechnik. Dadurch erhöhten sich die Fahrzeiten auf rund drei Stunden; zudem ergab sich durch die ungünstigeren Zeitlagen eine deutlich schlechtere Anschlusssituation in Stuttgart. Die gesunkene Reisequalität hatte in den letzten drei Jahren auch einen Fahrgastrückgang auf der Gäubahn zur Folge.

Im Februar 2010 hat sich die DB mit dem Hersteller Alstom und seinen Konsortialpartnern darauf geeinigt, dass neue Radsätze konstruiert, gefertigt und geliefert werden. Da es derzeit keine Anzeichen für eine kurz- oder mittelfristige technische Lösung des Problems seitens der Fahrzeugindustrie gibt, geht die DB nicht mehr von einer Rückkehr des bogenschnellen ICE-Verkehrs auf der Gäubahn in einem angemessenen Zeitraum aus.

Um die Fernverkehrsverbindung zwischen Stuttgart und Zürich unter den gegebenen Rahmenbedingungen insgesamt wieder deutlich attraktiver zu gestalten, erarbeitet die Deutsche Bahn derzeit gemeinsam mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ein optimiertes Fahrplankonzept unter Verzicht auf die Neigetechnik. Dazu werden auch Gespräche und ein fachlicher Austausch mit dem Land Baden-Württemberg aufgenommen. Ziel ist es, zeitnah eine einvernehmliche alternative Lösung zu erarbeiten
Goldberger
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von Goldberger »

Stuttgart21...ist daran sicher ausnahmsweise nicht Schuld.

Aber ich vermute auch, dass man sich damit sehr bequem vom Gäubahn-Ausbau verabschiedet hat, denn das geplante Konzept mit Nullknoten in Horb und Singen ist ohne Neigetechnik schlicht nicht umsetzbar - zumindest nicht ohne noch mehr Geld durch Schleifendurchstiche in die Hand zu nehmen. Man müsste wahrscheinlich ganz andere Begegnungs-Abschnitte ausbauen als urpsrpünglich vorgesehen. Die Planungen, die (zumindest für Horb-Neckarhausen) bereits einige Mio verschlungen haben und von den (teilweise sehr engagierten) Gäubahn- Anliegern kofinanziert wurden, sind wahrscheinlich unnütz bei der DB Projektbau & Co versandet. Naja, dann hat man Geld für S21 übrig, und diejenigen, die als Gäubahnanlieger gegen den Ausstieg gestimmt haben, haben dies nicht anders verdient ;-)
Stuttgart 2020: Im Gegensatz zu den vor der Volksabstimmung rosarot gefärbten Aussagen von z.B. Frau Gönner oder auch Herr Wolf, gibt es keinen eigenwirtschaftlichen Fernverkehr mehr abseits der Magistralen Mannheim-Basel und Mannheim-Ulm.
Der Wegfall von Karlsruhe-Stuttgart war ja im S21 Konzept schon vorgesehen (zu Gunsten von bestellten IRE statt Wechselverkehr), die Gäubahn ist gefolgt und Suttgart-Nürnberg wird es sicher auch noch erwischen. Kann mir keiner erzählen dass das Fahrzeugproblem nicht dann schon bekannt war, als es noch hieß "Der Gäubahnausbau ist in trockenen Tüchern".

Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Bei der Deutschen Verkehrsprojektepolitik (ich erinnere nur zu gerne an die 300 Mio-für-0,8 Zugpaare/Tag-Strecke Wiesbaden-Abzw. KRM) wäre es auch durchaus zuzutrauen, nun Abschnitte zweigleisig auszubauen, auf denen später gark eine Kreuzungen mehr stattfinden...
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Villinger
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von Villinger »

Das heißt, die ICE-T sind jetzt entgültig Geschichte... Warum reißt mich das nicht vom Hocker? :Kopf_Kratz:
Was meint die SBB dazu? Hat sie sich nicht mal bemüht, ihre ICN in Deutschland zuzulassen?
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von Vielfahrer »

Natürlich haben sich die SBB mit der Sache befasst. War ja schon alles vor Monaten in der Neuen Züricher Zeitung zu lesen. Die jetzt bestellten und mit Eröffnung des Gotthard-Basis-Tunnels dann überflüssigen schnellen Triebzüge sollen nicht auf der Achse Zürich - Stuttgart - Nürnberg eingesetzt werden sondern auf der viel aufkommensstärkeren Strecke Zürich - Basel - Strasbourg - Luxembourg - Bruxelles. Dort wird mit ca. 3.500 Fahrgästen gerechnet, die täglich vom Flieger abgeworben werden können. Auf der Strecke Stuttgart - Zürich hingegen fliegen die Flugzeuge von Contact-Air mitunter äußerst schwach besetzt. Ein Bekannter von mir bereichtete mir vor einigen Wochen, dass er im Frühflug von Stuttgart nach Zürich, der er wegen eines Geschäftstermins um 9 Uhr in Bern nutzen musste, ausnahmsweise sogar der einzige Passagier gewesen wäre.

Ich gehe davon aus, dass der Markt wie folgt aufgeteilt wurde: Rheinachse und Stuttgart DB, München - Lindau - Zürich - Geneve SBB (Züge mit Wankkompensation).

Gut, wer fährt, wenn das Angebot stimmt, ist für mich als Kunden nachrangig. Ich zähle mich nicht zu den DB-Hassern, um das mal ganz deutlich zu sagen. Es ist zwar beileibe nicht alles gut, aber auch nicht schlecht, wenn man versucht, das nicht durch eine bestimmte Brille zu sehen. Leider wird da von interessierter Seite ständig dagegen gearbeitet und Leute, mit denen man gut zusammenarbeiten kann, werden als "Irre", um noch einen vergleichsweise harmlosen Ausdruck zu wählen, bezeichnet. Wer so agiert, manöveriert sich vollständig ins Abseits.

Dass sich jetzt nach Jahren der Stagnation im Fahrplanangebot etwas tut, wenn auch nicht gleich ab Dezember 2013, ist eine richtige und positive Entwicklung. Als einer, der nahezu täglich auf der Gäubahn mit den unterschiedlichsten Zügen und zu den unterschiedlichsten Zeiten und Zielen unterwegs ist, traue ich mir hier ein fundiertes Urteil zu.

Natürlich wird es auch Probleme geben, etwa dann, wenn der Fernverkehr in Trassen gerät, die bislang dem Regionalverkehr vorbehalten waren. Dort müssen gute Ersatzlösungen gefunden werden. Das geht nur dann, wenn die Partner zusammenarbeiten.

Nach meinem heutigen Kenntnisstand soll deswegen in Kürze, d.h. noch im März 2013 die Aufgabenträger etwa des straßengebundenen Verkehrs aus erster Hand informiert werden, d.h. vom DB und dem Land.

Viele Grüße vom Vielfahrer
R.T.B.
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von R.T.B. »

Das sind interessante Neuigkeiten. Was mich dazu noch interessieren würde: Diese "Mischzüge" sollen zusätzlich zu dem bisherigen Angebot fahren? Oder fließen die bisherigen RE-Verbindungen da ein? Und was ich ebenso nicht ganz durchschaut habe: Wie sieht das mit der Finanzierung aus? Wird das durch das Land finanziert (= weil ja mit Nahverkehrstickets nutzbar) oder zählt das als Fernverkehr der DB?
Vielfahrer
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ich gehe davon aus, dass es sich um die bisherigen IC-Züge Zürich - Stuttgart und die bisherigen RE-Züge Singen - Stuttgart handelt. Außerdem gibt es ja die Schnellzüge Zürich - Schaffhausen, so dass ein stündliches durchgängiges Angebot zwischen Zürich und Stuttgart nur in jeder 2. Stunde die 19 km zwischen Singen und Schaffhausen zusätzlich erforder würde, also über 90% sind eh schon da.

Eher kritisch könnte sein, dass das neue Fahrplankonzept den einen oder anderen Bestandszug, etwa den RE Rottweil/Freudenstadt - Eutingen - Stuttgart ggf. in eine andere Fahrlage verweisen muss oder verdrängt.

Auch was die Unterwegshalte betrifft, so wird ja wohl kaum ein Zug zwischen Zürich und Stuttgart in Ergenzingen, Bondorf, Gäufelden oder Eutingen(Württ.) halten. Also müssten dafür Ersatzangebote geschaffen werden, da diese Stationen teilweise ja vierstellige Fahrgastzahlen aufweisen.

Ich würde also erwarten, dass der eine oder andere Zugkilometer zusätzlich investiert werden müsste, erwarte auf der anderen Seite aber einen sehr viel höheren Kundennutzen als im Status quo, insbesondere was den Fernverkehr betrifft.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Lueger
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von Lueger »

Wobei schon 1995 (!) der damals schellste Zug von Zürich nach Stuttgart mit 2:52 sogar in Eutingen und ganz selbstverständlich auch in Böblingen hielt...
lepus maritimus
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[PM] Neues Fahrplankonzept Gäubahn (28.3.2013)

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo,

eben erschien eine Pressemitteilung von Ministerium und DB Fernverkehr mit Details zum neuen Fahrplankonzept auf der Gäubahn Stuttgart - Zürich:


Doppelt so viele schnelle Verbindungen zwischen Stuttgart und Zürich: Auf der Gäubahn ab 2017 kombi-niertes Fern- und Nahverkehrsangebot im Stundentakt

DB plant Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe in neue Intercity-Züge für Baden-Württemberg • Ab Ende 2017 stündliche IC-Verbindungen zwischen Stuttgart und Zürich mit Anerkennung von Nahverkehrsfahrkarten zwischen Stuttgart und Singen

(Stuttgart/Berlin, 28. März 2013) Gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann hat Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, am Donnerstag ein neues Fahrplankonzept für die Gäubahn vorgestellt. Die Planung sieht ab Dezember 2017 stündliche umsteigefreie Intercity-Verbindungen zwischen Stuttgart und Zürich und damit eine Verdopplung des heutigen Fernverkehrsangebots vor.

Auch für Kunden des Regionalverkehrs wird sich die Anzahl an schnellen Verbindungen zwischen Stuttgart und Singen zukünftig verdoppeln: Sie können dann auf diesem Abschnitt die IC-Züge mit Fahrkarten des Nahverkehrs ohne weiteren Aufpreis nutzen. Dieses Angebotskonzept wurde gemeinsam mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg entwickelt. Zum Einsatz sollen fabrikneue IC-Züge mit hochwertiger Fernverkehrsausstattung kommen.

Ermöglicht wird dies über eine Takt- und Tarifintegration der Fernverkehrs-leistungen in das Nahverkehrsangebot. Dabei ist geplant, dass zwischen Stuttgart und Singen der stündliche Fernverkehr die alle zwei Stunden verkehrenden Regional-Express (RE)-Züge ersetzt. Für die Freigabe der Fernverkehrszüge für Nahverkehrskunden wird das Land der DB einen Ausgleich für die Mindereinnahmen zahlen, die sich aus der Anerkennung der Nahverkehrstarife ergeben. Dafür muss das Land keine RE-Leistungen auf dem Abschnitt Stuttgart–Singen bestellen. Dieses Konzept wird bereits zum Dezember 2013 auf der Strecke Bremen Emden/Norddeich Mole gemeinsam mit den Ländern Niedersachsen und Bremen umgesetzt.

„Das neue Konzept bringt viele Verbesserungen für unsere Kunden. Sie profitieren künftig von stündlichen IC-Verbindungen zwischen Stuttgart und Zürich mit modernen und komfortablen Fernverkehrszügen“, sagte Ulrich Homburg. „Zusätzlich haben Reisende aus Herrenberg, Gäufelden, Bondorf (b. Herr.), Sulz (Neckar), Oberndorf (Neckar), Spaichingen und Engen alle zwei Stunden eine Direktverbindung nach Zürich, da die IC-Züge auch die Halte der heutigen RE-Züge bedienen werden.“

"Nach der vorläufigen Absage der Neigetechnik auf der Gäubahn bin ich froh, dass wir eine Interimslösung erarbeitet haben. Das Angebot wird für die Fahrgäste deutlich besser werden durch Stundentakt und IC-Qualität der Züge", so Winfried Hermann.

Die Fahrzeit der IC-Züge zwischen Stuttgart und Zürich wird bei etwa drei Stunden bleiben. Die Intercity-Züge werden jedoch in einer anderen Zeitlage verkehren und daher im Stuttgarter Hauptbahnhof künftig deutlich bessere Anschlüsse, z.B. in Richtung Köln, Frankfurt (Main), Berlin, Nürnberg und München haben. Auch Böblingen kommt mit einem neuen IC-Halt in den Genuss von stündlichen Direktverbindungen nach Stuttgart und Zürich. Die finalen Detailplanungen für die Realisierung des neuen Zugangebots werden bis Jahresmitte abgeschlossen sein.

Neue Fernverkehrsfahrzeuge für Baden-Württemberg

Die Deutsche Bahn plant Investitionen von etwa 300 Millionen Euro in fabrikneue Intercity-Züge, die zukünftig in ganz Baden-Württemberg unterwegs sein werden. Die Fahrzeuge werden deutlich besser als die heutigen IC- und RE-Züge ausgestattet sein und über bequeme Einstiege, komfortable Sitze mit viel Beinfreiheit sowie Steckdosen an jedem Einzel- bzw. Doppelsitz verfügen. In allen Zügen wird es reservierungspflichtige Fahrradstellplätze geben. Sie werden nicht nur auf der Gäubahn sondern auch auf der IC-Linie Karlsruhe–Pforzheim–Stuttgart–Aalen–Nürnberg zum Einsatz kommen.



Jetzt darf man gespannt sein, wann das wohl gehütete Geheimnis um die Fahrzeuge (die auch auf der IC-Linie 61 Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg fahren sollen) auch öffentlich gelüftet wird.

Viele Grüße
L.M.
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Sascha
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Re: [ZM]: Zukunft des Gäubahn-Fernverkehrs

Beitrag von Sascha »

Hallo,

das bedeutet, das die REs nicht mehr zwischen Stuttgart und Singen fahren, dafür ICs jede Stunde.

Was ist aber mit den Verbindungen Freudenstadt - Eutingen - Stuttgart. Wird diese Linie ebenfalls gebrochen, das heißt, keine zweistündliche direkte Verbindung mehr nach Stuttgart mit Quietschie (BR 425) / Bonsai - Quietschie (BR 426)?

Oder fährt der zweistündliche REs aus Freudenstadt nur bis Herrenberg? Wurde ja angedacht mit Verknüpfung auf die S1 nach Stuttgart tief - Kirchheim (Teck).

Danke für die Antwort.

Gruß

Sascha :hallo/ade:
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