Pro Gäubahn setzt Teilnahme am Filder-Dialog durch

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AndreasFrankenhauser
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Pro Gäubahn setzt Teilnahme am Filder-Dialog durch

Beitrag von AndreasFrankenhauser »

Bei ihrem Treffen am Freitag letzte Woche konnte die Tuttlinger Regionalgruppe von Pro Gäubahn auf eine ereignisreichen Monat zurückbringen. Nach der Gründung des Bahn-Bündnisses am 9. März in Tuttlingen haben sich weitere Regionalgruppen im Landkreis Konstanz sowie in Stuttgart-Vaihingen angeschlossen. Mit weiteren Gruppen sei man im Gespräch berichtete Andreas Frankenhauser, der in den letzten Monaten die Vernetzung mit verschiedenen Gruppen entlang der Strecke vorangetrieben hatte. So sei es gelungen, das Engagement und den Sachverstand entlang der Strecke zu bündeln und jetzt als Interessenvertreter der Gäubahn-Anlieger Gehör zu finden. Den größten Erfolg hat Pro Gäubahn bereits vier Wochen nach seiner Gründung in Tuttlingen errungen: Das Verkehrsministerium verkündete offiziell, dass Pro Gäubahn als Interessenvertreter der Strecke anerkannt wird und somit am Filder-Dialog teilnimmt.

Bei dieser Veranstaltung soll ab Mai über den Planfeststellungsabschnitt 1.3. von Stuttgart 21 und damit den Anschluss der Gäubahn an den Stuttgarter Bahnknoten diskutiert werden. Damit ist Pro Gäubahn gleichberechtigt neben dem so genannten „Interessenverband Gäubahn“ unter Landtagspräsident Guido Wolf am Filder-Dialog vertreten. Mit den beiden anderen Pro Gäubahn-Basisgruppen in Konstanz/Radolfzell und in Stuttgart-Vaihingen hat Pro Gäubahn dabei schon inhaltliche Schwerpunkte festgelegt. So wird sich Pro Gäubahn gegen alle Versuchen wehren, die Gäubahn, wie bei Stuttgart 21 ursprünglich vorgesehen im Zulauf stillzulegen und als Bauland zu vermarkten. Die Gäubahn als kürzeste Direktverbindung nach Stuttgart müsse unbedingt erhalten bleiben und gestärkt werden, so Frankenhauser. Leider sei die störungsanfällige S21-Altplanung, die Strecke über Rohrer Kurve und die Filder-S-Bahn-Strecke zum S-Bahnhof „Flughafen“ zu führen immer noch nicht vom Tisch. Dies sei umso unverständlicher, da diese Planung die Fahrzeit nach Stuttgart durch den Schlenker über den Flughafen um 5 Minuten erhöhe und eine echte Verspätungsfalle sei. Seit 2002 hat die Bahn AG in mehreren Anläufen versucht, ein Planfeststellungsverfahren dafür einzuleiten, ist aber damit wiederholt beim Eisenbahnbundesamt gescheitert, das auf eine solide Streckenführung bestanden hatte. Deshalb betonte Frankenhauser, sei er eigentlich dagegen diese Altplanung beim Filder-Dialog nochmals zu diskutieren, denn sie sei in der Realität nun einmal mehrmals gescheitert. Dies müsse jetzt von allen Seiten akzeptiert werden.

Personell wird Pro Gäubahn voraussichtlich von Henrich Tiessen (Konstanz), Andreas Frankenhauser (Tuttlingen) und Reinhard König (Stuttgart-Vaihingen) beim Filder-Dialog vertreten. Bündnispartner sind dabei alle, die sich für eine zukunftsfähige Lösung für die Gäubahn einsetzen und die S21-Altplanung ablehnen. Dazu gehören neben Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), der Schutzgemeinschaft Filder auch verschiedene Bürgerinitiativen und die zahlreiche pragmatisch denkenden Kommunalpolitiker wie z.B. der CDU-Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, Roland Klenk, der die S21-Altplanung ebenfalls vehement ablehnt und auf die bessere Alternativen verweist.
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Re: Pro Gäubahn setzt Teilnahme am Filder-Dialog durch

Beitrag von Vielfahrer »

Wie seriös diese Interessensvertretung ist, kann man alleine schon daran erkennen, dass sie nach wie vor - wider besseres Wissen - behauptet, dass die Führung der Gäubahn über den Flughafen 5 bis 10 Minuten länger dauern würde als auf der bisherigen Strecke. Dies wurde in diesem Forum ja bereits ausführlich diskutiert und mehrfach widerlegt. Die Streckenführung via Flughafen ist jedenfalls zeitlich nicht länger. Lernfähig sind die "Interessensvertreter" aber offenbar schon. Auf ihrer eigenen Seite schreiben sie 5 bis 10 Minuten, hier im Forum wurde das "bis 10" beim obenstehenden Beitrag flugs weggelassen, wäre ja zu peinlich gewesen.

Unseriös ist auch, dass sich die Interessensgruppe dafür einsetzt, dass die Gäubahn-Trasse nicht überbaut wird. Dies ist bereits vor Jahren durch den Verband Region Stuttgart im Rahmen des Flächennutzungsplans so entschieden worden. Der Verband Region Stuttgart besteht auf der Erhaltung der Gäubahntrasse, weil er sie als spätere Tangentialtrasse für die S-Bahn sowie für eventuelle Störungsfälle erhalten sehen möchte. Sie wird daher nicht überbaut.
Damals haben die "Interessensvertreter" wohl noch gepennt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
IG-Einheitsloks

Re: Pro Gäubahn setzt Teilnahme am Filder-Dialog durch

Beitrag von IG-Einheitsloks »

Wie seriös die Zahlen sind, sieht man daran das man alle Zeiten, Fahrzeuge und Infrastruktursysteme so fiktiv berechnet und ausgelegt hat, um eine möglist Politisch und Marketingoptimierte Berechnung zur Leistungsfähigkeit des neuen Bahnhofs zu erreichen.

Viele Grüße
Sven
Vielfahrer
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Re: Pro Gäubahn setzt Teilnahme am Filder-Dialog durch

Beitrag von Vielfahrer »

Morgen nun findet der erste Filder-Dialog statt, bei welchem insgesamt 6 unterschiedliche Trassen vorgestellt und diskutiert werden. Der jüngste Vorschlag aus der Tübinger Region, nämlich die IC dauerhaft ab Horb über die 30 km längere Strecke via Rottenburg - Tübingen - Reutlingen - Metzingen - Nürtingen - Wendlinger Kurve zum Flughafen zu führen und dafür auf die direkte Anbindung der Gäubahn via Rohrer Kurve an den Flughafen zu verzichten, ist auch dabei.
Inzwischen haben die Oberbürgermeister aus Konstanz, Radolfzell, Singen, Tuttlingen, Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Schramberg und Rottweil sich gegen diesen u.a. auch von Verkehrsminister Hermann unterstützten Vorschlag ausgesprochen. Dies geht jedenfalls aus entsprechenden Briefen hervor, die auch von den Landräten der Landkreise Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis und Rottweil und dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg unterschrieben sind. Ebenso sieht der Grüne Landtagsabgeordnete Siegfried Lehmann (Konstanz) im Vorschlag, die Gäubahn über Tübingen zu fahren, keinen Sinn, übrigens ganz im Gegensatz zu seinem Tübinger Parteifreund Boris Palmer, der Presseberichten zufolge bei einer Führung der IC-Linie über Tübingen dem Projekt S 21 sogar etwas Positives abgewinnen könnte. Angesprochen auf die Frage, ob dadurch nicht der Raum Böblingen zugunsten von Tübingen schlechter gestellt würde, antwortete Palmer sinngemäß, dass die Böblinger ja auch nichts davon hätten, dass die ICE-Züge von Horb bis zum Flughafen ohne Halt durch Böblingen fahren würden. In sämtlichen (!) Fahrplanunterlagen, die publiziert bzw. im Rahmen der Schlichtung ins Netz eingestellt wurden, ist jedoch der ICE-Halt Böblingen fest verankert. Soviel zur Glaubwürdigkeit und zur ansonsten immer eingeforderten Transparenz.

Vielfahrer wird über den Filder-Dialog am Samstag berichten, ebenso über die am Montag stattfindende Besprechung der Gäubahnanlieger zwischen Zürich, Stuttgart und Nürnberg.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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