"Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
"Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Dieser Tage hat der Interessensverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn zu einer "Geberkonferenz" auf den 24. April 2012 nach Stuttgart ins Haus der Region Stuttgart eingeladen. Unter "Geber" sind diejenigen zu sehen, die finanzielle Mittel für die Planungen zum Gäubahnausbau gegeben haben. Es ist vorgesehen, die "Geber" über den aktuellen Stand zur Finanzierung der weiteren Planungsarbeiten sowie die aktuellen Schwerpunkte der Lobby-Arbeit für den internationalen Korridor Stuttgart - Zürich zu informieren.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Viele Grüße vom Vielfahrer
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Heute tagt in Stuttgart die "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn.
Die Tagesordnung wird sich mit dem Bauabschnitt Horb - Neckarhausen, dem Stand der weiteren Planungsarbeiten, der Positionierung des Verbands zum "Filder-Dialog" und zum Planfeststellungsabschnitt 1.3 sowie der Finanzierung der weiteren politischen Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Gäubahn und weiteren Aktivitäten des Verbands beschäftigen.
Soweit über die Sitzung berichtet werden kann, wird ggf. in diesem Forum informiert werden.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Die Tagesordnung wird sich mit dem Bauabschnitt Horb - Neckarhausen, dem Stand der weiteren Planungsarbeiten, der Positionierung des Verbands zum "Filder-Dialog" und zum Planfeststellungsabschnitt 1.3 sowie der Finanzierung der weiteren politischen Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Gäubahn und weiteren Aktivitäten des Verbands beschäftigen.
Soweit über die Sitzung berichtet werden kann, wird ggf. in diesem Forum informiert werden.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Tf Reinhard
- Inhaber
- Beiträge: 4988
- Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
- Alter: 60
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Dann freuen wir uns schon über einen gewohnt ausführlichen Bericht.
Reinhard
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Hallo,
natürlich werde ich im Laufe des Abends noch einen Bericht einstellen, wie das heute bei der Geberkonferenz gelaufen ist. Insbesondere deshalb, weil es viele Forumsteilnehmer interessieren dürfte.
Ich werde aber abwarten, bis die offizielle Pressemitteilung von der Sitzung irgendwo im Netz zu finden ist, um den Verfassern nicht ins Handwerk zu pfuschen...
Für mich war es schon beeindruckend, dass der Verband so organisiert ist, dass mit dem Ende die Pressemitteilung auch fertig war und abgesetzt werden konnte, wohlgemerkt eine nicht zuvor erstellte Pressemitteilung.
Was insbesondere die Forumsteilnehmer interessieren dürfte, die der einen oder anderen Diskussion in diesem Forum gefolgt sind: Die Äußerungen einer gewissen Tuttlinger Gruppe, die netzwerkartig andere Gegner von S 21 zu aktivieren versucht, sind komplett falsch. Wie der Regionalplaner des Verbands Region Stuttgart ausführte, und in diesem Forum auch schon von einem Mitglied bestätigt wurde, ist die Fahrzeit über den Flughafen nicht länger als über die Altstrecke. Dies wurde über das Viriato-Programm der SMA so festgestellt. Behauptungen, dass es 5 - 10 Minuten länger dauern würde, sind schlicht und einfach erlogen. Soll jeder glauben, was er über die entsprechenden Verfasser denkt.
Einen breiten Raum nahm die Diskussion über die Filder-Varianten ein. Aber auch der Stand der Arbeiten für das Doppelspurprojekt Horb - Neckarhausen und der Statusbericht der DB zur Gäubahn incl. der auszubauenden Abschnitte mit ihren Beschleunigungsmaßnahmen waren Gegenstand der Erörterungen.
Beeindruckend war auch eine Präsentation der Ergebnisse der Volksbefragung vom November letzten Jahres. Entlang der Gäubahn sprach sich eine übergroße Mehrheit für das offizielle Projekt aus, wobei die Zustimmungswerte nahezu analog zum Fahrzeitgewinn in Richtung Flughafen (umsteigefrei und mindestens stündlich) ausgefallen sind.
Nähres später.
Viele Grüße vom Vielfahrer
natürlich werde ich im Laufe des Abends noch einen Bericht einstellen, wie das heute bei der Geberkonferenz gelaufen ist. Insbesondere deshalb, weil es viele Forumsteilnehmer interessieren dürfte.
Ich werde aber abwarten, bis die offizielle Pressemitteilung von der Sitzung irgendwo im Netz zu finden ist, um den Verfassern nicht ins Handwerk zu pfuschen...
Für mich war es schon beeindruckend, dass der Verband so organisiert ist, dass mit dem Ende die Pressemitteilung auch fertig war und abgesetzt werden konnte, wohlgemerkt eine nicht zuvor erstellte Pressemitteilung.
Was insbesondere die Forumsteilnehmer interessieren dürfte, die der einen oder anderen Diskussion in diesem Forum gefolgt sind: Die Äußerungen einer gewissen Tuttlinger Gruppe, die netzwerkartig andere Gegner von S 21 zu aktivieren versucht, sind komplett falsch. Wie der Regionalplaner des Verbands Region Stuttgart ausführte, und in diesem Forum auch schon von einem Mitglied bestätigt wurde, ist die Fahrzeit über den Flughafen nicht länger als über die Altstrecke. Dies wurde über das Viriato-Programm der SMA so festgestellt. Behauptungen, dass es 5 - 10 Minuten länger dauern würde, sind schlicht und einfach erlogen. Soll jeder glauben, was er über die entsprechenden Verfasser denkt.
Einen breiten Raum nahm die Diskussion über die Filder-Varianten ein. Aber auch der Stand der Arbeiten für das Doppelspurprojekt Horb - Neckarhausen und der Statusbericht der DB zur Gäubahn incl. der auszubauenden Abschnitte mit ihren Beschleunigungsmaßnahmen waren Gegenstand der Erörterungen.
Beeindruckend war auch eine Präsentation der Ergebnisse der Volksbefragung vom November letzten Jahres. Entlang der Gäubahn sprach sich eine übergroße Mehrheit für das offizielle Projekt aus, wobei die Zustimmungswerte nahezu analog zum Fahrzeitgewinn in Richtung Flughafen (umsteigefrei und mindestens stündlich) ausgefallen sind.
Nähres später.
Viele Grüße vom Vielfahrer
-
- Weichenputzer
- Beiträge: 61
- Registriert: Do 16. Feb 2012, 17:13
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Ich werde mich nicht auf das von meinem Vorredner vorgegeben Niveau runterlassen, und empfehle folgenden Artikel über unterirdische Beiträge anonymer Nutzer im Netz:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 824f6.html
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 824f6.html
JA zur Stadtbahn Tuttlingen
Ja zum Stadtbahnhof Tuttlingen am Poststeg
http://stadtbahn-tuttlingen.de/
Ja zum Stadtbahnhof Tuttlingen am Poststeg
http://stadtbahn-tuttlingen.de/
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Inzwischen hat der SWR die Pressemitteilungdes Interessensverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn von der heutigen Geberkonferenz aufgegriffen und verbreitet.
Gerade entlang der Gäubahn hat sich die übergroße Mehrheit der Bevölkerung für das Projekt Stuttgart 21 ausgesprochen, wie aus graphisch aufbereiteten Wahlergebnissen entnommen werden konnte.
In der Tat, es geht nicht mehr um das "ob", sondern um das "wie", denn der Souverän, das Volk, hat sich am 27.11.2011 mit sehr großer Mehrheit für das Projekt Stuttgart 21 ausgesprochen.
Der in einigen Wochen durchzuführende Filderdialog, bei welchem es darum gehen wird, auf welcher Trasse der Flughafen bedient wird, ist definitiv kein klassisches Bürgerbeteiligungsverfahren. Dies ist mit dem Volksentscheid schon durchgeführt worden. Es geht darum, abzuwägen, wie die Lösung am geschicktesten durchgeführt werden kann, wobei alle Beteiligten am Kostendeckel festhalten wollen und werden.
Dabei wird die "Mischung" beim Filderdialog des Moderators Weitz als recht explosiv eingeschätzt. Völlig klar und in Ordnung ist dabei, dass wie überall betroffene Anwohner sich gegen einen stärkeren Verkehr zu wehren versuchen. Dies ist letztlich bei jedem verkehrlichen Infrastrukturprojekt so und auch das gute Recht eines Anwohners.
Beim Filderdialog gibt es aber noch weitere Akteure, so etwa die Schutzgemeinschaft Filder, die früher schon gegen den Flughafen, dann gegen die Messe und jetzt gegen den Planfeststellungsabschnitt 1.3 arbeitet.
Dann gibt es als weitere Akteure die Parkschützer, zu denen einige aus diesem Forum ja auch zählen oder zumindest mit denen sympathisieren. Wie dort argumentiert wird, mag man ja an der Fahrzeitverlängerung von 5 bis 10 Minuten ablesen, die der Flughafenvariante angedichtet wird.
Dann, das darf man auch nicht vergessen, ist am 7. Okober 2012 in Stuttgart OB-Wahl.
Es könnte da durchaus spannend werden, wie sich der Filderdialog entwickelt.
Bei der heutigen Geberkonferenz, die mehrere Gebietskörperschaften aus der Schweiz und Deutschland zusammen führte, sprachen sich alle Teilnehmer einstimmig für die Führung der Gäubahn über den Flughafen aus. Es wurde als geradezu aberwitzig empfunden, die Drehscheibe Flughafenbahnhof aus dem Südwesten des Landes nicht zu bedienen. Bekanntlich sieht das S 21 zugrunde liegende Fahrplankonzept des Landes vor, nahezu alle Landesteile umsteigefrei mit dem Flughafen zu verbinden. Offen hingegen ist man dafür, wie man am geschicktesten die Strecke von der Gäubahn über den Flughafen in den Tiefbahnhof führt. Möglicherweise können hier noch Verbesserungen erreicht werden, insbesondere was auch die Verbindung beider Flughafenbahnhöfe betrifft.
Unter dem ersten Tagesordnungspunkt befasste sich die Geberkonferenz mit dem Streckenausbau der Gäubahn. Der Bau des 2. Streckengleises der Strecke 4600 Plochingen - (Horb -) Immendingen reicht von km 82,2 bis km 88,5, erstreckt sich also über 6,3 km insgesamt. Neben der Wiederherstellung des 2. Gleises geht es darum, das Geschwindigkeitsprofil, das mit dem Übergang zur eingleisigen Streckenführung im Sinne einer Ideallinie optimiert worden war, beizubehalten und in der vorhandenen Stellwerkstechnik Ausbaumaßnahmen durchzuführen. Natürlich wird das 2. Gleis auch elektrifiziert.
Wie die DB informiert, sind Schallschutzmaßnahmen notwendig. Das Gebiet des Streckenumbaus ist im Bereich Umwelt stark betroffen. Informiert wurde, wie die Umweltplanung durchgeführt wurde und welche Unterlagen erstellt werden.
Die fahrdynamische Prüfung und Prüfung NeiTech ist abgeschlossen, der Trassierungsentwurf wird endredaktionell festgestellt. Baulogistik, Schallgutachten, Entwurfsplanung LST, Planung der Anpassung LST an Alttechnik im Stellwerk Horb, Weichenheizungsanschlüsse etc. Kabeltiefbauplanung, Trassentiefbauplanung und baubetriebliche Planung sind in Arbeit. Beigefügt ist ein entsprechender Terminplan für die verschiedenen Leistungsphasen.
Wie von Seiten des Interessensverbands ausgeführt wurde, ist man sehr dankbar, dass sich sowohl der MdB Volker Kauder als auch der Verkehrsminister Hermann für die Aufnahme der Gäubahn in den Investitionsrahmenplan stark gemacht haben. Wie der Vorsitzende des Interessensverbands, Landtagspräsident Guido Wolf, erläuterte, ist der Abschnitt Horb - Neckarhausen in der Kategorie C des IRP aufgeführt, in welchem Maßnahmen enthalten sind, die bis 2015 auch angegangen werden. Da dies für die weiteren Abschnitte, für die ja noch nicht einmal eine Planungsvereinbarung besteht, nicht möglich ist, können diese auch gar nicht in die Kategorie C aufgenommen werden. Sie sind deswegen in der Kategorie D enthalten.
Landtagspräsident Guido Wolf erläuterte, dass der Bahngipfel, der ursprünglich in diesen Tagen in Friedrichshafen hätte stattfinden sollen, verschoben worden sei, weil man auf dem Bahngipfel letztlich Erfolge verkünden wollte, etwa was den Abschluss entsprechender (Finanzierungs-) Vereinbarungen zwischen Bund, Bahn und Land über den Ausbau der Gäubahn, der Südbahn, im Rheintal usw. betreffe. Die Fachleute wären noch damit befasst.
Im zweiten Tagesordnungspunkt befasste sich die Geberkonferenz mit dem von DB-Netz erstellten Statusbericht zur Ausbaustrecke Stuttgart - Singen - Grenze D/CH. In insgesamt 8 Punkten beschreibt die DB hier die verkehrliche Zielsetzung, gibt Informationen zur Gesamtmaßnahme, fügt Übersichtsskizzen für Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbeschleunigung und zu Ausbaumaßnahmen bei, liefert eine Maßnahmenübersicht der einzelnen Maßnahmenpakete, informiert im Detail über das Maßnahmenpaket 4b (Horb - Neckarhausen) und die entsprechenden Termine, benennt Risiken des Gesamtprojekts und führt die weiteren Schritte an, die zur erfolgreichen Umsetzung geboten sind.
Unter den einzelnen Maßnahmen wird u.a. der Bahnhof Herrenberg genannt, der durch Weichenumbau und Linienverbesserung von 90 km/h auf 130 km/h beschleunigt werden soll, im Bereich des Bahnhofs Eutingen soll die Geschwindigkeit auf 150 km/h erhöht werden, zwischen Sulz und Oberndorf durch Neubau der Linienführung und Beseitigung von Bogenweichen auf 140 km/h, im Abschnitt Neufra - Rietheim sollen gar 150 km/h bis 160 km/h gefahren werden können. Auch soll der hier im Forum häufig fotographierte Abschnitt Tuttlingen - Hattingen durch Bogenaufweitung auf 140 km/h gebracht werden.
Unter Tagesordnungspunkt 3 befasste sich die Geberkonferenz ausführlich mit dem Thema Flughafenanbindung (Ausführungen siehe oben).
Tagesordnungspunkt 4 hatte einen finanziellen Überblick zum Inhalt. Dieser wurde vom Justitiar des Verbands, dem früheren Rottweiler OB Arnold gegeben. Erfreut konnte er feststellen, dass keine finanziellen Probleme die weitere Arbeit behindern würden.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Gerade entlang der Gäubahn hat sich die übergroße Mehrheit der Bevölkerung für das Projekt Stuttgart 21 ausgesprochen, wie aus graphisch aufbereiteten Wahlergebnissen entnommen werden konnte.
In der Tat, es geht nicht mehr um das "ob", sondern um das "wie", denn der Souverän, das Volk, hat sich am 27.11.2011 mit sehr großer Mehrheit für das Projekt Stuttgart 21 ausgesprochen.
Der in einigen Wochen durchzuführende Filderdialog, bei welchem es darum gehen wird, auf welcher Trasse der Flughafen bedient wird, ist definitiv kein klassisches Bürgerbeteiligungsverfahren. Dies ist mit dem Volksentscheid schon durchgeführt worden. Es geht darum, abzuwägen, wie die Lösung am geschicktesten durchgeführt werden kann, wobei alle Beteiligten am Kostendeckel festhalten wollen und werden.
Dabei wird die "Mischung" beim Filderdialog des Moderators Weitz als recht explosiv eingeschätzt. Völlig klar und in Ordnung ist dabei, dass wie überall betroffene Anwohner sich gegen einen stärkeren Verkehr zu wehren versuchen. Dies ist letztlich bei jedem verkehrlichen Infrastrukturprojekt so und auch das gute Recht eines Anwohners.
Beim Filderdialog gibt es aber noch weitere Akteure, so etwa die Schutzgemeinschaft Filder, die früher schon gegen den Flughafen, dann gegen die Messe und jetzt gegen den Planfeststellungsabschnitt 1.3 arbeitet.
Dann gibt es als weitere Akteure die Parkschützer, zu denen einige aus diesem Forum ja auch zählen oder zumindest mit denen sympathisieren. Wie dort argumentiert wird, mag man ja an der Fahrzeitverlängerung von 5 bis 10 Minuten ablesen, die der Flughafenvariante angedichtet wird.
Dann, das darf man auch nicht vergessen, ist am 7. Okober 2012 in Stuttgart OB-Wahl.
Es könnte da durchaus spannend werden, wie sich der Filderdialog entwickelt.
Bei der heutigen Geberkonferenz, die mehrere Gebietskörperschaften aus der Schweiz und Deutschland zusammen führte, sprachen sich alle Teilnehmer einstimmig für die Führung der Gäubahn über den Flughafen aus. Es wurde als geradezu aberwitzig empfunden, die Drehscheibe Flughafenbahnhof aus dem Südwesten des Landes nicht zu bedienen. Bekanntlich sieht das S 21 zugrunde liegende Fahrplankonzept des Landes vor, nahezu alle Landesteile umsteigefrei mit dem Flughafen zu verbinden. Offen hingegen ist man dafür, wie man am geschicktesten die Strecke von der Gäubahn über den Flughafen in den Tiefbahnhof führt. Möglicherweise können hier noch Verbesserungen erreicht werden, insbesondere was auch die Verbindung beider Flughafenbahnhöfe betrifft.
Unter dem ersten Tagesordnungspunkt befasste sich die Geberkonferenz mit dem Streckenausbau der Gäubahn. Der Bau des 2. Streckengleises der Strecke 4600 Plochingen - (Horb -) Immendingen reicht von km 82,2 bis km 88,5, erstreckt sich also über 6,3 km insgesamt. Neben der Wiederherstellung des 2. Gleises geht es darum, das Geschwindigkeitsprofil, das mit dem Übergang zur eingleisigen Streckenführung im Sinne einer Ideallinie optimiert worden war, beizubehalten und in der vorhandenen Stellwerkstechnik Ausbaumaßnahmen durchzuführen. Natürlich wird das 2. Gleis auch elektrifiziert.
Wie die DB informiert, sind Schallschutzmaßnahmen notwendig. Das Gebiet des Streckenumbaus ist im Bereich Umwelt stark betroffen. Informiert wurde, wie die Umweltplanung durchgeführt wurde und welche Unterlagen erstellt werden.
Die fahrdynamische Prüfung und Prüfung NeiTech ist abgeschlossen, der Trassierungsentwurf wird endredaktionell festgestellt. Baulogistik, Schallgutachten, Entwurfsplanung LST, Planung der Anpassung LST an Alttechnik im Stellwerk Horb, Weichenheizungsanschlüsse etc. Kabeltiefbauplanung, Trassentiefbauplanung und baubetriebliche Planung sind in Arbeit. Beigefügt ist ein entsprechender Terminplan für die verschiedenen Leistungsphasen.
Wie von Seiten des Interessensverbands ausgeführt wurde, ist man sehr dankbar, dass sich sowohl der MdB Volker Kauder als auch der Verkehrsminister Hermann für die Aufnahme der Gäubahn in den Investitionsrahmenplan stark gemacht haben. Wie der Vorsitzende des Interessensverbands, Landtagspräsident Guido Wolf, erläuterte, ist der Abschnitt Horb - Neckarhausen in der Kategorie C des IRP aufgeführt, in welchem Maßnahmen enthalten sind, die bis 2015 auch angegangen werden. Da dies für die weiteren Abschnitte, für die ja noch nicht einmal eine Planungsvereinbarung besteht, nicht möglich ist, können diese auch gar nicht in die Kategorie C aufgenommen werden. Sie sind deswegen in der Kategorie D enthalten.
Landtagspräsident Guido Wolf erläuterte, dass der Bahngipfel, der ursprünglich in diesen Tagen in Friedrichshafen hätte stattfinden sollen, verschoben worden sei, weil man auf dem Bahngipfel letztlich Erfolge verkünden wollte, etwa was den Abschluss entsprechender (Finanzierungs-) Vereinbarungen zwischen Bund, Bahn und Land über den Ausbau der Gäubahn, der Südbahn, im Rheintal usw. betreffe. Die Fachleute wären noch damit befasst.
Im zweiten Tagesordnungspunkt befasste sich die Geberkonferenz mit dem von DB-Netz erstellten Statusbericht zur Ausbaustrecke Stuttgart - Singen - Grenze D/CH. In insgesamt 8 Punkten beschreibt die DB hier die verkehrliche Zielsetzung, gibt Informationen zur Gesamtmaßnahme, fügt Übersichtsskizzen für Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbeschleunigung und zu Ausbaumaßnahmen bei, liefert eine Maßnahmenübersicht der einzelnen Maßnahmenpakete, informiert im Detail über das Maßnahmenpaket 4b (Horb - Neckarhausen) und die entsprechenden Termine, benennt Risiken des Gesamtprojekts und führt die weiteren Schritte an, die zur erfolgreichen Umsetzung geboten sind.
Unter den einzelnen Maßnahmen wird u.a. der Bahnhof Herrenberg genannt, der durch Weichenumbau und Linienverbesserung von 90 km/h auf 130 km/h beschleunigt werden soll, im Bereich des Bahnhofs Eutingen soll die Geschwindigkeit auf 150 km/h erhöht werden, zwischen Sulz und Oberndorf durch Neubau der Linienführung und Beseitigung von Bogenweichen auf 140 km/h, im Abschnitt Neufra - Rietheim sollen gar 150 km/h bis 160 km/h gefahren werden können. Auch soll der hier im Forum häufig fotographierte Abschnitt Tuttlingen - Hattingen durch Bogenaufweitung auf 140 km/h gebracht werden.
Unter Tagesordnungspunkt 3 befasste sich die Geberkonferenz ausführlich mit dem Thema Flughafenanbindung (Ausführungen siehe oben).
Tagesordnungspunkt 4 hatte einen finanziellen Überblick zum Inhalt. Dieser wurde vom Justitiar des Verbands, dem früheren Rottweiler OB Arnold gegeben. Erfreut konnte er feststellen, dass keine finanziellen Probleme die weitere Arbeit behindern würden.
Viele Grüße vom Vielfahrer
-
- Rangierhelfer
- Beiträge: 792
- Registriert: Di 8. Jan 2008, 20:58
- Wohnort: Villingen
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
“Stimmen Sie der Gesetzesvorlage ‘Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 (S21-Kündigungsgesetz)’ zu?"
...war die Frage über die in Baden-Württemberg abgestimmt wurde. Es ist interessant wie wenige Leute das verstanden haben - unser Landtagspräsident hat es wohl nicht verstanden, manche andere auch nicht......
Viele Grüße
Wolfgang
...war die Frage über die in Baden-Württemberg abgestimmt wurde. Es ist interessant wie wenige Leute das verstanden haben - unser Landtagspräsident hat es wohl nicht verstanden, manche andere auch nicht......
Viele Grüße
Wolfgang
-
- Weichenputzer
- Beiträge: 189
- Registriert: Do 21. Jul 2011, 19:02
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Hallo vielfahrer,
auch wenn im Forum schon erwähnt wurde, dass zusätzlich zu den drei geplanten Begegnungsabschnitten und den Maßnahmen auf Schweizer Seite noch mehr getan wird, hier die vMax-Erhöhungen. Die Ursprüngliche (2005er) GNBB-Studie enthielt diesbezüglich noch nicht viel, aber offenbar wird doch noch mehr Fahrzeiteinsparung benötigt, um den anvisierten Fahrplan (Nullknoten Singen/Horb und Anschluss in Stuttgart Richtung Norden) umsetzen zu können.
Oder - und das wäre jetzt wirklich interessant, wird auch schon ernsthaft darüber nachgedacht, wie dieses Konzept ohne NeiTec, d.h. entweder nur mit WaKO (wenn diese in CH eingeführt wird) oder sogar rein konventionell umgesetzt werden kann. Wurde diesbezüglich etwas angesprochen, gibt es dafür Planungsvarianten oder eine Abschätzung, wieviel Minuten dafür in etwa "fehlen" würden ?
Oder wären dafür wirklich unrealistische Verbesserungen (Abschneiten Bogen Talhausen, Horb oder Hattingen oder Halt Singen-LGS) nötig ?
Da ja inzwischen nicht nur die DB, sondern auch die SBB zunehmend von der Neigetechnik ablässt (zumindest langfristig, dass die ICE-T noch einige Jahre fahren werden ist klar), wäre dass doch wirklich interessant.
auch wenn im Forum schon erwähnt wurde, dass zusätzlich zu den drei geplanten Begegnungsabschnitten und den Maßnahmen auf Schweizer Seite noch mehr getan wird, hier die vMax-Erhöhungen. Die Ursprüngliche (2005er) GNBB-Studie enthielt diesbezüglich noch nicht viel, aber offenbar wird doch noch mehr Fahrzeiteinsparung benötigt, um den anvisierten Fahrplan (Nullknoten Singen/Horb und Anschluss in Stuttgart Richtung Norden) umsetzen zu können.
Oder - und das wäre jetzt wirklich interessant, wird auch schon ernsthaft darüber nachgedacht, wie dieses Konzept ohne NeiTec, d.h. entweder nur mit WaKO (wenn diese in CH eingeführt wird) oder sogar rein konventionell umgesetzt werden kann. Wurde diesbezüglich etwas angesprochen, gibt es dafür Planungsvarianten oder eine Abschätzung, wieviel Minuten dafür in etwa "fehlen" würden ?
Oder wären dafür wirklich unrealistische Verbesserungen (Abschneiten Bogen Talhausen, Horb oder Hattingen oder Halt Singen-LGS) nötig ?
Da ja inzwischen nicht nur die DB, sondern auch die SBB zunehmend von der Neigetechnik ablässt (zumindest langfristig, dass die ICE-T noch einige Jahre fahren werden ist klar), wäre dass doch wirklich interessant.
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Hallo Goldberger,
völlig richtig! Genau diese Fragen werden auf Fachebene erörtert. Dazu zählt die heute tagende Geberkonferenz allerdings nicht. Hier handelt es sich um eine politsche Ebene bzw. um die Versammlung von Repräsentanten von Mitfinanziers der Planungskosten, die auch noch einen Hauptberuf haben.
Nichtsdestotrotz beschäftigt sich die Fachebene eben mit diesen Fragestellungen. Dabei ist es verständlich, dass die entsprechenden Inputs von der DB kommen. Wie schon zu Zeiten, als der Ringzug und seine Infrastruktur geplant wurde, tifft man sich und tauscht sich aus und denkt über die nächsten Schritte nach. So kommt man Stück für Stück in der Sache weiter.
Schwabenstreiche veranstalten andere.
Viele Grüße vom Vielfahrer
völlig richtig! Genau diese Fragen werden auf Fachebene erörtert. Dazu zählt die heute tagende Geberkonferenz allerdings nicht. Hier handelt es sich um eine politsche Ebene bzw. um die Versammlung von Repräsentanten von Mitfinanziers der Planungskosten, die auch noch einen Hauptberuf haben.
Nichtsdestotrotz beschäftigt sich die Fachebene eben mit diesen Fragestellungen. Dabei ist es verständlich, dass die entsprechenden Inputs von der DB kommen. Wie schon zu Zeiten, als der Ringzug und seine Infrastruktur geplant wurde, tifft man sich und tauscht sich aus und denkt über die nächsten Schritte nach. So kommt man Stück für Stück in der Sache weiter.
Schwabenstreiche veranstalten andere.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: "Geberkonferenz" des Interessensverbands Gäubahn tagt
Hi,
also mal ganz ehrlich diese Geschwindigkeits heraufsetzung sind doch für den allerwertesten. In Herrenberg ist die Einfahrtkurve übrigens mit 80km/h nicht mit 90km/h, hast du Dich da nur vertippt oder kommt das direkt vom bestgeplanten Entwurf;-) Und gibt es dazu schon Zeichnungen??? Mich würde mal interssieren wie man in Herrenberg dort ne 130km/h kurve anlegen will.
Viele Grüße
also mal ganz ehrlich diese Geschwindigkeits heraufsetzung sind doch für den allerwertesten. In Herrenberg ist die Einfahrtkurve übrigens mit 80km/h nicht mit 90km/h, hast du Dich da nur vertippt oder kommt das direkt vom bestgeplanten Entwurf;-) Und gibt es dazu schon Zeichnungen??? Mich würde mal interssieren wie man in Herrenberg dort ne 130km/h kurve anlegen will.
Viele Grüße