das Ergebniss der Volksabstimmung war deutlich, bitte akzeptiere das und sei ein guter Verlierer.
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Sag mal, hast du je einen Beitrag von unserem Vielfahrer hier im Forum gelesen? Sieht nicht so aus...
sevfahrer hat geschrieben:Und warum können die S21 Gegener nicht mal endlich das Ergebnis der Volksabstimmung akzeptieren?
1. sind das wohl nicht "die" Gegner, sondern nur noch der harte Kern, die Mehrheit der Gegner hat das Ergebnis - zähneknrischend zwar, aber doch - akzeptiert.
2. Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht sind in den Grundrechten unseres Staates verankert und werden auch nicht durch ein Ergebnis einer Volksbefragung ausgehebelt, gell? Solange es hier nicht zu Straftaten kommt, ist dagegen nichts einzuwenden, und das wiederum muss auch von den angeblichen Gewinnern der Befragung akzeptiert werden.
ohne eine leidige Diskussion anzufangen haben es anscheinend einige immer noch nicht verstanden das man bei der Volksabstimmung keine Stimmabgabe gemacht hat ob der Bahnhof gebaut wird oder nicht sondern lediglich der Ausstieg um die Finanzierung. Aber es ist auch vollkommen egal ob das Land was zahl oder nicht. Die Bahn wird den Bahnhof bauen. Zur Not werden einfach die Fahrkartenpreise soweit erhöht das man am Ende genug Gewinn für den Bahnhof übrig hat. Sind ja genug Jahre;-) Und begründet wird das ganze natürlich wieder durch gestiegene Personalkosten, obwohl wir ja immer weniger Personal wurden ;-))))
Der Südflügel hatte viele Funktionen. DB Regio, DB Fernverkehr, Kantine, Betriebsräte, SBB, Autovermietung, Aufenthalt und Umkleideräume, die S-Bahnprüfdienst war dort ebenfalls. Die Expressguthalle diente als Lager. Die Expressguthalle hätte man auch für andere Sachen noch nutzen können. Vereine, Musiker usw hätten dort bestimmt ne super Räumlichkeit gehabt;-)
Aber egal, man Zerstört eben das Bahnhofsgebäude obwohl die Südflügel zum Bahnhofgebäude gehören was auch Bau und Betriebsbilder beweisen, auch wenn es immer wieder abgestritten wurde. Ich warte nur drauf das wir bald den schiefen Turm von Stuttgart haben werden ;-) Ich finde es Schade das die Flügel gefallen sind und fallen werden. Vorallem wird es die nächsten Jahre sehr windig und Kalt im Bahnhof.
Vielfahrer hat geschrieben:Nicht angebracht finde ich die Äußerungen gegen die Verkehrspolitik, die u.a. das Radfahren stärken möchte. Umweltverträglichkeit des Verkehrs verbessern heißt Stärkung des Umweltverbunds (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-und Bahnnutzer). Die Bedeutung des Radverkehrs wird hierzulande leider vielfach immer noch unterschätzt. Es gibt inzwischen viele vorbildliche Kommunen, die sich anstrengen, die Bedingungen für Fahrradfahrer zu verbessern. Ganz besonders möchte ich hierbei auf das Beispiel Kopenhagen verweisen, dessen Studium so manchem die Augen öffnen dürfte.
*unterschreib*
Ich habe da im Sommersemester auch mal eine Ringvorlesung zum Thema "Potenziale im Radverkehr" besucht.
Mal noch ein paar interessante Zahlen dazu aus dem seit 50 Jahren alle 5 Jahre durch die TU Dresden durchgeführten SrV-Städtepegel:
Zwischen 1998 und 2008 hat sich im Modal Split folgendes verändert (alle Verkehrsträger 2003 = 100 %):
Fuß 115% - 96 %
MIV 100% - 96%
ÖPNV 96% - 115%
Fahrrad 78% - 109%
2008 war auch erstmals der Wegeaufwand (Pkm/P,d) im MIV leicht rückläufig von 20 auf etwa 18 km.
Und weil das Beispiel Kopenhagen genannt wurde: Nach den Niederländern (1019 km/a) sind die Dänen die zweiteifrigsten Radfahrer in Europa (958), Deutschland liegt im Mittelfeld (300). [EU 1999] Und 70 % der Dänen fahren auch im Winter bei Schnee weiter mit dem Rad, bei 20km/h hat man dort als Radler grüne Welle.
Noch was von einem anderen Kontinent: Das Beispiel Bogota in Kolumbien, dessen Radanteil vor Jahren noch kaum messbar war und dort hat ein neuer Bürgermeister einiges für ÖV und Rad- und Fußverkehr getan: Ciclovia - jeden Sonntag werden 70 Meilen Stadtstraßen gesperrt Bus Rapid Transit Lessons from Bogota
Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
Der sevfahrer hat in der letzten Septemberwoche 2011 eine Schiffsreise gemacht.
Unter anderem war ich auch in Kopenhagen und kann nur bestätigen: Dort gibt es
waaaahnsinnig viele Radfahrer. Und man muß ehrlicherweise sagen. Man kommt dort mit
dem Fahrrad schneller vorwärts, als mit dem PKW.
Anbei zwei Fotos, aus dem man ansatzweise erahnen kann, daß es dort
von Radfahrern wimmelt.
Oder in Göteborg in Schweden (wo ich auch war) z.B. sind die Fahrten mit Bus und Bahn sehr
günstig. Und so fahren dort sehr viele Busse und Straßenbahnen. In der Stadt dort reiht sich oft
Bus an Bus und nicht wie bei uns PKW an PKW.
Auch dazu ein Foto vom Gustav-Adolf-Platz in Göteborg, wo man gut die sich aneinanderreihenden
Busse (oft sind es Doppelgelenkbusse) erkennen kann. Da muß bei uns noch viel geschehen.
Aber es darf trotzdem jeder hier wissen: ICH habe die Grünen NICHT gewählt. Und
deshalb habe ich eben eine andere Meinung über deren Politik. Aber das steht uns in
einem demokratischen Staat ja auch zu.
Und nun Schluß jetzt!
Das hier ist kein Forum für politische Diskussionen, sonst sind wir hier am Ende
alle miteinander verstritten, da jeder einen andere politische Meinung hat und auch
haben darf.
Wir wollen doch auch weiterhin gute und interessant Beiträge über die Bahn abliefern.
So sind doch z.B. Vielfahrers Beiträge immer sehr interessant und lehrreich, da er sich
im Verkehrsbereich sehr gut auskennt. Und so hat doch jeder von uns hier ein Gebiet in
dem er sich gut auskennt und gute Beiträge und/oder Fotos darüber abliefert.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Dein obiger Beitrag ist ganz in meinem Sinn. Parteipolitik interessiert mich auch kaum. Das Thema Förderung des Radverkehrs jedoch sehe ich nicht als ein parteipolitisches Thema an, wenngleich es von unterschiedlichen Parteien unterschiedlich intensiv bearbeitet wird. Wenn wir etwas für die Entlastung unserer Städte vom Autoverkehr tun wollen, so werden wir sicherlich gut daran tun, all die Initiativen zu fördern, die als Alternative auf kürzeren oder längeren Strecken was taugen.
Zu Deiner Reise nach Kopenhagen und dem Radthema will ich noch einiges beisteuern: Derzeit beträgt der Anteil des Radverkehrs in Kopenhagen an der gesamten Verkehrsleistung ca. 37%. Er soll bis 2015 auf über 50% gesteigert werden. Die Dänen haben festgestellt, dass die verstärkte Radnutzung zu deutlichen Einsparungen im Gesundheitswesen führt, da die Radfahrer weniger Krankheitstage haben und überdies eine höhere Lebenserwartung als Autofahrer. Neben der Bereitstellung ausreichender Infrastrukturen für Radfahrer (Radwege ca. 4 m breit, grüne Welle für Tempo 20 km/h, prioritäre Schneeräumung im Winter, erst Radwege, dann Straßen, damit die Radfahrer bei schlechtem Wetter nicht auch noch aufs Auto umsteigen) hat man vorallem an der Kostenschraube gedreht. Die Mehrwertsteuer in Dänemark beträgt nicht 19%, sondern 25%, wodurch Autos vorneweg mal teurer sind als bei uns. In Kopenhagen wird jedoch eine Sondersteuer auf PKW erhoben. Diese beträgt sage und schreibe 180%. Der PKW-Besitz wurde also ganz massiv verteuert. Ich vermute mal, dass sonst dieser hohe Anteil an Radfahrern, den Du beobachtet hast, nicht vorhanden wäre. Es gibt heute in Kopenhagen mehr Fahrräder als Einwohner (1,4 Mio.). Enlang der Fahrradachsen gibt es Servicestationen, wo man sein Fahrrad aufpumpen kann, reparieren lassen kann oder sich die Kette wieder einhängen lassen kann. Auch kann man sein Gepäck vielerorts deponieren.
Auf der Hauptradfahrachse in Kopenhagen, der Noerrebrogade, einer wichtigen Einfallsstraße ins Stadtzentrum, werden immerhin 36.000 Radfahrer/Tag gezählt. Das sind mehr, als etwa in Tübingen mit dem Bus über die Neckarbrücke und durch die Mühlstraße in dem Bus fahren. Und bei uns verkehren immerhin am Tag ca. 2.000 Busse in beiden Richtungen.
Viele Grüße vom Vielfahrer, dessen Radfahranteil mit 1 % oder ca. 900 km/a leider nicht allzu groß ist.
sevfahrer hat geschrieben:Gibt es eigentlich irgendein Thema, zu dem Du nichts weißt?
Dem kann ich mich nur anschliessen! Auch bei der Stuttgart21-Diskussion hat unser "Wandelndes-Verkehrslexikon" immer viele Daten und Fakten geliefert und gute Ansätze geliefert.
Macht Spass immer die Beiträge von unserem Vielfahrer zu lesen.
Das gleiche kann man wohl auch vom Florian Ziese behaupten, der auch immer viel Wissen hier in die Diskussionen reinbringt.
http://kopfbahnhof-21.de/index.php?id=1205
Vorbereitungen der Polizei Heute und am Wochenende vor dem Abriss des Südflügels nächste Woche gehts los
auf der Webcam zu sehen
sevfahrer hat geschrieben:Gibt es eigentlich irgendein Thema, zu dem Du nichts weißt?
Gibt es nicht nur eines, sondern ganz viele. Nur zwei Beispiele:
Alles rund ums Auto - wenig bis gar keine Ahnung!
Fremdsprachen - nur Schulenglisch - und das ist schon lange her...
Gut, beim öffentlichen Verkehr - und insbesondere zu dessen regionalen Themen - kenne ich mich glaube ich einigermaßen gut aus. Um das ging es ja. Aus diesem Grunde gibt es erfreulicherweise auch das eine oder andere Projekt, an dem ich mitwirken darf. Beim nächsten zum Beispiel geht es am kommenden Dienstag um 18 Uhr in der Schwemme einer baden-württembergischen Kleinstadt (knapp 20.000 EW) darum, den Modalsplit von 34% auf 45% zu erhöhen und das dafür Notwendige so zu begründen, dass die Stadträte das auch finanziell akzeptieren können. Dann geht es in der kommenden Woche noch um Veränderungen an einigen Schulbusverbindungen, um die Organisation von Sonderverkehren zu Narrentreffen, um die Diskussion von langfristigen Strategien für zwei Bahnlinien und um flexible Verkehrsangebote für eine der flächenmäßig größten Kommunen in Baden-Württemberg. Außerdem muss ich mir wieder eine neue BC 100 First kaufen und habe mir dafür wegen des ansprechenden Services diesesmal das neue Reisebüro im Bahnhof Tuttlingen ausgewählt.
Nur eine Info zur gestrigen Sitzung in der Schwemme in B.W. Der zuständige Ausschuss von B.W. hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, den konzeptionellen Vorstellungen zu folgen, d.h. die weitere Verkehrsentwicklung soll so gesteuert werden, dass der Anteil des "Umweltverbunds" von heute 34 % auf zukünftig 45% steigt. Ein Mosaiksteinchen hierzu ist der deutliche Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Und auch im freundlichen DB-Reisebüro im Tuttlinger Bahnhof hat es geklappt, eine BC 100 First auf Rechnung zu kaufen. Soviel, wie diese Karte inzwischen wert ist, trägt man ja nicht mit sich herum. Prima Service, den ich nur weiterempfehlen kann. Für die Familie gibt es obendrein noch kostenlose BC 25 First und natürlich 6.690 BahnBonusPunkte.