will mich im alten Jahr noch mal mit einigen nostalgischen Bilder melden. Die wurden von meinem Vater im strengen Winter 1963 am Bahnfof Rottweil gefertigt. Leider sind die alten Dias schon etwas in die Jahre gekommen, habe noch das besten versucht herauszuholen.
Auf dem Bild, es hatte nach meiner Erinnerung ca. eine halben Meter Schee, ist gerade noch ein im BW abgestellter Schneepflug zu erkennen
Ein Personenzug nach Villingen mit einer 38er bei der südlichen Bahnhofsausfahrt auf der Neckarbrücke.
Wohin der am Gleis 1 abgestellte Schienenbus fuhr kann ich nur erahnen, möglicherweise nach Balingen.
Schöne Bilder! Allerdings kann man da wie ich finde schon noch etwas rausholen.
Ich finde das deine Bilder ziemlich "überstrahlt" sind. Nimm mit einem einigermaßen vernünftigen Bildbearbeitungsprogramm mal etwas Helligkeit raus und du wirst schnell feststellen, dass da noch viele Details zum Vorschein kommen.
Probier das mal aus! Lohnt sich wirklich wie ich finde!
Danke für den Tipp. Ich hatte leider gar nicht so viel Zeit, die Bilder entsprechend zu bearbeiten. Man sollte sich doch vorher die Zeit nehmen, damit es besser anzuschauen ist. Ich habe es nun nochmals versucht.
auf dem Gleis 1 des Bahnhofs Rottweil müssten die Ringzüge nach Leipferdingen abfahren und zwar die, die erst in Rottweil beginnen. Wenn ich mit den IC durch Rottweil in Richtung Zürich fahre, stehen jedenfalls immer welche dort.
Das Gleis 1 ist für Umsteiger vom Regionalbus auf die Schiene besonders geeignet. In der Anfangsphase des Ringzugs war übrigens sogar mal ein Gleis 0 angedacht gewesen. Gerne erinnere ich mich auch noch an die Jahrzehnte vor Ringzugeinführung. Die Anschlüsse aus Richtung Stuttgart in Rottweil in Richtung Villingen waren damals lange nicht so gut wie heute. Ich musste am Morgen in Rottweil 30 Minuten warten, ehe es dann weiter ging. Die habe ich genutzt, um in der Bahnhofs-Kantine zu frühstücken und bekam dann immer gleich die aktuellsten Geschichten vom Vortrag serviert. Nach der Bedienung des Schulbeginns in der 1. Stunde in Rottweil nämlich haben viele Busfahrer dort ihre erste Pause gemacht und sich ebenfalls gestärkt. Weil ich mir nicht sicher bin, ob alle Vorkommnisse schon verjährt sind, will ich sie aber lieber hier nicht ausbreiten.
Das Gleis 0 hätte übrigens als NE-Gleis vor dem Rottweiler Bahnhof liegen sollen. Grund war, dass zum damaligen Zeitpunkt der Ringzug bis Rottweil Autunnel geführt hätte werden sollen und Züge von Tuttlingen nach Villingen gleich zweimal durch den Rottweiler Bahnhof hätten fahren müssen. Bei Stationspreisen von 25.- DM pro Zughalt hätte DB-Station&Service nach der damaligen Rechnung gleich 100.- DM pro Stunde oder ca. 1.500.- DM/Tag vom Ringzug für den Bahnhof Rottweil kassiert, im Jahr also eine runde halbe Million DM an Stationsgebühren.
Die damaligen Berechnungen der Stationskosten beruhten auf Kostenkalkulationen für den extrem teuren Ausbaustandard des Rottweiler Bahnhofs, dessen Bahnsteigdächer auf den Bahnsteigen 2/3 bzw. 4/5 ja noch heute außergewöhnlich sind. Die DB kalkulierte damals den Stationspreis als Gesamtkosten dividiert durch die Zahl der haltenden Züge. Der Ringzug hätte einen Großteil der Kosten zu tragen gehabt. Mit dem Gleis 0 wäre allerdings das Land der "Beschissene" gewesen, weil ohne Ringzüge der Divisor kleiner gewesen wäre und damit die Preise für die RE-Züge erheblich höher ausgefallen wären. Aus diesem Grund wurde dann die ernstlich erwogene Variante mit dem Gleis 0 nicht weiterverfolgt, zumal sich auch in Rottweil erheblicher Widerstand gegen eine stadtnähere Ringzugerschließung regte. Die einen sahen in einer Ringzugerweiterung bis zum Autunnel (mit Schrägaufzug im Berg, etwa wie in Lugano längst verwirklicht) einen Angriff auf die Schokoladenseite Rottweils, die anderen meinten, dadurch würde der konzipierte Stadtbusverkehr um seine Früchte gebracht.
Aus heutiger Sicht zeigt sich meines Erachtens, dass die doch recht periphere Lage der Ringzughaltestelle Rottweil Bahnhof der Hauptgrund dafür ist, dass das Fahrgastaufkommen im Raum Rottweil bei weitem nicht so boomt wie etwa in Tuttlingen (hier besonders gut wegen der Haltestellen Zentrum und Schulen) oder vorallem in Villingen und neuerdings auch in Schwenningen.
Vielfahrer hat geschrieben:
Aus heutiger Sicht zeigt sich meines Erachtens, dass die doch recht periphere Lage der Ringzughaltestelle Rottweil Bahnhof der Hauptgrund dafür ist, dass das Fahrgastaufkommen im Raum Rottweil bei weitem nicht so boomt wie etwa in Tuttlingen (hier besonders gut wegen der Haltestellen Zentrum und Schulen) oder vorallem in Villingen und neuerdings auch in Schwenningen.
Man müsste das Ringzugsystem eben nach Norden verlängern mit einem weiteren stadtnäheren Halt. Das scheiterte bisher ja glaube ich nur am Kirchturmdenken bestimmten Gemeinden die ihren RE-Halt verlieren würden. Dabei hält in manchen Orten der RE ja nur weil es das einzige Angebot ist, obwohl der Ort sonst kein RE-Halt wäre. Ist eben ein klares Kind des "eilzugmäßigen Betriebes", war ja z. B. zwischen Rotteil und Tuttlingen auch so.
Das verstehe ich gar nicht. Welche Gemeinde sollte denn ihren RE-Halt verlieren wenn der Ringzug nach Norden verlängert würde? Ein Ringzug würde doch ganz andere Märkte erschließen als etwa ein RE-Halt in Oberndorf oder Sulz. Eher würde ich bei einem nach Norden verlängerten Ringzug eine gewisse Konkurrenz zu den im Tal laufenden Buslinien des RVS oder der SBG erkennen.
Sehr sinnvoll fände ich jedoch einen Halt dann im Bereich des Autunnels, da man dann aus dem Norden des Landkreises Rottweil optimal und schnell in die Stadtmitte Rottweils gelangen könnte.
Eine Aufgabe des RE-Halts etwa in Oberndorf halte ich für völlig unangebracht. Wenn man beispielsweise sieht, wie sich die Stadt Oberndorf engagiert, um eine funktionierende Infrastruktur für den öffentlichen Verkehr bereitzustellen (ich denke da an den im letzten Jahr eingeweihten Busbahnhof und die Park&Ride-Parkplätze, an die vorgesehene Verlängerung der Bahnsteigunterführung auf die östliche Seite zu den dortigen Parkplätzen und dem Industrie- und Gewerbegebiet und an die beabsichtigte verstärkte Nutzung des Gleises 1 für RE-Halte), so wäre ein zur Disposition stellen der RE-Halte in Oberndorf das absolut falsche Signal. Oberndorf eignet sich im Übrigen sehr gut für die Bedienung durch regionale Buslinien, etwa in den Raum Schramberg oder Rosenfeld - Balingen und auch in Richtung Freudenstadt.
Und auch in Sulz hat sich (bis auf das Bahnhofsareal selbst) vieles zum Guten gewendet. Dass der Bahnhofsvorplatz in Sulz einmal so aussehen würde, wie es heute der Fall ist, hätte ich vor wenigen Jahren noch für völlig undenkbar gehalten. Es wird darauf ankommen, die eingeschlagene Richtung fortzusetzen und nicht durch Wegnahme vom RE-Halten den Bahnhof abzuwerten.