vergangenes Wochenende gab es zum ersten Mal in diesem Jahr (abgesehen vom Messzug) Zugverkehr nach Neuhausen (Erzgebirge). Es handelt sich dabei um einen der beiden Endpunkte der Flöhatalbahn, wobei der Streckenabschnitt Olbernhau-Grünthal - Neuhausen (Erzgebirge) vor 10,5 Jahren seinen SPNV aufgrund von Oberbaumängeln verlor. Das 2002 gegründete Regionetz Erzgebirgsbahn ist nun für den Streckenabschnitt zuständig und hat ihn im Jahr 2010 wieder befahrbar gemacht, so dass wieder Sonderzüge verkehren können. An eine Wiederaufnahme des SPNV ist wegen des geringen Potentials im Abschnitt Olbernhau-Grünthal - Neuhausen nicht zu denken, dafür müsste auch wesentlich mehr in die Strecke investiert werden, die Hg liegt jetzt aktuell bei 30 und darunter, zudem wurde teilweise die Bü-Technik demontiert, weshalb jeder Bü mit Posten gesichert werden muss.
Nach zwei ersten Sonderzügen im November und Dezember 2010, einmal mit DB-Desiro der Erzgebirgsbahn und einmal als Lichtlfahrt des Traditionsvereins Ferkeltaxi, kamen erst am 2. Advent diesen Jahres wieder die nächsten Sonderzüge nach Neuhausen, was natürlich für volle Züge und entsprechenden Auflauf, zumind. am Samstag, an der Strecke sorgte.

Der samstägliche Zug kam aus Nossen über die Zellwaldbahn, Freiberg und Flöha. Morgens war es noch sonnig und klar, so entstand dieses Bild an der Einfahrt Großvoigtsberg mit 52 8131 und 228 501 von WFL.

Nächstes Motiv war dann der Frankensteiner Viadukt und weil der Zug noch öfters zu sehen sein wird, hier einmal die derzeit einzige elektrische Personenverkehrsleistung auf der Strecke, die RB 30 Dresden-Zwickau mit 143 und Dostos.

Weiter ging´s dann ins Flöhatal, wo dann das Motiv Burg Rauenstein angesteuert wurde. Wie man sieht, reicht die Sonne selbst bei höchstem Stand nicht mehr für eine ordentliche Ausleuchtung der Burg. Am Hang mussten fast schon Platzkarten vergeben werden, wobei es dort auch nicht allzu viel Platz hat.

Am Ortsblick Olbernhau waren auch schon einige Foto- und Videografen über die Wiese verteilt, inzwischen waren die Wolken am zumachen.

In Olbernhau ging 52 8131 wegen Meterlastbeschränkung vom Zug und zu unserer Freude übernahm 228 501 allein die Traktion bis Neuhausen. In Olbernhau-Grünthal mussten wir sogar schon kurz mal nach Tschechien rein, wobei wir beim Grenzübertritt von der Bundespolizei kontrolliert wurden, um dieses Bild vom anderen Ufer zu machen. Der große Teil der Fuzzies, die in Deutschland blieben, wurde rechts der Lok digital umpositioniert.

In Heidersdorf gab es weniger Variationen beim Fotostandpunkt, so dass dieses Bild dutzendfach vorhanden sein dürfte.

In Dittersbach störte der Zug nur kurzzeitig das Wachstum der Nadelgewächse im Gleisbett.

In Neuhausen war der Fuzzyhügel am Prellbock nach kurzer Zeit vollbesetzt, während 228 501 umsetzte. Die Reisenden konnten das örtliche Nussknacker- und Stuhlmuseum besuchen während die Wagen als Lr zurück nach Olbernhau gingen (warum auch immer das nötig war).

Von Lichtverhältnissen konnte bald schon keine Rede mehr sein...

In vier Reihen à 3 Mann mussten die Positionen in Olbernhau-Grünthal an der Brücke eingenommen werden :Frol:

Da der Wochenendverkehr nach Marienberg morgen Abend ein Ende haben wird, konnte ich den Rest bei unterirdischen Lichtverhältnissen doch noch dazu überreden, ein Bild vom fünftletzten Samstagszug bei der Ausfahrt aus Pockau zu machen.

Traditionell viele Sonderzüge verkehren zum Striezelmarkt, vier Stück waren es am Samstag. Die meisten wurden jedoch für die Rückfahrt im Hbf ungünstig an den Bahnsteig gestellt, bei einem habe ich selber ungünstig den Bildausschnitt gewählt, so dass es davon keine brauchbaren Bilder gibt. In Dresden-Neustadt sollte 18 201 durchkommen, weil ich an der Stelle schon ein gutes Bild von ihr gemacht hatte, habe ich mir Weitwinkelverrenkungen erspart und begnüge mich mit diesem Desiro-Bild der RB 61 mit System90-Resten.

Am Sonntag stand nach der automobilen Fahrt nach Neuhausen nun die schienengebundene an. Für die Ferkeltaxi-Sonderfahrt konnten wir gerade noch so die letzten Fahrkarten ergattern. Los ging es am Morgen in Chemnitz, wo die hübsche Blutblasen-Garnitur neben ihrem modernen Nachfolger in der Bahnhofshalle stand.

Fahrzeugmäßig fast schon wie in Ulm :genau/richtig:

Ein paar wenige Fotohalte und eine Scheineinfahrt standen auf dem Fahrplan, die fand gleich zu Beginn in Hetzdorf statt.

Weil der in der Mitte befindliche Steuerwagen irgendwie umgebaut ist, funktioniert seine Steuerleitung nicht mehr und beide VT waren mit Lokführer besetzt. So wurde freundlicherweise nach der Scheineinfahrt noch hinten die Spitze eingeschaltet und dieses Bild mit dem seit 20 Jahren außer Betrieb befindlichen Hetzdorfer Viadukt war möglich.

Die ersten ergiebigen Regenfälle hier in Sachsen seit Wochen machten das Fotografieren nicht gerade zum Vergnügen, hier wird gerade am Endpunkt des regulären SPNV gehalten, in Olbernhau-Grünthal.
Die unbeschrankten Bü auf dem Weg nach Neuhausen waren bei dieser Witterung dann eine schöne Herausforderung fürs Lokpersonal, sind die Ferkeltaxe doch nur auf einer Achse angetrieben. Aber mit viel Sand und Geduld kamen wir doch jedes Mal wieder in Fahrt.

Angenehm weniger los als am Vortag war dann am Endpunkt in Neuhausen. Die Fahrkarte berechtigte zu einem kostenlosen Besuch des Nussknacker- und Stuhlmuseums, danach wurden wir nach kleinerer Ortserkundigung bei strömendem Regen dann auch noch auf der Suche nach einer preislich annehmbaren Lokalität fündig. Vor der Weiterfahrt hatte der Regen zum Glück nachgelassen und zeitweise sogar aufgehört, es entstand noch ein Bild mit Blutblasen und Neuhäuser Schloss:


Noch recht umfangreiche Gleisanlagen sind in Neuhausen zu finden. Bis 1994 gab es hier Güterverkehr, in den 80er Jahren waren nach Angaben im Museum täglich ca. je ca. 7 Wagenladungen von und zur VEB Vereinigte Sitzmöbelindustrie Neuhausen unterwegs. Auffällig ist auch die Natursteinbahnsteigkante.

In Olbernhau war auf dem Rückweg Kreuzung mit dem Regelzug nach Grünthal, an einem weiteren Bild dort hab ich mich dann aber im Regen nicht versucht.

Zweites und letztes Tagesziel der Sonderfahrt war dann Marienberg, wo nochmals etwa 2h zum Besuch des kleinen, aber doch ganz feinen Weihnachtsmarkts zur Verfügung standen. Wir waren schon etwas früher zurück und verewigten noch den letzten Sonntags-Regelzug, auch wenn das im dortigen Bahnhofsumfeld motivlich nicht so einfach ist. Etwas besser kam dann wieder die Ferkeltaxi-Fuhre zum Stehen, mit der wir dann bis Flöha zurückfuhren. Schön anzusehen sind auch die zahlreichen Schwibbögen in den Fenstern. Die letzte Sonderfahrt schreit auf jeden Fall nach einer Wiederholung und ich hab da auch schon eine Idee, wie man die anzetteln könnte :Frol: Auf dass der nächste Zug nach Neuhausen nicht erst wieder in einem Jahr verkehren möge.
Grüße, Hannes