der Bearbeitungsstapel wurde meinerseits in den letzten Tagen etwas abgearbeitet und nachdem die heutige Nacht ja ein Stündchen mehr zu bieten hat, möchte ich noch ein paar Bildchen davon zeigen:

Mit Robin und Oli ging´s letzte Woche Samstag zur ihren Wochenendverkehr verlierenden Strecke Pockau-Lengefeld - Marienberg, die ab Dezember nur noch ein Schülerzugpaar pro Tag morgens haben wird (ja, das gute alte Alibizugpaar, in Sachsen gibt´s das noch...). Auf dem Weg dorthin war meine Idee noch am Motiv in Rauenstein vorbeizuschauen, doch war es leider schon wesentlich zugewachsener als auf dem "inspirierenden" Bild in der DSO-Galerie von vor sechs Jahren, weshalb nur diese Variante entstehen konnte.

Weil es bei den vier Zugpaaren des Wochenendverkehrs eine 3-stündige Mittagspause gibt, sind wir mit unserem Zug erstmal bis Olbernhau-Grünthal durchgefahren. Dort geht die Strecke sogar noch weiter bis Neuhausen, wobei der Gesamtverkehr dorthin seit 2001 ruht, immerhin ist die Strecke aber seit 2010 wieder befahrbar und am ersten Dezemberwochenende sollen auch zwei Sonderzugpaare dorthin verkehren.

Die schön anzusehende Brücke hinter dem Endhaltepunkt Olbernhau-Grünthal.

Der Desiro für den Marienberg-Pendel steht auf der Südseite des in Insellage befindlichen Empfangsgebäudes von Pockau-Lengefeld. Der Lokführer weilt noch zuhause und wird erst eine Viertelstunde vor Abfahrt mit dem Fahrrad erscheinen.

Der Anschlusszug aus Chemnitz trifft ein.

Vom einst großen Abzweigbahnhof ist nicht mehr viel übrig außer einer Ausweiche für die Züge Chemnitz-Flöha-Pockau-Lengefeld-Olbernhau-Grünthal und ein paar Abstellgleise auf der Seite des Abzweigs der Marienberger Strecke.

Nicht ganz günstig war unser Zeitpunkt der Anreise nach Marienberg, doch angesichts der Tatsache, dass dort bald keine Personenzüge mehr um die Zeit anzutreffen sein werden, ist auch so ein Bild zufriedenstellend. Ein Empfangsgebäude gibt es bereits nicht mehr.

Etwas positiver in Sachen Schienenverkehr geht es dagegen in Chemnitz zu. Die Abbrucharbeiten an der Stirnseite der Halle mit den Kopfgleisen ist für den Durchbruch zur Anbindung ans Straßenbahnnetz nötig, so dass ab 2013/2014 die Citybahn Chemnitz auch am Hbf von der Eisenbahn zur Straßenbahn werden kann. Gerade müssen die Straßenbahnen hier wegen der Baustelle wenden. An diesem Wochenende geht auch das ESTW Chemnitz in Betrieb.

Chemnitz fährt mit der Citybahn gegen die Wand? - Was man angesichts dieses Gleisbogens denken mag, trifft nicht ganz zu, nur wurden die Gleise für die Citybahn schon verlegt, indes steht der Abriss des früheren Cube Clubs noch aus, so dass es zu einem solch kuriosen Bild kommt.

Mit einem neuen Objektiv bewaffnet ging es Donnerstag zum Einbau der Behelfsbrücke für die Sanierung der Albertbrücke, der sich jedoch bis in die Dunkelheit verzögerte. Enttäuscht bin ich vom neuen Objektiv, so dass es nächste Woche wieder an den Händler zurückgehen wird, maue Schärfe, leichte Vignettierung und unbequemes Handling können mich nicht gerade begeistern...

Ein hübsches Stelldichein gab es bei Objektivtestbildern am Freitag vor der TM-Übung am Nürnberger Platz: O 405 GN2 auf der 61, NGT-D8DD auf der Linie 8 und ein MAN der RVD auf der 333 ohne störendes Auto waren mir ein Bild wert, wo das Objektiv eine weitere Schwäche mit deutlicher Unschärfe am rechten Bildrand offenbarte.

Mit den bewährten Objektiven ging es dann am heutigen Morgen an den östlichen Rand der Republik, zur blauen Stunde wurde noch ein Bild der RB 61 im Kopfbahnhofsteil des Hbf angefertigt.

Mit Umstieg in Görlitz erreichte ich Horka, wo eine Kreuzung der Züge Cottbus-Görlitz-Zittau liegt. So wurde noch ein Bild des Gegenzugs mit den Leuchtstoffröhren-Zugzielanzeigern in Horka Pbf angefertigt. Beachtenswert auch, dass hier sogar Stralsund aufgelistet ist.

Während ich draußen noch auf die anderen wartete, senkte sich schon die Schranke der Verbindungskurve Gbf-Pbf und wenige Minuten später erschien 233 127 mit einer Fuhre Kohle aus Schlesien in Richtung Cottbus - der Anfang mochte gefallen.

Erster Anlaufpunkt des Tages war dann Uhsmannsdorf, heute nur noch Bedarfshalt, bis vor wenigen Jahren noch ein umfangreicher Bahnhof, bis die Bedienung des Fensterwerks eingestellt wurde. Weil es noch genügend Ludmillen zu sehen geben wird, hier die ODEG nach Zittau.

Lautes ungedämpftes Geheule zerstörte etwas später die Ruhe in der Lausitz als MEG 314 frische Fiats aus Polen gen Norden schleppte. Nachdem 232 529 in der "richtigen" Richtung durch war, stärkten wir uns noch etwas und dann war das Licht an der Stelle nix mehr, so dass wir mal nach Teicha schauten. Gerade einmal 2 Minuten da, kam 232 529 schon wieder mit einem Kesselwagenzug zurück:

Wenig später trafen noch zwei weitere bekannte Kollegen ein, die dann schon verwundert waren, dass die 529 schon durch war. Dafür wussten sie von zwei Südfahrern zu berichten, die bald kommen sollten - mehr oder weniger. Weil ich nicht so an das bald glaubte, habe ich mich auch mal ein wenig vom auserwählten Standpunkt entfernt und erstmal das Desaster verarbeitet:


Gemeldet war was gemischtes - nunja. MEG 314 brachte ein paar Kesselwägelchen nach Horka Gbf und hatte dafür eine andere Ludmilla mit Leerkohle an die Seite gedrängt. Da bald danach das Licht an der Stelle nix mehr, schauten wir eine Runde nach Rietschen, wo wir die ODEG "mitnahmen". Weil es dort für was längeres nicht überzeugend war, ging es wieder nach Horka, wo sich das Stellwerk W1 ganz gut anbot. Passenderweise schaute kurz darauf schon 233 127 mit der Leerkohle aus Cottbus vorbei und ist bereits auf dem Gleis zum Gbf, während das Gleis im Vordergrund zum Pbf führt:


Mehr als 30 Wagen hatte die Gute am Haken.

Ein Besuch an der Neißebrücke lohnte sich auch, nachdem ich bei den anderen beiden genügend Überzeugungsarbeit geleistet hatte. Auch der zwischenzeitliche Besuch der Bundespolizei sorgte wenigstens für etwas Beschäftigung, bevor SU46-026 unweit des östlichsten Dorfs Deutschlands die Kameras klicken ließ. Auf polnischer Seite ist die Strecke bereits zweigleisig elektrifiziert bis zum Grenzstein, bis 2013 soll nach derzeitigem Stand vllt. die deutsche Seite folgen. Die Neißebrücke wird dann durch einen Neubau ersetzt, der Güterverkehr in dieser Zeit über Görlitz umgeleitet. Dieses Wochende war Forst (Lausitz) wg. ESTW-Inbetriebnahme gesperrt.

Im Gbf war dann Lokwechsel angesagt, SU46-026 wurde gegen 242 001 von EKO getauscht. Bis zur Abfahrt sollte es aber noch 1,5 h dauern, in denen das Licht leider nicht besser wurde.

Pausenfüller ODEG am Ortseingang von Horka. Im Hintergrund grüßt der Wasserturm von Uhsmannsdorf.

Als letztes Sonnenschein-Sonnenzeitbild wanderte dann gegen 17:15 Uhr doch noch 242 001 mit dem Getreidezug auf den Chip und sorgte in unserer Runde für einen gelungenen Abschluss des Tages. Hier zu sehen am aufgelassenen Stellwerk von Uhsmannsdorf, das Einfahrsignal von Horka liegt übrigens bereits am Zugende.
Grüße, Hannes