HzL schreibt Diesellok aus

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Benutzer 14 gelöscht

HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Benutzer 14 gelöscht »

Die HzL hat im EU-Amtsblatt die Lieferung einer (mit Option auf eine weitere) dieselhydraulischen Lok für den Güterverkehr mit mindestens 1800 kW Leistung ausgeschrieben. Weitere Vorgaben sind Mittelführerstand und Höchstgeschwindigkeit von mindestens 100 km/h.

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Christian
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Christian »

Dann waren die getesteten Maschinen wohl nicht genug tuend.
Eine Gravita 20BB würde der Forderung von 1800kW schon einmal
entsprechen. Aber die HzL wird wohl auch eine Lok haben wollen,
die ohne Probleme durchs Donautal fahren wird können. Obwohl,
wie soll das denn Funktionieren? PS oder Leichtgewicht? Beides wird
schwer zu finden sein (In ein und der selben Lok).

Chris
Grüße,
Christian
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KBS720
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von KBS720 »

Wieso hängen die denn so am Mittelführerstand :Frol:
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Vielfahrer »

Was ist mit Donautal gemeint?
Meine Beobachtungen sind, dass die vergleichsweise langen Güterzüge, die von der HzL zwischen Herbertingen und Ulm im Donautal verkehren, relativ langsam sind. Das könnte Probleme mit der Pünktlichkeit anderer Züge geben. Eine stärkere und 100 km/h schnelle Güterzuglok wäre da mehr als angebracht.

Insgesamt finde ich es sehr gut, dass die HzL hier investieren möchte. Der Güterverkehr auf der Schiene hat eine große Zukunft vor sich. Der Umschlag in den Seehäfen nimmt zweistellig zu, der Kombiverkehr ebenfalls, auch der Containerverkehr. Das sind zwar nicht die Strecken, auf denen die HzL ihre Loks einsetzen wird, doch auch in der Region wird bei der einen oder anderen Firma über verstärkte Schienentransport wieder nachgedacht.

Leider zählt das Ringzuggebiet zu den ausgesprochen aufkommensschwachen Regionen für Güterzugverkehre. So zum Beispiel fällt mir im ganzen Landkreis Rottweil niemand ein, der noch Güter über die Schiene bezieht oder verschickt, wenn man von der Fa. Schuler in Deißlingen absieht. Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis fällt mir auf Anhieb nur der Anschluss in Rammelswiesen sowie eine Schrott-Firma in Brigachtal ein. Im Landkreis Tuttlingen nur das Hammerwerk und der Börsig-Anschluss, beide in Fridingen. Das ist eine sehr, sehr magere Bilanz.

Unlängst habe ich gelesen, dass eine Firma in Bräunlingen (nicht die am Bahnhof) über Schienentransporte nachdenkt. Auch Blumberg könnte gut bedient werden. Der Müll in die Verbrennungsanlagen bei Göppingen und Ulm wird über die Straße transportiert.

Viele Grüße vom Vielfahrer.
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von KBS720 »

In Villingen wird noch das Metallwerk(?) bedient :zwinker: und vielleicht bahnt sich in Zukunft was im Bahnkutscher an. Aber da das nicht sicher ist erzähle ich nicht mehr :psst:
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Christian »

Vielfahrer hat geschrieben:Was ist mit Donautal gemeint?
Im Donautal ist ja eine Maximale Achslast von 22,5t erlaubt. Die Diesellok
wird dann ja wohl auch mal den Holcim-Zug fahren sollen. Obwohl, die
G1700 die da war, musste auch über Rottweil fahren...

Chris
Grüße,
Christian
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Durchwachsene Zwischenbilanz beim Güterverkehr auf der Schie

Beitrag von Vielfahrer »

Gerade habe ich in der Zeitschrift Transport vom Huss-Verlag einen verkehrspolitischen Beitrag des VDV gelesen.

Der VDV zieht im Hinblick auf den Schienengüterverkehr nach fast eineinhalb Jahren Regierungszeit von schwarz-gelb ein eher kritisches Resümee.

Nach Ansicht des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat die Bundesregierung beim Schienengüterverkehr Maßnahmen umgesetzt, die aus verkehrs- und umweltpolitischer Sicht kontraproduktiv sind.

Dazu zählt der Verband die Neujustierung des ehemaligen Masterplans Güterverkehr und Logistik und die Einführung eines geschlossenen Finanzierungskreislaufs für die Straße. Seit dem 1. Januar 2011, so die Entscheidung der Bundesregierung, fließen die Einnahmen aus der Lkw-Maut ausschließlich in den Straßenbau. NOch bis 2010 standen jährlich 1,05 Milliarden Euro aus der Maut für Investitionen in die Schiene zur Verfügung. Diese Mittel kommen nun aus dem Bundeshaushalt, so dass der Bundesverkehrsminister erst beim Bundesfinanzminister danach bitten müsse.

"Wir haben bereits vor einem Jahr an der gleichen Stelle davor gewarnt, dass die Rechnung Straße finanziert Straße verkehrs- und umweltpolitisch eine Sackgasse ist. Wer wie die Bundesregierung Verkehrsverlagerung will, darf nicht nur darüber sprechen, sondern muss auch entsprechend handeln", machte VDV-Präsident Jürgen Fenske deutlich.

Versäumnisse sieht der Verband auch bei der Neujustierung des Masterplans Güterverkehr und Logistik, der inzwischen zu einem Aktionsplan zurechtgestutzt wurde und dessen Änderungen ausnahmslos zu Lasten der Schiene gehen. Während der rechtlich umstrittene Feldversuch für Gigaliner neu in den Aktionsplan aufgenommen wurde, sei das Ziel aus dem ehemaligen Masterplan, mehr Verkehr auf Schiene und Binnenwasserstraße, ersatzlos gestrichen worden.

Transport, 18.02.2011, gelesen von Vielfahrer.
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Tf Reinhard »

Vielfahrer hat geschrieben:Unlängst habe ich gelesen, dass eine Firma in Bräunlingen (nicht die am Bahnhof) über Schienentransporte nachdenkt. Auch Blumberg könnte gut bedient werden. Der Müll in die Verbrennungsanlagen bei Göppingen und Ulm wird über die Straße transportiert.
Dabei kann es sich wohl nur um Streufahrzeuge, bzw Aufsätze dafür handeln. Junior II hatte bei der anderen Firma am Bahnhof mal ein Praktikum gemacht. Natürlich habe ich ihn mal geimpft, dass er da mal nachfragt. Die Antwort war, dass man in früheren Zeiten mit der Zustellung per Schiene sehr unzufrieden war, und sich am Transport mit LKW so schnell nichts ändern wird. :Weinen:

Als im vorletzten Jahr nach dem Sturm Unmengen an Holz per Bahn nach Donaueschingen gebracht wurde, hatte ich schon gehofft, dass diese Wagen bald den Weg per Schiene in das Holzwerk nach Hüfingen fünden würden. Am Tor hatte man das alte, verrostete, kaum noch erkennbare Sh2 gegen ein neues ausgetauscht. Leider hatte man ausgerechnet, dass es billiger ist in Donaueschingen umzuladen (zum Teil auch zwischenzulagern), und mehrere Fuhren per LKW nach Hüfingen zu fahren.

Reinhard
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Reinhard,

ich habe im Schwarzwälder Boten nochmals nachgeschaut. Es ist die Firma Coats, die im Bräunlinger Industriegebiet ansässig ist. Hier der Artikel aus dem Schwarzwälder Boten:

Bräunlingen (mik). Sie ist eins der wirtschaftlichen Schwergewichte in Bräunlingen: Die Firma Coats, Spezialist für Garne und Reißverschlüsse, steht nach einem schwierigen Krisenjahr 2009 inzwischen wieder auf sicheren Beinen.

Davon konnten sich FDP-Landtagskandidat Jens Hagen, Landtagsabgeordneter Friedrich Bullinger und Mitglieder des FDP-Stadtverbands gestern beim Besuch auf dem Bräunlinger Firmengelände überzeugen. Mit den entsprechenden Abteilungsleitern der Firma gingen die Politiker durch die Produktionshalle, das Lager und die Heizzentrale des Betriebs, der in der Zähringerstadt 135 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Anschluss an die Tour durch den Betrieb setzten sich die Besucher im Verwaltungsgebäude zusammen. Nach einer Vorstellung des Unternehmens durch Finanz- und Personalleiter Tobias Maier wurde unter anderem über die Verkehrsanbindung Bräunlingens gesprochen. Maier sagte in diesem Zusammenhang, bei Coats habe man darüber nachgedacht, beim Warenverkehr mehr auf Schiene und Schiffe zu setzen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: HzL schreibt Diesellok aus

Beitrag von Tf Reinhard »

Vielfahrer hat geschrieben:Was ist mit Donautal gemeint?
Meine Beobachtungen sind, dass die vergleichsweise langen Güterzüge, die von der HzL zwischen Herbertingen und Ulm im Donautal verkehren, relativ langsam sind. Das könnte Probleme mit der Pünktlichkeit anderer Züge geben. Eine stärkere und 100 km/h schnelle Güterzuglok wäre da mehr als angebracht.
Christian hat in diesem Fall die andere Richtung gemeint, also zwischen Sigmaringen und Tuttlingen. Wenn der Holcim-Zug von einer schwereren Lok gefahren wird, müßte er wegen der Achslast wieder über Horb fahren.

Reinhard
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