Hab ich gerade bei der Tagesschau gefunden:
Zugverwechslung
Klasse Sache, gefällt mir. Ich kannte das Problem bisher immer nur von Fahrgastseite (z.B. in Trossingen Bf oder Eutingen Bf), bei letzterem Bahnhof isses mir selber schon passiert, dass ich im falschen Zugteil sass.
Nicht nur für Fahrgäste sind Zugteilungen problematisch
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Zugtrennung in Eutingen (Württ.)
Folgendes hat sich auf der Gäubahn vor geraumer Zeit zugetragen: Ein Fahrgast mit Baden-Württemberg-Ticket sitzt im Zug 9:18 Uhr ab Stuttgart Richtung Eutingen. In Herrenberg steigt der Revisor ein und geht - wie immer - durch den Zug. Bei unserem Fahrgast angekommen, fragt er ihn, wohin er den fahren wolle. Dieser antwortet: "Das geht sie gar nichts an!" Nun ja, denkt der Gäubahn-Revisor und geht weiter, eine gültige Fahrkarte hatte er ja schließlich.
In Freudenstadt angekommen trifft der Revisor auf dem Bahnsteig obigen Fahrgast wider. "Wann geht denn der nächste Zug nach Rottweil" wollte der Fahrgast wissen. "Das geht mich gar nichts an", sagte der Revisor und ging seines Weges.
Probleme gab es übrigens in Eutingen schon immer, sogar hochpolitische. Bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein wurden morgens gegen 7:30 Uhr nämlich in Eutingen Kurswagen von Freudenstadt an den von Konstanz nach Stuttgart fahrenden Zug angehängt, also umrangiert. Diese Prozedur dauerte ca. 10 Minuten, bis der von Konstanz angekommene Eilzug nach Stuttgart weiterfahren konnte. In diesem Zug saß ein nicht unbedeutender Fahrgast aus Spaichingen, damals unterwegs als einfacher Abgeordneter nach Stuttgart, der spätere Ministerpräsident Erwin Teufel. Und im Freudenstädter Zugteil reiste ebenfalls ein Prominenter, nämlich der in Dornstetten wohnhafte Erhard Eppler, der unter Willy Brandt eine nicht unwichtige Rolle spielte. Erhard Eppler ist immer in Dornstetten in den Zug eingestiegen und hat es sich bequem gemacht, Zeitungen gelesen usw., sich also richtig ausgebreitet, da der Freudenstädter Zugteil damals immer schwach besetzt gewesen war.
Nun hat es aber den eiligen Abgeordneten Erwin Teufel geärgert, dass er in Eutingen auf dem doch recht trostlosen Bahnhof fast 10 Minuten jeden Tag verlor, nur damit sein Kollege Erhard Eppler von der SPD bequem sitzen bleiben konnte.
Offenbar verfügte Erwin Teufel über die besseren Argumente oder Beziehungen, denn nur wenige Monate später wurde der Kurswagenbetrieb eingestellt mit der Folge, dass sich der Eilzug aus Konstanz nach Stuttgart entsprechend beschleunigen ließ und die Freudenstädter auf dem zugigen Bahnhof Eutingen umsteigen mussten.
In Insiderkreisen hieß deswegen der RE 19604 der "schnelle Erwin".
Auch heute noch trifft man in den Zügen zahlreiche Abgeordnete von Bund, Land und Europa, auch Staatssektretäre und Minister, mit denen man sich teils wunderbar auch über die Eisenbahn unterhalten kann.
In Freudenstadt angekommen trifft der Revisor auf dem Bahnsteig obigen Fahrgast wider. "Wann geht denn der nächste Zug nach Rottweil" wollte der Fahrgast wissen. "Das geht mich gar nichts an", sagte der Revisor und ging seines Weges.
Probleme gab es übrigens in Eutingen schon immer, sogar hochpolitische. Bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein wurden morgens gegen 7:30 Uhr nämlich in Eutingen Kurswagen von Freudenstadt an den von Konstanz nach Stuttgart fahrenden Zug angehängt, also umrangiert. Diese Prozedur dauerte ca. 10 Minuten, bis der von Konstanz angekommene Eilzug nach Stuttgart weiterfahren konnte. In diesem Zug saß ein nicht unbedeutender Fahrgast aus Spaichingen, damals unterwegs als einfacher Abgeordneter nach Stuttgart, der spätere Ministerpräsident Erwin Teufel. Und im Freudenstädter Zugteil reiste ebenfalls ein Prominenter, nämlich der in Dornstetten wohnhafte Erhard Eppler, der unter Willy Brandt eine nicht unwichtige Rolle spielte. Erhard Eppler ist immer in Dornstetten in den Zug eingestiegen und hat es sich bequem gemacht, Zeitungen gelesen usw., sich also richtig ausgebreitet, da der Freudenstädter Zugteil damals immer schwach besetzt gewesen war.
Nun hat es aber den eiligen Abgeordneten Erwin Teufel geärgert, dass er in Eutingen auf dem doch recht trostlosen Bahnhof fast 10 Minuten jeden Tag verlor, nur damit sein Kollege Erhard Eppler von der SPD bequem sitzen bleiben konnte.
Offenbar verfügte Erwin Teufel über die besseren Argumente oder Beziehungen, denn nur wenige Monate später wurde der Kurswagenbetrieb eingestellt mit der Folge, dass sich der Eilzug aus Konstanz nach Stuttgart entsprechend beschleunigen ließ und die Freudenstädter auf dem zugigen Bahnhof Eutingen umsteigen mussten.
In Insiderkreisen hieß deswegen der RE 19604 der "schnelle Erwin".
Auch heute noch trifft man in den Zügen zahlreiche Abgeordnete von Bund, Land und Europa, auch Staatssektretäre und Minister, mit denen man sich teils wunderbar auch über die Eisenbahn unterhalten kann.
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Re: Nicht nur für Fahrgäste sind Zugteilungen problematisch
Meiner Meinung nach gäbe es in Eutingen eine bessere Lösung:
- Der RE von Stuttgart wird bereits in Herrenberg geteilt. Vorderer Zugteil fährt ohne Halt weiter bis nach Horb, der Hintere Zugteil bedient alle Halte bis Eutingen und geht dann auf die KBS 741
Die S41 aus Freudenstadt wird in Hochdorf geteilt, der vordere Teil geht nach Eutingen, der hintere nach Horb (Verbindung der 2 großen Städte des Landkreises Freudenstadt
Die in Eutingen wendende S41 erstezt den zu bestimmten Zeiten verkehrenden RB Pendel Herrenberg <-> Bondorf (Anschluss S1 in Herrenberg)
"Man muss die Bahn zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zur Bahn!"
Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig
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Re: Nicht nur für Fahrgäste sind Zugteilungen problematisch
Das war auch immer das Problem bei den Zugteilungen in Trossingen. Man konnte Durchsagen machen wie man wollte, Schilder mit den Vermerk "Kurswagen" aufhängen und die Zugzielanzeige entsprechend einstellen. Sehr oft fragten dann in Trossingen Stadt die Fahrgäste "sind wir schon in Rottweil?" Ich glaube, dass es kaum ein Fahrgast bemängelt, dass es kaum noch umsteigfreie Verbindungen von Villingen nach Trossingen Stadt gibt. Schließlich stehen die Fahrzeuge ja fast Tür an Tür.
In der Vorweihnachtszeit (Samstags) kam es immer wieder vor, dass der Trossinger Pendel im Bahnhof stehen blieb und der abgehängte Kurswagen fast (auch ganz) leer in die Stadt fuhr, wobei der nach Rottweil fahrende Wagen völlig überfüllt war. An der Überfüllung des Zuges nach Rottweil an den Weihnachtssamstagen hat sich trotzdem nichts geändert, da hier vom Zweckverband Ringzug stets nur ein Fahrzeug bestellt wurde.
Reinhard
In der Vorweihnachtszeit (Samstags) kam es immer wieder vor, dass der Trossinger Pendel im Bahnhof stehen blieb und der abgehängte Kurswagen fast (auch ganz) leer in die Stadt fuhr, wobei der nach Rottweil fahrende Wagen völlig überfüllt war. An der Überfüllung des Zuges nach Rottweil an den Weihnachtssamstagen hat sich trotzdem nichts geändert, da hier vom Zweckverband Ringzug stets nur ein Fahrzeug bestellt wurde.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Re: Nicht nur für Fahrgäste sind Zugteilungen problematisch
Die Leute lesen nicht, die Leute hören nicht aber gemeckert wird am Schluss trotzdem.
So ist dass nun mal, da hilft alles nix!
So ist dass nun mal, da hilft alles nix!