HZL in der STZ
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- Örtlicher Betriebsleiter
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Re: HZL in der STZ
Hallo,
den Artikel von Herrn Petersen über die HzL finde ich nicht gut. Immerhin hat die HzL in den vergangenen Jahren ihre Verkehrsleistung enorm gesteigert. Sie hat auf der Zollernbahn den Nahverkehr (RB-Züge) gewonnen, hat sich gegen mehrere Bewerber beim Seehäsle durchgesetzt und ist auch beim Ringzug unter fünf Wettbewerbern als Bester durch das Ziel gegangen. Dafür, dass es beim Güterverkehr rückläufig ist, kann sie wenig. Der Autotransportzug nach Schömberg ist entfallen, weil der Betrieb dort aufgegeben hat. Die Wacker-Chemie kauft ihr Salz neuerdings bei anderen Salinen, weshalb ab Haigerloch da weniger verfrachtet werden kann. Den Holcim-Zug hat die HzL immerhin aufs Gleis gebracht. Früher waren da häufig LKW von Holcim unterwegs. Beim Busverkehr ist das Angebot seit Jahrzehnten recht robust (Raum Horb - Haigerloch - Hechingen), beim Ringzug wird eine gute Leistung abgeliefert, sieht man mal vom optischen Zustand einiger Fahrzeuge ab. Und stark ist die HzL auch bei Kooperationen mit anderen Verkehrsunternehmen, etwa mit DB-Regio im Ringzugbereich, mit dem RAB auf der Ammertalbahn und Zollernbahn oder mit DB-Cargo, für den sie die Schwäbische Alb via Ulm bedient.
Bei der SWEG hingegen ist längst nicht alles Gold was glänzt. Ich kann mich noch daran entsinnen, dass zu Zeiten, als die SWEG den Busverkehr zwischen Furtwangen und Donaueschingen betrieben hat, diese davor gewarnt hat, am Sonntag Verkehre aufzubauen, weil da doch niemand fahren wollte. Inzwischen fahren alle zwei Stunden (Ruf-) Busse in Kooperation von Fa. Merz und SBG und siehe da, pro Jahr werden an die 12.000 Fahrgäste während der verkehrsschwachen Zeiten befördert.
Dass es auf der Stammlinie Hechingen - Gammertingen - Sigmaringen außerhalb des Schülerverkehrs wenig Nachfrage gibt, ist allerdings zutreffend. Beispielsweise bin ich in den Sommerferien schon mal als einziger Fahrgast in einem werktäglich verkehrenden Zug gesessen. Obwohl die Strecke in vielen Ortschaften sehr gut liegende Haltepunkte besitzt, nimmt die Bevölkerung das Angebot eher nicht an. Die Verkehrsströme laufen auch nicht immer in Richtung der HzL-Schienenstrecken. So hat Gammertingen sicherlich engere Beziehungen zur Region Neckar-Alb (Raum TÜ/RT) als in die Region Bodensee-Oberschwaben, zu welcher es zugeordnet ist.
Und ob die SWEG bei den Stuttgarter Ausschreibungen einen Stich macht, bleibt mal abzuwarten. Dem Vernehmen nach wurde die Ausschreibung in der Ortenau auch nur gewonnen, weil es keinen anderen Anbieter gegeben haben soll.
Viele Grüße vom Vielfahrer
den Artikel von Herrn Petersen über die HzL finde ich nicht gut. Immerhin hat die HzL in den vergangenen Jahren ihre Verkehrsleistung enorm gesteigert. Sie hat auf der Zollernbahn den Nahverkehr (RB-Züge) gewonnen, hat sich gegen mehrere Bewerber beim Seehäsle durchgesetzt und ist auch beim Ringzug unter fünf Wettbewerbern als Bester durch das Ziel gegangen. Dafür, dass es beim Güterverkehr rückläufig ist, kann sie wenig. Der Autotransportzug nach Schömberg ist entfallen, weil der Betrieb dort aufgegeben hat. Die Wacker-Chemie kauft ihr Salz neuerdings bei anderen Salinen, weshalb ab Haigerloch da weniger verfrachtet werden kann. Den Holcim-Zug hat die HzL immerhin aufs Gleis gebracht. Früher waren da häufig LKW von Holcim unterwegs. Beim Busverkehr ist das Angebot seit Jahrzehnten recht robust (Raum Horb - Haigerloch - Hechingen), beim Ringzug wird eine gute Leistung abgeliefert, sieht man mal vom optischen Zustand einiger Fahrzeuge ab. Und stark ist die HzL auch bei Kooperationen mit anderen Verkehrsunternehmen, etwa mit DB-Regio im Ringzugbereich, mit dem RAB auf der Ammertalbahn und Zollernbahn oder mit DB-Cargo, für den sie die Schwäbische Alb via Ulm bedient.
Bei der SWEG hingegen ist längst nicht alles Gold was glänzt. Ich kann mich noch daran entsinnen, dass zu Zeiten, als die SWEG den Busverkehr zwischen Furtwangen und Donaueschingen betrieben hat, diese davor gewarnt hat, am Sonntag Verkehre aufzubauen, weil da doch niemand fahren wollte. Inzwischen fahren alle zwei Stunden (Ruf-) Busse in Kooperation von Fa. Merz und SBG und siehe da, pro Jahr werden an die 12.000 Fahrgäste während der verkehrsschwachen Zeiten befördert.
Dass es auf der Stammlinie Hechingen - Gammertingen - Sigmaringen außerhalb des Schülerverkehrs wenig Nachfrage gibt, ist allerdings zutreffend. Beispielsweise bin ich in den Sommerferien schon mal als einziger Fahrgast in einem werktäglich verkehrenden Zug gesessen. Obwohl die Strecke in vielen Ortschaften sehr gut liegende Haltepunkte besitzt, nimmt die Bevölkerung das Angebot eher nicht an. Die Verkehrsströme laufen auch nicht immer in Richtung der HzL-Schienenstrecken. So hat Gammertingen sicherlich engere Beziehungen zur Region Neckar-Alb (Raum TÜ/RT) als in die Region Bodensee-Oberschwaben, zu welcher es zugeordnet ist.
Und ob die SWEG bei den Stuttgarter Ausschreibungen einen Stich macht, bleibt mal abzuwarten. Dem Vernehmen nach wurde die Ausschreibung in der Ortenau auch nur gewonnen, weil es keinen anderen Anbieter gegeben haben soll.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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- Weichenputzer
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Re: HZL in der STZ
Praktisch alle "Experten" waren sich einig, dass die SWEG die Ortenau-S-Bahn v.a. wegen der kurzen Restlaufzeit, der Einsatzmöglichkeit gebrauchter Fahrzeuge und insbesondere der Problematik mit der "Zulassung Frankreich", der evtl. Mitbewerber mit passenden Gebrauchtfahrzeugen aufgesessen wären, gewonnen hat.
Ansonsten würde ich auch sagen, der Redakteur hat nur mäßig Ahnung, von was er schreibt.
Zumindest die befahrenen Schienenetz-km hat die HzL seit der Bahnreform deutlich zugelegt, auch viele Verkehre neu gewonnnen.
Die wirtschaftliche Lage mag zutreffend sein und die Frage "eigenwirtschaftliche Finanzierung Stammstrecke" ebenfalls, aber irgenwie wird mir in dem Artikel zuviel in einen Topf geworfen...
Ansonsten würde ich auch sagen, der Redakteur hat nur mäßig Ahnung, von was er schreibt.
Zumindest die befahrenen Schienenetz-km hat die HzL seit der Bahnreform deutlich zugelegt, auch viele Verkehre neu gewonnnen.
Die wirtschaftliche Lage mag zutreffend sein und die Frage "eigenwirtschaftliche Finanzierung Stammstrecke" ebenfalls, aber irgenwie wird mir in dem Artikel zuviel in einen Topf geworfen...
- Sascha
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Re: HZL in der STZ
Hallo,
Werkstattkapazität hätte DB-Regio gehabt (Offenburg (Abstellung und Tankstelle und Freiburg), während andere Anbieter erst die Werkstattkapazität bauen bzw. Anmieten müssten.
Gruß
Sascha
Doch, es gab einen, nämlich die DB Regio. Allerdings war der Knackpunkt die KBS 719 "Europabahn". Es gibt nämlich wenig frankreichtaugliche Fahrzeuge, die X73900 sind Fahrzeuge der SNCF, die "früher" im Auftrag der DB mit der OSB zusammen den Verkehr bestritten hat. Jetzt fahren die "Blauwale (Hallo Richtung DSO)" im Auftrag der SWEG (lt. Fahrplanheft, dort steht nur noch die SWEG drin).Vielfahrer hat geschrieben:Und ob die SWEG bei den Stuttgarter Ausschreibungen einen Stich macht, bleibt mal abzuwarten. Dem Vernehmen nach wurde die Ausschreibung in der Ortenau auch nur gewonnen, weil es keinen anderen Anbieter gegeben haben soll.
Werkstattkapazität hätte DB-Regio gehabt (Offenburg (Abstellung und Tankstelle und Freiburg), während andere Anbieter erst die Werkstattkapazität bauen bzw. Anmieten müssten.
Grüße zurück nach Tübingen.Vielfahrer hat geschrieben:Viele Grüße vom Vielfahrer
Gruß
Sascha
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- Schaffner
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Re: HZL in der STZ
Tja,
Zeitungs-schreiber schreiben zunächst einfach. Ob das wirklich wahr oder unwahr oder teilweise wahr ist können wir als Zeitungskonsumenten nicht immer
wissen.
Und, Ihr habt Recht, die HZL hat doch ordentlich "gewonnen", wie auch die 766, auf der sie Ihre Verkehre behalten hat, weil, das wäre eine echte Katastrophe gewesen - die 766 an DB Regio " zurückverlieren".
Oder der RINGZUG, dieser wird schließlich nicht ausgeschrieben - wenn ich es richtig gelesen habe.
Oli
Zeitungs-schreiber schreiben zunächst einfach. Ob das wirklich wahr oder unwahr oder teilweise wahr ist können wir als Zeitungskonsumenten nicht immer
wissen.
Und, Ihr habt Recht, die HZL hat doch ordentlich "gewonnen", wie auch die 766, auf der sie Ihre Verkehre behalten hat, weil, das wäre eine echte Katastrophe gewesen - die 766 an DB Regio " zurückverlieren".
Oder der RINGZUG, dieser wird schließlich nicht ausgeschrieben - wenn ich es richtig gelesen habe.
Oli
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Re: HZL in der STZ
Hallo Oli,
der Ringzug wurde 2001 "ausgeschrieben" bzw. es wurde ein damals zulässiges Preisanfrageverfahren vorgenommen. Dabei hatte die HzL sich als günstigster Anbieter durchgesetzt. Grundsätzlich werden inzwischen jedoch alle Schienenverkehre ausgeschrieben. Dafür hat das Land bekanntlich einen Zeitplan erstellt. Weil das Geld knapp ist, rangieren Strecken, die hohe Zuschüsse kosten, logischerweise in diesen Zeitplänen eher vorne. 3 Strecken befinden sich am Ende der Ausschreibungsliste, nämlich die Schwarzwaldbahn von DB-Regio, die Kulturbahn des RAB und der Ringzug der HzL. Offenbar erwartet das Land im Falle einer Ausschreibung bei diesen drei Strecken keine wesentlich günstigeren Ergebnisse. Aber daran, dass eines (hoffentlich fernen) Tages auch der Ringzug ausgeschrieben wird, ändert das nichts.
Viele Grüße vom Vielfahrer
der Ringzug wurde 2001 "ausgeschrieben" bzw. es wurde ein damals zulässiges Preisanfrageverfahren vorgenommen. Dabei hatte die HzL sich als günstigster Anbieter durchgesetzt. Grundsätzlich werden inzwischen jedoch alle Schienenverkehre ausgeschrieben. Dafür hat das Land bekanntlich einen Zeitplan erstellt. Weil das Geld knapp ist, rangieren Strecken, die hohe Zuschüsse kosten, logischerweise in diesen Zeitplänen eher vorne. 3 Strecken befinden sich am Ende der Ausschreibungsliste, nämlich die Schwarzwaldbahn von DB-Regio, die Kulturbahn des RAB und der Ringzug der HzL. Offenbar erwartet das Land im Falle einer Ausschreibung bei diesen drei Strecken keine wesentlich günstigeren Ergebnisse. Aber daran, dass eines (hoffentlich fernen) Tages auch der Ringzug ausgeschrieben wird, ändert das nichts.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Tf Reinhard
- Inhaber
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- Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
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Re: HZL in der STZ
Ich nehme an, dass Herr Petersen bei der Betriebsversammlung in Gammertingen am Wochenende dabei war. Da schaut ja immer wieder auch mal die Presse vorbei. Was da alles erzählt wurde weiß ich nicht, da ich als Betriebsratsmitgleich leider verhindert war.
Reinhard
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.