Sulz zukünftig ohne Bahnhof?
Verfasst: Mo 12. Mai 2025, 18:28
Hallo,
heute fand eine Online-Sitzung des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn statt. Inhalt der Sitzung war im wesentlichen, die Mitglieder des Interessenverbands über den aktuellen Planungsstand bezüglich des Gäubahn-Ausbaus zu informieren. Für die DB übernahm dies die Konzernbevollmächtigte, Frau Dr. Clarissa Freundorfer und der Leiter des Ausbaubereichs Süd für die Gäubahn, Herr Igor Zaidman. Kernpunkte waren der Pfaffensteigtunnel, der von keinem der Beteiligten in Frage gestellt wurde. Der Vorsitzende des Interessenverbands, Guido Wolf MdL, wird in den nächsten Wochen bei der neuen Regierung in Berlin einen für das Anliegen der Gäubahn-Anrainer zuständigen Mitarbeiter aufsuchen, um für die Finanzierung des Pfaffensteigtunnels die letzten notwendigen Schritte zu unternehmen. Die Planungen sind weitestgehend abgeschlossen bzw. liegen den EBA bereits vor. Wäre es zu keinem Regierungswechsel gekommen, so Frau Dr. Freundorfer, dann wäre die Finanzierungszusage wohl schon da.
Herr Zaidman erläuterte dann mittels zahlreichen Folien den 155 km langen Südabschnitt von Böblingen bis zur Schweizer Grenze und stellte eine Vielzahl von notwendigen Teilprojekten vor (u.a. Geschwindigkeitserhöhungen, Doppelspuren, Neubau eines Tunnels, Bahnübergangslösungen, Schallschutzwände, Anpassungen bei 13 Stationen usw.). Die Ausführungen waren sehr gut nachvollziehbar, führten aber zu einigen Nachfragen.
Zwei wesentliche Diskussionspunkte waren die Umstiegsverbindungen auf die S-Bahn in Stuttgart-Vaihingen, die ab Eröffnung des Tiefbahnhofs dann alle 5 Minuten zwischen Stg.-Vaihingen und Stuttgart Hbf (tief) fahren werden. Zuvor allerdings wird die Stammstrecke der S-Bahn für eine längere Zeit für dringend notwendige Arbeiten außer Betrieb gehen. Aus Sicht der Vertreter des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn wäre es ein erheblicher Fehler, wenn die Erreichbarkeit des Stuttgarter Hauptbahnhofs (oben bis Dezember 2026) weder über die S-Bahn-Stammstrecke noch über die Panoramabahn nicht gewährleistet würde. Die DB wurde gebeten, für entsprechende Lösungen zu sorgen, denn ein SEV oder die Stadtbahn sei hierfür nicht geeignet.
Viele Fragen kamen auch im Zusammenhang mit dem neuen (eingleisigen) Sulzer Tunnel auf. Die Gäubahn wird von Neckarhausen aus auf einer ca. 700 m langen Talbrücke und dann auf einem 3,5 km langen Tunnel westlich an Sulz vorbei durch den Berg geführt. Sulz würde damit quasi ohne Halt umfahren. Die DB räumte ein, dass sie noch auf der Suche nach Lösungen sei, wie man die Stadt Sulz auf der Schiene sinnvoll im Regionalzugverkehr weiterhin bedienen könne. Eine vorzeigbare Lösung würde aktuell aber noch nicht vorliegen. Herr Zaidmann sagte zu, so rasch wie möglich mit den betroffenen kommunalen Stellen Kontakt aufzunehmen, wenn eine entsprechende Lösung vorliegen würde. Die frühere Planung eines kürzeren, etwa 2,7 km langen Tunnels, der nördlich vom Bahnhof Sulz weiterhin den Bahnhof angebunden hätte, sei durch mehrere Häuser einer Sulzer Seniorenwohnanlage inzwischen leider verbaut worden.
Für das Land Baden-Württemberg regte Herr Hickmann an, über eine Etappierung des Südabschnitts nachzudenken. Für das Projekt Ringzug 2.0 sei der zweigleisige Ausbau im Raum Aistaig von großer Bedeutung, weil nur mit diesem Ausbau der stündliche MEX von Stuttgart nach Villingen realisiert werden könne. Zaidman räumte ein, dass die planerischen Herausforderungen im Raum Aistaig (Neckar, Landesstraße, Bebauung, Bahnübergang) sehr hoch seien. Daniel Karreis, der dort aufgewachsen ist, bestätigte dies.
Unter dem Strich war das wieder eine interessante Sitzung des Interessenverbands, die tatsächlich den Finger in die Wunden legte, die noch bestehen. Möglichst vor der Sommerpause soll eine weitere Sitzung folgen, um in mehreren angesprochenen Punkten weiter zu kommen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
heute fand eine Online-Sitzung des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn statt. Inhalt der Sitzung war im wesentlichen, die Mitglieder des Interessenverbands über den aktuellen Planungsstand bezüglich des Gäubahn-Ausbaus zu informieren. Für die DB übernahm dies die Konzernbevollmächtigte, Frau Dr. Clarissa Freundorfer und der Leiter des Ausbaubereichs Süd für die Gäubahn, Herr Igor Zaidman. Kernpunkte waren der Pfaffensteigtunnel, der von keinem der Beteiligten in Frage gestellt wurde. Der Vorsitzende des Interessenverbands, Guido Wolf MdL, wird in den nächsten Wochen bei der neuen Regierung in Berlin einen für das Anliegen der Gäubahn-Anrainer zuständigen Mitarbeiter aufsuchen, um für die Finanzierung des Pfaffensteigtunnels die letzten notwendigen Schritte zu unternehmen. Die Planungen sind weitestgehend abgeschlossen bzw. liegen den EBA bereits vor. Wäre es zu keinem Regierungswechsel gekommen, so Frau Dr. Freundorfer, dann wäre die Finanzierungszusage wohl schon da.
Herr Zaidman erläuterte dann mittels zahlreichen Folien den 155 km langen Südabschnitt von Böblingen bis zur Schweizer Grenze und stellte eine Vielzahl von notwendigen Teilprojekten vor (u.a. Geschwindigkeitserhöhungen, Doppelspuren, Neubau eines Tunnels, Bahnübergangslösungen, Schallschutzwände, Anpassungen bei 13 Stationen usw.). Die Ausführungen waren sehr gut nachvollziehbar, führten aber zu einigen Nachfragen.
Zwei wesentliche Diskussionspunkte waren die Umstiegsverbindungen auf die S-Bahn in Stuttgart-Vaihingen, die ab Eröffnung des Tiefbahnhofs dann alle 5 Minuten zwischen Stg.-Vaihingen und Stuttgart Hbf (tief) fahren werden. Zuvor allerdings wird die Stammstrecke der S-Bahn für eine längere Zeit für dringend notwendige Arbeiten außer Betrieb gehen. Aus Sicht der Vertreter des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn wäre es ein erheblicher Fehler, wenn die Erreichbarkeit des Stuttgarter Hauptbahnhofs (oben bis Dezember 2026) weder über die S-Bahn-Stammstrecke noch über die Panoramabahn nicht gewährleistet würde. Die DB wurde gebeten, für entsprechende Lösungen zu sorgen, denn ein SEV oder die Stadtbahn sei hierfür nicht geeignet.
Viele Fragen kamen auch im Zusammenhang mit dem neuen (eingleisigen) Sulzer Tunnel auf. Die Gäubahn wird von Neckarhausen aus auf einer ca. 700 m langen Talbrücke und dann auf einem 3,5 km langen Tunnel westlich an Sulz vorbei durch den Berg geführt. Sulz würde damit quasi ohne Halt umfahren. Die DB räumte ein, dass sie noch auf der Suche nach Lösungen sei, wie man die Stadt Sulz auf der Schiene sinnvoll im Regionalzugverkehr weiterhin bedienen könne. Eine vorzeigbare Lösung würde aktuell aber noch nicht vorliegen. Herr Zaidmann sagte zu, so rasch wie möglich mit den betroffenen kommunalen Stellen Kontakt aufzunehmen, wenn eine entsprechende Lösung vorliegen würde. Die frühere Planung eines kürzeren, etwa 2,7 km langen Tunnels, der nördlich vom Bahnhof Sulz weiterhin den Bahnhof angebunden hätte, sei durch mehrere Häuser einer Sulzer Seniorenwohnanlage inzwischen leider verbaut worden.
Für das Land Baden-Württemberg regte Herr Hickmann an, über eine Etappierung des Südabschnitts nachzudenken. Für das Projekt Ringzug 2.0 sei der zweigleisige Ausbau im Raum Aistaig von großer Bedeutung, weil nur mit diesem Ausbau der stündliche MEX von Stuttgart nach Villingen realisiert werden könne. Zaidman räumte ein, dass die planerischen Herausforderungen im Raum Aistaig (Neckar, Landesstraße, Bebauung, Bahnübergang) sehr hoch seien. Daniel Karreis, der dort aufgewachsen ist, bestätigte dies.
Unter dem Strich war das wieder eine interessante Sitzung des Interessenverbands, die tatsächlich den Finger in die Wunden legte, die noch bestehen. Möglichst vor der Sommerpause soll eine weitere Sitzung folgen, um in mehreren angesprochenen Punkten weiter zu kommen.
Viele Grüße vom Vielfahrer