Wie heißt mein Urlaubsort?
Verfasst: Mo 8. Jan 2024, 13:47
Hallo,
der Ort, an dem ich gerade in Urlaub bin, hat schon 1967 seinen Bahnanschluss verloren. Er war mit der 768 m tiefer liegenden Talstation mittels einer 10,4 km langen Stichbahn (Meterspur, Adhäsions-, ansonsten Zahnradbetrieb auf drei Abschnitten mit 4,9 km Länge mit bis zu 16 % Steigung, Fahrzeit 46 Minuten) verbunden. Als Schüler konnte ich die Bahn im Jahr 1962 nach einer 6-stündigen Wanderung von einem 2.350 m hohen Pass fast 1.000 m tiefer gelegen noch im Betrieb sehen, bin damals aber leider nicht mitgefahren, da es fahrplanmäßig nicht gepasst hat. Im letzten Jahr vor der Umstellung auf Busbetrieb fuhren 133.879 Fahrgäste mit den eingesetzten 3 elektrischen Gleichstrom-Triebwagen (Baujahr 1915). Außerdem wurden 2.551 t Güter befördert. Die Busse benötigen heute 37 Minuten für die 16 km lange gut ausgebaute Straßenentfernung.
Die Bahn diente primär der touristischen Erschließung meines heutigen Urlaubsorts mit über zwanzig ca. 50°C heißen Quellen. Zur Bahn gehörte auch ein Elektrizitätswerk, mit dessen Gewinnen der defizitäre Bahnbetrieb schon vor 100 Jahren entscheidend unterstützt werden konnte.
Es gab sechs Zwischenstationen, wobei eine letztlich nur eine Dienststation mit nur einer Weiche war. Eine weitere Haltestelle trug die Bezeichnung „Russengraben“. Mit ein Grund für die Einstellung der Bahnlinie dürfte gewesen sein, dass z.B. eine Haltestelle für ein weiteres 300-Einwohner-Dorf zwar vorhanden war, dieses aber von seiner Bahnhaltestelle nahezu 400 Höhenmeter weiter oben lag. Heute wird dieses Dorf im täglichen Stundentakt mit dem Bus durch einen ca. 400 m langen Straßentunnel bedient, während man früher zu Fuß den gefährlichen Weg in meinen Urlaubsort über die sogenannten Albinen-Leitern gehen/klettern musste (nur im Sommer möglich).
Im Tal (Bergstation der eingestellten Bahn) liegen derzeit 30 cm Schnee, im dazugehörigen Skigebiet sind es 240 cm. Heute verkehren 27 tägliche Bus-Fahrtenpaare ins Tal im 30-Minuten-Takt, alle mit Rollstuhl- und Fahrradbeförderung, wenn dies zuvor angemeldet wird. Nach meinen Beobachtungen läuft alles trotz der Wettverhältnisse auf die Minute pünktlich und die Anschlüsse an weitere Buslinien und den Ortsbus funktionieren immer. Die Busse sind teilweise in ihrer Lastrichtung voll ausgelastet. Außerdem verkehren für den Schülerverkehr Kleinbusse von abgelegenen Ortschaften direkt zur Schule.
Interessant ist auch, dass es im Ort keinerlei (!) kostenlose Parkplätze gibt. Diejenigen, die trotzdem mit ihrem Pkw anreisen, müssen in Tiefgaragen oder auf anderen kostenpflichtigen Abstellanlagen parken. Die Tagesparkkarte liegt bei 8.- €. Nur zwischen 22 Uhr und 5 Uhr können Anlieger in die Ortsmitte fahren, um z.B. etwas auszuladen. Entsprechend wenig Fahrzeuge sind deshalb im Ort zu sehen. Ab meinem Wohnort Tübingen gibt es in meinen Urlaubsort Verbindungen im Stundentakt, wobei man viermal umsteigen muss. Wer weiß, wie mein Urlaubsort heißt?
Viele Grüße vom Vielfahrer
der Ort, an dem ich gerade in Urlaub bin, hat schon 1967 seinen Bahnanschluss verloren. Er war mit der 768 m tiefer liegenden Talstation mittels einer 10,4 km langen Stichbahn (Meterspur, Adhäsions-, ansonsten Zahnradbetrieb auf drei Abschnitten mit 4,9 km Länge mit bis zu 16 % Steigung, Fahrzeit 46 Minuten) verbunden. Als Schüler konnte ich die Bahn im Jahr 1962 nach einer 6-stündigen Wanderung von einem 2.350 m hohen Pass fast 1.000 m tiefer gelegen noch im Betrieb sehen, bin damals aber leider nicht mitgefahren, da es fahrplanmäßig nicht gepasst hat. Im letzten Jahr vor der Umstellung auf Busbetrieb fuhren 133.879 Fahrgäste mit den eingesetzten 3 elektrischen Gleichstrom-Triebwagen (Baujahr 1915). Außerdem wurden 2.551 t Güter befördert. Die Busse benötigen heute 37 Minuten für die 16 km lange gut ausgebaute Straßenentfernung.
Die Bahn diente primär der touristischen Erschließung meines heutigen Urlaubsorts mit über zwanzig ca. 50°C heißen Quellen. Zur Bahn gehörte auch ein Elektrizitätswerk, mit dessen Gewinnen der defizitäre Bahnbetrieb schon vor 100 Jahren entscheidend unterstützt werden konnte.
Es gab sechs Zwischenstationen, wobei eine letztlich nur eine Dienststation mit nur einer Weiche war. Eine weitere Haltestelle trug die Bezeichnung „Russengraben“. Mit ein Grund für die Einstellung der Bahnlinie dürfte gewesen sein, dass z.B. eine Haltestelle für ein weiteres 300-Einwohner-Dorf zwar vorhanden war, dieses aber von seiner Bahnhaltestelle nahezu 400 Höhenmeter weiter oben lag. Heute wird dieses Dorf im täglichen Stundentakt mit dem Bus durch einen ca. 400 m langen Straßentunnel bedient, während man früher zu Fuß den gefährlichen Weg in meinen Urlaubsort über die sogenannten Albinen-Leitern gehen/klettern musste (nur im Sommer möglich).
Im Tal (Bergstation der eingestellten Bahn) liegen derzeit 30 cm Schnee, im dazugehörigen Skigebiet sind es 240 cm. Heute verkehren 27 tägliche Bus-Fahrtenpaare ins Tal im 30-Minuten-Takt, alle mit Rollstuhl- und Fahrradbeförderung, wenn dies zuvor angemeldet wird. Nach meinen Beobachtungen läuft alles trotz der Wettverhältnisse auf die Minute pünktlich und die Anschlüsse an weitere Buslinien und den Ortsbus funktionieren immer. Die Busse sind teilweise in ihrer Lastrichtung voll ausgelastet. Außerdem verkehren für den Schülerverkehr Kleinbusse von abgelegenen Ortschaften direkt zur Schule.
Interessant ist auch, dass es im Ort keinerlei (!) kostenlose Parkplätze gibt. Diejenigen, die trotzdem mit ihrem Pkw anreisen, müssen in Tiefgaragen oder auf anderen kostenpflichtigen Abstellanlagen parken. Die Tagesparkkarte liegt bei 8.- €. Nur zwischen 22 Uhr und 5 Uhr können Anlieger in die Ortsmitte fahren, um z.B. etwas auszuladen. Entsprechend wenig Fahrzeuge sind deshalb im Ort zu sehen. Ab meinem Wohnort Tübingen gibt es in meinen Urlaubsort Verbindungen im Stundentakt, wobei man viermal umsteigen muss. Wer weiß, wie mein Urlaubsort heißt?
Viele Grüße vom Vielfahrer