Ammertalbahn...wenn`s nicht so traurig wäre könnte man darüber lachen..
Verfasst: Mi 29. Mär 2023, 09:38
...aber, den Fahrgästen dort - wenn es welche gibt - bleibt das Lachen sicherlich im Hals stecken, Zitat aus dem Tü Tagbaltt:
Fast hatte man sie schon vermisst, die Hiobsbotschaften von der Ammertalbahn. Seit der versprochene, aber offenbar zu ambitionierte Viertelstundentakt wieder auf den alten Halbstundentakt eingedampft wurde, läuft der Betrieb auf der elektrifizierten Strecke nicht nur ziemlich geräuschlos, sondern auch beinahe reibungslos. Aber am Dienstag war es dann doch mal wieder soweit: Morgens kurz vor 7 Uhr, mitten im Schüler- und Berufsverkehr also, ging am Pfäffinger Bahnhof nichts mehr. Der Zug aus Entringen in Richtung Tübingen drehte schließlich wieder um. Erst gegen 9 Uhr hatte sich die Lage auf der Zugstrecke durchs Ammertal zwischen Herrenberg und der Unistadt wieder halbwegs beruhigt.
Der Grund war eine Weichenstörung. Mal wieder. Eigentlich hätte um 6.53 am Pfäffinger Bahnhof ein Schülerzug den Weg eines anderen kreuzen sollen. Doch die dafür nötige Weiche ließ sich nicht bis zum Anschlag umstellen, beschreibt die Geschäftsführerin des kommunalen, beim Landkreis Tübingen angesiedelten Ammertalbahn-Zweckverbands Sarah Wüstenhöfer die Panne. Und der Grund? Der Weiche war es in der frostigen Nacht zu kalt geworden. Nun kamen die paar Grad Minustemperaturen ja nicht aus heiterem Himmel. Und dass Weichen vereisen können, ist auch nicht ganz unbekannt. Stimmt, sagt Wüstenhöfer, man habe ja deshalb extra am Sonntag schon die Weichenheizung angestellt. Aber die habe wohl nicht funktioniert. Es habe ein Techniker kommen müssen, um die Weiche für die erste Zugkreuzung des Tages wieder gangbar zu machen.
Das aber hat am Dienstag halt gedauert. Denn vor Ort sei eben kein Techniker von der Erms-Neckar-Bahn gewesen. Die nämlich ist für die Instandhaltung und Entstörung auf der Strecke zuständig. Da könne es schon sein, dass der Techniktrupp gerade auf der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach zugange sei, wenn er gerade zwischen Tübingen und Herrenberg gebraucht werde, sagt Wüstenhöfer.
Oh ha, denkt man sich da. Wurde die Ammertalbahn nicht gerade erst für zig Millionen Euro elektrifiziert und teils zweigleisig zum ersten Modul der Regionalstadtbahn ausgebaut. Und dann hakt es an einer kaputten Weichenheizung und einem Technikertrupp, der eine gute Stunde braucht, bis er an Ort und Stelle eine Störung beheben kann. Und überhaupt, der Betrieb auf der Bahnstrecke geht ja nicht erst morgens um 7 los. Der erste Zug fährt werktags um 4.30 Uhr in Tübingen los. Hätte man da nicht vorher merken können, dass was nicht stimmt und den Schaden vor der ersten Zugkreuzung beheben?
Tja, sagt die Geschäftsführerin. Das sei schon alles nicht so falsch, was man da frage. Es sei schon bekannt, dass die Weichen und ihre Heizungen „Schwachstellen“ seien. Vor allem in Pfäffingen, da stecke nämlich noch eine „alte Heizung drin“, die nur von Hand und vor Ort in Gang gesetzt werden könne. Man habe jetzt Angebote auf dem Tisch für eine neue Heizung, die sich von der Leitstelle aus betätigen und auch überprüfen lasse. Auch das mit der Entstörung sei als Problem erkannt, sagt Wüstenhöfer. Da sei eine Nachbesserung beim Vertrag mit der Erms-Neckar-Bahn „angedacht“. Die Lösung könne sein, dass die Techniker spätestens in einer Viertelstunde da sind.
Aha: Angebote auf dem Tisch, Lösung angedacht. Kann demnach ja alles noch dauern. Aber nein, nicht alles ist bei der Ammertalbahn auf dem langen oder ganz langen Gleis. Zumindest eine zügige Konsequenz aus der Störung am Dienstagmorgen gibt es doch. Sarah Wüstenhöfer sagt, dass die Fahrdienstleiter „jetzt die Anweisung bekommen, die Weichen zu testen“, und zwar gleich bei Betriebsbeginn morgens. Wenn dabei eine technische Störung bemerkt werde, bleibe Zeit genug, sie zu beseitigen, bevor es so richtig los geht mit dem Berufs- und Schülerverkehr auf der Ammertalbahn. Und dann sagt die wirklich sehr sympathische Geschäftsführerin noch, dass ihr das „alles sehr leid“ tue für die Fahrgäste. Und sie beteuert: „Wir versuchen aus jedem Zwischenfall zu lernen.“
Geht doch, denkt man sich da erleichtert. Aber warum erst jetzt?
Ja, gegen Mittag kam noch eine Stellwerksstörung in Tübingen und ein PU zwischen Esslingen und Plochingen dazu und führte zu einem fast völligen Stillstand auf der Neckartalbahn.
Gruß Oli
Fast hatte man sie schon vermisst, die Hiobsbotschaften von der Ammertalbahn. Seit der versprochene, aber offenbar zu ambitionierte Viertelstundentakt wieder auf den alten Halbstundentakt eingedampft wurde, läuft der Betrieb auf der elektrifizierten Strecke nicht nur ziemlich geräuschlos, sondern auch beinahe reibungslos. Aber am Dienstag war es dann doch mal wieder soweit: Morgens kurz vor 7 Uhr, mitten im Schüler- und Berufsverkehr also, ging am Pfäffinger Bahnhof nichts mehr. Der Zug aus Entringen in Richtung Tübingen drehte schließlich wieder um. Erst gegen 9 Uhr hatte sich die Lage auf der Zugstrecke durchs Ammertal zwischen Herrenberg und der Unistadt wieder halbwegs beruhigt.
Der Grund war eine Weichenstörung. Mal wieder. Eigentlich hätte um 6.53 am Pfäffinger Bahnhof ein Schülerzug den Weg eines anderen kreuzen sollen. Doch die dafür nötige Weiche ließ sich nicht bis zum Anschlag umstellen, beschreibt die Geschäftsführerin des kommunalen, beim Landkreis Tübingen angesiedelten Ammertalbahn-Zweckverbands Sarah Wüstenhöfer die Panne. Und der Grund? Der Weiche war es in der frostigen Nacht zu kalt geworden. Nun kamen die paar Grad Minustemperaturen ja nicht aus heiterem Himmel. Und dass Weichen vereisen können, ist auch nicht ganz unbekannt. Stimmt, sagt Wüstenhöfer, man habe ja deshalb extra am Sonntag schon die Weichenheizung angestellt. Aber die habe wohl nicht funktioniert. Es habe ein Techniker kommen müssen, um die Weiche für die erste Zugkreuzung des Tages wieder gangbar zu machen.
Das aber hat am Dienstag halt gedauert. Denn vor Ort sei eben kein Techniker von der Erms-Neckar-Bahn gewesen. Die nämlich ist für die Instandhaltung und Entstörung auf der Strecke zuständig. Da könne es schon sein, dass der Techniktrupp gerade auf der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach zugange sei, wenn er gerade zwischen Tübingen und Herrenberg gebraucht werde, sagt Wüstenhöfer.
Oh ha, denkt man sich da. Wurde die Ammertalbahn nicht gerade erst für zig Millionen Euro elektrifiziert und teils zweigleisig zum ersten Modul der Regionalstadtbahn ausgebaut. Und dann hakt es an einer kaputten Weichenheizung und einem Technikertrupp, der eine gute Stunde braucht, bis er an Ort und Stelle eine Störung beheben kann. Und überhaupt, der Betrieb auf der Bahnstrecke geht ja nicht erst morgens um 7 los. Der erste Zug fährt werktags um 4.30 Uhr in Tübingen los. Hätte man da nicht vorher merken können, dass was nicht stimmt und den Schaden vor der ersten Zugkreuzung beheben?
Tja, sagt die Geschäftsführerin. Das sei schon alles nicht so falsch, was man da frage. Es sei schon bekannt, dass die Weichen und ihre Heizungen „Schwachstellen“ seien. Vor allem in Pfäffingen, da stecke nämlich noch eine „alte Heizung drin“, die nur von Hand und vor Ort in Gang gesetzt werden könne. Man habe jetzt Angebote auf dem Tisch für eine neue Heizung, die sich von der Leitstelle aus betätigen und auch überprüfen lasse. Auch das mit der Entstörung sei als Problem erkannt, sagt Wüstenhöfer. Da sei eine Nachbesserung beim Vertrag mit der Erms-Neckar-Bahn „angedacht“. Die Lösung könne sein, dass die Techniker spätestens in einer Viertelstunde da sind.
Aha: Angebote auf dem Tisch, Lösung angedacht. Kann demnach ja alles noch dauern. Aber nein, nicht alles ist bei der Ammertalbahn auf dem langen oder ganz langen Gleis. Zumindest eine zügige Konsequenz aus der Störung am Dienstagmorgen gibt es doch. Sarah Wüstenhöfer sagt, dass die Fahrdienstleiter „jetzt die Anweisung bekommen, die Weichen zu testen“, und zwar gleich bei Betriebsbeginn morgens. Wenn dabei eine technische Störung bemerkt werde, bleibe Zeit genug, sie zu beseitigen, bevor es so richtig los geht mit dem Berufs- und Schülerverkehr auf der Ammertalbahn. Und dann sagt die wirklich sehr sympathische Geschäftsführerin noch, dass ihr das „alles sehr leid“ tue für die Fahrgäste. Und sie beteuert: „Wir versuchen aus jedem Zwischenfall zu lernen.“
Geht doch, denkt man sich da erleichtert. Aber warum erst jetzt?
Ja, gegen Mittag kam noch eine Stellwerksstörung in Tübingen und ein PU zwischen Esslingen und Plochingen dazu und führte zu einem fast völligen Stillstand auf der Neckartalbahn.
Gruß Oli