Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

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Karl Müller
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von Karl Müller »

Hallo,
ich würde sagen - die Züge die ohnehin schon gut gefüllt waren sind jetzt brechend voll, die anderen eben einfach nur voll. Von Rad + Zugreisen am Sa und So rate ich ab. Das System Bus wird nur in Ballungsräumen angenommen, andere Buslinien nur mäßig. Die Expressbusse rund um Stuttgart X 3- 4, 10 usw sind seit eh und jeh nur mit schwachen Fahrgastzahlen gesegnet. Selbst in der Stadt Stuttgart ist der X 1 auf dem sterbenden Ast, einst als Heilsbringer gestartet siecht er nur noch dahin mit schwachem Fahrplan. Der Fahrgast möchte eine Eisenbahn, oder, sind die Ammertal-SEV Busse so gefüllt wie 4 x RS im Schülerverkehr? Ich schätze etliche Schüler sind zur Zeit mit dem Rad unterwegs.
Gruß Oli
Vielfahrer
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Olli,

zur Schülerverkehrszeit habe ich mir die SEV-Busse zwischen Tübingen und Herrenberg noch nicht angeschaut. Aber da verkehren zusätzlich zu dem dichten Takt noch entsprechende Verstärker. Aufgefallen ist mir aber schon, dass die Taktbusse teils gut besetzt sind, also Gelenkbusse ohne freie Sitzplätze. Weiter aufgefallen ist mir, dass die Busse tagsüber teils deutlich verspätet verkehren. Gestern etwa wurde auf meinem Handy angezeigt, dass die Busse teils 48 bis 60 min Verspätung gehabt haben sollen (bei einem 30-min-Takt). Ich sehe es aber wie Du: In den Bussen geht deutlich weniger als auf der Schiene, was mir logisch erscheint, denn mit Linienbussen kommt man doch erheblich langsamer voran im Vergleich zu einem Regionalexpress.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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VT-Lover
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von VT-Lover »

Hallöle,

Also mir reicht es so langsam wirklich mit dem Zugfahren und ich glaube, das 9 Euro Ticket ist nur deshalb so günstig weil es auch nicht mehr Wert ist.

Eben bin ich zu Fuß vom Haltepunkt Heselbach die 4 Km Heim gelaufen, da der Eilzug dort auf Grund eines Stellwerkausfall endete und ich keine Lust hatte auf ein freies Taxi zu warten da nur eines da stand. Hier muß ich die AVG loben, es wurde für Ersatz gesorgt und es Stand auch ein Reisendenlenker am Bahnsteig, aber klar, es können nicht alle Taxen vom gesamten Landkreis eben schnell mal zwischen Freudenstadt und Heselbach pendeln um alle kurzfristig zu befördern.

Eigentlich wollte ich Heute ja nach Amstetten zum Fest der UEF, aber die S 8 um viertel vor 8 war mit Verspätung angekündigt und es war unklar ob der Umstieg in Freudenstadt Richtung Stuttgart klappt. Zum Glück bin ich dann nicht mit weil sonst würde ich jetzt wegen der aktuellen Oberleitungsstörung irgendwo vor Stuttgart "rumhängen". So plante ich um und fuhr über Gernsbach und von dort mit dem Regiobus nach Bad Herrenalb zum wandern. Die Busse waren sowohl bei der Hin- als auch Rückfahrt gut besetzt und fast auf die Minute pünktlich.

Letztes Wochenende war es genau so besch...
...scheiden,

da fiel am Samstag der RE um 8:15 in Freudenstadt Richtung Stuttgart komplett aus, wegen Personlausfall. Also bin ich über Altensteig und von dort weiter mit dem Regiobus nach Herrenberg gefahren, weil ich nicht eine Stunde auf den nächsten Zug warten wollte. Das ist der große Vorteil vom Ticket, man braucht sich nicht um die Gültigkeitsgrenzen seines Fahrscheines zu kümmern. Dieser Regiobus war fast komplett besetzt, der Bus von Freudenstadt bis Altensteig fast leer. In Herrenberg reichte es bequem auf den SEV Bus nach Tübingen, welcher wie unser Vielfahrer schreibt komplett voll war und natürlich 10 Minuten zu spät in Tübingen ankam, weshalb der RE nach Reutlingen weg war, also noch mal 20 Min. warten. Macht dann ca 5 Stunden von Baiersbronn in meinen Reutlinger Teilort wo ich hin wollte. Normalerweise kann man es in 3 Stunden schaffen.

Die Rückfahrt am Montag hat natürlich auch nicht geklappt, da der RE in Freudenstadt 15 Minuten Verspätung hatte, weil der MEX 90 aus Schwäbisch Hall in Stuttgart verspätet ankam, wegen verminderter Geschwindigkeit auf der Strecke, und der Zugteil nach Freudenstadt mit diesem Vereinigt wird. Die S 8 war natürlich weg aber es fuhr kurz darauf ein Bus zum Marktplatz von wo theoretisch kurz darauf ein Bus nach Baiersbrronn abfährt. Doch dieser kam auf Grund von diversen Baustellen auch eine halbe Stunde später...

...Fakt ist:
Am nächsten Wochenende sieht mich kein öffentliches Verkehrsmittel in seinem Bauch, da streike nämlich ich und Falle einfach aus.
Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
Karl Müller
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von Karl Müller »

Hallo,
ja, Nahverkehr zum abgewöhnen, leider. Der OL-Schaden in Stuttgart gestern Abend brachte auch die Stadtbahnen in diversen Relationen zum überlaufen, es war ja noch Lichterfest...und Samstag..und 9€ Ticket....Ja, es funktioniert nicht mehr viel. Man muß funktionierende Anschlüsse mittlerweile als Zufallstreffer bezeichnen.
Gruß Oli
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Dirk B
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von Dirk B »

Weiß jemand mehr zu dem Oberleitungsschaden? Dass der gesamte Verkehr lahmgelegt war - und das recht lange - wundert mich schon.
Ich vergleich das ein bisschen mit dem normalen Stromnetz, da gibt es Schaltmöglichkeiten, die im Fehlerfall - auch wenn erstmal ein größerer Bereich betroffen ist - zur Fehlereingrenzung dienen und anschließend dafür, dass nur noch die direkt betroffene Fehlerstelle freigeschaltet ist. Der Rest wird durch Umschaltungen wieder versorgt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Bahn mit solchen Schaltmöglichkeiten arbeitet und nicht der gesamte Bahnhof Stuttgart ein einziger Netzabschnitt ist, oder?
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von wolfgang65 »

aus Stuttgarter Zeitung:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 7ff71.html

Grüße

Wolfgang
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Dirk B
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von Dirk B »

Danke, Wolfgang, für den Link. Aber da wird viel geschrieben und nichts gesagt. Wenn die Leittechnik gestört ist, erklärt das einiges, wie das aber durch die Oberleitung passieren könnte, bleibt mir weiter unklar. Vermutlich wird die Öffentlichkeit keine Details erfahren, und den meisten wird diese Aussage reichen. Möglicherweise wird hier wieder mal Schlamperei "getarnt". Aber das ist natürlich nur meine - in keiner Weise qualifizierte - Vermutung...

Gruß Dirk
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von wolfgang65 »

Hallo Dirk,

ich bin kein Bahnfachmann - nur E-Technik Ing. - Kann also nur Allgemeines dazu sagen.

Wenn eine 15KV Leitung herunterfällt und die vielleicht zwischendurch mal die Schienen, den Weichenantrieb oder andere Signaltechnik an einer blöden Stelle berührt, kann dies zu heftigen Spannungspulsen führen, d.h. dann sind das keine 15KV mehr sondern vielleicht kurzfristig 100kV. Und ist so ein Puls - vereinfacht gesagt - einmal irgendwie in die Steuerelektronik gelangt (z.B. über elektr. oder magnetisches Feld), kann es zu einer kleinen Kettenreaktion kommen.

Da gehört einiges an Pech dazu oder nicht sauber gemachte Installationen (das will ich aber mal nicht annehmen) - aber so etwas kann passieren. Und dann hast Du nicht nur ein defektes Gerät, sondern evtl. viele, weil sich der Puls in den Steuerleitungen bis zum Steuerrechner fortsetzt.

Und oft weiß man nicht mal genau, was da exakt passiert ist - Vermutlich ist es hier genau so. Die kennen den Ort wo das stattgefunden hat, aber nicht genau wie.

Das ganze ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt und ist natürlich stark von der exakten Installation abhängig - inwieweit z.B. Glasfasern dazwischen verlegt sind. Aber die Beschreibung in dem Zeitungsartikel weißt in diese Richtung.

Grüße

Wolfgang
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von KBS720 »

Hallo,
Dirk B hat geschrieben: Mo 11. Jul 2022, 19:06 Weiß jemand mehr zu dem Oberleitungsschaden? Dass der gesamte Verkehr lahmgelegt war - und das recht lange - wundert mich schon.
Ich vergleich das ein bisschen mit dem normalen Stromnetz, da gibt es Schaltmöglichkeiten, die im Fehlerfall - auch wenn erstmal ein größerer Bereich betroffen ist - zur Fehlereingrenzung dienen und anschließend dafür, dass nur noch die direkt betroffene Fehlerstelle freigeschaltet ist. Der Rest wird durch Umschaltungen wieder versorgt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Bahn mit solchen Schaltmöglichkeiten arbeitet und nicht der gesamte Bahnhof Stuttgart ein einziger Netzabschnitt ist, oder?
nein wie du das bereits umschrieben hast, ist es auch. Die Fahrleitung ist in einzelene Schaltgruppen unterteilt die wiederum auch über mehrere Möglichkeiten gespeist werden können (quasi Umleitungen^^). Sonst wäre ja keine Baustelle mehr möglich, wenn man gleich den ganzen Bahnhof Tod machen würde.

Grüße Andreas
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Re: Gibt es erste Erfahrungen mit dem 9€ Ticket?

Beitrag von Sascha »

Hallo,

in der Online-Ausgabe der Mittelbadischen Presse ist folgender Bericht zur Rad-Problematik auf der Schwarzwaldbahn zu lesen.
Off-topic
Schienenersatzverkehr bringt Bahnreisende an ihre Grenzen
Autor:
Alexander Gehringer


12. Juli 2022

Familie Hofmanns Rad-Abenteuer beginnt schon, bevor der erste Kilometer im Sattel geschafft ist. Nichts Böses ahnend warten die vier Schweizer am Sonntag gegen 10 Uhr in Offenburg auf den Zug nach Konstanz. Die Bahnreise bis Villingen haben sie schon vor zwei Monaten gebucht – jetzt erst erfahren sie von der Streckensperrung mit Schienenersatzverkehr (SEV) ab Hausach.

Und der Zugbegleiter macht ihnen wenig Hoffnung: „Der Bus nimmt keine Fahrräder mit!“ – „Deutschland halt!“, entfährt es Papa Andreas Hofmann mit etwas verärgertem Lächeln. Eigentlich wollte er mit Ehefrau Simone sowie den Söhnen Kim (12) und Lionel (10) ab Villingen in die Pedale treten, um den Neckar von der Quelle bis zur Mündung zu erfahren. Und nun? Werden erst mal GPS und die gute alte Faltkarte studiert. Per pedales von Hausach direkt nach Rottweil zur Unterkunft? Oder den gewaltigen, steilen Umweg rauf nach Villingen und dann weiter zum Quartier, alles an einem Tag und mit den beiden Jungs?

„Schon abenteuerlich“

Die Hofmanns wählen die erste Option. Doch in Hausach dann das unverhoffte Glück: An der Bushaltestelle ist nicht allzu viel los, die Familie darf mit den Rädern in einen Bus und hat diesen sogar für sich allein. „Das war jetzt schon abenteuerlich“, gesteht Andreas Hofmann. „Aber wir sind froh, nicht alles ab Hausach mit dem Rad fahren zu müssen.“ In St. Georgen endet der SEV; statt knapp eine Stunde auf den Zug nach Villingen zu warten, schwingen sich die Hofmanns nun gleich in die Sättel.

Ein anderer Radler hat gar nicht erst auf einen Platz im Bus gehofft: „Eigentlich wäre ich in Triberg zur Tour nach Titisee-Neustadt gestartet, jetzt geht’s halt in Hausach los – für mich okay“, sagt Martin König aus Karlsruhe. „Schade, dass diese touristisch interessante Strecke gerade jetzt zur 9-Euro-Ticket-Zeit gesperrt ist.“ Die Begründung mit dem Räderverschleiß kommt ihm „ein bisschen fadenscheinig vor – wie eine Ausrede, um sich den derzeitigen Massenverkehr zu ersparen“. Was König zudem generell missfällt: „Die Züge sind oft viel zu kurz – da könnte die Bahn mehr tun.“

Auch am Bushalt in St. Georgen traut nicht jeder dem, was die Bahn zur Streckensperrung erklärt. „Es ist schon seltsam: Der IC, der jeden Samstag hier verkehrt, fährt weiterhin durch. Warum darf der das – und der Regionalzug nicht? Vielleicht verbraucht der viele Nahverkehr auch einfach zu viel Strom ...“, spekuliert Stefan Teufel, der von Konstanz nach Triberg will.

Heidi Schmalzried, mit Tochter und Enkeln auf dem Rückweg von Frankfurt, wundert sich ebenfalls: „Schweizer Bahnen befahren die Strecke nach wie vor; da passen Räder und Schienen wohl besser zusammen.“ Immerhin: Den beiden Kindern wird die längere Fahrt versüßt – beim Ausstieg gibt’s Bonbons vom Busfahrer.

Sauer sind indes viele Reisende in der Gegenrichtung: Ihr Zug aus Konstanz kam wegen Gleisschadens 40 Minuten zu spät in St. Georgen an – und der Bus nach Hausach war eine Viertelstunde vorher trotzdem pünktlich davongefahren. „Warum konnte der nicht warten? Ein Ersatzbus muss doch auf den Zug Rücksicht nehmen!“, ärgert sich ein Fahrgast.

Eine Stunde geht allein durch Sperrung und SEV drauf, eine weitere nun fürs Warten auf den nächsten Bus in der heißen Juli-Sonne. „Früher konnte man die Uhr nach der Bahn stellen, heute leider nicht mehr“, stellt Lutz Pohle aus Schlangenbad bei Wiesbaden fest. Der 80-Jährige fuhr schon immer gern Zug – „aber die Probleme werden immer mehr und mein Frust immer größer. Stets fordern die Politiker mehr Bahn, aber die Autolobby in Deutschland ist viel zu stark.“ Letztes Jahr Sanierung, jetzt schon wieder Sperrung – da schüttelt eine Passagierin den Kopf: „Wir schaffen es, zum Mond zu fliegen, aber eine funktionierende Bahn bekommen wir nicht hin!“

Zu den überzeugten Zugreisenden, denen es die Bahn gerade „richtig schwer macht“, zählt sich auch Christine Dorer. „Ich habe sämtliche Baustellen des letzten Dreivierteljahres mitgemacht“, erzählt die Wahl-Stuttgarterin, die oft ihre Mutter in Triberg besucht. „Mit dem Auto bin ich von Tür zu Tür zwei Stunden unterwegs, mit der Bahn doppelt so lang – und während der Baustellenzeit gleich fünf Stunden. Selbst nach Köln geht’s von Stuttgart schneller als nach Triberg.“ Die Krönung: Am Tag zuvor gab es in der Landeshauptstadt einen Oberleitungsschaden – mit weiteren gesperrten Strecken.

Nicht barrierefrei


„Einen Hals“ bekommt Dorer zudem, „wenn ich sehe, wie Milliarden in Stuttgart für einen Prestige-Bahnhof vergraben werden, den niemand braucht – während hier im Schwarzwald die Bahnhofs-Infrastruktur mangelhaft ist. In Villingen gibt es erst seit einem Jahr einen Aufzug, in Triberg bis heute nicht.“ Für einen barrierefreien Hausacher Bahnhof hat das Land erst kürzlich sein Zuschuss-Versprechen wieder einkassiert; beim Umstieg zwischen Zug und Bus käme dieser sicherlich manchem Fahrgast sehr zugute.

Genau wie auch lückenlose Wegweiser – da hapert es derzeit gleich an zwei Ersatzbus-Strecken im Schwarzwald: „In St. Georgen ist anfangs alles gut beschildert, aber dann steht man vor dem Bahnhof und weiß nicht, wo der Bus abfährt“, bemängelt Sabrina Brenner aus Offenburg.

Und Hannelore Bächle aus Schenkenzell erzählt von ihrer SEV-Fahrt durchs obere Kinzigtal: „In Freudenstadt herrschte pures Chaos. Der Bus zum Stadtbahnhof war nicht da, die Züge fuhren an anderer Stelle als angegeben, und es gab weder Ansage noch Schilder, wo man zu welchem Zug gelangt. Zum Glück hat uns der Zugfahrer auf dem Bahnsteig dirigiert. Zurück sind wir gleich über Offenburg und Hausach gefahren, da läuft’s besser.“

„Sehr schöne Gegend“


Bei allem Ärger: Mancher Fahrgast nimmt die Ersatzbus-Strapazen an diesem Sonntag auch locker. „Ich habe mir einfach ein schönes Buch mitgenommen – ich wusste ja, dass es heute länger dauert“, erzählt Maren Hohmann aus Bühl. Und zwei Australierinnen gewinnen der Busfahrt auch manchen Reiz ab: „So sehen wir viel mehr von der Landschaft“, findet Jessica Shaw aus Perth, die mit ihrer Mutter nach Baden-Baden fährt und in ihrer Heimatregion sogar schon Vize-Ministerin für Tourismus war.

Die junge Politikerin lobt den Schwarzwald: „Sie haben eine sehr schöne Gegend und sehr nette Menschen, die uns auch beim Umsteigen geholfen haben.“ Und die verlorene Zeit durchs Busfahren? Nimmt sie mit einem Lächeln hin: „Australians are pretty relaxed!“
Hier der Link (Bezahlschranke bzw. Google-Anmeldung) zu dem Artikel, daher habe ich den Artikel hier rein kopiert.

Gruß

Sascha *hallo1*
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