Zug-Bus-Unfall am Bahnübergang in Arnegg

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Vielfahrer
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Zug-Bus-Unfall am Bahnübergang in Arnegg

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

heute früh kurz nach 8:30 Uhr kam es beim Bahnübergang in Arnegg (liegt zwischen Gerhausen und Herrlingen) zu einem schweren Unfall. Ein Motorradfahrer war offenbar verunglückt, weshalb ein Bus angehalten hat, unglücklicherweise auf dem Bahnübergang. Kurz darauf senkten sich die Halbschranken und der RE von Sigmaringen nach Ulm erfasste den Bus, der danach in Brand geriet. Der Zug entgleiste Presseberichten zufolge. Im Zug soll es leider mehrere Verletzte gegeben haben. Der Bus war ohne Fahrgäste unterwegs, der Busfahrer jedoch musste reanimiert werden. Es sollen über 100 Einsatzkräfte im Einsatz sein. Bahnstrecke und Straße sind gesperrt. Hoffentlich geht es allen verunfallten Personen bald wieder gut.

Viele Grüße vom Vielfahrer
wolfgang65
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Re: Zug-Bus-Unfall am Bahnübergang in Arnegg

Beitrag von wolfgang65 »

Für alle, die es noch nicht gesehen haben, ein Bericht des SWR mit Video zum Unfall in Blaustein.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-100.html

und Bilder

https://www.schwaebische.de/landkreis/a ... 11852.html

Was mir allerdings schleierhaft ist - Ein Busfahrer sollte wissen, dass er auf einem Bahnübergang nicht halten darf - nach § 12 Abs. 1 Nr. 5 StVO - damit gefährdet er nun wirklich Menschenleben.
Allerdings scheint der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur hier genau so ahnungslos zu sein. Es gibt für alles ein Bußgeld, nur kein explizites Bußgeld für das Halten auf einem Bahnübergang ...

https://blog.lapid.de/bahnuebergang-verhalten
(etwas runter scrollen)

Grüße

Wolfgang
Karl Müller
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Re: Zug-Bus-Unfall am Bahnübergang in Arnegg

Beitrag von Karl Müller »

Tja, es ist vorbei, der Fehler wurde schon gemacht und es ist müßig zu diskutieren. Ja, es ist mega dumm gelaufen, aber, machen WIR nie Fehler? Doch, und hoffen immer das es bei geringem (Blech-) Sachschaden bleibt.
Steinigt den armen Busfahrer nicht, denn, warum lassen die Behörden so eine Situation zu? - Ein Bü kurz vor einer Kreuzung mit Bundesstraße die dort durchaus schwierig zum einfädeln ist. Dazu noch für den Tf ein unübersichtlicher BÜ welcher stark zugewachsen war - in einer Rechstkurve von Blaubeuren kommend.
MFG Oli
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Dirk B
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Re: Zug-Bus-Unfall am Bahnübergang in Arnegg

Beitrag von Dirk B »

Wenn der Bericht vom SWR so stimmt, war die Polizei ja bereits vor Ort, als der Bus auf den BÜ fuhr. Stellt sich also die auch Frage, warum die Polizei nach dem ersten Unfall im Bereich des BÜ nicht die Bahnstrecke sperren ließ...
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
Vielfahrer
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Re: Zug-Bus-Unfall am Bahnübergang in Arnegg

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

im vergangenen Jahr gab es eine Diskussion darüber, ob die Buslinie von Arnegg nach Blaustein nicht besser über die Klingensteiner Straße / Ottostraße nach Klingenstein - Blaustein Bf führen sollte. Auf dieser Route gäbe es keinen Bahnübergang und die Strecke wäre deutlich kürzer. Das Problem jedoch ist, dass diese Straße im Stadtteil Klingenstein so eng ist, dass eine Begegnung von Bussen Schwierigkeiten machen würde. Die einzige für praktikabel gehaltene Streckenführung ist diejenige über den Arnegger Bahnübergang. Die Bahnlinie ist dort eingleisig, zugleich jedoch so stark befahren, dass der ab Dezember 2022 vorgesehene 30-Minuten-Takt der Regio-S-Bahn Donau-Iller nur im Abschnitt Ulm Hbf - Herrlingen angeboten werden kann. Lediglich zweimal am Tag können die zusätzlichen Züge bis Blaubeuren gefahren werden. Zusätzlich zu den RB verkehren ja noch die stündlichen RE zwischen Ulm und Sigmaringen/Donaueschingen und mehrere Güterzüge.

Der starke Schülerverkehr aus Blaustein nach Gerhausen und nach Blaubeuren kann so bei der Hinfahrt mit der Bahn bedient werden, die Rückfahrten liegen überwiegend auf Gelenkbussen, da die Fahrzeiten der RB Munderkingen - Ulm nicht zu den Unterrichtsenden in Blaubeuren passen (d.h. die Schüler müssten 55 Minuten warten bis der nächste Zug fährt). Das verkehrliche Ziel, die Nachfrage zu verdoppeln, scheitert im Blautal also schon ganz banal an der nicht vorhandenen Infrastruktur.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht nun in einer Fahrplanänderung auf der NBS Merklingen - Ulm. Hier dürfte es zur HVZ in Richtung Ulm zu einer Fahrplanänderung kommen, die auf die Nachfrage mit Ziel Ulm passt. So müsste es möglich werden, die Pendler aus den Gemeinden Heroldstatt, Westerheim, Laichingen, Merklingen, Hohenstadt, Wiesensteig, Mühlhausen im Täle und Drackenstein sowie Nellingen nach Ulm über die NBS nach Ulm und nicht über das völlig überlastete Blautal zu befördern.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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