Virtuelle Fahrplankonferenz für die Region
Verfasst: Mi 16. Feb 2022, 17:29
Hallo,
heute war die virtuelle regionale Fahrplankonferenz 2022 u.a. für das Ringzuggebiet. Die NVBW hat sich eine Straffung des gesamten Fahrplankonferenz-Prozesses überlegt. Ab diesem Jahr findet eine sog. Hauptkonferenz statt, bei welcher für das ganze Land Baden-Württemberg hauptsächlich der Fernverkehr und seine Änderungen vorgestellt worden sind. Beträchtlichen Umfang bei den Informationen nahmen auch die zahlreichen baubedingten Streckensperrungen ein.
Losgelöst von dieser Hauptkonferenz gibt es zukünftig einige wenige Regionalkonferenzen im Land, und zwar nur noch im Frühjahr. Der Bereich der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg wird mit dem Oberrhein (Freiburg und Offenburg) in einer gemeinsamen Konferenz besprochen, sofern sich dieses Format auch aus Sicht der Regionen bewährt.
Bei der heutigen Konferenz lag der Schwerpunkt in der Region Freiburg, also im Bereich der Breisgau-S-Bahn. Auf der Elztalbahn zwischen Freiburg und Elzach läuft der Verkehr noch nicht zufriedenstellend. Fahren Züge verspätet ab Freiburg Hbf auf die Elztalbahn, so kommen sie auch verspätet wieder zurück, da die Strecke eingleisig ist. Leider werden dadurch Folgezüge, die Freiburg pünktlich verlassen, ebenso verspätet, d.h. das System läuft nicht stabil. Aus diesem Grund werden bestimmte Zugleistungen nach Elzach in Bleibach außerplanmäßig „geschlachtet“, damit die nach Freiburg zurückfahrenden Leistungen dann pünktlich laufen. Zwischen 16 und 19 Uhr steht in Bleibach ein SEV-Bus, der dann das ausfallende Stück Bleibach – Elzach bedient. Diese Ad-hoc-Maßnahme hat zu einer Entschärfung der Lage geführt, kann jedoch kein Dauerzustand sein. Welche Veränderungen dauerhaft vorgenommen werden sollen, um den vorgesehenen Fahrplan verlässlich und pünktlich zu fahren, steht noch nicht fest. Es könnte bis zu einer Drehung des Fahrplanprogramms zwischen Freiburg und Elzach um 15 Minuten führen, um weniger durch verspätete Fernverkehrszüge anfällig zu werden. Es wirft dies aber dann zahlreiche Fragen im Busverkehr auf, z.B. in die Richtungen Haslach oder auch Furtwangen usw.
Bei der Ost-West-Achse wurde erwähnt, dass die Hauptprobleme im Abschnitt Freiburg - Gottenheim - Breisach liegen. Der Abschnitt Freiburg - Neustadt - Donaueschingen - Villingen würde relativ gut laufen. An Änderungen ist hier vorgesehen, dass zukünftig die Dreiseenbahn von Titisee nach Seebrugg in Titisee vom Villinger Zugteil abgekuppelt wird bzw. in der Gegenrichtung dem Villinger Zug nach Freiburg beigestellt wird. Damit wird die Zahl der Zugkupplungen (derzeit fast 100 pro Tag) reduziert und dadurch weniger anfälliger für Verspätungen.
Ansonsten wurde berichtet, dass im Raum Freiburg pandemiebedingt viele Lokführer derzeit fehlen und deswegen nichts anderes übrigblieb, als die Fahrpläne auszudünnen.
Mit ähnlichen Ursachen hat auch die SWEG zu kämpfen. Berichtet wurde, dass die Kinzigtalbahn wegen einer mehrere Monate dauernden Sanierung zwischen Freudenstadt und Hausach auf SEV umgestellt werden muss (Anfang Juni bis Anfang Oktober 2022). Dabei wird der SEV so geplant, dass in Hausach schlanke Anschlüsse aus/in Richtung Offenburg bestehen, in Freudenstadt geht dies aufgrund der längeren SEV-Fahrzeit natürlich nicht. Hinzu kommt, dass gleichzeitig im Bereich Loßburg-Roth aufgrund von Straßenbauarbeiten die üblichen Straßen nicht befahren werden können.
Im Rheintal gibt es kleinere Änderungen beim Fernverkehr und voraussichtlich ein attraktiveres Nachtzugangebot.
Bei der Schwarzwaldbahn gibt es keine Neuigkeiten. Fahrplan bleibt unverändert. Eventuell wird auf der Schwarzwaldbahn zusätzlich noch ein Wochenend-IC eingesetzt werden (Hamburg – Konstanz). Beim Ringzug wird es im kommenden Fahrplanjahr ebenfalls keine Änderungen geben. Von der Donautalbahn wurde berichtet, dass der 218er-Fahrradzug zwar im Fahrplan bleibt, jedoch von Triebwagen gefahren werden wird.
Ein Thema war noch die Gäubahn und ihre zahlreichen baubedingten Unterbrechungen. Für 2023 konnte die NVBW immerhin eine Neuigkeit verkünden. Die Zahl der Bauarbeiten geht zwar nicht zurück, aber sie werden zeitlich so koordiniert, dass es eine größere Sperrung in den Sommerferien gibt, während der dann auch an anderen Stellen an den Bahnübergängen, den Stellwerken, den Bahnsteigkanten oder den Bahnbrücken gleichzeitig gearbeitet wird.
Außerdem wurde der sukzessive Einsatz von KISS bestätigt. Es wird keine Komplett-Umstellung aller IC vom ersten Tag an geben, aber nach und nach werden die Doppelstockzüge, auch die heutigen Zürich-Stuttgart-IC, auf KISS umgestellt.
Bezüglich der Verknüpfung mit Buslinien war relativ viel aus dem Bereich Freiburg zu hören, wo im Zuge des neuen Nahverkehrsplans des ZRF neue Strukturen bei den Regionalbussen eingeführt werden. Aber auch dort gibt es lokal teils heftige Klagen, weil bestimmte Busleistungen wegfallen oder kommunal bezahlt werden müssen.
Aus dem Ringzugbereich berichtete Frau Preiser vom Schwarzwald-Baar-Kreis, dass die zum Fahrplanwechsel umgesetzte Neustruktur im Bereich Donaueschingen – Bad Dürrheim – Villingen-Schwenningen, im nordöstlichen Kreisgebiet zwischen Villingen-Schwenningen und Niedereschach – Königsfeld sowie auf der Achse Villingen – Königsfeld – St. Georgen – Triberg gut angelaufen sei. Kleinere Dinge würden dann unterjährig noch nachgesteuert, ehe der restliche Teil des Schwarzwald-Baar-Kreises zum kommenden Fahrplanwechsel neu strukturiert werde (Raum Villingen – Tannheim, Villingen – Vöhrenbach – Furtwangen und Furtwangen – Triberg bzw. Furtwangen – St. Georgen bzw. Furtwangen – Urach). Da Furtwangen – Villingen und Furtwangen – Bleibach Regiobuslinien werden sollen, wird das ÖV-Angebot also auch in diesem Bereich des Schwarzwalds attraktiver werden.
Aus dem Raum Tuttlingen und Rottweil wurde nichts berichtet. Auch schienenseitig ändert sich dort nichts.
Viele Grüße vom Vielfahrer
heute war die virtuelle regionale Fahrplankonferenz 2022 u.a. für das Ringzuggebiet. Die NVBW hat sich eine Straffung des gesamten Fahrplankonferenz-Prozesses überlegt. Ab diesem Jahr findet eine sog. Hauptkonferenz statt, bei welcher für das ganze Land Baden-Württemberg hauptsächlich der Fernverkehr und seine Änderungen vorgestellt worden sind. Beträchtlichen Umfang bei den Informationen nahmen auch die zahlreichen baubedingten Streckensperrungen ein.
Losgelöst von dieser Hauptkonferenz gibt es zukünftig einige wenige Regionalkonferenzen im Land, und zwar nur noch im Frühjahr. Der Bereich der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg wird mit dem Oberrhein (Freiburg und Offenburg) in einer gemeinsamen Konferenz besprochen, sofern sich dieses Format auch aus Sicht der Regionen bewährt.
Bei der heutigen Konferenz lag der Schwerpunkt in der Region Freiburg, also im Bereich der Breisgau-S-Bahn. Auf der Elztalbahn zwischen Freiburg und Elzach läuft der Verkehr noch nicht zufriedenstellend. Fahren Züge verspätet ab Freiburg Hbf auf die Elztalbahn, so kommen sie auch verspätet wieder zurück, da die Strecke eingleisig ist. Leider werden dadurch Folgezüge, die Freiburg pünktlich verlassen, ebenso verspätet, d.h. das System läuft nicht stabil. Aus diesem Grund werden bestimmte Zugleistungen nach Elzach in Bleibach außerplanmäßig „geschlachtet“, damit die nach Freiburg zurückfahrenden Leistungen dann pünktlich laufen. Zwischen 16 und 19 Uhr steht in Bleibach ein SEV-Bus, der dann das ausfallende Stück Bleibach – Elzach bedient. Diese Ad-hoc-Maßnahme hat zu einer Entschärfung der Lage geführt, kann jedoch kein Dauerzustand sein. Welche Veränderungen dauerhaft vorgenommen werden sollen, um den vorgesehenen Fahrplan verlässlich und pünktlich zu fahren, steht noch nicht fest. Es könnte bis zu einer Drehung des Fahrplanprogramms zwischen Freiburg und Elzach um 15 Minuten führen, um weniger durch verspätete Fernverkehrszüge anfällig zu werden. Es wirft dies aber dann zahlreiche Fragen im Busverkehr auf, z.B. in die Richtungen Haslach oder auch Furtwangen usw.
Bei der Ost-West-Achse wurde erwähnt, dass die Hauptprobleme im Abschnitt Freiburg - Gottenheim - Breisach liegen. Der Abschnitt Freiburg - Neustadt - Donaueschingen - Villingen würde relativ gut laufen. An Änderungen ist hier vorgesehen, dass zukünftig die Dreiseenbahn von Titisee nach Seebrugg in Titisee vom Villinger Zugteil abgekuppelt wird bzw. in der Gegenrichtung dem Villinger Zug nach Freiburg beigestellt wird. Damit wird die Zahl der Zugkupplungen (derzeit fast 100 pro Tag) reduziert und dadurch weniger anfälliger für Verspätungen.
Ansonsten wurde berichtet, dass im Raum Freiburg pandemiebedingt viele Lokführer derzeit fehlen und deswegen nichts anderes übrigblieb, als die Fahrpläne auszudünnen.
Mit ähnlichen Ursachen hat auch die SWEG zu kämpfen. Berichtet wurde, dass die Kinzigtalbahn wegen einer mehrere Monate dauernden Sanierung zwischen Freudenstadt und Hausach auf SEV umgestellt werden muss (Anfang Juni bis Anfang Oktober 2022). Dabei wird der SEV so geplant, dass in Hausach schlanke Anschlüsse aus/in Richtung Offenburg bestehen, in Freudenstadt geht dies aufgrund der längeren SEV-Fahrzeit natürlich nicht. Hinzu kommt, dass gleichzeitig im Bereich Loßburg-Roth aufgrund von Straßenbauarbeiten die üblichen Straßen nicht befahren werden können.
Im Rheintal gibt es kleinere Änderungen beim Fernverkehr und voraussichtlich ein attraktiveres Nachtzugangebot.
Bei der Schwarzwaldbahn gibt es keine Neuigkeiten. Fahrplan bleibt unverändert. Eventuell wird auf der Schwarzwaldbahn zusätzlich noch ein Wochenend-IC eingesetzt werden (Hamburg – Konstanz). Beim Ringzug wird es im kommenden Fahrplanjahr ebenfalls keine Änderungen geben. Von der Donautalbahn wurde berichtet, dass der 218er-Fahrradzug zwar im Fahrplan bleibt, jedoch von Triebwagen gefahren werden wird.
Ein Thema war noch die Gäubahn und ihre zahlreichen baubedingten Unterbrechungen. Für 2023 konnte die NVBW immerhin eine Neuigkeit verkünden. Die Zahl der Bauarbeiten geht zwar nicht zurück, aber sie werden zeitlich so koordiniert, dass es eine größere Sperrung in den Sommerferien gibt, während der dann auch an anderen Stellen an den Bahnübergängen, den Stellwerken, den Bahnsteigkanten oder den Bahnbrücken gleichzeitig gearbeitet wird.
Außerdem wurde der sukzessive Einsatz von KISS bestätigt. Es wird keine Komplett-Umstellung aller IC vom ersten Tag an geben, aber nach und nach werden die Doppelstockzüge, auch die heutigen Zürich-Stuttgart-IC, auf KISS umgestellt.
Bezüglich der Verknüpfung mit Buslinien war relativ viel aus dem Bereich Freiburg zu hören, wo im Zuge des neuen Nahverkehrsplans des ZRF neue Strukturen bei den Regionalbussen eingeführt werden. Aber auch dort gibt es lokal teils heftige Klagen, weil bestimmte Busleistungen wegfallen oder kommunal bezahlt werden müssen.
Aus dem Ringzugbereich berichtete Frau Preiser vom Schwarzwald-Baar-Kreis, dass die zum Fahrplanwechsel umgesetzte Neustruktur im Bereich Donaueschingen – Bad Dürrheim – Villingen-Schwenningen, im nordöstlichen Kreisgebiet zwischen Villingen-Schwenningen und Niedereschach – Königsfeld sowie auf der Achse Villingen – Königsfeld – St. Georgen – Triberg gut angelaufen sei. Kleinere Dinge würden dann unterjährig noch nachgesteuert, ehe der restliche Teil des Schwarzwald-Baar-Kreises zum kommenden Fahrplanwechsel neu strukturiert werde (Raum Villingen – Tannheim, Villingen – Vöhrenbach – Furtwangen und Furtwangen – Triberg bzw. Furtwangen – St. Georgen bzw. Furtwangen – Urach). Da Furtwangen – Villingen und Furtwangen – Bleibach Regiobuslinien werden sollen, wird das ÖV-Angebot also auch in diesem Bereich des Schwarzwalds attraktiver werden.
Aus dem Raum Tuttlingen und Rottweil wurde nichts berichtet. Auch schienenseitig ändert sich dort nichts.
Viele Grüße vom Vielfahrer