Bahnsteig in Bad Urach wird in den ZOB verlegt
Verfasst: Do 9. Dez 2021, 09:14
Hallo,
am Dienstag dieser Woche hat der Gemeinderat der Stadt Bad Urach einen wegweisenden Grundsatzbeschluss gefasst: Die Bahn, die derzeit westlich der B 28 auf Höhe des früheren Bahnhofsgebäudes endet, soll die B 28 queren und in den ZOB Bad Urach auf der östlichen Seite geführt werden. Die Diskussion hierüber war heftig. Das Ziel, eine Mobilitätsdrehscheibe quasi ganz nah am Marktplatz zu schaffen, war unbestritten, nur der Weg dazu wurde unterschiedlich beurteilt. Es gab zwei Vorschläge. Die B 28 durch Absenkung unter der Bahn hindurch zu führen, was ein ca. 270 Meter langes Trogbauwerk erfordert hätte, oder die ebenerdige Querung der Stadtbahn, was zu Schließungszeiten von ca. 70 Sekunden pro Zugfahrt geführt hätte. Das Trogbauwerk wäre auf ca. 14,9 Mio. € gekommen, die ebenerdige Querung auf ca. 2 Mio. €.
Die CDU hielt die Schließungszeiten von insgesamt 4 Minuten bei 4 Querungen pro Stunde und 56 Minuten freie Fahrt für nicht sinnvoll, zumal man ein Stück weiter talabwärts gerade durch Umbau einer Kreuzung die B 28 beschleunigt habe. Dem Vertreter der Erms-Neckartalbahn AG wurde eine nicht neutrale Planung vorgeworfen, worauf der Bad Uracher Bürgermeister die ENAG als sehr kompetentes und im ganzen Land anerkanntes Planungsbüro bezeichnete und sich für die von der ENAG vorgeschlagene kostengünstige Variante stark machte.
Die anderen Fraktionen des Bad Uracher Gemeinderats sahen in den geringfügigen Schließungszeiten während der Bahnquerung keine grundsätzlichen Probleme und waren eher peinlich berührt, dass man über wenige Sekunden diskutieren müsse. Schließlich setzte sich die ebenerdige Lösung durch.
Bürgermeister Rebmann: "Welche Stadt hat schon einen Bahnsteig, 200 m vom Marktplatz entfernt?" Dabei stehe Bad Urach längst nicht alleine da mit der Planung von Drehscheiben. Verschiedene Verkehre miteinander zu verknüpfen diene dem Klimaschutz und der proklamierten Verkehrswende. Es gehe derzeit aber lediglich um planerische Grundüberlegungen, über Details soll nach einem stadtplanerischen Wettbewerb entschieden werden.
Die Debatte endete mit der mehrheitlichen Annahme des ebenerdigen Lösungsvorschlags der ENAG. Zeitlich ist davon auszugehen, dass eine Umsetzung etwa ab 2027 erfolgen könnte, da erst ab diesem Zeitpunkt die Eisenbahnfahrzeuge durch Stadtbahnen ersetzt werden dürften.
Viele Grüße vom Vielfahrer
am Dienstag dieser Woche hat der Gemeinderat der Stadt Bad Urach einen wegweisenden Grundsatzbeschluss gefasst: Die Bahn, die derzeit westlich der B 28 auf Höhe des früheren Bahnhofsgebäudes endet, soll die B 28 queren und in den ZOB Bad Urach auf der östlichen Seite geführt werden. Die Diskussion hierüber war heftig. Das Ziel, eine Mobilitätsdrehscheibe quasi ganz nah am Marktplatz zu schaffen, war unbestritten, nur der Weg dazu wurde unterschiedlich beurteilt. Es gab zwei Vorschläge. Die B 28 durch Absenkung unter der Bahn hindurch zu führen, was ein ca. 270 Meter langes Trogbauwerk erfordert hätte, oder die ebenerdige Querung der Stadtbahn, was zu Schließungszeiten von ca. 70 Sekunden pro Zugfahrt geführt hätte. Das Trogbauwerk wäre auf ca. 14,9 Mio. € gekommen, die ebenerdige Querung auf ca. 2 Mio. €.
Die CDU hielt die Schließungszeiten von insgesamt 4 Minuten bei 4 Querungen pro Stunde und 56 Minuten freie Fahrt für nicht sinnvoll, zumal man ein Stück weiter talabwärts gerade durch Umbau einer Kreuzung die B 28 beschleunigt habe. Dem Vertreter der Erms-Neckartalbahn AG wurde eine nicht neutrale Planung vorgeworfen, worauf der Bad Uracher Bürgermeister die ENAG als sehr kompetentes und im ganzen Land anerkanntes Planungsbüro bezeichnete und sich für die von der ENAG vorgeschlagene kostengünstige Variante stark machte.
Die anderen Fraktionen des Bad Uracher Gemeinderats sahen in den geringfügigen Schließungszeiten während der Bahnquerung keine grundsätzlichen Probleme und waren eher peinlich berührt, dass man über wenige Sekunden diskutieren müsse. Schließlich setzte sich die ebenerdige Lösung durch.
Bürgermeister Rebmann: "Welche Stadt hat schon einen Bahnsteig, 200 m vom Marktplatz entfernt?" Dabei stehe Bad Urach längst nicht alleine da mit der Planung von Drehscheiben. Verschiedene Verkehre miteinander zu verknüpfen diene dem Klimaschutz und der proklamierten Verkehrswende. Es gehe derzeit aber lediglich um planerische Grundüberlegungen, über Details soll nach einem stadtplanerischen Wettbewerb entschieden werden.
Die Debatte endete mit der mehrheitlichen Annahme des ebenerdigen Lösungsvorschlags der ENAG. Zeitlich ist davon auszugehen, dass eine Umsetzung etwa ab 2027 erfolgen könnte, da erst ab diesem Zeitpunkt die Eisenbahnfahrzeuge durch Stadtbahnen ersetzt werden dürften.
Viele Grüße vom Vielfahrer