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Doppelspur Sulz - Oberndorf

Verfasst: Mo 26. Jul 2021, 07:55
von Vielfahrer
Hallo,

der Rottweiler FDP-Abgeordnete Daniel Karreis, der sich seit seiner Wahl als Landtagsabgeordneter u.a. im Landtag, beim Regionalverband und im Rottweiler Kreistag für die Belange der Gäubahn und der Strecke Rottweil - Balingen einsetzt, hat sich in einer Fragestunde des Landtags bei Minister Winfried Hermann nach der Gäubahn erkundigt. Sein spezielles Interesse galt der für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wichtigen Doppelspur zwischen Sulz und Oberndorf, weil u.a. der stündliche Metropolexpress sonst nur zweistündlich verkehren kann. Im jüngsten Gutachten des Bundes findet sich im Planfall 040B der Hinweis, dass die B 14 im Bereich Aistaig - Oberndorf im Zusammenhang mit dem Ausbau der Gäubahn in einen ca. 3 km langen Tunnel verlegt werden soll. Karreis wollte wissen, wie das Land dazu steht und natürlich auch, wer den Straßentunnel bezahlen soll. Vermutlich muss nämlich bei einem zweigleisigen Ausbau der Gäubahn in diesem Bereich die Trasse der B 14 genutzt werden, weshalb die Verlegung der B 14 im Zusammenhang mit dem Ausbau der Gäubahn auftaucht. Minister Hermann erklärte, dass das Land leider über keine Unterlagen vom Bund verfügen würde, die auf die gestellten Fragen Aufschluss ergeben könnten. Überdies hätten der Bund bzw. seine Gutachter wohl übersehen, dass die B 14 schon vor einigen Jahren zur Landesstraße abgestuft worden sei. Hermann erklärte ferner, dass das Land allergrößtes Interesse an einem zügigen Ausbau der Gäubahn hätte und Bund und Bahn endlich zur Umsetzung kommen sollten.

Offenbar wurde da seitens des Bundes mit heißer Nadel gestrickt, um das Projekt Gäubahnausbau mit einem Kostenvolumen von 2 Mrd. € insgesamt in rosigem Licht (Nutzen/Kosten-Faktor 1,2) erscheinen zu lassen. In die gleiche Kategorie fällt auch, dass es beim RP Freiburg Planunterlagen zum Neubau der Neckarbrücke südlich von Neckarhausen gibt, die schon weit gediehen sind. Nun aber will der Bund einen eingleisgen Tunnel von ca. 3 km Länge aus Richtung Horb nach Sulz bauen und gleichzeitig die Bestandsstrecke, für die augenblicklich die Brücke geplant wird, aufgeben. Außerdem fällt bei einem Blick auf die Landkarte auf, dass die Abzweigung in Richtung Tunnel nach Sulz schon weit vorher stattfinden müsste, womöglich sogar die Doppelspur Horb - Neckarhausen beeinträchtigen würde, die ja gegen Ende des Jahres Baubeginn haben soll.

Wie sich Bund und Bahn zu den kritischen Fragen auf der Sitzung des Interessenverbands Gäubahn positionieren, wird spannend werden. Dem Vernehmen nach wird der Konzernbevollmächtigte Thorsten Krenz per Video aus dem Urlaub zugeschaltet.

Das Fazit von Karreis lautet: War wohl nur alles Wahlkampfgetöse von Bilger, da keine Studie mit entsprechendem Tiefgang zugrunde liegt.

Viele Grüße vom Vielfahrer