Zukunftsmusik auf dem Ammertalbahn-Gleis
Verfasst: Mi 24. Feb 2021, 12:55
Hallo,
das Schwäbische Tagblatt berichtet heute über zukünftige Planungen zur Ammertalbahn. Das zunächst nur zu Bauzwecken verlegte zweite Gleis a Altinger Bahnhof weckt Begehrlichkeiten: Technisch wäre die Aufrüstung zum Kreuzungsbahnhof leicht möglich, sagen Experten. Dann könnte der Takt der Ammertalbahn durchgehend von Tübingen bis Herrenberg gesteigert werden. (von Uschi Hahn, Schwäbisches Tagblatt)
Ammerbuchs Gemeinderat war begeistert: Die Ammertalbahn könnte künftig von Tübingen bis Herrenberg im 15-Minuten-Takt bis Stuttgart durchfahren
Die Weichen sind gestellt. Und das nicht nur sprichwörtlich. Der laufende Umbau und die Elektrifizierung der Ammertalbahn eröffnet Möglichkeiten, von denen bei der Planung des ersten Moduls der Regionalstadtbahn noch gar nicht die Rede war. Künftig könnten die Züge nicht nur zwischen Tübingen und Entringen im Viertelstundentakt durchs Ammertal fahren. Auch auf der weiteren Strecke bis Herrenberg wären zum Halbstundentakt zusätzliche Fahrten drin. Denn das inzwischen am Altinger Bahnhof gebaute zweite Gleis erlaubt dort Zugkreuzungen.
Ob man das eigentlich nur für den Umbau eingerichtete zweite Gleis nicht gleich mit einem Bahnsteig aufrüsten und so den durchgehenden 15-Minuten-Takt ermöglichen könne, wollte am Montag im Ammerbucher Gemeinderat der GAL-Rat und Altinger Ortsvorsteher Dietmar Hammer wissen. Diese Ideen gebe es „schon seit Jahren“, antwortete Uwe Heim von der Erms-Neckar-Bahn AG ENAG, der den Bahnumbau zwischen Herrenberg über Ammerbuch und Tübingen bis nach Bad Urach leitet. Man dürfe es aber „nicht laut sagen“, schränkt er allzu hohe Erwartungen ein. Immerhin: Heims Einschätzung nach wäre die Aufrüstung in Altingen technisch „innerhalb von einem halben Jahr möglich“.
Noch eine Verbesserung im Bahnverkehr für die Region zeichnet sich ab. Wie Heim berichtete, wird im Herrenberger Bahnhof bald eine Weiche so umgebaut, dass Züge dort „ohne Zickzack aus Richtung Stuttgart nach Tübingen einschleifen können“. Ziel sei ein Rundkurs „ohne Umstieg von Stuttgart über Tübingen und Herrenberg wieder nach Stuttgart“, so Heim. Gegen diese Weichenstellung hatte sich die Deutsche Bahn jahrelang gewehrt. Weshalb für die Ammertalbahn auf einem Nebengleis in Herrenberg Endstation war. Die Fahrgäste mussten sich bei Umstieg auf die S-Bahn Richtung Böblingen und Stuttgart wegen knapper Anschlusszeiten arg abhetzen. Inzwischen aber habe man es bei der DB mit anderen Verantwortlichen zu tun, die „offener“ seien, erklärte Heim.
Zu verdanken sei das, so Heim, auch Gerhard Schnaitmann und seinen „exzellenten Kontakten“. Der pensionierte Bahnexperte hat beim kommunalen Zweckverband für die Ammertalbahn einen Beratervertrag. Auf Tagblatt-Anfrage bestätigt Schnaitmann die Option im Grundsatz, dämpfte zugleich aber auch die Erwartungen. Zwar ermögliche das zweite Gleis in Altingen „zusätzliche Züge bis Herrenberg und darüber hinaus“. Für einen reinen 15-Minuten-Takt reiche es aber nicht. Dazu müssten sich die Züge in Gültstein begegnen können, erklärt er. Ein zweigleisiger Ausbau sei dort aber wegen der direkt an den Schienen liegenden Wohnbebauung nicht möglich.
Positiv bewertet Schnaitmann die Drehung der Weiche in Herrenberg und die Einbindung der Ammertalbahn ins Herrenberger Stellwerk. So könnten die Züge in Herrenberg auf das Hauptgleis der Gäubahn in Richtung Stuttgart durchfahren. Das sei schon deshalb wichtig, weil auf der Strecke Tübingen – Plochingen bald viel gebaut werde. Dann böte sich hier ein Umleitungskurs an. Bis zu Stuttgarter Hauptbahnhof gehe die Fahrt zwar wohl nicht. Aber immerhin bis Vaihingen. Wegen des Umbaus zum Tiefbahnhof S 21 soll dort künftig auch die Gäubahnstrecke enden. Jedenfalls stecken im derzeitigen Umbau der Ammertalbahn „sehr viele Optionen für die weitere Netzanbindung“, freut sich Schnaitmann.
Viele Grüße vom Vielfahrer
das Schwäbische Tagblatt berichtet heute über zukünftige Planungen zur Ammertalbahn. Das zunächst nur zu Bauzwecken verlegte zweite Gleis a Altinger Bahnhof weckt Begehrlichkeiten: Technisch wäre die Aufrüstung zum Kreuzungsbahnhof leicht möglich, sagen Experten. Dann könnte der Takt der Ammertalbahn durchgehend von Tübingen bis Herrenberg gesteigert werden. (von Uschi Hahn, Schwäbisches Tagblatt)
Ammerbuchs Gemeinderat war begeistert: Die Ammertalbahn könnte künftig von Tübingen bis Herrenberg im 15-Minuten-Takt bis Stuttgart durchfahren
Die Weichen sind gestellt. Und das nicht nur sprichwörtlich. Der laufende Umbau und die Elektrifizierung der Ammertalbahn eröffnet Möglichkeiten, von denen bei der Planung des ersten Moduls der Regionalstadtbahn noch gar nicht die Rede war. Künftig könnten die Züge nicht nur zwischen Tübingen und Entringen im Viertelstundentakt durchs Ammertal fahren. Auch auf der weiteren Strecke bis Herrenberg wären zum Halbstundentakt zusätzliche Fahrten drin. Denn das inzwischen am Altinger Bahnhof gebaute zweite Gleis erlaubt dort Zugkreuzungen.
Ob man das eigentlich nur für den Umbau eingerichtete zweite Gleis nicht gleich mit einem Bahnsteig aufrüsten und so den durchgehenden 15-Minuten-Takt ermöglichen könne, wollte am Montag im Ammerbucher Gemeinderat der GAL-Rat und Altinger Ortsvorsteher Dietmar Hammer wissen. Diese Ideen gebe es „schon seit Jahren“, antwortete Uwe Heim von der Erms-Neckar-Bahn AG ENAG, der den Bahnumbau zwischen Herrenberg über Ammerbuch und Tübingen bis nach Bad Urach leitet. Man dürfe es aber „nicht laut sagen“, schränkt er allzu hohe Erwartungen ein. Immerhin: Heims Einschätzung nach wäre die Aufrüstung in Altingen technisch „innerhalb von einem halben Jahr möglich“.
Noch eine Verbesserung im Bahnverkehr für die Region zeichnet sich ab. Wie Heim berichtete, wird im Herrenberger Bahnhof bald eine Weiche so umgebaut, dass Züge dort „ohne Zickzack aus Richtung Stuttgart nach Tübingen einschleifen können“. Ziel sei ein Rundkurs „ohne Umstieg von Stuttgart über Tübingen und Herrenberg wieder nach Stuttgart“, so Heim. Gegen diese Weichenstellung hatte sich die Deutsche Bahn jahrelang gewehrt. Weshalb für die Ammertalbahn auf einem Nebengleis in Herrenberg Endstation war. Die Fahrgäste mussten sich bei Umstieg auf die S-Bahn Richtung Böblingen und Stuttgart wegen knapper Anschlusszeiten arg abhetzen. Inzwischen aber habe man es bei der DB mit anderen Verantwortlichen zu tun, die „offener“ seien, erklärte Heim.
Zu verdanken sei das, so Heim, auch Gerhard Schnaitmann und seinen „exzellenten Kontakten“. Der pensionierte Bahnexperte hat beim kommunalen Zweckverband für die Ammertalbahn einen Beratervertrag. Auf Tagblatt-Anfrage bestätigt Schnaitmann die Option im Grundsatz, dämpfte zugleich aber auch die Erwartungen. Zwar ermögliche das zweite Gleis in Altingen „zusätzliche Züge bis Herrenberg und darüber hinaus“. Für einen reinen 15-Minuten-Takt reiche es aber nicht. Dazu müssten sich die Züge in Gültstein begegnen können, erklärt er. Ein zweigleisiger Ausbau sei dort aber wegen der direkt an den Schienen liegenden Wohnbebauung nicht möglich.
Positiv bewertet Schnaitmann die Drehung der Weiche in Herrenberg und die Einbindung der Ammertalbahn ins Herrenberger Stellwerk. So könnten die Züge in Herrenberg auf das Hauptgleis der Gäubahn in Richtung Stuttgart durchfahren. Das sei schon deshalb wichtig, weil auf der Strecke Tübingen – Plochingen bald viel gebaut werde. Dann böte sich hier ein Umleitungskurs an. Bis zu Stuttgarter Hauptbahnhof gehe die Fahrt zwar wohl nicht. Aber immerhin bis Vaihingen. Wegen des Umbaus zum Tiefbahnhof S 21 soll dort künftig auch die Gäubahnstrecke enden. Jedenfalls stecken im derzeitigen Umbau der Ammertalbahn „sehr viele Optionen für die weitere Netzanbindung“, freut sich Schnaitmann.
Viele Grüße vom Vielfahrer